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Die Petrologie auch Steinkunde ist die Lehre von der Entstehung den Eigenschaften und der Nutzung der Gesteine Der Begriff leitet sich vom griechischen Wort petros petros lateinisch Petrus ab das mit Stein oder Felsen ubersetzt werden kann Sie ist ein Teilgebiet der Geowissenschaften und stellt den Ubergangsbereich zwischen zwei weiteren Teilgebieten dar der Mineralogie die sich mit den Bestandteilen der Gesteine beschaftigt Minerale und der Geologie welche die Gesteine in grossere raumliche und zeitliche Zusammenhange stellt Dunkle Alaunschieferlage bei Bretignolles Departement Vendee Frankreich Inhaltsverzeichnis 1 Untersuchungsgegenstand 2 Untersuchungsmethoden 3 Teildisziplinen 4 Arbeitsfelder 5 Literatur 6 WeblinksUntersuchungsgegenstand BearbeitenDie Petrologie gliedert sich in einen beschreibenden Teil die Petrographie und in einen genetischen Teil die Petrologie im engeren Sinn Erstere beschaftigt sich unter anderem mit dem Gefuge der Gesteine das aus ihrer Struktur und ihrer Textur besteht Die Struktur beschreibt die einzelnen Bestandteile Korner Kristalle bei Sedimentgesteinen auch Poren der Gesteine hinsichtlich ihrer Grosse Form und Farbe sowie der statistischen Verteilung dieser Eigenschaften uber die Gesamtheit aller Bestandteile Die Textur beschreibt hingegen die raumliche Anordnung dieser Bestandteile im Gesamtgestein im Hinblick auf kristallographische Vorzugsorientierungen Petrographen folgern aus diesen Eigenschaften auf die Eignung von Gesteinen als Werkstoff sowohl in Form von Blocken als auch in gebrochener Form Petrologie im engeren Sinne hingegen nutzt petrographische strukturgeologische und geochemische Erkenntnisse um Petrologen die Rekonstruktion physikalischer und chemischer Bildungsbedingungen eines Gesteins zu ermoglichen Untersuchungsmethoden BearbeitenGrundlage petrologischer Arbeit ist die Gelandearbeit mit Lupe und geologischem Kompass Spater werden die Gesteine im Labor mit mineralogischen und geochemischen Methoden wie der Rontgenbeugung bzw der Mikrosondenanalyse untersucht Wichtigste dezidiert petrologische Methode ist die Polarisationsmikroskopie mit deren Hilfe das Gefuge der Gesteine untersucht wird Dabei werden z T Zusatze wie der Universaldrehtisch verwendet Eine Methode zur petrologischen Interpretation geochemischer Daten ist die Geothermobarometrie die Aussagen uber Druck und Temperatur zum Zeitpunkt der Entstehung oder der Metamorphose eines Gesteins macht Hypothesen uber die Entstehung und die Entwicklung Diagenese Metamorphose Metasomatose Verwitterung hydrothermale Uberpragung eines Gesteins werden durch die Simulation geologischer und mineralogischer Prozesse in Laborexperimenten uberpruft Dabei werden z B kunstliche Magmen erzeugt und ihre Erstarrung beobachtet oder Gesteine werden mit aggressiven Losungen in Kontakt gebracht die auch in der Natur vorkommen Zur Interpretation experimentell gewonnener Daten aber auch als selbststandiger Ansatz wird die Modellierung magmatischer metamorpher und sedimentarer Prozesse mit Hilfe von Computern genutzt Teildisziplinen BearbeitenEine Gliederung der Petrologie nach dem Untersuchungsgegenstand ermoglicht die Unterscheidung von magmatischer sedimentarer und metamorpher Petrologie entsprechend der drei Hauptgesteinsklassen namlich der magmatischen der sedimentaren und der metamorphen Gesteine Eine Unterscheidung nach den Untersuchungsmethoden fuhrt zur experimentellen analytischen und theoretischen Petrologie Bereiche die sich mit der wirtschaftlichen Nutzung der Gesteine z B als Dekorstein beschaftigen bezeichnet man als angewandte Petrologie Den Ubergangsbereich zur Geophysik der sich insbesondere mit dem Verhalten seismischer Wellen in Gesteinen beschaftigt bezeichnet man als Petrophysik Arbeitsfelder BearbeitenPetrologen sind bei Ingenieurburos in der Baugrunduntersuchung bei Bergbauunternehmen in der Prospektion der Exploration und im laufenden Betrieb z B als Betriebsleiter eines Steinbruchs bei Baustoffhandlern im Vertrieb von Dekor und Werksteinen im offentlichen Dienst bei geologischen Landesamtern und bei der Bundesanstalt fur Geowissenschaften und Rohstoffe sowie im wissenschaftlichen Bereich an Universitaten und ausseruniversitaren Forschungseinrichtungen tatig Literatur BearbeitenGregor Markl Minerale und Gesteine 1 Auflage Spektrum Akademischer Verlag Heidelberg 2004 ISBN 978 3 8274 1495 3 Ludwig Pfeiffer Manfred Kurze Gerhard Mathe Einfuhrung in die Petrologie Akademie Verlag Berlin 1981 ISBN 978 3 432 91931 7 Martin Okrusch Siegfried Matthes Mineralogie Eine Einfuhrung in die spezielle Mineralogie Petrologie und Lagerstattenkunde 1 Aufl noch ohne Martin Okrusch 1983 8 Auflage Springer Verlag Berlin 2009 ISBN 978 3 540 78200 1 Roland Vinx Gesteinsbestimmung im Gelande Spektrum Akademischer Verlag Heidelberg 2005 ISBN 3 8274 1513 6 Journal of Petrology Bernhard Fritscher Vulkane und Hochofen Zur Rolle metallurgischer Erfahrungen bei der Entwicklung der experimentellen Petrologie In Technikgeschichte Bd 60 1993 H 1 S 27 43Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Petrologie Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Links for Mineralogists Memento vom 29 Januar 2009 im Internet Archive Weiterfuhrende Links des Lehrstuhls fur Geodynamik und Geomaterialforschung Institut fur Geographie der Universitat Wurzburg www geo leo de GEO LEO Virtuelle Fachbibliothek Geowissenschaften Bergbau Geographie Thematische Karten ein Projekt der Universitatsbibliothek der TU Bergakademie Freiberg und der Niedersachsischen Staats und Universitatsbibliothek Vorlesung Einfuhrung in die Petrologie Videoaufzeichnungen einer Vorlesung gehalten von Gregor Markl TIMMS Tubinger Internet Multimedia Server der Universitat Tubingen Normdaten Sachbegriff GND 4020740 7 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Petrologie amp oldid 237574788