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Der Fluss Selenga bzw Selenge mongolisch Selenge Selenge russisch Selenga Selenga entsteht in der Mongolei aus dem Zusammenfluss von Ider und Delger moron und fliesst nach Russland Er ist mit etwa 1024 km 1 Lange der weitaus langste und mit einem mittleren Abfluss MQ von rund 935 m s 2 der wasserreichste Zufluss des Baikalsees Innerasien Hydrologisch ist er damit der eigentliche Oberlauf der Angara Selenga Selenga Selenge Selenge Einzugsgebiet der SelengaEinzugsgebiet der SelengaDatenGewasserkennzahl RU 16030000512116300006917Lage Chowsgol Bulgan Selenge Mongolei Republik Burjatien Russland Flusssystem JenisseiAbfluss uber Angara Jenissei Arktischer OzeanBeginn als Selenge Zusammenfluss von Delgermoron und Ider in der Nord Mongolei49 15 43 N 100 40 47 O 49 261944444444 100 67972222222 1176Quellhohe ca 1176 mMundung Baikalsee bei Selenginsk52 266666666667 106 48333333333 456 Koordinaten 52 16 0 N 106 29 0 O 52 16 0 N 106 29 0 O 52 266666666667 106 48333333333 456Mundungshohe ca 456 mHohenunterschied ca 720 mSohlgefalle ca 0 7 Lange ca 1024 km 1 ca 1476 km mit IderTeillangen ca 615 km in der Mongoleica 409 km 2 in RusslandEinzugsgebiet ca 447 060 km 1 3 Abfluss am Pegel Naushky 4 AEo 282 000 km Lage 402 kmoberhalb der Mundung MQ 1936 1997Mq 1936 1997 364 m s1 3 l s km Abfluss am Pegel Kabansk 5 AEo 445 000 km Lage 43 kmoberhalb der Mundung MQ 1970 1997Mq 1970 1997 934 m s2 1 l s km Linke Nebenflusse Dsulegtiin Egiin Dschida Temnik Bajan OrongoiRechte Nebenflusse Chanui Altatyn Orchon Tschikoi Chilok Uda ItantschaGrossstadte Ulan UdeSchiffbar ab SuchbaatarSelenga mit Nebenarmen aus einem Flugzeug Blick etwa nach NordenSelenga mit Nebenarmen aus einem Flugzeug Blick etwa nach NordenSelenga in der Chowsgol AimagSelenga etwa 100 bis 200 km von der russischen GrenzeBlick vom Schamanenfelsen 51 537638888889 107 345 knapp 40 km sudsudwestlich von Ulan Ude nordnordostwarts in das SelengatalSelenga MundungsdeltaSatellitenfoto Selenga MundungsdeltaMit rund 615 km Fliessstrecke innerhalb der Mongolei ist er der funftlangste Fluss des Landes 6 die restlichen 409 km 2 liegen in Russland Zusammen mit dem 452 km langen Quellflusses Ider ergibt sich eine Lange von 1476 km Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 1 1 Verlauf 1 2 Selenga Mundungsdelta 1 3 Einzugsgebiet Quell und Zuflusse 1 3 1 Einzugsgebiet 1 3 2 Quellflusse 1 3 3 Zuflusse 1 4 Ortschaften 2 Eisgang Abflussregime und Schiffbarkeit 3 Geschichte und Erforschung 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenVerlauf Bearbeiten Die Selenga entsteht in der Nordmongolei im Sudteil des Chowsgol Aimags rund 375 Kilometer sudwestlich der Sudwestecke des Baikalsees und etwa 150 Kilometer jeweils Luftlinie nordlich des Zentrums des Changai Gebirges Ihr Ursprung ist der auf etwa 1176 m Hohe gelegene Zusammenfluss der von Suden kommenden Ider etwa 1 5 km nach Einfluss des Tschuluut Gol und des von Nordwesten kommenden Delgermoron rund 9 5 km nach Einmundung des Bugsiin Die Selenga fliesst in uberwiegend ostnordostlicher Richtung in einem teilweise 20 bis 25 Kilometer breiten Tal 2 durch den Norden der Mongolei Der Flusslauf ist besonders im Bereich von Binnendeltas stark verzweigt Zunachst fliesst die Selenga ostnordostwarts dann zwischen Ich Uul 1058 m und Chutag Ondor nach Osten Entlang des folgenden Abschnitts an dem auch Selenge ebenfalls im Bulgan Aimag und am Flussarm Selengiin Taturaga Dsuunburen sowie Suchbaatar beide im Selenge Aimag liegen erheben sich im Norden das Buteliin Gebirge und im Suden das Burengiin Gebirge Oberhalb der Ortschaft Selenge mundet aus Nordwesten der wasserreiche Egiin Gol ein der vom Chowsgol See aus kaum beruhrtem bewaldetem Gebiet kommt und fur sein noch stabiles Taimen Vorkommen grosste Lachsfisch Art bekannt ist Unterhalb von Suchbaatar mundet als weitaus langster Nebenfluss der von Suden kommende Orchon er erreicht uber seinen Nebenfluss Tuul eine Lange von rund 1580 km Fortan wird der Fluss in Richtung Norden abschnittsweise von der aus dem Orchontal kommenden Transmongolischen Eisenbahn begleitet Nach 615 Kilometern Fliessstrecke in der Mongolei quert die Selenga unterhalb von Suchbaatar die Staatsgrenze und verlauft weitere 409 Kilometer 2 durch die russische Republik Burjatien Vorbei an Nauschki fliesst die Selenga nordnordostwarts nach Choronchoi wonach vor Ust Kjachta die erste Brucke der Transmongolischen Eisenbahn uber den Fluss fuhrt Weiter nordlich nach Einmunden von Dschida und Temnik etwa von Westen verlasst die Eisenbahnstrecke den Fluss vorubergehend um entlang des einige Kilometer westlich der Selenga gelegenen Gusinojesees zu verlaufen Nach Einmunden des von diesem See kommenden Bajan und dem von Suden heran fliessenden Tschikoi passiert der Fluss Nowoselenginsk Etwas weiter nordnordostlich munden Chilok von Suden und Orongoi von Westen ein wonach die Transmongolische Eisenbahn wieder entlang des Flusses verlauft Anschliessend passiert die Selenga unterhalb von Gansurino einen Schamanenfelsen und etwas weiter nordlich fuhrt bei Kardon eine weitere Brucke der Eisenbahnstrecke uber den Fluss Weiter nordostlich erreicht die Selenga mit der Grossstadt Ulan Ude die grosste Stadt am Fluss wo die Transmongolische Eisenbahn den Fluss verlasst und Anschluss an die den Fluss fortan begleitende Transsibirische Eisenbahn hat In der Stadt mundet aus Richtung Osten die Uda ein Danach fliesst die Selenga zwischen den Gebirgen Chamar Daban im Westen und Ulan Burgasy im Nordosten wo die Transsibirische Eisenbahn kreuzt erst nach Norden um dann bei Tataurowo nach Westen und beim Verlassen beider Gebirge bei Selenginsk nach Nordwesten abzuknicken dabei verlasst die Eisenbahnstrecke den Fluss in Richtung Westen Einige Kilometer unterhalb von Selenginsk teilt sich die Selenga am Beginn ihres Mundungsdeltas in zahlreiche Flussarme unterschiedlicher Grosse und erreicht dann den Sudwestteil des auf etwa 456 m Hohe gelegenen Baikalsees Selenga Mundungsdelta Bearbeiten Das etwa 680 km 3 grosse Selenga Mundungsdelta das am Sudufer des Baikalsees liegt hat sich aufgrund der reichen Sedimentfracht des Flusses im Lauf von Jahrmillionen rund 15 km in den See vorgeschoben wobei die Deltaschuttung eine Machtigkeit von 870 Metern erreicht Das Delta ist Rast und Brutplatz sowie Ort der Futtersuche fur zahlreiche Wasservogelarten Im Fruhjahr und Herbst finden sich dort zwischen 4 und 7 Millionen Zugvogel ein die hier Fische Krebse Insekten und anderes Getier fangen Dazu gehoren Fischadler Kaiseradler Nonnenkraniche Gluckenten Kiebitze Rohrdommeln Silbermowen Schwane Sperlinge und Storche darunter Schwarzstorche Ausserdem leben am und im Delta die seltene Baikalrobbe die Kleinkrebsart Epischura und der lachsahnliche Omul der nur im Baikalsee und in an den See anschliessenden Gewassern vorkommt Zudem laicht in der Selenga der Baikal Stor Einzugsgebiet Quell und Zuflusse Bearbeiten Einzugsgebiet Bearbeiten Das Einzugsgebiet der Selenga ist 447 060 km 1 3 gross davon liegen 299 000 km in der Mongolei und 148 060 km 3 in Russland es umfasst uber 80 3 des Baikalsee Einzugsgebiets Das meiste Wasser 54 3 erhalt sie aus dem russischen Teil Besonders im Teil Einzugsgebiet des Orchon liegt der wirtschaftliche Kernraum der Mongolei in dem auf etwa 19 der Staatsflache rund 67 der Bevolkerung lebt Quellflusse Bearbeiten Die Quellflusse der Selenga sind mit Lange und mittlerem Abfluss MQ Mongolei Delgermoron linker und nordwestlicher Quellfluss 445 km 33 m s Ider langster rechter bzw sudwestlicher Quellfluss 452 km 57 m s Zuflusse Bearbeiten Zu den Zuflussen der Selenga gehoren mit wenn bekannt Lange und mittlerem Abfluss MQ flussabwarts betrachtet Mongolei Dsulegtiin linker und nordnordwestlicher Zufluss Chanui rechter und sudlicher Zufluss Altatyn rechter und sudlicher Zufluss Egiin linker bzw nordwestlicher Zufluss 535 km uber 100 m s Orchon rechter und sudlicher Zufluss 1124 km 96 m s Russland Dschida linker und westlicher Zufluss 567 km 74 m s Temnik linker und westlicher Zufluss Bajan linker und nordwestlicher Zufluss Tschikoi rechter und sudostlicher Zufluss 769 km 274 m s Chilok rechter und sudostlicher Zufluss 840 km 98 m s Orongoi linker und westlicher Zufluss Uda rechter und ostlicher Zufluss 467 km 67 m s Itantscha rechter und nordostlicher ZuflussOrtschaften Bearbeiten An bzw nahe der Selenga liegen unter anderem diese Ortschaften flussabwarts betrachtet Mongolei Ich Uul in der Chowsgol Aimag Chutag Ondor in der Bulgan Aimag Selenge in der Bulgan Aimag Dsuunburen in der Selenge Aimag Suchbaatar in der Selenge Aimag hauptsachlich am Unterlauf des Zuflusses OrchonRussland alle in der Republik Burjatien Nauschki Zagan Ussun Choronchoi Ust Kjachta Sarubino Selenduma Nowoselenginsk Staroselenginsk Gansurino Kardon Schaluty Nischni Sajantui Saretschny Ulan Ude Tataurowo Selenginsk Kabansk Durchschnittlicher Abfluss m s am Pegel bei Kabansk 1978 bis 1997 5 Eisgang Abflussregime und Schiffbarkeit BearbeitenVon November bis April 2 oder Mitte Mai ist die Selenga von Eis bedeckt Die lange Vereisung bedingt ein stark schwankendes Abflussregime mit Abflussspitzen in der Zeit der Schneeschmelze So betragt bei Ust Kjachta die durchschnittliche Wasserfuhrung im Februar 107 m s 5 und 2203 m s im August 5 Im Jahresmittel liegt der Abfluss MQ bei 933 814 m s 5 Ab Suchbaatar ist die Selenga schiffbar Geschichte und Erforschung BearbeitenIn rund 750 000 Jahre alten Ablagerungen wurde von E I Beliajewa im Jahr 1966 in Tologoi Burjatien Russland an der Selenga die Gattung Coelodonta tologoijensis als schlanker Vorlaufer des Wollnashorns erstmals nachgewiesen An der Selenga gibt es mit der Iwolginsker Ringwallsiedlung eine wichtige Fundstatte der Xiōngnu einem Stammesbund aus Reiternomaden der dort zwischen dem 3 Jahrhundert v Chr und dem 4 Jahrhundert n Chr lebte An ihrem Unterlauf befand sich einst das Siedlungsgebiet der Merkiten 12 bis 13 Jahrhundert ein mongolischer Stamm aus der Epoche von Dschingis Khan Zudem siedelte ursprunglich die fruhe turkische Stammeskonfoderation Oghusen an der Selenga Der polnisch russische Geograph Geologe Palaontologe und Forschungsreisende Iwan Tscherski 1845 1892 der baikalabwarts zum Beispiel auch das Einzugsgebiet der Angara erforschte untersuchte von 1881 bis 1882 auch die Gebiete von Selenga und Unterer Tunguska Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Selenga Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten a b c d Selenga im Staatlichen Gewasserverzeichnis der Russischen Foderation russisch a b c d e f Selenga Selenga in der Grossen Sowjetischen Enzyklopadie russisch abgerufen am 2 Dezember 2015 a b c d e f Projektforderantrag Memento vom 27 Mai 2011 im Internet Archive PDF 1 6 MB Global Environment Facility 2010 Selenga am Pegel Naushky hydrographische Daten bei R ArcticNET a b c d e Selenga am Pegel Kabansk hydrographische Daten bei R ArcticNET Werner Elstner Mongolei S 15 Berlin 1993 Normdaten Geografikum GND 4324971 1 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Selenga amp oldid 221712222