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Milovice deutsch Millowitz ist eine Gemeinde im Jihomoravsky kraj Sudmahren Okres Breclav Bezirk Lundenburg in Tschechien MiloviceMilovice u Mikulova Tschechien BasisdatenStaat Tschechien TschechienRegion Jihomoravsky krajBezirk BreclavFlache 651 1 haGeographische Lage 48 51 N 16 42 O 48 851944444444 16 698611111111 180 Koordinaten 48 51 7 N 16 41 55 OHohe 180 m n m Einwohner 479 1 Jan 2023 2 Postleitzahl 691 88Kfz Kennzeichen BVerkehrStrasse Mikulov Velke PavloviceStrukturStatus GemeindeOrtsteile 1VerwaltungBurgermeister Vera Antosova Stand 2018 Adresse Milovice 38691 88 Milovice u MikulovaGemeindenummer 584657Website www obec milovice cz Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Wappen und Siegel 4 Personlichkeiten 5 Sehenswurdigkeiten 6 Sagen aus dem Ort 7 Quellen 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseGeographie Bearbeiten nbsp MiloviceDas Dorf liegt in der Milovicka pahorkatina Die Nachbarorte sind im Osten Nove Mlyny Neumuhl im Sudosten Bulhary Pulgram im Sudwesten Mikulov Nikolsburg im Westen Klentnice Klentnitz und im Nordwesten Pavlov Pollau Geschichte BearbeitenIm 11 bis 13 Jahrhundert kam es zu einer grossen Siedlungsbewegung von West nach Ost Mahren wurde von 1031 bis 1305 von der Dynastie der Premysliden regiert Um grossere Gebiete landwirtschaftlich zu nutzen und damit hohere Ertrage zu erzielen bewarben sie die Kolonisten mit Privilegien wie zehn Jahre Steuerfreiheit deutsches Siedlerrecht Bis zum Jahre 1150 wurde das Gebiet um Mikulov Nikolsburg und Znojmo Znaim von deutschen Einwanderern aus dem heutigen Niederosterreich besiedelt Die bis 1945 gesprochene ui Mundart und die Anlage des Dorfes bekunden dass sie ursprunglich aus den bairischen Gebieten der Bistumer Regensburg und Passau stammten Sie brachten neue landwirtschaftliche Gerate mit und fuhrten die ertragreiche Dreifelderwirtschaft ein 3 4 5 6 7 Der Ort ist 1236 im Besitz der Landesherren der Premysliden 1332 findet sich das Dorf unter den Liechtensteinischen Orten zur Herrschaft Eisgrub gehorig 1414 ist im Urbar eine Pfarrkirche belegt Am Beginn des 16 Jahrhunderts in der Zeit der Reformation befand sich im Ort eine Wiedertaufer Gemeinde die 1604 ausgeplundert wurde Nach der Schlacht am Weissen Berg und der nachfolgenden Gegenreformation wird der Ort wieder katholisch Die Namensform der Ortschaft anderte sich mehrmals wird sie in einer Urkunde Milowicz 1300 spater Myltowicz an der Meydburch 1301 Milibicz 1399 und Milwicz 1504 genannt Matriken werden seit 1688 gefuhrt Onlinesuche uber das Landesarchiv Brunn 8 Grundbucher werden seit 1784 gefuhrt Ab 1764 wurden die Kinder des Ortes im Gemeindegasthaus unterrichtet ab 1784 begann man mit dem Halbtagsunterricht Im Jahre 1817 wurde ein neues Schulgebaude gebaut Millowitz war ein landwirtschaftlich gepragtes Dorf dessen Einwohner uberwiegend in der Landwirtschaft und im Weinbau tatig waren Ab dem 19 Jahrhundert verringerte sich jedoch die Anbauflache kontinuierlich so dass 1945 fast nur noch fur den Eigenbedarf produziert wurde 9 Nach dem Ersten Weltkrieg kam der zuvor zu Osterreich Ungarn gehorende Ort der 1910 nahezu ausschliesslich von Deutschmahrern bewohnt wurde durch den Vertrag von Saint Germain zur Tschechoslowakei Massnahmen wie die Bodenreform 10 oder die Sprachenverordnung folgten um Tschechen in den deutschen Gemeinden anzusiedeln Das Gemeindegasthaus wurde 1923 umgebaut und erhielt zusatzlich einen Saal eine Gemeindekanzlei einen Eiskeller und eine Ubernahmestelle der Milchgenossenschaft Vor dem Gemeindegasthaus war ein Tanzplatz mit Trinkwasserleitung welche 1920 errichtet wurde Durch das Munchner Abkommen wurde Millowitz mit 1 Oktober 1938 ein Teil des deutschen Reichsgaus Niederdonau Im Zweiten Weltkrieg hatte der Ort 48 Opfer zu beklagen Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges 8 Mai 1945 wurden die im Munchener Abkommen an Deutschland ubertragenen Territorien also auch Millowitz im Ruckgriff auf den Vertrag von Saint Germain wieder der Tschechoslowakei zugeordnet Wahrend der Besetzung durch die sowjetische Armee gab es zwei Todesopfer unter der Zivilbevolkerung 11 Am 1 Juni 1945 wurde ein Teil der deutschmahrischen Ortsbewohner durch tschechische Revolutionsgarden der Vertreibungskolonne der Brunner Deutschen Brunner Todesmarsch angegliedert und in Richtung Drasenhofen Grenzubergang nach Osterreich wild vertrieben 11 Am 4 Juni 1945 wurde ein weiterer Teil der Ortsbevolkerung uber Pulgram und Voitelsbrunn nach Osterreich getrieben 11 Dabei kam es zu acht Toten unter den Deutschsudmahrern 12 Wappen und Siegel BearbeitenEin Hinweis auf das Siegel des Ortes befindet sich im Mahrischen Landesmuseum in Brunn Dort zeigt eine Siegelfigur ein Pflugeisen und ein Rebmesser nebeneinander stehend Es wird auf das spate 17 Jahrhundert datiert Neuere tschechische Veroffentlichungen sprechen aber von einem Siegelbild in welchem ein pfahlweise gestelltes Pflugmesser von viermal zwei Initialen M von denen die Halfte kopfsteht umgeben ist 13 Volkszahlung Hauser Einwohner insgesamt Volkszugehorigkeit der EinwohnerJahr Deutsche Tschechen Andere1793 70 3731836 84 4401869 87 4571880 93 523 523 01890 98 575 566 5 41900 112 638 628 9 11910 126 690 689 1 01921 127 687 673 4 101930 151 597 583 2 121939 567Personlichkeiten BearbeitenHans Folk 1891 1918 Kampfflieger im Ersten WeltkriegSehenswurdigkeiten BearbeitenPfarrkirche hl Oswald 1670 zerstort 1672 wiedererrichtet Wehrturm 1693 1742 erweitert 1819 und 1845 renoviert Pfarrhaus 1771 Hl Johann von Nepomuk Hl Florian Hl Wendelin Friedhofkreuz 1758 Kriegerdenkmal 1926 14 Sagen aus dem Ort BearbeitenUnter den deutschen Ortsbewohnern gab es eine Vielzahl von Mythen Millowitz zur Mongolenzeit Grundungssage 15 Quellen BearbeitenAnton Kreuzer Geschichte Sudmahrens Band I Inhalt Von der Fruhzeit 1918 Anton Schwetter Siegfried Kern Der politische Bezirk Nikolsburg in historischer statistischer und topographischer Beziehung 1884 Wilhelm Szegeda Heimatkundliches Lesebuch des Schulbezirks Nikolsburg 1935 approbierter Lehrbehelf Lehrerverein Pohrlitz Verlag Milowitz S 96 Alfred Schickel Gerald Frodl Geschichte Sudmahrens Band 3 Die Geschichte der deutschen Sudmahrer von 1945 bis zur Gegenwart Sudmahrischer Landschaftsrat Geislingen an der Steige 2001 ISBN 3 927498 27 0 S 210 223 406 411 412 414 417 423 427 428 573 Millowitz Gerald Frodl Walfried Blaschka Kreis Nikolsburg von A Z 2006 Millowitz S 124 Hans Jurgen Goertz Die Taufer Geschichte und Deutung Munchen 1980 ISBN 3 406 07909 1 Hans Zuckriegl Worterbuch der sudmahrischen Mundarten 1981 1998 1999 Hans Landsgesell Sudmahrische Geschichten in der ui Mundart Hans Zuckriegl Ich traum von einem Weinstock Enzyklopadie des Weinbaues in Sudmahren Eigenverlag unterstutzt von der Kulturabteilung des Amtes der Niederosterreichischen Landesregierung Literatur BearbeitenGregor Wolny Die Wiedertaufer in Mahren Wien 1850 Rudolf Wolkan Geschicht Buch der Hutterischen Bruder Wien 1923 Wilhelm Szegeda Heimatkundliches Lesebuch des Schulbezirks Nikolsburg 1935 approbierter Lehrbehelf Verlag Lehrerverein Pohrlitz Millowitz S 96 Josef Freising Ortsgeschichte Millowitz 1936 Josef Beck Die Geschichtsbucher der Wiedertaufer in Osterreich Ungarn 1967 Wenzel Max Thayaland Volkslieder und Tanze aus Sudmahren 1984 Geislingen Steige Bruno Kaukal Die Wappen und Siegel der sudmahrischen Gemeinden Knee Wien 1992 ISBN 3 927498 19 X S 135 Hans Zuckriegl Im Marchenland der Thayana 2000 Elfriede Paweletz Klien Die sudmahrischen ITZ Dorfer und die Anfange der Siedlungsgeschichte in Sudmahren 2007Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Milovice Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Millowitz in Alte Postkartenmotive der Sudmahrischen Gemeinden Kulturdatenbank der HeimatvertriebenenEinzelnachweise Bearbeiten http www uir cz obec 584657 Milovice Cesky statisticky urad Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1 Januar 2023 PDF 602 kB http www planet wissen de kultur mitteleuropa geschichte tschechiens pwiedeutscheintschechien100 html Joachim Rogall Deutsche und Tschechen Geschichte Kultur Politik Verlag C H Beck 2003 ISBN 3 406 45954 4 Geleitwort von Vaclav Havel Kapitel Die Premysliden und die deutsche Kolonisierung S33 f Leopold Kleindienst Die Siedlungsformen bauerliche Bau und Sachkultur Sudmahrens 1989 S 9 Universitat Giessen Hrsg Sudetendeutsches Worterbuch Bd 1 1988 Oldenbourg Verlag ISBN 978 3 486 54822 8 Hans Zuckriegl Worterbuch der sudmahrischen Mundarten Ihre Verwendung in Sprache Lied und Schrift 25 000 Dialektworter 620 S Eigenverlag 1999 Acta Publica Registrierungspflichtige Online Recherche in den historischen Matriken des Mahrischen Landesarchivs Brunn cz dt Abgerufen am 22 Marz 2011 Hans Zuckriegl Ich traum von einem Weinstock Kapitel 7 S 262 Elizabeth Wiskemann Czechs and Germans London 1938 S 152 a b c Alfred Schickel Gerald Frodl Geschichte Sudmahrens Band 3 Die Geschichte der deutschen Sudmahrer von 1945 bis zur Gegenwart Sudmahrischer Landschaftsrat Geislingen an der Steige 2001 ISBN 3 927498 27 0 Walfried Blaschka Gerald Frodl Der Kreis Nikolsburg von A Z Sudmahrischer Landschaftsrat Geislingen an der Steige 2006 S 216 Bruno Kaukal Die Wappen und Siegel der sudmahrischen Gemeinden Knee Wien 1992 ISBN 3 927498 19 X Millowitz Seite 135 Johann Zabel Kirchlicher Handweiser fur Sudmahren 1941 Generalvikariat Nikolsburg Millowitz S Oberleitner Matzura Sudmahrische Sagen S 99fNormdaten Geografikum GND 7700057 2 lobid OGND AKS Stadte und Gemeinden im Okres Breclav Bezirk Lundenburg Bavory Boleradice Borkovany Boretice Brod nad Dyji Brumovice Breclav Brezi Bulhary Divaky Dobre Pole Dolni Dunajovice Dolni Vestonice Drnholec Hlohovec Horni Bojanovice Horni Vestonice Hrusky Hustopece Jevisovka Kasnice Klentnice Klobouky u Brna Kobyli Kostice Krumvir Krepice Kurdejov Ladna Lanzhot Lednice Mikulov Milovice Moravska Nova Ves Moravsky Zizkov Morkuvky Nemcicky Nikolcice Novosedly Novy Prerov Pavlov Perna Podivin Popice Pouzdrany Pritluky Rakvice Sedlec Starovice Starovicky Strachotin Sakvice Sitborice Tvrdonice Tynec Uhercice Valtice Velke Bilovice Velke Hosteradky Velke Nemcice Velke Pavlovice Vrbice Zajeci Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Milovice u Mikulova amp oldid 237302467