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Pasohlavky deutsch Weissstatten ist eine Gemeinde in Sudmahren in Tschechien Sie befindet sich 29 Kilometer nordwestlich von Breclav Lundenburg und gehort zum Okres Brno venkov Bezirk Brunn Land PasohlavkyPasohlavky Tschechien BasisdatenStaat Tschechien TschechienRegion Jihomoravsky krajBezirk Brno venkovFlache 2659 haGeographische Lage 48 54 N 16 33 O 48 905833333333 16 551666666667 175 Koordinaten 48 54 21 N 16 33 6 OHohe 175 m n m Einwohner 757 1 Jan 2023 1 Postleitzahl 691 22Kfz Kennzeichen BVerkehrStrasse Vranovice DrnholecStrukturStatus GemeindeOrtsteile 1VerwaltungBurgermeister Tomas Ingr Stand 2008 Adresse Pasohlavky 1691 22 PasohlavkyGemeindenummer 584762Website www pasohlavky czDia Hauptstrasse Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Wappen und Siegel 4 Bevolkerungsentwicklung 5 Gemeindegliederung 6 Sehenswurdigkeiten 7 Personlichkeiten 8 Literatur und Quellen 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenPasohlavky liegt am nordlichen Ufer des Oberen Stausees der Thaya Talsperre von Nove Mlyny Neumuhl Ostlich erhebt sich der Hugel Hradisko Burgstall 220 m Im Sudosten befinden sich die Pollauer Berge Nachbarorte sind Nova Ves Mariahilf im Norden Ivan Eibis im Nordosten Horni Vestonice Oberwisternitz und Dolni Dunajovice Untertannowitz im Sudosten Brod nad Dyji Guldenfurth im Suden Drnholec Durnholz im Sudwesten Litobratrice Leiperitz und Troskotovice Treskowitz im Westen sowie Vlasatice Wostitz im Nordwesten Geschichte BearbeitenDie Anlage des Ortes und die bis 1945 gesprochene bairisch osterreichische Ui Mundart mit ihren speziellen Kennwortern weist darauf hin dass die Siedler aus dem osterreichischen bzw suddeutschen Raum stammten 2 3 Ihr Einsatz neuer Anbauformen und landwirtschaftlichen Gerate aus Eisen sowie die Anwendung der produktiven Dreifelderwirtschaft brachte ihnen hoheren wirtschaftlichen Nutzen Das Dorf wurde im Jahre 1276 als Awertschiz in der weissen Gstetten Uhercice na Bilem brehu erstmals urkundlich erwahnt als das Kloster Rosa Coeli den Ort vom Kapitel in Stara Boleslav Brandeis a d Elbe Altbunzlau erwarb Seit dieser Zeit ist auch die Existenz einer Pfarre belegt Infolge der Ungarneinfalle fiel das Dorf im 15 Jahrhundert wust und wurde im 16 Jahrhundert durch kroatische Siedler wieder besiedelt Zu dieser Zeit trug der Ort den Namen Auercice respektive Charvaty 1574 lebten in dem Dorf 33 Siedler und um 1615 waren es 43 Im 16 Jahrhundert lebten in dem Ort kaum noch Katholiken 1612 wurden Angehorige der reformatorischen Tauferbewegung ansassig und errichteten ein Gemeindehaus Zu Beginn des Dreissigjahrigen Krieges wurde der Ort als Besitz des aufstandischen Grafen von Thurn konfisziert und 1622 dem Kardinal Franz Xaver von Dietrichstein uberlassen welcher es an das Gut Vlasatice Wostitz anschloss Ab 1622 setzte die Rekatholisierung ein und Andersglaubige wie zum Beispiel die Taufer Hutterer wurden vertrieben 4 Durch den Krieg wurde das Dorf dann zerstort und verodete 1654 waren nur noch neun Gehofte bewohnt Danach wuchs der Ort rasch an und 1763 hatte er 397 Einwohner wobei ein beachtlicher Anteil von kroatischen Einwanderern gestellt wurde Der deutsche Teil der Siedler brachte die ui Mundart bairisch osterreichisch mit ihren speziellen Bairischen Kennwortern mit welche bis 1945 gesprochen wurde und darauf hinweist dass diese aus dem suddeutschen bzw osterreichischen Raum stammten 2 Matriken werden seit 1631 gefuhrt Onlinesuche uber das Landesarchiv Brunn 5 Grundbucher werden seit 1704 gefuhrt Ein digitales Ortsfamilienbuch von Weissstatten wurde 2017 erstmals publiziert 6 Im Jahre 1788 wurde auf Kosten des Fursten Johann Karl von Dietrichstein eine Schule in Weissstatten gebaut Im Jahre 1836 wutet die Cholera im Ort und forderte 97 Opfer Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften wurde Weissstatten 1850 zu einer Gemeinde im Bezirk Nikolsburg Ab 1852 wird Weissstatten vom Geschlecht von Herberstein verwaltet Zwischen 1849 und 1864 wird das Dorf von insgesamt 17 Branden verheert Die Schule wird 1864 auf zwei Klassen erweitert doch der Kinderzuwachs ist so gross dass 1883 ein Neubau mit drei Klassen notig ist Im Jahre 1885 wurde die katholische Pfarre wieder errichtet Der grosste Teil der Bevolkerung lebte von der Vieh und Landwirtschaft wobei der in Sudmahren seit Jahrhunderten gepflegte Weinbau einen besonderen Stellenwert einnahm Das gunstige Klima erlaubte neben dem Anbau verschiedener Getreidearten auch Zuckerruben Mais und Obst Im Laufe des 19 Jahrhunderts liess jedoch der Weinbau im Ort nach unter anderem wegen der Reblausplage 1864 und um das Jahr 1900 wurde nur noch Wein fur den Eigenbedarf angebaut 7 Nach dem Ersten Weltkrieg zerfiel der Vielvolkerstaat Osterreich Ungarn Durch den Vertrag von Saint Germain 1919 kam der Ort zur Tschechoslowakei Aufgrund der Landreform wurde im gleichen Jahr der Gutshof des Grafen Herberstein verstaatlicht in zwei Halften geteilt und beide Halften an tschechische Neusiedler verpachtet Zu Beginn der 1920er Jahre wurde der tschechische Name des Ortes von Bily Breh in Pasohlavky geandert In der Zwischenkriegszeit kam es durch neue Siedler und Neubesetzung von Beamtenposten zu einem vermehrten Zuzug von Personen tschechischer Nationalitat 8 Dadurch erreichte Weissstatten im Jahre 1930 mit 1 021 Einwohnern die hochste Bevolkerungszahl seiner Geschichte Davon bekannten sich jedoch mehr als 93 zur deutschen Nationalitat Nach dem Munchner Abkommen wurde Weissstatten 1938 dem Deutschen Reich zugeschlagen und in den Reichsgau Niederdonau eingegliedert 1939 lebten in Weissstatten 949 Menschen In den letzten Kriegstagen wurde das Dorf bei heftigen Kampfen stark in Mitleidenschaft gezogen Dabei wurden 162 Gebaude zerstort und 72 erlitten starke Schaden Insgesamt verlor der Ort 96 Bewohner wahrend des Zweiten Weltkrieges Nach dem Zweiten Weltkrieg kam Weissstatten am 8 Mai 1945 wieder zur Tschechoslowakei zuruck Vor den einsetzenden Exzessen flohen viele deutsche Burger nach Osterreich oder wurden uber die Grenze getrieben Laut Totenbuch beim Sudmahrischen Landschaftsrat in Geislingen an der Steige D kam es dabei zu 16 Ziviltoten 9 10 Die restlichen 522 Ortsbewohner wurden zwischen dem 15 Marz und dem 3 Oktober 1946 in organisierten Transporten nach Westdeutschland zwangsausgesiedelt Nach der Vertreibung verblieben 35 Familien in Osterreich Die restlichen wurden nach Deutschland weiter transferiert Drei Personen wanderten in die USA je zwei nach Kanada und Brasilien und eine nach Australien aus Wegen der starken Zerstorung erfolgte nur eine geringe Neubesiedlung Insgesamt waren es bis 1946 lediglich 37 Familien die in Pasohlavky ansassig wurden Dadurch ging die Einwohnerzahl drastisch zuruck und 1950 lebten in dem Ort nur noch 282 Menschen Zum 1 Janner 1961 kam die Gemeinde zum Okres Breclav Mit Errichtung der Stauseen von Nove Mlyny Neumuhl wurde die fur den Untergang vorgesehene Gemeinde Musov Muschau 1976 nach Pasohlavky eingemeindet Nach der Uberflutung wurde Musov am 1 Janner 1980 aufgelost Zuvor waren die Bewohner des fruheren Marktfleckens nach Pasohlavky und Pohorelice Pohrlitz umgesiedelt worden An Musov erinnern nur vier Inseln im Mittleren Stausee auf der grossten steht die Kirche von Musov 1988 wurde in Musov das Grab eines markomannischen Fursten entdeckt Seit dem 1 Janner 2007 gehort Pasohlavky zum Okres Brno venkov Bezirk Brunn Land Pasohlavky ist heute ein Erholungsort Am Fusse des Hradisko wurden zwei Lagunen angelegt dort befindet sich auch das Autocamp Merkur Wappen und Siegel BearbeitenDas Ortsiegel stammte aus dem 17 Jh und zeigte innerhalb eines Blatterkranzes die Umschrift FIRSI DIET DORF WEISTEDEN Eine oben durch ein Rebmesser unterbrochene feine Kreislinie begrenzt das Siegelbild das uber stilisierten Ufersteinen einen rechtshin gewendeten Krebs zeigt uber dem zwei zueinander geneigte Blutenstangel stehen Der Krebs zeigte sich auch spater im Gemeindestempel des 19 Jh Nach dem Ersten Weltkrieg fuhrte der Ort einen zweisprachigen Gemeindestempel 11 Bevolkerungsentwicklung BearbeitenVolkszahlung Einwohner gesamt Volkszugehorigkeit der EinwohnerJahr Deutsche Tschechen Andere1880 840 834 6 01890 973 954 19 01900 959 949 10 01910 993 993 0 01921 1020 999 12 91930 1021 956 52 13 12 Gemeindegliederung BearbeitenFur die Gemeinde Pasohlavky sind keine Ortsteile ausgewiesen Zu Pasohlavky gehoren die Fluren des uberfluteten Fleckens Musov Muschau Sehenswurdigkeiten BearbeitenHradisko archaologische Grabungsstatte und fruhere romische Militarstation wahrend der Regentschaftszeit von Mark Aurel Kirche St Linhart auf einer Insel im mittleren Stausee das zwischen dem 12 und 13 Jahrhundert errichtete Gotteshaus war die Kirche des uberfluteten Marktfleckens Musov Seit 1999 ist die Gemeinde Ivan Eigentumer der Kirche Kirche St Anna errichtet 1675 als Kapelle und 1811 zur Kirche erweitert Heiliggeist Kapelle barocke Statue des Hl Johannes von Nepomuk aus der zweiten Halfte des 18 Jahrhunderts Hauptkreuz 1895 auf dem Friedhof wurde im Jahre 1995 96 durch Spenden von vertriebenen Deutschen renoviert 13 14 Personlichkeiten BearbeitenJohann Karl Janiczek 1883 1966 Musikdirektor und Komponist Wenzel Max 1898 1982 Heimatforscher und KulturpreistragerLiteratur und Quellen BearbeitenLiechtenstein Archiv Wien Vaduz Urbar der Herrschaft Nikolsburg 1574 Franz Josef Schwoy Topographie vom Markgrafthum Mahren 1793 Weissstatten Seite 434 Wilhelm Szegeda Heimatkundliches Lesebuch des Schulbezirks Nikolsburg 1935 approbierter Lehrbehelf Lehrerverein Pohrlitz Verlag Weissstatten Seite 130 Wenzel Max Geschichte des Dorfes Weissstatten im Kreis Nikolsburg 1975 Ilse Tielsch Felzmann Sudmahrische Sagen 1969 Munchen Verlag Heimatwerk Wenzel Max Thayaland Volkslieder und Tanze aus Sudmahren 1984 Geislingen Steige Felix Bornemann Kunst und Kunsthandwerk in Sudmahren 1990 Weissstatten Seite 38 Hans Roth Mein Weg von Weissstatten nach 1997 Bruno Kaukal Die Wappen und Siegel der sudmahrischen Gemeinden 1992 Weissstatten Seite 243 Alfred Schickel Gerald Frodel Geschichte Sudmahrens Band 3 2001 Weissstatten Seiten 246f 265 u a Hauserverzeichnisse aus dem Kreis Nikolsburg Emilia Hrabovec Vertreibung und Abschub Deutsche in Mahren 1945 1947 Frankfurt am Main Bern New York Wien Wiener Osteuropastudien Schriftenreihe des osterreichischen Ost und Sudosteuropa Instituts 1995 und 1996 Walfried Blaschka Gerald Frodl Der Kreis Nikolsburg von A Z 2006 Weissstatten 205Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Pasohlavky Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Weissstatten in Alte Postkartenmotive der Sudmahrischen Gemeinden Kulturdatenbank der Heimatvertriebenen Ortsfamilienbuch Weisstatten Einzelnachweise Bearbeiten Cesky statisticky urad Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1 Januar 2023 PDF 602 kB a b Leopold Kleindienst Die Siedlungsformen bauerliche Bau und Sachkultur Sudmahrens 1989 S 9 Hans Zuckriegl Worterbuch der sudmahrischen Mundarten Ihre Verwendung in Sprache Lied und Schrift 25 000 Dialektworter 620 S Eigenverlag 1999 Bernd Langin Die Hutterer 1986 S 237 Acta Publica Registrierungspflichtige Online Recherche in den historischen Matriken des Mahrischen Landesarchivs Brunn cz dt Abgerufen am 16 Marz 2011 Thomas Schift Ortsfamilienbuch Weissstatten Abgerufen am 17 Oktober 2020 Hans Zuckriegl Ich traum von einem Weinstock Kapitel 7 S 263 Johann Wolfgang Brugel Tschechen und Deutsche 1918 1938 Munchen 1967 Walfried Blaschka Gerald Frodl Der Kreis Nikolsburg von A Z Sudmahrischer Landschaftsrat Geislingen an der Steige 2006 S 216 Wilhelm Turnwald Dokumente zur Austreibung der Sudetendeutschen Sonderdruck Europa Buchhandlung Munchen 1951 S 377 Wenzel Max Geschichte des Dorfes Weissstatten 1975 Historicky mistopis Moravy a Slezska v letech 1848 1960 sv 9 1984 Georg Dehio Karl Ginhart Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler in der Ostmark 1941 Anton Schroll amp Co Weisstatten s 484 Johann Zabel Kirchlicher Handweiser fur Sudmahren 1941 Generalvikariat Nikolsburg Weissstatten 47Stadte und Gemeinden im Okres Brno venkov Bezirk Brunn Land Babice nad Svitavou Babice u Rosic Belec Bilovice nad Svitavou Biskoupky Blazovice Blucina Borac Borovnik Braniskov Branisovice Bratcice Brezina u Krtin Brezina u Tisnova Brumov Bukovice Cebin Cernvir Ceska Cucice Cvrcovice Deblin Dolni Kounice Dolni Loucky Domasov Doubravnik Drahonin Drasov Hajany Heroltice Hlina Hluboke Dvory Holasice Horni Loucky Hostenice Hradcany Hrusovany u Brna Hvozdec Chudcice Ivan Ivancice Javurek Jinacovice Jirikovice Kaly Kanice Katov Ketkovice Kobylnice Kovalovice Kratochvilka Krizinkov Kuparovice Kurim Kurimska Nova Ves Kurimske Jestrabi Lazanky Ledce Lelekovice Lesni Hluboke Litostrov Lodenice Lomnice Lomnicka Lubne Lukovany Malesovice Malhostovice Marsov Medlov Melcany Menin Modrice Mokra Horakov Moravany Moravske Branice Moravske Kninice Moutnice Nebovidy Nedvedice Nelepec Zernuvka Nemcicky Neslovice Nesvacilka Nihov Nosislav Nova Ves Nove Branice Odrovice Ochoz u Brna Ochoz u Tisnova Olsi Omice Opatovice 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