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Wasserzirkulationen im Sinne der Limnologie sind Phasen der Durchmischung in Stillgewassern Seen Lagunen u A Diese Ubergangsphasen liegen zwischen Phasen mit stabiler Temperaturschichtung Sie spielen eine bedeutende Rolle im Okosystem See Dimiktische Durchmischungen des Wasserkorpers von Seen grosserer Tiefe Inhaltsverzeichnis 1 Stagnation und Zirkulation 2 Okologische Bedeutung 3 Zirkulationstypen 4 Siehe auchStagnation und Zirkulation BearbeitenIn einem typischen hinreichend tiefen See der gemassigten Zone ergibt sich im Lauf eines Jahres folgender Ablauf dimiktischer Zirkulationstyp Durch die Sonneneinstrahlung erwarmt sich die obere Schicht Epilimnion Sie wird von der untersten Schicht dem Hypolimnion mit seinen nur 3 98 C siehe Dichteanomalie des Wassers durch eine Sprungschicht mit steilem Temperaturgradienten Metalimnion getrennt Diese temperaturbedingte Dichteschichtung des Sees verhindert den Wasseraustausch zwischen den Tiefenstufen Im Epilimnion und Teilen des Metalimnion in der trophogenen Zone wird wahrend dieser Sommerstagnation Sauerstoff durch Photosynthese produziert sowie bei Untersattigung auch aus der Luft eingetragen Im Hypolimnion laufen ausschliesslich sauerstoffzehrende Prozesse ab tropholytische Zone so dass der hier gespeicherte Sauerstoff vermindert und im Extremfall sogar vollstandig aufgezehrt werden kann Durch die herbstliche Abkuhlung an der Oberflache beginnt eine nach der Tiefe hin sich voranarbeitende Durchmischung getrieben von Konvektion und Wind Ist eine einheitliche Temperatur und zuletzt auch an der Oberflache eine Temperatur von 3 98 C erreicht so besteht im gesamten Wasserkorper kein Dichtehindernis mehr fur den Wasseraustausch Diesen Zustand nennt man Vollzirkulation oder nach der Jahreszeit Herbstzirkulation Durch weitere Abkuhlung lagert sich kalteres und dadurch weniger dichtes Wasser an die Oberflache und bildet so eine kaltstabile Schichtung aus die von der Oberflache her zufrieren kann Dies ist die Winterstagnation Eine neuerliche Erwarmung im Fruhjahr zerstort diese schwache Schichtung und fuhrt zur Fruhjahrszirkulation die von einer neuen Sommerstagnation abgelost wird Okologische Bedeutung BearbeitenIm Zuge der voranschreitenden Durchmischung und der nachfolgenden Vollzirkulation gelangt nahrstoffarmes aber sauerstoffreiches Oberflachenwasser nach unten wahrend sauerstoffarmes aber nahrstoffreiches Tiefenwasser bis an die Oberflache gelangt So kommt Sauerstoff wieder in die Tiefe wo er vorher in der tropholytischen Zone verbraucht worden war und die dort freigesetzten Nahrstoffe werden wieder bis zur Oberflache verteilt wo sie in der trophogenen Zone erneut fur die Primarproduktion verfugbar werden Zirkulationstypen BearbeitenGewasser verschiedener Tiefe und in unterschiedlichen Klimazonen lassen sich nach Zirkulationstypen klassifizieren Dabei dienen die jahrliche Anzahl der Zirkulationen und die Temperaturverteilung zwischen den Schichten als systematische Merkmale Diese auch Mixistypen genannten Gruppen sind im Einzelnen Holomiktischer Typ Stillgewasser dieses Typs erfahren wenigstens einmal im Jahr z B im Herbst oder im Fruhjahr eine vollstandige Durchmischung Sie werden unterteilt inMonomiktischer Typ mit den Untertypen kalt monomiktisch und warm monomiktisch Der Wasserkorper im monomiktischen Gewasser zirkuliert nur einmal jahrlich Dieser Typ kommt sowohl in subpolaren und polaren Gebieten vor dort zirkuliert ein See im Sommer als auch in den Subtropen dort zirkuliert er im Winter Dimiktischer Typ mit den Untertypen kalt dimiktisch und warm dimiktisch Der Wasserkorper im dimiktischen Gewassertyp zirkuliert zweimal jahrlich Gewasser dieses Typs findet man vor allem in der gemassigten Zone wo die Zirkulation des Wasserkorpers im Fruhjahr und im Herbst stattfindet wahrend im Sommer und im Winter zwei in Temperatur und Dichte sehr unterschiedliche Wasserschichten durch eine Pufferzone getrennt fast ohne Austausch ubereinander liegen Andere dimiktische Seen gibt es beispielsweise in Westafrika wo die Zirkulation von der Regenzeit abhangig ist Oligomiktischer Typ Dieser Typ findet sich in Tropenregionen mit im Tagesgang gleichmassig hohen Temperaturen Die Zirkulationen dieser Gewasser sind unregelmassig und eher selten Polymiktischer Typ mit den Untertypen gemassigt polymiktisch kalt polymiktisch und warm polymiktisch Diesen Typ gibt es bei Flachgewassern in den gemassigten Breiten und bei Seen in tropischen Gebieten mit starker nachtlicher Abkuhlung wie im tropischen Hochgebirge Bei ihnen zirkuliert das Wasser haufig oder ganzjahrig Atelomiktischer Typ Dieser Typ kommt bei schwach geschichteten Gewassern vor sie erfahren eine kurzfristige Durchmischung wahrend nachtlicher Abkuhlungsphasen Meromiktischer Typ Stehende Gewasser dieses Typs erfahren keine vollstandige Durchmischung Dies geht in der Regel auf ein ungunstiges Verhaltnis zwischen Oberflache und Tiefe zuruck Im tieferen nicht durchmischten Wasserkorper reichert sich das Wasser grosster Wasserdichte bei 4 C mit Sedimentations und Abbauprodukten an und wird so noch dichter Es bildet sich dauerhaft ein sauerstofffreier oder mit Salzen angereicherter Tiefenbezirk das Monimolimnion Meromiktische Seen entstehen auch dann wenn ein durchmischter Susswasserkorper einen dichteren exogen gespeisten Salzwasserkorper uberlagert der dann nicht durchmischt wird Amiktischer Typ Gewasser dieses Typs weisen keinerlei Vollzirkulation auf und sind chemisch stabil Das kann beispielsweise durch Versalzung des Wasserkorpers oder durch Ausbildung einer permanenten Eisdecke in hochpolaren Regionen eintreten Siehe auch BearbeitenOkosystem See Stratifikation Gewasser BUND Landesverband Hamburg Tide schafft Lebensraum In bund hamburg de Abgerufen am 28 Oktober 2022 Limnische Zone in der Unterweser In Weser in Bewegung Abgerufen am 28 Oktober 2022 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wasserzirkulation amp oldid 228323341