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Gewasser wie stehende Gewasser aber auch stromungsarme Bereiche der Weltmeere 1 weisen in der Regel eine Temperaturschichtung des Wassers auf Diese geht auf die temperaturabhangigen Dichteunterschiede im Wasserkorper zuruck Dabei besteht z B eine Wechselwirkung zwischen der Temperatur des Meerwassers seiner Dichte und seinem Salzgehalt und damit Einfluss auf die Thermohaline Zirkulation dem Motor der Meteorologie weltweit Dimiktische Durchmischungen des Wasserkorpers von Seen grosserer TiefeAuch in der Erdatmosphare sind unterschiedliche Temperaturen verschiedener Luftschichten mit bestimmten Phanomenen verbunden Fata Morgana Inversionswetterlage Schichtungsstabilitat der Erdatmosphare Vertikalprofil Meteorologie Inhaltsverzeichnis 1 Ursachen 2 Beispiel Dimiktische Seen 3 Siehe auch 4 EinzelnachweiseUrsachen BearbeitenEine besondere modifizierende Rolle spielt hierbei die Dichteanomalie des Wassers wonach dieses bei 3 98 C seine maximale Dichte von 1 0 g ml aufweist Sowohl kalteres als auch warmeres Wasser hat eine umso geringere Dichte je weiter seine Temperatur von 3 98 C abweicht Damit entsteht statischer Auftrieb der das spezifisch leichtere Wasser gegenuber dem dichteren aufsteigen lasst Es bildet sich also eine temperaturbedingte Dichteschichtung aus die sich bevorzugt als Temperaturschichtung erkennen lasst Diese Schichtung kann aber modifiziert sein durch andere Faktoren welche die Wasserdichte in einem realen Gewasser beeinflussen Dies sind insbesondere die im Wasser gelosten und feinsuspendierten Feststoffe und Gase Die Temperaturen des Wassers unterliegen einem standigen Wechsel durch die Aufnahme und Abgabe von Warme durch das Gewasser Die wichtigsten Grossen dabei sind Warmeaufnahme aus einfallender Globalstrahlung bestehend aus Sonnenlicht und IR Gegenstrahlung der Atmosphare Warmeverlust durch IR Abstrahlung Warmestrahlung abhangig von der Oberflachen Temperatur Warmeverlust durch Verdunstung von Wasser Warmeverlust durch direkte Warmeableitung an die Luft thermische Energie Dieser Warmeaustausch unterliegt sowohl taglichen als auch jahreszeitlichen Zyklen Eben so zyklisch kommt es daher auch zu Veranderungen in der Temperaturschichtung Diese ergeben sich sowohl aus einer mit der Tiefe abnehmenden Aufnahme von Warme aus eingedrungenem Licht als auch aus einer mechanischen Vermischung von Wasserschichten die einerseits durch den Wind und andererseits durch die Konvektionsstrome von sich abkuhlendem Oberflachenwasser angetrieben werden In den gemassigten Breiten weisen hinreichend tiefe Stillgewasser zum Beispiel eine dimiktische Wasserzirkulation auf Das bedeutet diese Gewasser durchmischen sich zweimal im Jahr vollstandig Flachere Gewasser hingegen konnen mehrmals Teiche sogar jede Nacht bis zum Grund durchmischt werden polymiktische Zirkulation Aber es gibt in den verschiedenen Regionen der Welt noch weitere sehr unterschiedliche Durchmischungstypen Beispiel Dimiktische Seen BearbeitenDimiktisch nennt man Gewasser die im Lauf des Jahres zweimal vollstandig durchmischt werden Typischerweise sind dies hinreichend tiefe Seen im Flachland der gemassigten Zonen Im Winter ist das hochstens 4 C warme Tiefenwasser mit noch kalterem weniger dichten Wasser und ggf Eis stabil uberlagert Diese Schicht erwarmt sich im Fruhjahr bis zu einer Temperatur von 4 C gleichmassig da kalteres Wasser durch Konvektion an die Oberflache steigt Ist dann die Temperatur gleichmassig 4 C reicht von Wind angeregte Turbulenz bis zum Grund und sorgt dort fur einen ausreichend hohen Sauerstoffgehalt und fur eine gleichmassige Verteilung der Nahrstoffe Fruhjahrszirkulation Bei weiter steigender Temperatur nehmen die Dichteunterschiede wieder zu Durchmischung durch Wind wird seltener und erreicht immer geringere Tiefe Die jeweils letzte vollstandige Durchmischung bestimmt die Temperatur des Hypolimnions der gleichmassig kalten Tiefenschicht Sie betragt im Sommer mindestens im Winter hochstens 3 98 C Nachtliche Abkuhlung der Oberflache baut nur in einer oberen Schicht dem Epilimnion den Gradienten ab und sorgt fur deren regelmassige Durchmischung Teilzirkulation Zwischen dem Epi und Hypolimnion befindet sich das Metalimnion die so genannte Sprungschicht mit einem auch nachts ausgepragten Temperaturgradienten Das Metalimnion weist in der Regel eine Feinstruktur auf in der sich die Spuren grosserer Windeinwirkungen und starkerer Abkuhlungsperioden als gelegentlich zentimeterscharfe Stufungen aus abwechselnd homogenen und abfallenden Temperaturen abzeichnen Interne Homogenisierungen zwischen den Schichten kommen auch durch Ausgleichsstromungen zustande die wahrend der haufigen internen Wellen Seiche auftreten denn stehende Gewasser stehen innerlich nie wirklich ruhig In Seen mit geringerer Tiefe kann Wind auch im Sommer den See bis zum Grund durchmischen die Ausbildung eines Hypolimnions unterbleibt In flachen Seen und Teichen entfallt selbst das Metalimnion so dass das Gewasser nur aus Epilimnion besteht in dem sich zwar tageszyklisch eine Temperaturschichtung ausbildet das aber oft bis zum Grund durchmischt wird Die Stabilitat der Temperaturschichtung im Winter ist geringer in nicht zu tiefen Seen geht die Herbstzirkulation in die Fruhjahrszirkulation uber wenn nicht eine Eisschicht auf der Seeoberflache den Antrieb durch Wind ganz ausschaltet Flache Teiche konnen bis zum Grund gefrieren Siehe auch BearbeitenOkosystem SeeEinzelnachweise Bearbeiten Sunke Schmidtko Lothar Stramma Martin Visbeck Decline in global oceanic oxygen content during the past five decades In Nature 542 2017 S 335 doi 10 1038 nature21399 Aus spiegel de Wissenschaft 16 Februar 2017 Weniger Sauerstoff in Ozeanen Den Fischen bleibt die Luft weg 17 Februar 2017 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Temperaturschichtung amp oldid 237821977