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Dieser Artikel befasst sich mit einem chinesischen Politiker der Antike Fur die Prinzessin aus dem Roman Jim Knopf und Lukas der Lokomotivfuhrer siehe Jim Knopf Prinzessin Li Si Li Si chinesisch 李斯 Pinyin Lǐ Si IPA hochchinesisch li sɨ W G Li Ssŭ ca 280 v Chr 208 v Chr war der Kanzler des Staates Qin und des Ersten Kaisers von China nach der Errichtung der ersten Kaiserdynastie Li wurde im Staate Chu geboren und lernte bei Xunzi die Prinzipien der Regierungsfuhrung Han Fei war sein Mitschuler und Li betrachtete ihn als fahiger als sich selbst Er begann seine Karriere als niederer Beamter in Chu zog dann aber nach Qin wo er hoffte seine Vorstellungen eines effizienten Staates umsetzen zu konnen Er erreichte Qin im Jahre 247 v Chr kurz nach dem Tod von Konig Zhuangxiang und wurde dem damaligen Qin Kanzler Lu Buwei unterstellt Er ermutigte den Qin Konig dazu eine Vereinigung aller chinesischen Staaten unter seiner Fuhrung anzustreben Es gelang Qin Gesandten Anfuhrer einiger Staaten durch Uberredungskunst Drohungen oder Schmiergeld dazu zu bewegen sich Qin zu unterwerfen Im Jahre 237 v Chr drohte Li jedoch die Ausweisung aus Qin nachdem ein Besucher aus Han im Jahre 246 ein Komplott geplant hatte und nachdem 238 v Chr Lao Ai mit einem Umsturzversuch aufgeflogen war Li Si argumentierte dass Auslander am Aufstieg von Qin massgeblich beteiligt gewesen waren und dass es deshalb absurd sei Guter aus anderen Staaten zu kaufen aber auf fahige Leute aus dem Ausland zu verzichten Damit uberzeugte er den Konig ihn weiter zu beschaftigen 1 Der Kanzler war Anhanger des Legalismus Diese Philosophie konzentriert alle Macht auf den Herrscher Der Herrscher regierte durch Gesetze und Kontrolle jegliche Aktivitat wurde auf die Starkung des Staates gerichtet Moral lehnte man dabei als nicht notwendig ab man propagierte stattdessen Lohn und Strafe Das Erbrecht sollte abgeschafft und unproduktive Gewerbe Handel geistige Tatigkeit ausgemerzt werden Als Qin sich auf die Eroberung der anderen chinesischen Staaten vorbereitete riet Li Si dem Konig zuerst gegen Han ins Feld zu ziehen weil dies auch andere Reiche schwachen wurde 1 Im Jahre 233 besuchte Li den Staat Han Qin setzte Han so lange unter Druck bis Han Han Fei nach Qin entsandte Li warnte den Konig dass Han Fei immer dem Staate Han treu sein wurde und dass man ihn nicht fur Qin arbeiten lassen konne nach Han zurucksenden konne man ihn indes auch nicht Der Qin Konig liess Han Fei deshalb einkerkern Li Si soll ihn uberredet haben sich selbst zu vergiften 2 Nach der Vereinigung Chinas und der Errichtung der Qin Dynastie wurde Li Si zum Kanzler 丞相 chengxiang genauer 左丞相 zuǒ chengxiang ernannt Er bestimmte die Politik des Qin Reiches entscheidend mit Unter anderem widersetzte er sich dem Vorhaben das Qin Reich in Einheiten aufzuteilen denen Angehorige der kaiserlichen Familie vorstehen sollten und deren Titel vererblich sein sollten An Stelle dessen schlug er jederzeit abrufbare Beamte vor Li Si begleitete den Ersten Kaiser auf zumindest einer seiner Inspektionsreisen Die Idee Steintafeln aufzustellen die die Errungenschaften des Kaisers priesen geht wahrscheinlich auf Li Si zuruck Er riet dem Kaiser die Lehren von Shen Buhai und Han Fei zu befolgen Li Si setzte das von Han Fei vorgeschlagene Verbot von Buchern die die Vergangenheit beschonigen um und initiierte die Bucherverbrennung von 214 v Chr Als Kalligraph betatigte er sich als Reformator der chinesischen Schrift Er liess Masse Gewichte und Normen vereinheitlichen z B bei Munzen Waffen oder Wagen Der private Waffenbesitz wurde verboten verschiedene Grenzmauern wurden niedergerissen dafur begann man mit dem Bau der Grossen Mauer Ein grosses Strassennetz wurde geschaffen Poststationen eingerichtet Bewasserungskanale gegraben die Strafen wurden verringert Von einem Feldzug gegen die Xiongnu riet Li Si den Kaiser aufgrund zu hoher Kosten ab 1 Als der Erste Kaiser 210 v Chr starb versuchte Li Si aus Sorge vor Aufstanden dessen Tod zu verheimlichen Der Eunuch Zhao Gao entwickelte selbst Ambitionen auf die Macht und versuchte entgegen den Wunschen des verstorbenen Kaisers statt Fusu seinen zweiten Sohn Huhai auf den Thron zu setzen Huhai erhohte die Steuern zum Zwecke des Palastbaus und verscharfte die Strafen Li Si protestierte gegen diese Politik und warnte den Zweiten Kaiser vor Zhao Gaos Ambitionen Li Si wurde daraufhin eingekerkert und beschuldigt zusammen mit seinem Sohn Li You eine Rebellion geplant zu haben Die Selbstverteidigung die er schrieb blieb wirkungslos denn Zhao Gao fing sie auf dem Weg zum Kaiser ab Letzten Endes gestand Li Si seine Schuld ein und wurde im Jahre 208 v Chr auf dem Marktplatz der Qin Hauptstadt Xianyang durch Zerschneiden an der Hufte hingerichtet Auch Verwandte von Li Si kamen zu Tode 1 3 Literatur BearbeitenDerk Bodde China s first unifier a study of the Ch in dynasty as seen in the life of Li Ssu 280 208 B C Brill Leiden 1938 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d Michael Loewe A biographical dictionary of the Qin Former Han and Xin periods 221 BC AD 24 Brill Leiden 2000 ISBN 90 04 10364 3 S 228 230 David Shepherd Nivison The Classical Philosophical Writings In Michael Loewe and Edward L Shaughnessy Hrsg The Cambridge History of Ancient China Cambridge University Press 1999 ISBN 978 0 521 47030 8 S 800 David Shepherd Nivison The Classical Philosophical Writings In Michael Loewe and Edward L Shaughnessy Hrsg The Cambridge History of Ancient China Cambridge University Press 1999 ISBN 978 0 521 47030 8 S 808 Anmerkung Bei diesem Artikel wird der Familienname vor den Vornamen der Person gesetzt Das ist die ubliche Reihenfolge im Chinesischen Li ist hier somit der Familienname Si ist der Vorname Normdaten Person GND 119483785 lobid OGND AKS LCCN n81126292 NDL 001302729 VIAF 42649330 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Li SiALTERNATIVNAMEN Lei Si Jyutping 李斯 chinesisch Lang und Kurzzeichen KURZBESCHREIBUNG Kanzler des Ersten Kaisers von China und seines NachfolgersGEBURTSDATUM um 280 v Chr STERBEDATUM 208 v Chr Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Li Si amp oldid 226274385