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Dieser Artikel behandelt die Troposphare Fur die hoheren Schichten siehe Erdatmosphare Aufbau Die Schichtungsstabilitat der Erdatmosphare beschreibt deren thermodynamische Stabilitat bzw Labilitat bezuglich des vertikalen atmospharischen Temperaturgradienten anhand verschiedener Gleichgewichtszustande Es wird zwischen einer labilen stabilen und neutralen Atmospharenschichtung unterschieden Die Schichtung der Atmosphare bestimmt alle vertikalen Luftbewegungen und ist damit von elementarer Bedeutung fur alle konvektiven Vorgange innerhalb der Erdatmosphare sowie den damit verbundenen Prozessen der Wolkenentstehung oder Luftverschmutzung Eine labile Schichtung ist die Voraussetzung fur die Entwicklung von Thermik Aufwinden Thermik und Hangaufwind ermoglichen Gleitfliegern Segelfliegern Drachenfliegern und Gleitschirmfliegern Startuberhohung lange Fluge und Streckenfluge Inhaltsverzeichnis 1 Grundlagen 1 1 Atmospharische Temperaturgradienten 1 2 Vertikalbewegung eines Luftpakets 1 3 Archimedisches Prinzip 2 Neutrale Schichtung 3 Stabile Schichtung 4 Labile Schichtung 5 Bedingt labile Schichtung 6 Einflusse auf die Schichtung 7 Schichtung und Luftverschmutzung 7 1 Looping 7 2 Coning 7 3 Fanning 7 4 Lofting 7 5 Fumigation 7 6 Kombinationen 8 Bezeichnung der Stabilitatsklassen 9 Quellen 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseGrundlagen BearbeitenAtmospharische Temperaturgradienten Bearbeiten Grundsatzlich unterscheidet man zwei Arten von atmospharischen Temperaturgradienten den dynamischen Gradienten eines Luftpakets und den statischen Gradienten der Atmosphare Die messbare Lufttemperatur nimmt innerhalb der Atmosphare oft sehr uneinheitlich mit der Hohe ab in der Regel jedoch mit einer klaren Tendenz Ublicherweise handelt es sich um eine Temperaturabnahme die Luft wird nach oben immer kalter Nimmt die Lufttemperatur stattdessen mit der Hohe zu so spricht man von einer Inversion Gegenuber diesem Umgebungsgradienten besitzt ein sich vertikal bewegendes Luftpaket eine eigene dynamische Temperaturanderung Betrachtet man ein ausreichend grosses Luftpaket so kann der Austausch mit der Umgebungsluft und eine Anpassung an die Umgebungstemperatur vernachlassigt werden Findet Temperaturanderung des Luftpakets in einer idealisierten Betrachtung vollig unabhangig von der Umgebung und der dort herrschenden Temperatur statt spricht man von einer adiabatischen Zustandsanderung Ein auf oder absteigendes Luftpaket kann dann seine Temperatur schneller gleich schnell oder langsamer andern als es seiner Umgebung also dem statischen Zustand der Erdatmosphare entsprache Vertikalbewegung eines Luftpakets Bearbeiten Als Modellannahme wird in der Regel ein Luftpaket betrachtet das sich entsprechend dem trockenadiabatischen Temperaturgradienten verhalt und in einer bestimmten Hohe die gleiche Temperatur und Dichte wie die umgebende Luft hat Das Luftpaket erfahrt ausgehend von dieser Anfangstemperatur bei der Hebung eine Abkuhlung und bei der Senkung eine Erwarmung um jeweils 9 8 Grad Celsius je Kilometer Diese Anderung erfolgt adiabatisch reversibel dem Luftpaket wird also keine Warme zugefuhrt oder entzogen Zudem tritt keine Mischung mit der umgebenden Luft ein und es kommt nicht zur Kondensation des in der Luft enthaltenen Wasserdampfs Wenn es zur Kondensation kommt spricht man vom feuchtadiabatischen Aufstieg des Luftpakets der oft auf einen trockenadiabatischen Aufstieg folgt Durch die mit dem Aufstieg einhergehende Abkuhlung steigt die relative Luftfeuchtigkeit bis sie am Taupunkt schliesslich das Kondensationsniveau erreicht In dieser Hohe setzt die Kondensation und somit Wolkenbildung ein Die dabei freigesetzte Kondensationsenthalpie des Wasserdampfs verringert den trockenadiabatischen auf den feuchtadiabatischen Gradienten Da alle Betrachtungen des atmospharischen Schichtungszustands fur beide Falle gleichermassen gelten wird im Weiteren allgemein von einem adiabatischen Gradienten gesprochen Archimedisches Prinzip Bearbeiten Luft dehnt sich beim Erwarmen aus Aus dem Unterschied zwischen der Dichte des betrachteten Luftpakets und derjenigen des umgebenden Mediums folgt nach dem Archimedischen Prinzip ein statischer Auftrieb oder ein Abtrieb Wenn das betrachtete Luftpaket die gleiche Dichte wie die Umgebung hat steigt sie nicht weiter auf Es gilt a d v z d t g T L T U T U g r U r L r L displaystyle a frac mathrm d v mathrm z mathrm d t g frac T mathrm L T mathrm U T mathrm U g frac rho mathrm U rho mathrm L rho mathrm L nbsp Hierbei steht der Index U fur die Umgebungsluft und L fur das Luftpaket Das Formelzeichen a displaystyle a nbsp steht fur die Beschleunigung die das Luftpaket in vertikaler Richtung erfahrt und g displaystyle g nbsp fur die Gravitationsbeschleunigung Der griechische Buchstabe r displaystyle rho nbsp steht fur die Dichte und T displaystyle T nbsp fur die Temperatur Die Beschleunigung ist gleich Null wenn das Luftpaket und die Umgebung die gleiche Temperatur bzw Dichte haben Die Beschleunigung ist umso grosser je weiter sie auseinanderliegen Ist die Temperatur der Luft grosser oder die Dichte kleiner als die der Umgebung steigt das Luftpaket auf Neutrale Schichtung Bearbeiten nbsp Bei der neutralen oder indifferenten Atmospharenschichtung entspricht die vertikale Temperaturabnahme der Atmosphare der des Luftpakets In der Realitat wurde eine sehr gut durchmischte Atmosphare diesem Zustand am nachsten kommen Die Entsprechung der Mechanik ist das indifferente Gleichgewicht Wegen der neutralen Schichtung der Atmosphare kuhlt sich ein aufsteigendes Luftpaket genauso schnell wie die umgebende Atmosphare ab Die Punkte A B und C die fur jeweils ein Luftpaket stehen das sich trockenadiabatisch abkuhlt bzw erwarmt rote Linie sind also identisch mit den Bedingungen der als schwarz eingezeichneten Umgebungsluft Auf und Abtrieb des Luftpakets gleichen sich folglich aus denn es gibt keinen Dichteunterschied zwischen dem Luftpaket und der jeweiligen Luftschicht Da also keine resultierende Kraft wirkt andert das Luftpaket seine vertikale Position auch nicht selbststandig und sobald die erzwungene Hebung von B nach A bzw Senkung von B nach C aufhort bleibt das Luftpaket hohenstabil In einer neutral geschichteten Atmosphare kommt es aufgrund der fehlenden Konvektion kaum zu Wolkenbildung Fur die Ausbreitung von Stoffen und insbesondere Schadstoffen stellt eine neutrale Schichtung weder ein Hindernis noch einen Vorteil dar Stabile Schichtung Bearbeiten nbsp nbsp Dampfmassen aus Kuhlturmen durchbrechen die Wolkendecke und schwingen sich danach ein In der Wolkenoberflache sind kleine Wellen zu sehen Eine stabile Atmospharenschichtung bezeichnet den Zustand der Erdatmosphare bei dem die vertikale Temperaturabnahme der Atmosphare kleiner als die Temperaturabnahme des aufsteigenden Luftpakets ist es sich also um einen unteradiabatischen Temperaturgradienten handelt Nimmt dessen Temperatur entsprechend dem trockenadiabatischen Gradienten ab so spricht man von einer trockenstabilen Schichtung Dementsprechend handelt es sich bei einer Abnahme mit dem feuchtadiabatischen Gradienten um eine feuchtstabile Schichtung Da sich die Umgebung des Luftpakets langsamer abkuhlt als es selbst nimmt bei einer Hebung von C nach B der Temperaturunterschied immer weiter ab und wechselt bei B sein Vorzeichen Wahrend des weiteren Aufstiegs von B nach A ist das Luftpaket also kalter als die Umgebungsluft und besitzt somit auch eine hohere Dichte Hort die erzwungene Hebung bei A auf so sinkt das Luftpaket entsprechend dem Archimedischen Prinzip wieder nach unten ab Je grosser der Temperaturunterschied desto schneller sinkt die Luft ab es entsteht vorubergehend ein Fallwind Das Luftpaket sinkt in der Folge jedoch nicht nur einfach bis B ab sondern bewegt sich aufgrund der Tragheit etwas uber diesen Punkt hinaus Somit hat das Luftpaket dann wiederum eine etwas geringere Dichte als die Umgebungsluft und die Bewegungsrichtung kehrt sich um das Paket steigt also wieder Dieser Ablauf wiederholt sich und das Luftpaket beschreibt eine harmonische Schwingung in der Vertikalen Aufgrund der Luftreibung nimmt die Amplitude dieser Schwingung uber die Zeit ab Ohne weitere Storungen von aussen wurde sich das Luftpaket also in einen stabilen Gleichgewichtszustand bei B einpendeln Die gleiche Uberlegung ist auch fur eine Absenkung von B nach C gultig nur dass das Luftpaket nach Einstellung der erzwungenen Absenkung steigen wird da seine Temperatur nun hoher als die der Umgebung ist In einer stabilen Atmosphare werden Vertikalbewegungen folglich uber eine negative Ruckkopplung abgefedert was eine Durchmischung der Luft behindert Dies zeigt sich auch im Falle einer Inversion also eines umgekehrten Gradienten mit einem Temperaturanstieg bei Hohenzunahme Es handelt sich dabei um einen besonders starken Sonderfall einer stabilen Schichtung denn jeder Aufstieg eines Luftpakets wird bei ausreichender Machtigkeit der Inversionsschicht blockiert Dies erklart sich einfach daraus dass bei einer Inversion warme und damit leichte Luftmassen uber kalteren Luftmassen liegen sich die Atmosphare also in einem idealen Gleichgewicht befindet das keinen naturlichen Luftaustausch verlangt Im Falle eines feuchtadiabatischen Aufstiegs in einer stabil geschichteten Atmosphare sind die ab dem Kondensationsniveau gebildeten Wolken vergleichsweise hohenstabil und meist sehr flach Durch horizontale Druckunterschiede und dem damit verbundenen Wind breiten sie sich in der Flache aus es kommt zu einer typischen Schichtbewolkung vom Typ Cirrus oder Cirrostratus in grosseren Altostratus in mittleren und Stratus in geringeren Hohen Labile Schichtung Bearbeiten nbsp Eine labile oder instabile Atmospharenschichtung bezeichnet den Zustand der Erdatmosphare bei dem die vertikale Temperaturabnahme der Atmosphare grosser als die Temperaturabnahme des aufsteigenden Luftpaketes ist es sich also um einen uberadiabatischen Temperaturgradienten handelt Nimmt die Temperatur des Luftpakets entsprechend dem trockenadiabatischen Gradienten ab spricht man von einer trockenlabilen Schichtung Bei feuchtadiabatischer Abkuhlung spricht man entsprechend von einer feuchtlabilen Schichtung Da in labiler Atmosphare die Temperatur des von B nach A aufsteigenden Luftpakets immer grosser bzw dessen Dichte niedriger ist als die der Umgebung erfahrt dieses eine nach oben gerichtete Ruckstellkraft den Auftrieb Das Luftpaket wird also auch ohne eine erzwungene Hebung weiter aufsteigen und da es sich dabei weiterhin langsamer abkuhlt als seine Umgebung wird dieser Aufstieg immer weiter beschleunigt Das Luftpaket entfernt sich somit uber eine positive Ruckkopplung immer weiter vom Gleichgewichtspunkt bei B Gleiches gilt fur die umgekehrte Richtung von B nach C wenn das Luftpaket also absinkt und dabei immer kalter ist als seine Umgebung und folglich eine grossere Dichte besitzt Es wird dann immer schneller absinken bis es irgendwann mit hoher Geschwindigkeit auf die Erdoberflache trifft Winde die man auf der Erdoberflache als besonders stark und plotzlich empfindet so genannte Boen sind dabei in der Regel nichts anderes als derartig beschleunigte und dann in die Horizontale umgelenkte Luftpakete Eine trockenlabile Schichtung tritt zum Beispiel in Bodennahe bei einer starken lokalen Erwarmung der Luft uber die Ausstrahlung auf Wahrend zum Beispiel morgens nur eine geringe Erwarmung erfolgte und sich ein uberadiabatischer Temperaturgradient eingestellt hat kommt es mit zunehmender Tageszeit zu einer starkeren Sonneneinstrahlung die jedoch die Luft in Bodennahe je nach Art der Erdoberflache hochst unterschiedlich aufheizen kann Ist dieser Unterschied gross genug so losen sich in der Folge Thermikblasen die eine Durchmischung der unteren Luftschichten herbeifuhren Das Ergebnis einer solchen Durchmischung die in Wusten und Hochebenen bis in einige Kilometer Hohe reichen kann ist letztlich eine neutrale Schichtung Da sich eine labile Schichtung durch die Durchmischung also letztlich selbst abschwacht ist sie meist nur von kurzer Dauer Auch dynamische Ursachen konnen eine labile Schichtung bedingen vor allem wenn sich Kaltluft bei einem Kaltfrontdurchzug in der Hohe schneller bewegt als in Bodennahe Die Folge sind haufig starke Gewitter in Verbindung mit Schnee Regen und Hagelschauern sowie starken Boen die man dann als Sturmboen bezeichnet In den gemassigten Breiten ist eine labile Schichtung meist auf einen bestimmten Hohenbereich begrenzt und erreicht nur in seltenen Ausnahmefallen eine grossere Ausdehnung Als Unter oder Oberschichtung liegen dabei meist stabile Verhaltnisse vor In grossen Hohen fuhrt dies zur Bildung von Cirruswolken im Fall eines Horizontalwindes und zu Cirrocumuluswolken bei Abwesenheit eines solchen In mittleren Hohen zeigt sich dagegen eine Altocumulusbewolkung in niedrigen Hohen eher Stratocumulus und Cumulus Cumulonimbus und Nimbostratus sind dagegen auf hoch reichende Labilitat angewiesen und treten daher auch haufiger in Aquatornahe auf Bedingt labile Schichtung BearbeitenEine bedingt labile Atmospharenschichtung bezeichnet eine Situation bei der ein trockenadiabatisch aufsteigendes Luftpaket eine stabile oder neutrale Schichtung ergibt ein im Gegenzug feuchtadiabatisch aufsteigendes Luftpaket aber eine labile Atmospharenschichtung zur Folge hatte Bei dieser haufig im Sommer auftretenden Problematik stellt sich die Frage ob es zur Wolkenbildung kommt oder nicht Wenn der Wasserdampf des Luftpaketes nicht kondensiert passiert auch nichts weiter Bei einsetzender Kondensation allerdings wachsen die Wolken schnell zu Gewittern heran Einflusse auf die Schichtung BearbeitenExtreme Schichtungen also labile und stabile Schichtungen werden durch geringe Windgeschwindigkeiten begunstigt grosse Windgeschwindigkeiten fuhren dagegen zu eher neutraler Schichtung Im Ubrigen fuhrt Bewolkung also geringe Globalstrahlung tags und starke atmospharische Gegenstrahlung nachts zu eher neutraler Schichtung wahrend wolkenloser Himmel tags bei starker Globalstrahlung eine labile Schichtung nachts dagegen eine stabile Schichtung bewirkt 1 Schichtung und Luftverschmutzung Bearbeiten nbsp Luftverschmutzung im Winter deutlich zu sehen ist die Dunstschicht uber der Erdoberflache daruber klare LuftschichtenDie Schichtungsstabilitat hat einen hohen Einfluss auf die Luftverschmutzung da die Ausbreitung von Abgasen identisch zur Ausbreitung eines Luftpakets betrachtet werden kann Es werden dabei einige spezifische Schichtungsverhaltnisse unterschieden Grundlage fur die Schilderungen ist eine Fabrik die uber einen Schornstein Abgase in die Atmosphare emittiert Dabei herrscht eine westliche Windrichtung von links nach rechts vor so dass die Abgase nach einer bestimmten vertikalen Ausbreitung in Horizontale ubergehen Diese anfangliche Steigungsphase liegt an der meist hoheren Temperatur der Abgase Die letztendlich dadurch erreichte Hohe bezeichnet man als effektive Schornsteinhohe In den Abbildungen stellt die rot gezeichnete Linie den Temperaturverlauf der Atmosphare und die schwarze Linie den adiabatischen Gradienten des Luftpakets dar Looping Bearbeiten nbsp Es herrscht eine leicht bis mittelstarke labile Schichtung die Luftschadstoffe breiten sich schleifenformig nach Osten aus Durch Turbulenzen und konvektive Vorgange kann der Ausstoss bereits nach kurzer Zeit den Boden beruhren so dass die Schadstoffbelastung in relativ geringer Nahe vom Schornstein recht gross ist Sie lasst dafur jedoch auch schnell nach und ist bei mittelgrossen Entfernungen recht gering Die Situation ist typisch fur Nachmittage von sonnigen Sommertagen Coning Bearbeiten nbsp Es herrscht eine neutrale bis leicht stabile Schichtung und die Luftschadstoffe breiten sich konisch aus wobei die vertikale Ausdehnung des zunehmend breiter werdenden Abgaskegels recht gleichmassig ist Die Verdunnung der Abgase ist recht gering die Rauchfahne beruhrt jedoch nicht direkt den Boden Eine Situation vorab bei bewolktem Wetter Fanning Bearbeiten nbsp Beim Typ Fanning ist die stabile Schichtung zu einer massiven Bodeninversion verstarkt worden die bis uber die effektive Schornsteinhohe reicht Nach anfanglicher Steigung auf die effektive Schornsteinhohe kommt es praktisch zu keiner weiteren vertikalen Ausbreitung und damit Verdunnung der Rauchfahne mehr Die hohen Abgaskonzentrationen bleiben auch noch in erheblicher Entfernung zum Schornstein erhalten Bodennah ist die Belastung hier gering hoch ist sie allerdings bei Auftreten von Gelandeerhohungen in der Ausbreitungs Richtung Auftreten v a nachts und bei Tiefdruck wobei es sich haufig um die Vorstufe zu Fumigation s unten handelt Lofting Bearbeiten nbsp Am Boden zeigt sich hier ebenfalls eine Inversion meist eine nachtliche Strahlungsinversion doch liegt deren Obergrenze nun auf oder sogar unter der effektiven Schornsteinhohe Danach folgt ein adiabatischer Temperaturabfall mit neutraler Schichtung Fur die vertikale Ausbreitung der Rauchsaule erweist sich die Inversion erneut als Sperrschicht in diesem Fall jedoch nach unten Da die Emissionen oberhalb der Inversion erfolgen andernfalls wurde es sich wieder um eine Fanning Lage handeln konnen die Schadstoffe maximal bis zur Obergrenze der Inversion absinken Dort zeigt sich dann auch meist eine hohere Abgaskonzentration Nach oben hin wird die vertikale Ausbreitung jedoch nicht behindert Fur die Luftverschmutzung ist dies eine sehr wunschenswerte Situation Die Rauchgasfahne verdunnt sich erreicht jedoch nicht die Erdoberflache Auftreten v a am fruhen Abend bei wolkenlosem Himmel in den meisten Fallen von kurzerer Dauer Fumigation Bearbeiten nbsp Der Typ der Fumigation stellt die aus Sicht der Luftverschmutzung schadlichste Lage dar Hier herrscht eine labile Schichtung am Boden gefolgt von einer Hoheninversion oberhalb der effektiven Schornsteinhohe Unterhalb der Inversion konnen sich die Abgase aufgrund der labilen Schichtung sehr gut ausbreiten werden jedoch nach oben durch die Inversion blockiert Die Durchmischung erfolgt also nur in Bodennahe Bleibt diese Lage uber langere Zeit erhalten kann es zu einer drastischen Anreicherung der Schadstoffe kommen Ist die Durchmischungszone zum Beispiel durch eine Tal oder gar Kessellage recht klein so ist auch eine Auflosung der Inversion durch Wind stark eingeschrankt was die Anreicherung der Abgase entsprechend begunstigt Eine solche Tallage und ebenso ein hoher Schadstoffausstoss ist gerade fur Ballungsraume charakteristisch Diese sind wie die Stadtklimatologie zeigt zudem wichtige Warmequellen neigen also dazu Inversionen in Bodennahe zu Hoheninversionen umzubauen was dann auch die Hauptursache fur die Entstehung von Fumigation Lage ist Kombinationen Bearbeiten Die funf dargestellten Falle sind nur isoliert betrachtet worden was aber uber eine grossere horizontale Entfernung kaum den realen Bedingungen entspricht Die Schichtung der Atmosphare kann sich also mit der Entfernung vom Schornstein andern was besonders bei orografischen Erhebungen und einer Anderung der thermischen Eigenschaften der Erdoberflache der Fall ist Denkt man sich nun mehrere Lagen in einer Reihe konnen sich spezifische Kombinationen ergeben die einer Schadstoffausbreitung forderlich oder hinderlich sind Bezeichnung der Stabilitatsklassen BearbeitenNeben der Bezeichnung der Stabilitatsklassen als labil neutral und stabil gibt es verschiedene Systematiken zur Einordnung der Stabilitatsklasse Bekannt ist die Systematik der Pasquill Klassen nach Frank Pasquill 2 die die Stabilitatsklassen von sehr labil bis stabil mit den Buchstaben A bis F bezeichnet 1 Die Technische Anleitung zur Reinhaltung der Luft TA Luft verwendet Ausbreitungsklassen nach Klug 3 und Manier 4 mit Bezeichnungen von I sehr stabil bis V sehr labil 1 Andere Stabilitatsklassen wurden von Vogt sowie von Nester und Thomas definiert Ein Mass fur die Stabilitat ist die von Alexander Michailowitsch Obuchow eingefuhrte Obukhov Lange 1 Quellen BearbeitenT R Oke Boundary Layer Climates Methuen u a London 1978 ISBN 0 416 70530 8 Peter Fabian Atmosphare und Umwelt Chemische Prozesse menschliche Eingriffe Ozon Schicht Luftverschmutzung Smog saurer Regen 4 erweiterte und aktualisierte Auflage Springer Berlin u a 1992 ISBN 3 540 55773 3 Weblinks BearbeitenWEBGEO Modul Schichtungszustande in der Atmosphare WEBGEO E Learning Portal fur Geographie und NachbarwissenschaftenEinzelnachweise Bearbeiten a b c d Thomas Foken Angewandte Meteorologie Mikrometeorologische Methoden Springer Berlin und Heidelberg 2003 ISBN 978 3 540 00322 9 Buch bei Google Books Frank Pasquill Atmospheric diffusion The dispersion of windborne material from industrial and other sources 2 Auflage Halsted Press New York 1974 W Klug Ein Verfahren zur Bestimmung der Ausbreitungsbedingungen aus synoptischen Beobachtungen Staub Reinhaltung der Luft 29 1969 S 143 147 G Manier Vergleich zwischen Ausbreitungsklassen und Temperaturgradienten Meteorologische Rundschau 28 1975 S 6 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schichtungsstabilitat der Erdatmosphare amp oldid 239369639