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Novosedly deutsch Neusiedl ist eine Gemeinde im Okres Breclav in Tschechien Der sudmahrische Ort ist als ein Langsdreieckangerdorf angelegt NovosedlyNovosedly na Morave Tschechien BasisdatenStaat Tschechien TschechienRegion Jihomoravsky krajBezirk BreclavFlache 1674 1 haGeographische Lage 48 50 N 16 30 O 48 834444444444 16 504166666667 173 Koordinaten 48 50 4 N 16 30 15 OHohe 173 m n m Einwohner 1 336 1 Jan 2023 2 Postleitzahl 691 82Kfz Kennzeichen BVerkehrStrasse Mikulov DrnholecBahnanschluss Breclav Hrusovany nad JevisovkouStrukturStatus GemeindeOrtsteile 1VerwaltungBurgermeister Adam Hruza Stand 2018 Adresse Novosedly 1691 82 Novosedly na MoraveGemeindenummer 584746Website www novosedly euDie Pfarrkirche in Novosedly Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Wappen und Siegel 4 Einwohnerentwicklung 5 Sehenswurdigkeiten 6 Personlichkeiten 7 Quellen 8 Literatur 9 Weblinks 10 BelegeGeographie BearbeitenWegen der Bodenbeschaffenheit wurde der Ort fruher Neusiedl am Sand genannt Die Durnholzer Berge mit der Alten Haide 260 m und der Steinhaide 273 m die Prerauer Berge im Suden mit dem Bergried 224 m durchziehen das Gemeindegebiet mit rebenreichen Hangen Die Nachbarortschaften sind Drnholec Durnholz im Norden Dobre Pole Guttenfeld im Osten Novy Prerov Neu Prerau im Suden und Jevisovka Jaispitz im Westen Geschichte BearbeitenIm 11 bis 13 Jahrhundert kam es zu einer grossen Siedlungsbewegung von West nach Ost Mahren wurde von 1031 bis 1305 von der Dynastie der Premysliden regiert Um grossere Gebiete landwirtschaftlich zu nutzen und damit hohere Ertrage zu erzielen bewarben sie die Kolonisten zum Beispiel mit zehn Jahre Steuerfreiheit deutsches Siedlerrecht Bis zum Jahre 1150 wurde das Gebiet um Mikulov Nikolsburg und Znojmo Znaim von deutschen Einwanderern aus Niederosterreich besiedelt Die Anlage des Dorfes sowie die ui Mundart bekunden dass sie ursprunglich aus den bairischen Gebieten der Bistumer Regensburg und Passau stammten Sie brachten neue landwirtschaftliche Gerate mit und fuhrten die ertragreiche Dreifelderwirtschaft ein 3 4 5 6 Die Pfarre wurde 1181 gestiftet 1230 wurde der Ort der Mark Mahren zugesprochen Neusiedl fiel unter die Herrschaft Durnholz und somit an die Familien Falkenstein Das Patronat lag bis zu dessen Auflosung im Jahre 1538 beim Kloster Rosa Coeli In den Hussitenkriegen wurde der Ort im Jahre 1426 geplundert Zur Herrschaft Durnholz gehorig kam es mit dieser 1394 an die Familie Liechtenstein welche den Ort bis 1848 verwaltete Im Jahre 1576 erhielt Neusiedl das Recht auf einen Markt Im 16 Jahrhundert tauchte der Ortsnamenszusatz am Sand auf Dieser Zusatz sollte die Ortschaft vom niederosterreichischen Neusiedl an der Zaya unterscheiden Im 19 und 20 Jahrhundert jedoch war der Zusatz nicht mehr gelaufig 7 Wahrend des Dreissigjahrigen Krieges wird Neusiedl durch die Nikolsburger Besatzung uberfallen und geplundert Im Jahre 1771 wird der Ort eine Expositur und 1785 eine eigene Pfarrgemeinde Im gleichen Jahr wird der Friedhof von der Kirche weg verlegt 1831 fordert die Cholera 72 Opfer worauf auf dem Weg nach Prerau eine Feldkapelle mit dem gegeisselten Heiland errichtet wird 1856 wurde ein Schulgebaude errichtet Bis 1918 war diese Schule vierklassig Des Weiteren mussten im Rathaus zwei weitere Klassen fur die Kinder aus Neu Prerau unterhalten werden 1871 erfolgte der Bau der Eisenbahnstrecke Lundenburg Znaim und ein Jahr spater der Bau einer Abzweigung von Neusiedl nach Laa an der Thaya Im Jahre 1887 wutete ein Grossbrand und zerstorte zwei Drittel der Ortschaft Wochenmarkt war seit 1874 jeden Dienstag er wurde spater jedoch eingestellt da der Durnholzer Markt genugte Aufgrund der Thayaregulierung wurde der Betrieb der alten Muhle erstmals im Urbar 1414 erwahnt und spater umgebaut eingestellt Der grosste Teil der Einwohner lebte von der Landwirtschaft Einen besonderen Stellenwert nahm hierbei der seit Jahrhunderten bekannte Weinbau ein Zwar wurden durch die Reblausplage um 1900 ungefahr die Halfte aller Weinstocke vernichtet Trotzdem behielt der Ort seine bluhende Weinbaukultur mit mehr als 200 ha Anbauflache 8 Weiters gab es neben dem ublichen Kleingewerbe eine Dampfmuhle mit Lagerhaus eine Kaserei eine Sparkassa und ein Ziegelwerk Im Jahre 1883 wurde eine Freiwillige Feuerwehr gegrundet Nach der Niederlage Osterreich Ungarns im Ersten Weltkrieg wurde der Ort Teil der neugegrundeten Tschechoslowakei Es kam durch neue Siedler und durch Neubesetzung von Beamtenposten zu einem vermehrten Zuzug von Personen tschechischer Nationalitat Im Munchner Abkommen wurde 1938 die Abtretung der sudetendeutschen Gebiete an das Deutsche Reich bestimmt Infolgedessen gehorte Neusiedl bis 1945 zum Reichsgau Niederdonau Im Zweiten Weltkrieg starben 106 Ortsbewohner Am 16 April 1945 floh ein Teil der Bevolkerung vor den anruckenden sowjetischen Truppen Die Fluchtlinge wurden aber von diesen bei Retz eingeholt und kehrten teilweise nach Neusiedl zuruck Nach Kriegsende am 8 Mai 1945 wurden jene Territorien die nach dem Munchener Abkommen bei Deutschland gewesen waren wieder der Tschechoslowakei zugeordnet Ab Ende Mai 1945 flohen deutsche Einwohner oder wurden in wilden Vertreibungsaktionen uber die nahe Grenze nach Osterreich vertrieben 9 10 Dabei kam es zu 13 Toten unter den Vertriebenen aus Novosedly 11 Der Ort wurde neu besiedelt In Ubereinstimmung mit den Uberfuhrungszielen des Potsdamer Abkommens sollten alle in Osterreich befindlichen Neusiedler nach Deutschland weiter transferiert werden Trotzdem konnten etwa 150 Familien in Osterreich verbleiben der Grossteil wurde in Deutschland ansassig Zwei Personen wanderten in die USA und Brasilien und je eine nach Kanada und Australien aus 12 13 Wappen und Siegel BearbeitenEin Ortssiegel ist seit dem 17 Jh bekannt Das Siegel zeigt einen von einem reichen Blutenkranz umgebenen barocken Schild der eine zweifenstrige Kirche mit gekreuztem Dach und einer sechseckigen Turmlaterne zeigt 14 Einwohnerentwicklung BearbeitenMatriken werden seit 1649 gefuhrt Onlinesuche uber das Landesarchiv Brunn 15 Grundbuchaufzeichnungen werden seit 1751 gefuhrt Volkszahlung Hauser Einwohner insgesamt Volkszugehorigkeit der EinwohnerJahr Deutsche Tschechen Andere1793 122 6681836 170 5991869 194 1 1831880 200 1 288 1 278 9 11890 230 1 364 1 358 5 11900 246 1 343 1 334 2 71910 252 1 348 1 341 3 41921 288 1 427 1 309 76 421930 332 1 472 1 278 158 361939 1340Sehenswurdigkeiten BearbeitenPfarrkirche St Ulrich wurde 1780 ursprunglich gotisch umgebaut 1276 Rochuskapelle altester Bau mit Mariensaule Ende 17 Jahrhundert Rathaus Neubau 1912 mit Postamt Gemeindegasthaus Saal und Behelfs Unterrichtsraumen Schule 1856 zweiklassig fur 1771 ist eine Lehrperson belegt 1882 dreiklassig 1918 vierklassig wegen der Neuprerauer Kinder zwei weitere Klassen im Rathaus 1939 erweitert mit Kindergarten Armenhaus und Notspital 1883 KriegerdenkmalPersonlichkeiten BearbeitenMathias Krebs 1880 1962 Lehrer Heimatforscher Karl Mayer 1923 1998 Mundartdichter Kulturpreistrager Quellen BearbeitenWilhelm Szegeda Heimatkundliches Lesebuch des Schulbezirks Nikolsburg 1935 approbierter Lehrbehelf Lehrerverein Pohrlitz Verlag Neusiedl S 74 Generalvikariat Nikolsburg Kirchlicher Handweiser Neusiedl S 19 Felix Bornemann Kunst und Kunsthandwerk in Sudmahren Neusiedl S 25 C Maurer Verlag Geislingen Steige 1990 ISBN 3 927498 13 0 Bruno Kaukal Die Wappen und Siegel der sudmahrischen Gemeinden Neusiedl S 163 f Josef Knee Wien 1992 ISBN 3 927498 19 X Alfred Schickel Gerald Frodl Geschichte Sudmahrens Band 3 Die Geschichte der deutschen Sudmahrer von 1945 bis zur Gegenwart Sudmahrischer Landschaftsrat Geislingen an der Steige 2001 ISBN 3 927498 27 0 S 250 252 406 409 422 423 431 491 514 573 Neusiedl Walfried Blaschka Gerald Frodl Der Kreis Nikolsburg von A bis Z Neusiedl S 138 f Sudmahrischen Landschaftsrat Geislingen Steige 2006 Literatur BearbeitenFranz Josef Schwoy Topographie vom Markgrafthum Mahren 1793 Neusiedl Seite 247 Mayer Karl Die Mundart des Dorfes Neusiedl Ilse Tielsch Felzmann Sudmahrische Sagen 1969 Munchen Verlag Heimatwerk Wenzel Max Thayaland Volkslieder und Tanze aus Sudmahren 1984 Geislingen Steige Knee Josef Neusiedl an der Thaya 1991 Alfred Schickel Geschichte Sudmahrens Band 2 1918 1946 Verlag des Sudmahrischen Landschaftsrates Geislingen Steige Geislingen an der Steige 1996 ISBN 3 927498 18 1 Weblinks BearbeitenNeusiedl am Sand in Alte Postkartenmotive der Sudmahrischen Gemeinden Kulturdatenbank der HeimatvertriebenenBelege Bearbeiten http www uir cz obec 584746 Novosedly Cesky statisticky urad Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1 Januar 2023 PDF 602 kB http www planet wissen de kultur mitteleuropa geschichte tschechiens pwiedeutscheintschechien100 html Joachim Rogall Deutsche und Tschechen Geschichte Kultur Politik Verlag C H Beck 2003 ISBN 3 406 45954 4 Geleitwort von Vaclav Havel Kapitel Die Premysliden und die deutsche Kolonisierung S33 f Leopold Kleindienst Die Siedlungsformen bauerliche Bau und Sachkultur Sudmahrens 1989 S 9 Hans Zuckriegl Worterbuch der sudmahrischen Mundarten Ihre Verwendung in Sprache Lied und Schrift 25 000 Dialektworter 620 S Eigenverlag 1999 Codex diplomaticus et epistolaris Moraviae Bl IV S 121 Hans Zuckriegl Ich traum von einem Weinstock Kapitel 7 S 262 Archiv Mikulov Odsun Nemcu transport odeslany dne 20 kvĕtna 1946 Ludislava Sulakova ubersetzt von Wilhelm Jun Die Problematik des Abschubs der Deutschen in den Akten des Stadtischen Volksausschusses MNV und des Bezirks Volksausschusses ONV Nikolsburg Sudmahrisches Jahrbuch 2001 S 45f ISSN 0562 5262 Walfried Blaschka Gerald Frodl Der Kreis Nikolsburg von A Z Sudmahrischer Landschaftsrat Geislingen an der Steige 2006 S 216 Alfred Schickel Gerald Frodl Geschichte Sudmahrens Band 3 Die Geschichte der deutschen Sudmahrer von 1945 bis zur Gegenwart Sudmahrischer Landschaftsrat Geislingen an der Steige 2001 ISBN 3 927498 27 0 S 252 Neusiedl Brunnhilde Scheuringer 30 Jahre danach Die Eingliederung der volksdeutschen Fluchtlinge und Vertriebenen in Osterreich Verlag Braumuller 1983 ISBN 3 7003 0507 9 Bruno Kaukal Die Wappen und Siegel der sudmahrischen Gemeinden 1992 Neusiedl S 158 Acta Publica Registrierungspflichtige Online Recherche in den historischen Matriken des Mahrischen Landesarchivs Brunn cz dt Abgerufen am 22 Marz 2011 Stadte und Gemeinden im Okres Breclav Bezirk Lundenburg Bavory Boleradice Borkovany Boretice Brod nad Dyji Brumovice Breclav Brezi Bulhary Divaky Dobre Pole Dolni Dunajovice Dolni Vestonice Drnholec Hlohovec Horni Bojanovice Horni Vestonice Hrusky Hustopece Jevisovka Kasnice Klentnice Klobouky u Brna Kobyli Kostice Krumvir Krepice Kurdejov Ladna Lanzhot Lednice Mikulov Milovice Moravska Nova Ves Moravsky Zizkov Morkuvky Nemcicky Nikolcice Novosedly Novy Prerov Pavlov Perna Podivin Popice Pouzdrany Pritluky Rakvice Sedlec Starovice Starovicky Strachotin Sakvice Sitborice Tvrdonice Tynec Uhercice Valtice Velke Bilovice Velke Hosteradky Velke Nemcice Velke Pavlovice Vrbice Zajeci Normdaten Geografikum GND 4308522 2 lobid OGND AKS VIAF 233833668 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Novosedly na Morave amp oldid 234545396