www.wikidata.de-de.nina.az
Der Orchon mongolisch Orhon manchmal auch Orkhon ist ein 1124 km 1 langer sudwestlicher bzw rechtsseitiger Zufluss der Selenga Selenge im Norden der Mongolei Asien und zugleich der langste Fluss der Mongolei Orchon OrhonDatenLage MongoleiFlusssystem JenisseiAbfluss uber Selenga Angara Jenissei Arktischer OzeanQuelle am Suwraga Chairchan im Changai Gebirge46 52 24 N 101 9 24 O 46 873218 101 156759Mundung bei Suchbaatar in die Selenge50 251944444444 106 13722222222 Koordinaten 50 15 7 N 106 8 14 O 50 15 7 N 106 8 14 O 50 251944444444 106 13722222222Lange 1124 km 1 2 Einzugsgebiet ca 132 835 km 1 2 Abfluss 3 MQ 96 m sLinke Nebenflusse TamirRechte Nebenflusse Tuul Charaa Scharyn JeroKleinstadte Charchorin SuchbaatarDer Orchon bei CharchorinDer Orchon bei CharchorinOberlauf des Flusses OrchonDer Orchon an der Strasse von Darchan nach ErdenetDer Orchon an der Strasse von Darchan nach ErdenetOrchon Region Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 1 1 Verlauf 1 2 Zuflusse 1 3 Ortschaften 2 Hydrographie Hydrologie und Eisgang 3 Kulturgeschichte 4 Nach dem Fluss sind benannt 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenVerlauf Bearbeiten Der Orchon entspringt im Zentrum der Mongolei etwa an der Grenze des Archangai Aimag zum Oworchangai Aimag Seine Quelle liegt im Ostteil des Changai Gebirges am Berg Suwraga Chairchan 3179 m im Changai Nuruu Nationalpark Anfangs verlauft der Fluss im Oworchangai Aimag nach Sudosten um sich kurz darauf nach Nordosten und dann nach Norden zu wenden wobei ihm der Tamir zufliesst Etwas spater schlagt er ostliche Richtung ein wobei er im Bulgan Aimag in grossen Windungen fliesst Dann erreicht er den Selenge Aimag und verlauft etwas nach Einmundung des Tuul durch den in diesem liegenden Darchan Uul Aimag und danach wieder durch den Selenge Aimag in dem er sich nach Nordosten wendet Kurz vor der russischen Grenze mundet der Orchon direkt unterhalb von Suchbaatar in die Selenga Selenge die von dort uberwiegend nordnordostwarts verlaufend dem Baikalsee zufliesst Zuflusse Bearbeiten Wichtigster Zufluss des Orchon ist der Tuul der das sudostliche Einzugsgebiet um Ulaanbaatar abdeckt Er ist an der Mundung zwar deutlich kleiner als der Orchon ubertrifft diesen jedoch an Lange Obwohl die Langenangabe von 819 km 4 sicher nicht alle Windungen einbezieht ist damit das Flusssystem des Orchon mit dem 340 km oberhalb einmundenden Tuul rund 1160 km lang Sarin Sarin gol Choid Tamir Hojd Tamir gol Tamir Tamiryn gol Tuul Tuul gol Charaa Haraa gol Scharyn Zharyn gol Jero Ero gol Eroo Eroo gol Ortschaften Bearbeiten Zu den Ortschaften am Orchon gehoren Charchorin mit naher Ruinenstatte Karakorum Bulgan Erdenet etwa 40 km Distanz Darchan etwa 40 km Distanz SuchbaatarHydrographie Hydrologie und Eisgang BearbeitenDas Einzugsgebiet des Orchon ist rund 132 835 km 1 gross Dieses Gebiet war mythologischer und administrativer Kernraum der Turkvolker Innerasiens und ist heute der wirtschaftliche Kernraum der Mongolei was sich auch in der Abwasserbelastung widerspiegelt Anfang November bildet sich Eis auf dem Orchon der nach und nach ganz zufriert In der Tauperiode in der Regel ab Mitte Mai bilden sich starke Hochwasser Dadurch ergeben sich extrem unterschiedliche mittlere Monatsabflusse der mittlere Abfluss im Juli betragt an der Mundung das 80 bis 90 fache des mittleren Februarwertes 3 Mit seiner Wasserfuhrung von 96 0 m s 3 ist er an seiner Mundung bei Suchbaatar nur wenig kleiner als die Selenga Kulturgeschichte BearbeitenDas Tal ist wenig erforscht und mythenumwoben hier siedelten Hunnen Uiguren und Mongolen ausserdem wurden altturkische Stammesfursten bestattet 5 Ein 1220 km grosser Bereich des Orchon Tals wurde von der UNESCO 1994 unter dem Eintrag Orkhon Valley Cultural Landscape in die Liste der Statten des Weltkultur und Naturerbes aufgenommen 6 Ein auf zehn Jahre angelegter Managementplan zum Schutz und zur Entwicklung der Region wurde mit Unterstutzung der Deutschen Stiftung Welterbe aufgelegt Die wichtigsten historischen Statten entlang des Orchon sind wie folgt Fur Turkologen haben die Ufer des Orchon eine ausserordentliche Bedeutung da sie konigliche chronologische Aufzeichnungen der ersten turkischen Reiche aus dem 8 Jahrhundert in Form von Inschriften auf mehreren Gedenksteinen in altturkischer Schrift beherbergen Das Zweite Turk Kaganat ging 744 unter worauf das Uigurische Kaganat aufstieg 7 die Ruinen von Char Balgas auch Karabalgasun oder Karabalgas 8 der Hauptstadt der Uiguren im 8 Jahrhundert mit Spuren des Palastes und von Tempeln Klostern Handelshausern usw eine Stadt aus Lehm mit mehr als 10 000 Bewohnern und fruhem Zentrum des Handels an der Seidenstrasse 9 die Ruinen der Hauptstadt des Mongolischen Reiches Karakorum die 1235 Dschingis Khan in der Nahe des heutigen Charchorin erbauen liess mit prachtvollem Palast und gepflasterten Strassen 10 das Kloster Erdene Dsuu bei Karakorum das 1586 als erstes buddhistisches Kloster in der Mongolei gegrundet wurde und das Kloster Towchon Chiid dass auf einem Berg nahe dem Oberlauf des Orchon steht Zudem gibt es entlang des Orchon viele noch altere Grabstatten die teilweise den Hunnen zugeschrieben werden teilweise aber auch deutlich alteren Ursprungs sind Nach dem Fluss sind benannt BearbeitenNach dem Fluss Orchon wurden benannt der Orchon Aimag eine um die Stadt Erdenet gelegene Provinz der Mongolei obwohl er dessen Territorium nicht beruhrt sondern nur ganz knapp daran vorbeifliesst mehrere Sum Verwaltungsbezirke gleichen Namens in verschiedenen Aimags Provinzen der Mongolei und die Orchon Runen eine turkische Schrift aus dem 7 Jahrhundert Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Orchon Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten a b c d Webarchiv Orhon gol Memento vom 11 Juni 2012 im Internet Archive Orchon in einer Ubersicht mongolischer Gewasser mongolisch a b Artikel Orchon in der Grossen Sowjetischen Enzyklopadie BSE 3 Auflage 1969 1978 russisch http vorlage gse test 1 3D085209 2a 3D 2b 3DOrchon a b c Station Suhe Bator Memento des Originals vom 3 Marz 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot webworld unesco org Pegel bei Suchbaatar nahe der Mundung in die Selenge Zeitraum 1950 1957 auf webworld unesco org Webarchiv Tuul gol Memento vom 11 Juni 2012 im Internet Archive Tuul in einer Ubersicht mongolischer Gewasser mongolisch Bericht uber das Orchon Tal beim SRW abgerufen am 29 Juni 2020 UNESCO World Heritage Centre Orkhon Valley Cultural Landscape Abgerufen am 29 September 2017 englisch Clifford Edmund Bosworth Orkhon in The Encyclopaedia of Islam New Edition Bericht zu Ausgrabungen abgerufen am 29 Juni 2020 Bericht uber das Orchon Tal beim SRW abgerufen am 29 Juni 2020 Bericht uber das Orchon Tal beim SRW abgerufen am 29 Juni 2020Welterbestatten in der Mongolei Kulturerbe Kulturlandschaft Orchon Tal 2004 Felszeichnungen im mongolischen Altai 2011 Heiliger Berg Burchan Chaldun und umgebende Landschaft 2015 Naturerbe Uws Nuur Becken 2003 Daurische Landschaften 2017 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Orchon amp oldid 236632246