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Pavlov deutsch Pollau fruher Paulow ist eine Gemeinde in der Region Sudmahren in Tschechien Sie liegt 20 Kilometer nordwestlich von Breclav Lundenburg und gehort zum Okres Breclav Bezirk Lundenburg PavlovPavlov u Dolnich Vestonic Tschechien BasisdatenStaat Tschechien TschechienRegion Jihomoravsky krajBezirk BreclavFlache 1303 1 haGeographische Lage 48 52 N 16 40 O 48 874444444444 16 671111111111 245 Koordinaten 48 52 28 N 16 40 16 OHohe 245 m n m Einwohner 609 1 Jan 2023 2 Postleitzahl 692 01Kfz Kennzeichen BVerkehrStrasse Dolni Vestonice MiloviceStrukturStatus GemeindeOrtsteile 1VerwaltungBurgermeister Zdenek Duhajsky Stand 2018 Adresse Na Navsi 88692 01 PavlovGemeindenummer 584771Website www obec pavlov cz Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Wappen und Siegel 4 Bevolkerungsentwicklung 5 Sehenswurdigkeiten 6 Brauchtum Sagen 7 Personlichkeiten 8 Quellen 9 Literatur 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseGeographie Bearbeiten nbsp Pavlov Pollau mit Burgruine Devicky Maidenburg und Devin Maidenberg Pavlov liegt im Norden der Pollauer Berge welchen den nordlichsten Auslaufer der Waschbergzone bilden am Thayastausee Nove Mlyny Neumuhl Sudwestlich erhebt sich der Devin 549 m Maidenberg Im Westen liegt die Ruine der Burg Devicky Maidenburg Das Dorf ist als ein Langsdreieckangerdorf angelegt 3 Nachweisbar trieben bereits 1675 die Pollauer ihr Vieh auf die Millowitzer Hutweide die sich zu beiden Seiten des Runzengrabens Wassergraben bis gegen den ehemaligen Leluschteich erstreckte Dort stand schirmend das Standbild des Hl Leonhard im Felde dicke Moata 4 Dieses Gebiet gehorte damals zu Gemeinde Millowitz 5 Nachbarorte sind Popice Poppitz im Norden Sakvice im Nordosten Zajeci Saitz und Nove Mlyny Neumuhl im Osten Milovice Millowitz im Sudosten Klentnice Klentnitz und Perna Bergen im Sudwesten Spalena Hospada und Horni Vestonice Ober Wisternitz im Westen sowie Dolni Vestonice Unter Wisternitz und Strachotin Tracht im Nordwesten Geschichte BearbeitenAuf dem Gemeindegebiet befinden sich mehrere der wichtigsten Fundstellen des Jungpalaolithikums in Mitteleuropa z B Pavlov I Seit 1952 werden archaologische Ausgrabungen durchgefuhrt Das umfangreiche Fundmaterial fuhrte zur archaologischen Kulturbezeichnung Pavlovien einer regionalen Auspragung des Gravettien Hier wurden Reste des Cro Magnon Menschen gefunden 6 Zudem bewiesen 7 vollstandig gefundene Wolfsskelette eine fruhe Zahmung und eine erste Zucht von Hunden 7 8 Die Ortschaft wurde 1334 erstmals urkundlich erwahnt und gehorte bis 1848 zu der Herrschaft Nikolsburg Die heutige Schreibweise des Ortes ist seit dem Jahr 1504 gelaufig Vorher schrieb man den Ort Pavlove 1334 oder Polaw 1436 9 Wahrend der Hussitenkriege am Anfang des 15 Jahrhunderts wurde der Ort sowie die Kirche von den Hussiten eingenommen geplundert und gebrandschatzt Erst mit dem Sieg uber die radikalen Hussiten Taboriten im Jahre 1434 kehrte Frieden in Mahren ein und Pollau konnte wieder aufgebaut werden nbsp Bildstock bei Pavlov mit Blick auf die Ruine DevickyIm Jahre 1543 liessen sich die Taufer in Gestalt der Hutterischen Bruder 10 der Ortschaft nieder womit diese fur die nachsten Jahrzehnte als evangelisch galt Aufgrund der Bedeutung des Weinbaues 11 in der Ortschaft erhielt Pollau im Jahre 1589 eine Bergrechtsordnung Nach dem Sieg der kaiserlichen Truppen in der Schlacht am Weissen Berg am Anfang des Dreissigjahrigen Krieges begann die Gegenreformation in Mahren Infolgedessen wurden die reformatorischen Taufer im Jahre 1622 des Landes verwiesen Die meisten zogen nach Siebenburgen weiter 12 Pollau wurde bis zum Westfalischen Frieden im Jahre 1648 geplundert und schliesslich fast vollig eingeaschert Im Jahre 1713 zerstorte ein Grossbrand einen Teil des Ortes Wahrend der Revolutionskriege wurde der Ort in den Jahren 1805 und 1809 von franzosischen Truppen besetzt welche dem Ort hohe Kosten verursachten 1833 wutete ein weiterer Grossbrand in Pollau Eine offentliche Wasserleitung wurde im Jahre 1844 gelegt Im Deutschen Krieg wurde der Ort fur kurze Zeit von preussischen Soldaten besetzt 1876 wurde eine Freiwillige Feuerwehr in Pollau gegrundet Der grosste Teil der Einwohner lebten von der Landwirtschaft wobei der seit Jahrhunderten gepflegte Weinbau eine besondere Stellung einnahm Weiters gab es neben dem ublichen Kleingewerbe einen Kalkofen bis 1885 einen Steinbruch und einen Feldziegelofen bis 1925 Matriken werden seit 1579 gefuhrt Onlinesuche uber das Landesarchiv Brunn 13 Grundbucher werden seit 1785 gefuhrt Nach dem Zerfall Osterreich Ungarns wurde die sudmahrische Ortschaft Pollau das 1910 zu 99 7 von Deutschsudmahrern bewohnt war zum Bestandteil der neuen Tschechoslowakischen Republik Mit dem Munchner Abkommen wurde Pollau mit 1 Oktober 1938 ein Teil des deutschen Reichsgaus Niederdonau 14 Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges 8 Mai 1945 wurden die im Munchener Abkommen 1939 an Deutschland ubertragenen Territorien also auch Pollau im Ruckgriff auf den Vertrag von Saint Germain 1919 wieder der Tschechoslowakei zugeordnet Vor den einsetzenden Exzessen durch militante Tschechen flohen viele Deutschsudmahrer nach Osterreich Andere wurden uber die Grenze getrieben Dabei kam es zu 16 Ziviltoten 15 Wappen und Siegel BearbeitenSeit dem Jahre 1575 fuhrte Pollau ein Ortssiegel Dessen Aussehen anderte sich im Laufe der Jahrhunderte aber es beinhaltete immer ein Renaissanceschild worauf ein Fisch mit zwei Weintrauben abgebildet war 16 Bevolkerungsentwicklung BearbeitenVolkszahlung Hauser Einwohner insgesamt Volkszugehorigkeit der EinwohnerJahr Deutsche Tschechen andere1793 182 940 1836 190 935 1869 197 981 1880 205 1 112 1 110 2 01890 224 1 123 1 123 0 01900 232 1 117 1 117 0 01910 247 1 105 1 102 3 01921 250 1 116 1 107 5 41930 260 1 089 1 075 11 31939 987 Quelle 1793 1836 1850 aus Frodl Blaschka Sudmahren von A Z 2006Sonstige Historicky mistopis Moravy a Slezska v letech 1848 1960 sv 9 1984Sehenswurdigkeiten BearbeitenKirche St Barbara ehemals Kapelle 1658 1740 renoviert und umgebaut Kriegerdenkmal 1921 Volksschule 1740 Neubau 1862 Kapelle mit Muttergottesstatue 1866 nach 1945 entfernt Statue des heiligen Johannes von Nepomuk Statue des heiligen Florian 1713 Brauchtum Sagen BearbeitenBei Pollau steht ein Felsgebilde welches die drei versteinerten Jungfrauen genannt wird In einer Sage heisst es dass eine mongolische Prinzessin mit zwei Zofen auf der Maidenburg ubernachtet hatte Der Burgherr habe aber alle drei umgebracht und aus dem Fenster geworfen um an deren Schatze zu gelangen Am nachsten Morgen waren die drei Frauen versteinert und standen als Mahnmal vor der Burg Daraufhin soll der Mongolen Khan samt seinen Horden ins Land eingefallen sein um Rache zu uben Personlichkeiten BearbeitenChristian Schneider 1742 Priester und Missionar Josef Maca 1921 Herausgeber des Pollauer Heimatbuch es Trager des Prof Josef Freising Preises Quellen BearbeitenWilhelm Szegeda Heimatkundliches Lesebuch des Schulbezirks Nikolsburg approbierter Lehrbehelf Lehrerverein Pohrlitz Verlag 1935 Pollau S 94f Georg Dehio Karl Ginhart Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler in der Ostmark 1941 Anton Schroll amp Co Pollau S 378 Johann Zabel Kirchlicher Handweiser fur Sudmahren 1940 Pollau S 36 Felix Bornemann Kunst und Kunsthandwerk in Sudmahren C Maurer Verlag Geislingen Steige 1990 ISBN 3 927498 13 0 Pollau S 31 Bruno Kaukal Die Wappen und Siegel der sudmahrischen Gemeinden Josef Knee Wien 1992 ISBN 3 927498 19 X Pollau S 186f Alfred Schickel Gerald Frodl Geschichte Sudmahrens Band 3 Die Geschichte der deutschen Sudmahrer von 1945 bis zur Gegenwart Sudmahrischer Landschaftsrat Geislingen an der Steige 2001 ISBN 3 927498 27 0 S 210 229 408 417 422 428 432 573 Pollau Walfried Blaschka Gerald Frodl Der Kreis Nikolsburg von A bis Z Sudmahrischer Landschaftsrat Geislingen Steige 2006 Pausram S 169fLiteratur BearbeitenFranz Josef Schwoy Topographie vom Markgrafthum Mahren 1793 Polau S 303 Rudolf Wolkan Geschicht Buch der Hutterischen Bruder in Zusammenarbeit mit den Hutterischen Brudern in Amerika und Canada Standoff Colony bei Macleod Alberta Wien 1923 Wilhelm Szegeda Heimatkundliches Lesebuch des Schulbezirks Nikolsburg 1935 approbierter Lehrbehelf Verlag Lehrerverein Pohrlitz Pollau S 94 Richard Folk Ortsgeschichte von Pollau 1951 Josef Maca Pollauer Heimatbuch Selbstverlag 1994 Bergordnung fur das Dorf Pollau 1589 Hans Freising Ein mittelbronzezeitlicher Hort aus Pollau Kreis Nikolsburg 1965 Bohuslav Klima Die jungsteinzeitlichen Mammutjager Siedlungen in Unterwisternitz und Pollau in Sudmahren 1991 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Pavlov Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kulturdatenbank der HeimatvertriebenenEinzelnachweise Bearbeiten http www uir cz obec 584771 Pavlov Cesky statisticky urad Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1 Januar 2023 PDF 602 kB Leopold Kleindienst Die Siedlungsformen bauerliche Bau und Sachkultur Sudmahrens ISBN 3 927498 09 2 Hans Zuckriegl Worterbuch der sudmahrischen Mundarten 1981 1998 Josef Maca Pollauer Heimatbuch Selbstverlag 1994 S 309 E Trinkaus J A Svoboda P Wojtal M Nyvltova Fisakova J Wilczynski Human remains from the Moravian gravettian morphology and taphonomy of Additional elements from Dolni Vestonice II and Pavlov I International Journal of Osteoarchaeology 20 2010 S 645 669 Gunter Smolla Neolithische Kulturerscheinungen Studien zur Frage ihrer Herausbildungen S 88 P Wojtal J Wilczynski Z Bochenski J Svoboda The scene of spectacular feasts animal remains from Pavlov I south east the Czech Republic Quaternary International 252 2012 S 122 141 DOI 10 1016 j quaint 2011 06 033 Richard Folk Ortsgeschichte von Pollau S 5 Karl Wittek Die Wiedertaufer in Sudmahren Hans Zuckriegl Ich traum von einem Weinstock Enzyklopadie des Weinbaues in Sudmahren Eigenverlag Unterstutzt von der Kulturabteilung des Amtes der Niederosterreichischen Landesregierung Bernd Langin Die Hutterer 1986 S 237 Acta Publica Registrierungspflichtige Online Recherche in den historischen Matriken des Mahrischen Landesarchivs Brunn cz dt Abgerufen am 9 April 2011 Walfried Blaschka Gerald Frodl Der Kreis Nikolsburg von A Z 2006 Walfried Blaschka Gerald Frodl Der Kreis Nikolsburg von A Z Sudmahrischer Landschaftsrat Geislingen an der Steige 2006 S 216 Bruno Kaukal Die Wappen und Siegel der sudmahrischen Gemeinden 1992 Pollau S 181 Stadte und Gemeinden im Okres Breclav Bezirk Lundenburg Bavory Boleradice Borkovany Boretice Brod nad Dyji Brumovice Breclav Brezi Bulhary Divaky Dobre Pole Dolni Dunajovice Dolni Vestonice Drnholec Hlohovec Horni Bojanovice Horni Vestonice Hrusky Hustopece Jevisovka Kasnice Klentnice Klobouky u Brna Kobyli Kostice Krumvir Krepice Kurdejov Ladna Lanzhot Lednice Mikulov Milovice Moravska Nova Ves Moravsky Zizkov Morkuvky Nemcicky Nikolcice Novosedly Novy Prerov Pavlov Perna Podivin Popice Pouzdrany Pritluky Rakvice Sedlec Starovice Starovicky Strachotin Sakvice Sitborice Tvrdonice Tynec Uhercice Valtice Velke Bilovice Velke Hosteradky Velke Nemcice Velke Pavlovice Vrbice Zajeci Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pavlov u Dolnich Vestonic amp oldid 234915719