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Brezi deutsch Bratelsbrunn ist eine Gemeinde im Okres Breclav in Tschechien Sie liegt 6 km nordwestlich von Mikulov Nikolsburg in der Region Sudmahren Einen Kilometer sudlich des Dorfes verlauft die Landesgrenze zu Osterreich Der Ort ist als Breitstrassendorf angelegt BreziBrezi u Mikulova Tschechien BasisdatenStaat Tschechien TschechienRegion Jihomoravsky krajBezirk BreclavFlache 1309 1 haGeographische Lage 48 49 N 16 34 O 48 818333333333 16 5675 191 Koordinaten 48 49 6 N 16 34 3 OHohe 191 m n m Einwohner 1 795 1 Jan 2023 2 Postleitzahl 691 81Kfz Kennzeichen BVerkehrStrasse Mikulov DrnholecBahnanschluss Breclav Hrusovany nad JevisovkouStrukturStatus GemeindeOrtsteile 1VerwaltungBurgermeister Petr Sykora Stand 2018 Adresse Hlavni 113691 81 Brezi u MikulovaGemeindenummer 584371Website www brezi czOrtsansicht Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Wappen und Siegel 4 Bevolkerungsentwicklung 5 Sehenswurdigkeiten 6 Personlichkeiten 7 Quellen 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenDie Nachbarorte sind im Osten Mikulov Nikolsburg im Nordosten Bavory Pardorf im Norden Dolni Dunajovice Untertannowitz und im Westen Dobre Pole Guttenfeld Geschichte BearbeitenBratelsbrunn wurde im Jahre 1249 erstmals erwahnt und war im Besitz Heinrichs I von Liechtenstein Ab 1348 war der Ort im Besitz des Klosters Rosa Coeli Das Kloster wurde jedoch im Jahre 1526 aufgelost und so wechselte Bratelsbrunn in den Besitz des bohmisch ungarischen Konigs und spateren Kaisers Ferdinand I Im Laufe der Jahrhunderte anderte sich die Schreibweise des Ortes mehrmals So schrieb man 1309 Bretensprvn 1332 Pritresprvnn 1352 Pretsprvn 1398 Wratisprvn 1492 Praitensprvn 1576 Preittesprvnn und schliesslich ab 1751 Bratelsbrun Nach der Verodung der Ortschaft am Anfang des 16 Jahrhunderts wurde Bratelsbrunn unter Franz von Thurn Valsassina in den Jahren 1576 1585 neu besiedelt Die Ui Mundart bairisch osterreichisch mit speziellen Bairischen Kennwortern welche bis zum Schicksalsjahr 1945 gesprochen wurde weist darauf hin dass diese neuen Siedler aus dem osterreichischen bzw suddeutschen Raum stammten 3 4 Im Jahre 1618 wurde der Ort durch die Familie Teufenbach gekauft Im Dreissigjahrigen Krieg wurde der Ort von Kaiserlichen und den Siebenburgern unter Gabor Bethlen schwer verwustet Auch in den Napoleonischen Kriegen wurde Bratelsbrunn 1809 durch die Franzosen geplundert In den Jahren 1831 und 1850 forderte die Cholera insgesamt 128 Opfer in Bratelsbrunn 1858 zerstorte ein Grossbrand 34 Hauser Der Erste Schulunterricht fand im Jahre 1696 und die erste Kirchweihe im Jahre 1696 statt Seit 1740 gibt es eine eigene Pfarrei 1880 erhielt Bratelsbrunn eine Haltestelle an der neuen Bahnlinie von Lundenburg nach Znaim Hauptsachliche Erwerbszweige waren der Weinbau und die Landwirtschaft Im Badehaus wurde die vorhandene schwefelhaltige Heilquelle genutzt Im Jahre 1880 erhielt der Ort eine Haltestelle an der Zugverbindung Lundenburg Znaim Im gleichen Jahr wurde eine Freiwillige Feuerwehr in Bergen gegrundet Der grosste Teil der Einwohner lebte von der Landwirtschaft wobei der sonst in Sudmahren wichtige Weinbau nur eine untergeordnete Rolle gespielt hat Neben dem ublichen Kleingewerbe gab es noch eine Muhle eine Molkerei und ein Sagewerk Zusatzlich wurden von vielen Frauen Handschuhe Haarnetze und Perlmutterknopfe in Heimarbeit gefertigt Nach dem Ersten Weltkrieg zerfiel der Vielvolkerstaat Osterreich Ungarn Ein Kriegerdenkmal erinnert an die Opfer dieses Krieges Brezi Bratelsbrunn wurde zum Bestandteil der neu gegrundeten Tschechoslowakei Am 12 Dezember 1918 ruckten tschechische Truppen in den Ort ein Wahrend der Zwischenkriegszeit kam es durch neue Siedler und neu ernannte Beamte zu einem vermehrten Zuzug von Personen tschechischer Nationalitat 5 Dies verstarkte sich durch die Bodenreform ab 1924 in welcher meist tschechischen Siedlern der vorhandene Grunde zugesprochen wurden Aufgrund fehlender Rohstoffe starb in diesen Jahren der bis dahin wichtige Wirtschaftszweig der Perlmuttdrechslerei im Ort ab Die Elektrifizierung von Brezi fand im Jahre 1926 statt Nach dem Munchner Abkommen fiel der Ort 1938 an das Deutsche Reich und gehorte bis 1945 dem Reichsgau Niederdonau an Aufgrund der nun freien Absatzmarkte in Wien kam zu einem wirtschaftlichen Aufschwung 6 Durch einen Fliegerangriff starben am 11 Oktober 1944 zwei Personen auf dem Bahnhofsgelande Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges der 92 Opfer unter den Ortsbewohnern forderte kam die Gemeinde wieder zur Tschechoslowakei zuruck 7 Viele deutsche Bewohner flohen vor den einsetzenden Schikanen durch Milizen uber die nahe Grenze nach Osterreich Andere wurden uber die Grenze getrieben 7 Dabei kam es zu elf Ziviltoten 8 Zwischen Marz und Juli 1946 erfolgte die Zwangsaussiedlung von 602 Bratelsbrunnern nach Westdeutschland 9 10 Im Ort verblieben sieben Personen Die in Osterreich befindlichen Bratelsbrunner wurden bis auf 166 Personen entsprechend den im Potsdamer Abkommen genannten Zielen nach Deutschland abgeschoben 1 Person wurde in der Schweiz und 1 in der damaligen DDR ansassig 11 12 Eine Gedenkstatte im Ortszentrum von Wildendurnbach in Niederosterreich erinnert an die Vertreibung der Bratelsbrunner Der Ort fuhrte seit dem Jahre 1740 Matriken Onlinesuche uber das Landesarchiv Brunn 13 Grundbucher werden seit 1797 gefuhrt Wappen und Siegel BearbeitenSeit 1650 fuhrt der Ort sowohl ein Siegel als auch ein Wappen In beiden war ein rundgemauerter Brunnen mit einem aufragenden Gestange dazwischen ein Eimer und je einen Stern auf jeder Seite 14 Bevolkerungsentwicklung BearbeitenVolkszahlung Hauser Einwohner Volkszugehorigkeit der EinwohnerJahr Insgesamt Deutsche Tschechen Andere1793 191 1 0861836 265 1 5691869 281 1 6051880 283 1 702 1 695 0 71890 307 1 769 1 758 9 21900 337 1 888 1 859 20 91910 349 1 931 1 922 1 81921 356 1 726 1 636 24 661930 408 1 757 1 563 150 441939 1 663 15 Sehenswurdigkeiten BearbeitenPfarrkirche des St Johannes 1858 in neuromanischem Stil neu aufgebaut Dreifaltigkeitssaule Hl Florian Kaiser Josef II Denkmal 1910 Rathaus 1845 Postamt 1882 Personlichkeiten BearbeitenFriedrich Wymetal 18 Juli 1877 in Brunn 9 August 1935 in Bratelsbrunn Vogel und Schmetterlingsforscher Hans Greger 29 Janner 1881 in Bratelsbrunn 11 September 1964 in Wien Hotelier und Politiker Abgeordneter zum Burgenlandischen LandtagQuellen BearbeitenFelix Bornemann Kunst und Kunsthandwerk in Sudmahren Bratelsbrunn S 3 C Maurer Verlag Geislingen Steige 1990 ISBN 3 927498 13 0 Bruno Kaukal Die Wappen und Siegel der sudmahrischen Gemeinden Bratelsbrunn S 37f Josef Knee Wien 1992 ISBN 3 927498 19 X Alfred Schickel Gerald Frodl Geschichte Sudmahrens Band 3 Die Geschichte der deutschen Sudmahrer von 1945 bis zur Gegenwart Sudmahrischer Landschaftsrat Geislingen an der Steige 2001 ISBN 3 927498 27 0 S 233 Bratelsbrunn Walfried Blaschka Gerald Frodl Der Kreis Nikolsburg von A bis Z 2008 Bratelsbrunn S 49f Wilhelm Szegeda Heimatkundliches Lesebuch des Schulbezirks Nikolsburg 1935 Bratelsbrunn Seite 72Literatur BearbeitenFranz Josef Schwoy Topographie vom Markgrafthum Mahren 1793 Bratelsbrunn Seite 72 Tschechoslowakische Statistik Bd 98 Band VI Serie 7 Heft I Statistisches Jahrbuch 1938 Anton Kreuzer Das mittelalterliche Bratelsbrunn 1985 Johann Zabel Kirchlicher Handweiser fur Sudmahren 1941 Generalvikariat Nikolsburg Bratesbrunn S 14 Leopold Kleindienst Die Siedlungsformen bauerliche Bau und Sachkultur Sudmahrens Beitrage zur Volkskunde Sudmahrens Sudmahrischer Landschaftsrat Geislingen an der Steige 1989 ISBN 3 927498 09 2 Karl Heinz Bauer Regesten des Urkundenbestandes der Gemeinde Bratelsbrunn 1576 1753 1969 Wenzel Max Thayaland Volkslieder und Tanze aus Sudmahren 1984 Geislingen Steige Franz Peyer Gedenkbuch der Ortsgemeinde Bratelsbrunn uber die Jahre 1836 1895 1991Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Brezi u Mikulova Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Bratelsbrunn in Alte Postkartenmotive der Sudmahrischen Gemeinden Geschichte des Ortes tschechisch Memento vom 30 September 2007 im Internet Archive Kulturdatenbank der HeimatvertriebenenEinzelnachweise Bearbeiten http www uir cz obec 584371 Brezi Cesky statisticky urad Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1 Januar 2023 PDF 602 kB Leopold Kleindienst Die Siedlungsformen bauerliche Bau und Sachkultur Sudmahrens 1989 S 9 Universitat Giessen Hrsg Sudetendeutsches Worterbuch Bd 1 1988 Oldenbourg Verlag ISBN 978 3 486 54822 8 Johann Wolfgang Brugel Tschechen und Deutsche 1918 1938 Munchen 1967 Walfried Blaschka Gerald Frodl Der Kreis Nikolsburg von A bis Z 2006 S 51 a b Alfred Schickel Gerald Frodl Geschichte Sudmahrens Band 3 Die Geschichte der deutschen Sudmahrer von 1945 bis zur Gegenwart Sudmahrischer Landschaftsrat Geislingen an der Steige 2001 ISBN 3 927498 27 0 S 233 Bratelsbrunn Walfried Blaschka Gerald Frodl Der Kreis Nikolsburg von A Z Sudmahrischer Landschaftsrat Geislingen an der Steige 2006 S 216 Archiv Mikulov Odsun Nemcu transport odeslany dne 20 kvĕtna 1946 Ludislava Sulakova ubersetzt von Wilhelm Jun Die Problematik des Abschubs der Deutschen in den Akten des Stadtischen Volksausschusses MNV und des Bezirks Volksausschusses ONV Nikolsburg Sudmahrisches Jahrbuch 2001 S 45f ISSN 0562 5262 Cornelia Znoy Die Vertreibung der Sudetendeutschen nach Osterreich 1945 46 Diplomarbeit zur Erlangung des Magistergrades der Philosophie Geisteswissenschaftliche Fakultat der Universitat Wien 1995 Emilia Hrabovec Vertreibung und Abschub Deutsche in Mahren 1945 1947 Frankfurt am Main Bern New York Wien Wiener Osteuropastudien Schriftenreihe des osterreichischen Ost und Sudosteuropa Instituts 1995 und 1996 Acta Publica Registrierungspflichtige Online Recherche in den historischen Matriken des Mahrischen Landesarchivs Brunn cz dt Abgerufen am 20 Marz 2011 Bruno Kaukal Die Wappen und Siegel der sudmahrischen Gemeinden 1992 Bratelsbrunn Seite 37 Historicky mistopis Moravy a Slezska v letech 1848 1960 sv 9 1984Stadte und Gemeinden im Okres Breclav Bezirk Lundenburg Bavory Boleradice Borkovany Boretice Brod nad Dyji Brumovice Breclav Brezi Bulhary Divaky Dobre Pole Dolni Dunajovice Dolni Vestonice Drnholec Hlohovec Horni Bojanovice Horni Vestonice Hrusky Hustopece Jevisovka Kasnice Klentnice Klobouky u Brna Kobyli Kostice Krumvir Krepice Kurdejov Ladna Lanzhot Lednice Mikulov Milovice Moravska Nova Ves Moravsky Zizkov Morkuvky Nemcicky Nikolcice Novosedly Novy Prerov Pavlov Perna Podivin Popice Pouzdrany Pritluky Rakvice Sedlec Starovice Starovicky Strachotin Sakvice Sitborice Tvrdonice Tynec Uhercice Valtice Velke Bilovice Velke Hosteradky Velke Nemcice Velke Pavlovice Vrbice Zajeci Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Brezi u Mikulova amp oldid 230079996