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Erik Trinkaus 24 Dezember 1948 ist ein US amerikanischer Palaoanthropologe und emeritierter Professor fur Anthropologie an der Washington University in St Louis 1 Trinkaus wurde international bekannt fur seine Hypothesen zur Verwandtschaft von Neandertalern und anatomisch modernen Menschen Homo sapiens Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Forschung 3 Schriften Auswahl 4 Weblinks 5 BelegeLeben BearbeitenErik Trinkaus studierte von 1966 bis zum Erwerb des Bachelor Grads im Jahr 1970 an der University of Wisconsin Madison und danach bis 1975 an der University of Pennsylvania wo er 1973 den Magister Grad mit einer Arbeit uber A Review of the Reconstructions and Evolutionary Significance of the Fontechevade Fossils 2 die Grotte de Fontechevade ist eine altsteinzeitliche Fundstatte in Frankreich und 1975 bei Alan Eugene Mann den Doktor Grad mit einer Dissertation uber A Functional Analysis of the Neandertal Foot erwarb Von 1975 bis 1983 arbeitete Trinkaus als wissenschaftlicher Assistent am Fachbereich fur Anthropologie der Harvard University 1983 wechselte er in gleicher Funktion an die University of New Mexico wo er 1987 zum Professor ernannt wurde und bis 1997 tatig blieb 1997 erwarb er eine Professur am Fachbereich Anthropologie der Washington University in St Louis wo er seit 2002 und auch nach seiner Emeritierung als Mary Tileston Hemenway Professor in Arts amp Sciences tatig ist Trinkaus ist seit 1996 Mitglied der National Academy of Sciences und seit 2001 Mitglied der Academy of Science of Saint Louis Forschung BearbeitenErik Trinkaus erforscht insbesondere Fossilien aus jener Epoche vor rund 40 000 Jahren als in Europa die Neandertaler ausstarben und die anatomisch modernen Menschen die Cro Magnon Menschen von Osten her zuwanderten Ferner befasst er sich mit der Evolution der anatomischen Merkmale der Gattung Homo Uber den Kreis von Fachkollegen hinaus bekannt wurde Erik Trinkaus da er zahlreiche hominine Fossilien aus Europa als mutmassliche Mischlinge zwischen Neandertaler und anatomisch modernem Menschen interpretiert so beispielsweise Knochenfunde aus den rumanischen Karst Hohlen Peștera cu Oase den Unterkiefer Oase 1 3 und Peștera Muierii 4 5 Gemeinsam mit Joao Zilhao vertritt er die Auffassung dass Neandertaler und moderne Menschen sich haufig paarten Gemeinsam mit Zilhao schrieb Trinkaus auch dem Kind von Lagar Velho aus Portugal wiederholt Merkmale eines Mischlings zu 6 7 8 ihren Interpretationen wurde aber bereits 1999 in der gleichen Ausgabe der Proceedings of the National Academy of Sciences PNAS wie ihre erste Veroffentlichung zum Kind von Lagar Velho massiv widersprochen 9 und die Interpretationen gelten auch weiterhin als umstritten 10 Zwar erbrachte auch die Rekonstruktion der Neandertaler DNA im Jahr 2010 Hinweise auf einen geringen Genfluss von Neandertaler DNA in die Population des anatomisch modernen Menschen allerdings ist dieser Genfluss anderen Publikationen zufolge zu einem Zeitpunkt erfolgt als in Europa noch gar keine anatomisch modernen Menschen lebten 11 12 Eine DNA Analyse des Unterkiefers Oase 1 ergab 2015 jedoch dass es sich zumindest bei dem jungen Mann von dem dieser Kiefer stammte tatsachlich um den Nachfahren eines Mischlings handelte 4 8 bis 11 3 Prozent seines Genoms wurde als vom Neandertaler stammend interpretiert Nachgewiesen wurde jedoch auch dass die vom anatomisch modernen Menschen stammenden DNA Abschnitte eher Fossilienfunden aus Asien ahneln und nicht den spateren Funden aus Europa oder den heute lebenden Menschen hieraus wurde abgeleitet dass die Population zu der Oase 1 gehorte ein totes Ende reprasentiere dessen Gene in die heutige Population des Homo sapiens nicht eingingen 13 14 Als Experte fur Fossilien des archaischen Homo sapiens und speziell seiner Fussknochen untersuchte Trinkaus auch Funde aus chinesischen Grabungsstatten beispielsweise aus Zhirendong 15 und das Fossil Tianyuan 1 16 und interpretierte sie wie seine chinesischen Kollegen im Sinne der Hypothese vom multiregionalen Ursprung des modernen Menschen Schriften Auswahl BearbeitenEuropean early modern humans and the fate of the Neandertals In PNAS Band 104 2007 S 7367 7372 doi 10 1073 pnas 0702214104 mit Pat Shipman The Neandertals Changing the Image of Mankind Alfred A Knopf New York 1993 ISBN 978 0 394 58900 8 deutsche Ausgabe Die Neandertaler Spiegel der Menschheit Bertelsmann Munchen 1993 ISBN 978 3 570 12138 2 als Herausgeber The Emergence of Modern Humans Biocultural Adaptations in the Later Pleistocene Cambridge University Press 1990 ISBN 978 0 52137241 1 The Shanidar Neanderthals Academic Press 1983 ISBN 978 0 12700550 8 Weblinks BearbeitenWebseiten von Erik Trinkaus auf dem Server der Washington University zuletzt abgerufen am 19 Februar 2022 Curriculum Vitae Stand September 2014 zuletzt abgerufen am 19 Februar 2022 Belege Bearbeiten Curriculum vitae Erik Trinkaus Memento vom 26 Februar 2012 im Internet Archive Im Original veroffentlicht auf dem Server der Washington University Stand September 2009 Erik Trinkaus A Reconsideration of the Fontechevade fossils In American Journal of Physical Anthropology Band 39 Nr 1 1973 S 25 35 doi 10 1002 ajpa 1330390105 Zugang zum Volltext Erik Trinkaus et al An early modern human from the Pestera cu Oase Romania In PNAS Band 100 Nr 20 2003 S 11231 11236 doi 10 1073 pnas 2035108100 Andrei Soficaru Adrian Dobos und Erik Trinkaus Early modern humans from the Pestera Muierii Baia de Fier Romania In PNAS Band 103 Nr 46 2006 S 17196 17201 doi 10 1073 pnas 0608443103 Adrian Doboș Andrei Soficaru und Erik Trinkaus The prehistory and paleontology of the Peștera Muierii Romania In Etudes et Recherches Archeologiques de l Universite de Liege Band 124 2010 S 1 125 Cidalia Duarte Joao Mauricio Paul B Pettitt Pedro Souto Erik Trinkaus Hans van der Plicht und Joao Zilhao The early Upper Paleolithic human skeleton from the Abrigo do Lagar Velho Portugal and modern human emergence in Iberia In PNAS Band 96 Nr 13 1999 S 7604 7609 doi 10 1073 pnas 96 13 7604 Joao Zilhao Erik Trinkaus Hrsg Portrait of the Artist as a Child The Gravettian Human Skeleton from the Abrigo do Lagar Velho and its Archaeological Context In Trabalhos de Arqueologia Band 22 Instituto Portugues de Arqueologia Lisboa 2002 ISBN 972 8662 07 6 Volltext PDF 48 4 MB Priscilla Bayle Roberto Macchiarelli Erik Trinkaus Cidalia Duarte Arnaud Mazurier und Joao Zilhao Dental maturational sequence and dental tissue proportions in the early Upper Paleolithic child from Abrigo do Lagar Velho Portugal In PNAS Band 107 Nr 4 2010 S 1338 1342 doi 10 1073 pnas 0914202107 Volltext PDF 284 kB Ian Tattersall Jeffrey H Schwartz Hominids and hybrids The place of Neanderthals in human evolution In PNAS Band 96 Nr 13 1999 S 7117 7119 doi 10 1073 pnas 96 13 7117 Volltext PDF Evolution des Menschen Angebliche Belege fur Paarung mit Neandertaler Auf spiegel de vom 31 Oktober 2006 Richard E Green et al A draft sequence of the Neandertal Genome In Science Band 328 Nr 5979 2010 S 710 722 doi 10 1126 science 1188021 Volltext PDF Memento vom 14 Juni 2010 im Internet Archive Sriram Sankararaman et al The Date of Interbreeding between Neandertals and Modern Humans In PLoS Genetics Band 8 Nr 10 2012 e1002947 doi 10 1371 journal pgen 1002947 Ann Gibbons Ancient DNA pinpoints Paleolithic liaison in Europe In Science Band 348 Nr 6237 2015 S 847 doi 10 1126 science 348 6237 847 Ewen Callaway Early European may have had Neanderthal great great grandparent Auf nature com vom 13 Mai 2015 Volltext Wu Liu Erik Trinkaus et al Human remains from Zhirendong South China and modern human emergence in East Asia In PNAS Band 107 Nr 45 2010 S 19201 19206 doi 10 1073 pnas 1014386107 Erik Trinkaus Hong Shang Anatomical evidence for the antiquity of human footwear Tianyuan and Sunghir In Journal of Archaeological Science Band 35 Nr 7 2008 S 1928 1933 doi 10 1016 j jas 2007 12 002 Normdaten Person GND 1102221821 lobid OGND AKS LCCN n83002129 NDL 00723074 VIAF 59171436 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Trinkaus ErikKURZBESCHREIBUNG US amerikanischer PalaoanthropologeGEBURTSDATUM 24 Dezember 1948 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Erik Trinkaus amp oldid 225507437