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Pouzdrany deutsch Pausram ist eine Gemeinde in Sudmahren in Tschechien Sie liegt 13 Kilometer westlich von Hustopece Auspitz und gehort zum Okres Breclav Bezirk Lundenburg Das Dorf ist als ein Strassenangerdorf angelegt PouzdranyPouzdrany Tschechien BasisdatenStaat Tschechien TschechienRegion Jihomoravsky krajBezirk BreclavFlache 1360 1 haGeographische Lage 48 56 N 16 38 O 48 935555555556 16 626111111111 177 Koordinaten 48 56 8 N 16 37 34 OHohe 177 m n m Einwohner 802 1 Jan 2023 2 Postleitzahl 691 26VerkehrStrasse Vranovice StrachotinBahnanschluss Brno BreclavStrukturStatus GemeindeOrtsteile 1VerwaltungBurgermeister Miroslav Smarda Stand 2018 Adresse Hlavni 99691 26 PouzdranyGemeindenummer 584835Website www pouzdrany cz Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Wappen und Siegel 4 Einwohnerentwicklung 5 Gemeindegliederung 6 Brauchtum 7 Sehenswurdigkeiten 8 Personlichkeiten 9 Quellen 10 Literatur 11 Weblinks 12 EinzelnachweiseGeographie Bearbeiten nbsp Pouzdrany Kirche St NikolausPouzdrany befindet sich linksseitig der Svratka Schwarzach in der Thaya Schwarza Talsenke Sudlich liegen die Thaya Stauseen von Nove Mlyny Neumuhl Nachbarorte sind Vranovice Branowitz und Uhercice Ungarschitz im Norden Starovice Gross Steurowitz und Popice Poppitz im Osten Strachotin Tracht im Sudosten Pasohlavky Weissstatten im Sudwesten Ivan Eibis im Westen sowie Pribice Pribitz im Nordwesten Geschichte BearbeitenBis zum Jahre 1150 wurde das Gebiet um Mikulov Nikolsburg und Znojmo Znaim von deutschen Kolonisten aus Niederosterreich besiedelt Die Anlage des Dorfes sowie die ui Mundart bekundet dass sie ursprunglich aus den bairischen Gebieten der Bistumer Regensburg und Passau stammten Sie brachten neue landwirtschaftliche Gerate mit und fuhrten die ertragreiche Dreifelderwirtschaft ein 3 4 5 Pausram wurde im Jahre 1244 erstmals urkundlich erwahnt Die Schreibweise des Ortes anderte sich im Laufe der Jahrhunderte mehrmals So schrieb man 1248 Puzrams 1291 Paussramb und 1399 Pawsrams Um 1291 verkauft Heinrich von Liechtenstein den Ort Doch 1384 kommt Pausram wieder an die Familie Liechtenstein zuruck So scheint der Ort im Jahre 1414 im liechtensteinischen Urbar mit Kirche drei Muhlen und 93 Bauernhausern auf Spater wurde der Ort abermals verkauft Im Jahre 1550 lassen sich die Taufer Hutterer im Ort nieder Kurze Zeit spater gilt der Ort als lutherisch 1556 ging Pausram aufgrund eines fehlenden Erbes an Kaiser Maximilian II Ein Schulmeister ist seit dem Jahre 1568 nachweisbar Im Jahre 1588 gehorte der Schulmeister der tauferischen Konfession an 1574 wird Friedrich von Zerotin Seelowitz mit Pausram belehnt Kaiser Rudolf II erteilt Pausram im Jahre 1581 das Marktrecht und gibt die Erlaubnis fur drei spater vier Jahrmarkte Zusatzlich hielt die Ortschaft jeden Samstag einen Wochenmarkt ab und durfte Mautgebuhren einfordern 1593 erhielt Pausram von Friedrich von Zerotin Seelowitz auch eine Weinbergordnung Nach der Niederschlagung des Standeaufstands in Bohmen am Anfang des Dreissigjahrigen Krieges werden alle aufstandischen Adeligen enteignet und deren Guter an katholische Adelige verkauft So kaufte Kardinal Franz Seraph von Dietrichstein Pausram und vereinte es mit der Herrschaft Nikolsburg Nach dem Kauf wurden alle Nichtkatholiken des Landes verwiesen Die ausgewiesenen Taufer verliessen Mahren und emigrierten grosstenteils nach Siebenburgen 6 Im Turkenkrieg von 1663 1664 wurde der Ort von turkischen Truppen geplundert und niedergebrannt Dabei kamen 64 Dorfbewohner um In den Jahren 1832 und 1848 brach die Cholera in Pausram aus und kostete 178 Ortsbewohner das Leben Ein Brand im Jahre 1834 vernichtete das Rathaus 1855 wutete der Scharlach unter den Kindern des Ortes von denen 53 die Krankheit nicht uberlebten Wahrend des Deutsch Osterreichischen Krieges wurde die Cholera von preussischen Soldaten in den Ort eingeschleppt Diesmal starben 40 Pausramer an der Seuche 1869 bekam Pausram eine Haltestelle fur die 1839 gelegte Bahnlinie Lundenburg Brunn Eine Freiwillige Feuerwehr wurde im Jahre 1889 gegrundet Die Einwohner des Ortes lebten grosstenteils von der Landwirtschaft Weiters gab es neben dem ublichen Kleingewerbe zwei Muhlen in Pausram Eine Muhle brannte jedoch im Jahre 1917 ab und wurde nicht wieder aufgebaut Matriken werden seit 1630 gefuhrt Onlinesuche uber das Landesarchiv Brunn 7 Grundbucher werden seit 1687 gefuhrt Nach dem Ersten Weltkrieg und dem Vertrag von Saint Germain 1919 wurde der Ort dessen Bewohner im Jahre 1910 zu 97 deutschsprachig waren Bestandteil der neu gegrundeten Tschechoslowakei Durch die Neubesetzung von Beamtenposten und Siedler kam es in der Zwischenkriegszeit zum vermehrten Zuzug von Personen tschechischer Nationalitat Bis zum Volkszahlungsjahr 1930 war der deutsche Bevolkerungsanteil auf 73 gesunken 8 1938 wurde im Munchner Abkommen 1938 die Abtretung der deutschsprachigen tschechoslowakischen Randgebiete an das Deutsche Reich bestimmt Somit wurde Pausram mit 1 Oktober 1938 ein Teil des deutschen Reichsgaus Niederdonau Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges der 86 Opfer unter den Pausramern forderte kam die Gemeinde am 8 Mai 1945 wieder zur Tschechoslowakei zuruck Bald kamen tschechische Hausbesetzer die die Hauser der Deutschen in Besitz nahmen Ein Teil der Pausramer floh nach Osterreich Im Oktober 1945 wurden die deutschen Manner interniert und Frauen und Kinder zur Zwangsarbeit ins Landesinnere gebracht In dieser Zeit kam es durch die schweren Misshandlungen zu 10 Ziviltoten 9 10 Zwischen dem 29 Marz und dem 3 Oktober 1946 wurden 138 Pausramer nach Deutschland zwangsausgesiedelt 11 Sechs deutsche und 22 tschechische Burger verblieben im Ort 12 1996 erneuerten die Vertriebenen das schadhafte Dach der Ortskirche und renovierten die Rosalien Kapelle sowie das Kriegerdenkmal Wappen und Siegel BearbeitenDas alteste Siegel stammte von der Markterhebung im Jahre 1581 Ein kraftig ausgebuchteter Renaissanceschild zeigt zwei schrag gekreuzte Eichenzweige mit je einem Blatt und einer Eichel 13 Einwohnerentwicklung BearbeitenVolkszahlung Hauser Einwohner insgesamt Volkszugehorigkeit der EinwohnerJahr Deutsche Tschechen andere1793 150 820 1836 174 1 029 1869 202 1 235 1880 224 1 236 1 229 2 51890 242 1 296 1 149 140 71900 258 1 218 1 182 28 81910 252 1 213 1 173 33 71921 257 1 143 903 226 141930 279 1 184 863 303 181939 1 000 Quelle 1793 1836 1850 aus Sudmahren von A Z Frodl BlaschkaSonstige Historicky mistopis Moravy a Slezska v letech 1848 1960 sv 9 1984Gemeindegliederung BearbeitenFur die Gemeinde Pouzdrany sind keine Ortsteile ausgewiesen Grundsiedlungseinheiten sind Pouzdrany und U mlyna 14 Brauchtum BearbeitenDie vier Jahrmarkte des Ortes fanden am Montag nach Maria Lichtmess 2 Februar nach Kantate vierte Sonntag nach Ostern vor Peter und Paul 30 Juni und vor Agidius 1 September statt Sehenswurdigkeiten BearbeitenKirche St Nikolaus und St Wenzel 1291 1498 renoviert Die Heiligenstatuen wurde 1749 von Ignaz Lengelacher fertiggestellt Burgerhauser Marienkapelle Kriegerdenkmal 1924 2 Martersaulen Schule 1865 Rathaus 1834 Kapelle St Rosalie am Weg nach Popice Denkmal fur den 1945 umgekommenen amerikanischen Piloten Fred Clifgard errichtet 1991 Herrschaftliches SchlossPersonlichkeiten BearbeitenWilhelm von Reinlander 28 Juni 1829 in Pausram 28 Januar 1910 in Portorose General Viktor Strelsky 30 August 1882 in Pausram 3 August 1964 in Graz Heimatforscher Karl Stanzl 1920 2012 Kirchenmusikdirektor Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland Quellen BearbeitenWilhelm Szegeda Heimatkundliches Lesebuch des Schulbezirks Nikolsburg 1935 approbierter Lehrbehelf Lehrerverein Pohrlitz Verlag Pausram S 99 Johann Zabel Kirchlicher Handweiser fur Sudmahren 1941 Generalvikariat Nikolsburg Pausram S 19 Felix Bornemann Kunst und Kunsthandwerk in Sudmahren Pausram S 30 C Maurer Verlag Geislingen Steige 1990 ISBN 3 927498 13 0 Bruno Kaukal Die Wappen und Siegel der sudmahrischen Gemeinden Pausram S 179f Josef Knee Wien 1992 ISBN 3 927498 19 X Alfred Schickel Gerald Frodl Geschichte Sudmahrens Band 3 Die Geschichte der deutschen Sudmahrer von 1945 bis zur Gegenwart Sudmahrischer Landschaftsrat Geislingen an der Steige 2001 ISBN 3 927498 27 0 S 213 423 424 Pausram Walfried Blaschka Gerald Frodl Der Kreis Nikolsburg von A bis Z Pausram S 160f Sudmahrischen Landschaftsrat Geislingen Steige 2006Literatur BearbeitenRudolf Wolkan Geschicht Buch der Hutterischen Bruder in Zusammenarbeit mit den Hutterischen Brudern in Amerika und Canada Standoff Colony bei Macleod Alberta Wien 1923 Franz Josef Schwoy Topographie vom Markgrafthum Mahren 1793 Pausram Seite 290 Franz Politzky Ortsgeschichte von Pausram 1936 Georg Dehio Karl Ginhart Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler in der Ostmark 1941 Anton Schroll amp Co Pausram S 368 Ilse Tielsch Felzmann Sudmahrische Sagen 1969 Munchen Verlag Heimatwerk Wenzel Max Thayaland Volkslieder und Tanze aus Sudmahren 1984 Geislingen Steige Erich Mayer Heimat Pausram 2004 Felix Ermacora Die sudetendeutschen Fragen Rechtsgutachten Verlag Langen Muller 1992 ISBN 3 7844 2412 0Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Pouzdrany Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Pausram in Alte Postkartenmotive der Sudmahrischen Gemeinden Kulturdatenbank der HeimatvertriebenenEinzelnachweise Bearbeiten http www uir cz obec 584835 Pouzdrany Cesky statisticky urad Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1 Januar 2023 PDF 602 kB Joachim Rogall Deutsche und Tschechen Geschichte Kultur Politik Verlag C H Beck 2003 ISBN 3 406 45954 4 Geleitwort von Vaclav Havel Kapitel Die Premysliden und die deutsche Kolonisierung S33 f Leopold Kleindienst Die Siedlungsformen bauerliche Bau und Sachkultur Sudmahrens 1989 S 9 Hans Zuckriegl Worterbuch der sudmahrischen Mundarten Ihre Verwendung in Sprache Lied und Schrift 25 000 Dialektworter 620 S Eigenverlag 1999 Bernd Langin Die Hutterer 1986 S 237 Acta Publica Registrierungspflichtige Online Recherche in den historischen Matriken des Mahrischen Landesarchivs Brunn cz dt Abgerufen am 29 Marz 2011 Johann Wolfgang Brugel Tschechen und Deutsche 1918 1938 Munchen 1967 Walfried Blaschka Gerald Frodl Der Kreis Nikolsburg von A Z Sudmahrischer Landschaftsrat Geislingen an der Steige 2006 Totenbuch S 216 Alfred Schickel Gerald Frodl Geschichte Sudmahrens Band 3 Die Geschichte der deutschen Sudmahrer von 1945 bis zur Gegenwart Sudmahrischer Landschaftsrat Geislingen an der Steige 2001 ISBN 3 927498 27 0 S 213 Pausram Archiv Mikulov Odsun Nĕmcu transport odeslany dne 20 kvetna 1946 Alfred Schickel Gerald Frodl Geschichte Sudmahrens Band III Maurer Geislingen Steige 2001 S 244 ISBN 3 927498 27 0 Pausram S 213 423 424 Bruno Kaukal Die Wappen und Siegel der sudmahrischen Gemeinden 1992 Pausram Seite 174 http www uir cz zsj obec 584835 Obec PouzdranyStadte und Gemeinden im Okres Breclav Bezirk Lundenburg Bavory Boleradice Borkovany Boretice Brod nad Dyji Brumovice Breclav Brezi Bulhary Divaky Dobre Pole Dolni Dunajovice Dolni Vestonice Drnholec Hlohovec Horni Bojanovice Horni Vestonice Hrusky Hustopece Jevisovka Kasnice Klentnice Klobouky u Brna Kobyli Kostice Krumvir Krepice Kurdejov Ladna Lanzhot Lednice Mikulov Milovice Moravska Nova Ves Moravsky Zizkov Morkuvky Nemcicky Nikolcice Novosedly Novy Prerov Pavlov Perna Podivin Popice Pouzdrany Pritluky Rakvice Sedlec Starovice Starovicky Strachotin Sakvice Sitborice Tvrdonice Tynec Uhercice Valtice Velke Bilovice Velke Hosteradky Velke Nemcice Velke Pavlovice Vrbice Zajeci Normdaten Geografikum GND 4821393 7 lobid OGND AKS VIAF 233906534 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pouzdrany amp oldid 235005763