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Leonard Steckel geburtig Leonhard Steckel 18 Januar A 1 1901 in Knihinin Osterreich Ungarn 9 Februar 1971 bei Aitrang Deutschland war ein deutscher Schauspieler Horspielsprecher und Regisseur Leonard Steckel in der Hauptrolle des Wolfgang Schwitter Urauffuhrung Der Meteor von Friedrich Durrenmatt Schauspielhaus Zurich Foto Comet Photo Bildarchiv der ETH Zurich zwischen 1966 bis 1967 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Herkunft und erste Erfolge 1 2 Im Exil 1 3 In der Bundesrepublik 1 4 Tod 2 Filmografie 3 Horspiele 3 1 Regie 3 2 Sprecher 4 Synchronrollen Auswahl 5 Anmerkungen 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHerkunft und erste Erfolge Bearbeiten Leonard Steckel war der Sohn des Eisenbahnverwalters Markus Steckel und dessen Ehefrau Eva Bazar Seine Mutter und seine Stiefschwester Franzi wurden im Warschauer Ghetto inhaftiert und wurden Opfer des Holocaust Nach dem fruhen Tod seines Vaters wuchs er bei den Eltern seiner Mutter in Berlin auf Hier besuchte er das Kollnische Gymnasium wo er Abitur machte Er nahm Schauspielunterricht bei Paul Bildt und erhielt 1921 sein erstes Engagement am Neuen Volkstheater an der Kopenickerstrasse Steckel verblieb hier bis 1923 und spielte im selben Jahr mit der Theatergruppe Die Truppe in Shakespeares Der Kaufmann von Venedig und bei der Urauffuhrung von Georg Kaisers Nebeneinander In der Spielzeit 1923 24 wirkte er am Lustspielhaus 1924 25 am Preussischen Staatstheater 1925 26 am Deutschen Theater 1926 27 an der Volksbuhne 1927 28 am Theater am Nollendorfplatz 1928 29 am Theater am Schiffbauerdamm 1929 30 wieder am Theater am Nollendorfplatz und 1930 bis 1932 wieder an der Volksbuhne Steckel spielte vor allem in modernen Stucken seiner Zeit und verkorperte unter anderem Shaak in Paquets Fahnen Urauffuhrung 1924 an der Volksbuhne und den Irrenarzt in Tollers Hoppla wir leben 1927 1928 fuhrte er erstmals selbst Regie bei der Auffuhrung von Franz Jungs Heimweh im Studio der Piscator Buhne 1929 trat er in Aribert Waschers und Rosa Valettis Kabarett Larifari auf 1933 unternahm er eine Skandinavien Tournee mit der Operette Madame Dubarry von Carl Millocker Seit 1929 wirkte Steckel auch in Filmen mit darunter ungenannt in dem Klassiker M Im Exil Bearbeiten Ab 1927 war er mit der Tanzerin und spateren Schriftstellerin Elfriede Kuhr die den Kunstlernamen Jo Mihaly trug verheiratet Im Februar 1933 wurde seine Tochter Anja geboren Durch ein Engagement am Schauspielhaus Zurich konnte er nach Hitlers Machtergreifung als Jude eingestuft sich im Mai 1933 in die Schweiz retten In Zurich wirkte Steckel in zahlreichen klassischen und modernen Theaterstucken mit und machte sich ab 1935 einen Namen als Theaterregisseur Er bevorzugte die Werke von Autoren die im nationalsozialistischen Deutschland nicht aufgefuhrt werden durften wie Franz Werfel Jean Giraudoux George Bernard Shaw T S Eliot Thornton Wilder Bertolt Brecht Arthur Schnitzler Eugene O Neill und Marcel Pagnol Unter anderem inszenierte er 1943 die erste Exilauffuhrung von Brechts Der gute Mensch von Sezuan Nach dem Krieg erlaubten ihm die Alliierten zunachst nicht die Ruckkehr nach Deutschland Steckel wirkte weiter am Zurcher Schauspielhaus wo er 1951 die Urauffuhrung von Max Frischs Graf Oderland inszenierte und Hans Henny Jahnns Drama Armut Reichtum Mensch und Tier auffuhrte Erst nach der Intervention von Bundesprasident Theodor Heuss bekam Steckel die Einreisegenehmigung und einen deutschen Pass In der Bundesrepublik Bearbeiten 1952 brachte er am Theater am Kurfurstendamm in West Berlin mit Kiss me Kate das erste amerikanische Musical in Deutschland zur Auffuhrung Spater feierte er damit auch in Hamburg Erfolge 1955 heiratete Steckel die Munchner Fotoagentin Hermi Mertens 1916 2010 Er war in den 1950er Jahren vor allem auf Berliner und Munchner Buhnen zu sehen daneben in Bochum Munster Basel Hamburg und 1963 bis 1964 bei den Salzburger Festspielen Von 1958 bis 1959 leitete er das Theater am Kurfurstendamm Daneben gab er mehrere Gastinszenierungen Steckel war in den 1950er Jahren haufig in kleinen Filmrollen vertreten wo er meist Respektspersonen wie Arzte und Professoren verkorperte Er wirkte auch bei Horspielen mit so beispielsweise 1959 in einer sechsteiligen Reihe als Kommissar Maigret die der SWF unter der Regie von Gert Westphal produzierte Seine Mitspieler waren u a Heinz Schimmelpfennig und Annedore Huber Knaus Einmal ubernahm er die Regie nbsp Proben zu Der Meteor v l im Vordergrund Friedrich Durrenmatt Leopold Lindtberg und Leonard Steckel Foto Jack Metzger Comet Photo Bildarchiv der ETH Zurich 19661966 feierte Steckel am Schauspielhaus Zurich in Friedrich Durrenmatts Der Meteor in der Hauptrolle des Wolfgang Schwitter unter der Regie von Leopold Lindtberg einen letzten grossen Erfolg als Theaterschauspieler nbsp Ehrengrab von Leonard Steckel auf dem Friedhof Heerstrasse in Berlin WestendTod Bearbeiten 1971 plante Steckel mit Brechts Herr Puntila und sein Knecht Matti eine viermonatige Welttournee durch 16 Lander die im Juni beginnen sollte Am 9 Februar jedoch verlor Leonard Steckel kurz nach seinem 70 Geburtstag beim Eisenbahnunfall von Aitrang sein Leben 1 Sein Grab befindet sich auf dem landeseigenen Friedhof Heerstrasse in Berlin Westend 2 Auf Beschluss des Berliner Senats ist die letzte Ruhestatte von Leonard Steckel Grablage II W C 34 seit 1997 als Ehrengrab des Landes Berlin gewidmet Diese Widmung wurde im August 2021 um die ubliche Frist von zwanzig Jahren verlangert 3 Filmografie Bearbeiten1927 Gewitter uber Gottland Kurzfilm 1929 Phantome des Glucks 1931 M 1931 Die Abenteurerin von Tunis 1931 Der Draufganger 1931 Der Hauptmann von Kopenick 1931 Die Nachte von Port Said 1932 Der Geheimagent 1932 Die verliebte Firma 1932 Gitta entdeckt ihr Herz 1932 Ich will nicht wissen wer du bist 1932 Mieter Schulze gegen alle 1932 Spione im Savoy Hotel 1932 Kampf um Blond 1933 Salon Dora Green 1933 Ein Lied fur Dich 1933 Hande aus dem Dunkel 1933 Unsichtbare Gegner 1940 Fraulein Huser nur Regie 1941 Bider der Flieger Co Regie 1952 Palace Hotel Co Regie 1953 Die Venus vom Tivoli Zwiespalt des Herzens Regie 1953 Sudliche Nachte 1954 Meines Vaters Pferde I Teil Lena und Nicoline 1954 Meines Vaters Pferde II Teil Seine dritte Frau 1954 Die sieben Kleider der Katrin 1954 Viktoria und ihr Husar 1954 Der letzte Sommer 1954 Fruhlingslied 1954 Ewiger Walzer 1955 Geliebte Feindin 1955 Liebe ohne Illusion 1955 Du mein stilles Tal auch Regie 1956 Rosen fur Bettina 1956 Der Hauptmann von Kopenick 1956 Ohne Dich wird es Nacht 1956 Stresemann 1957 Madeleine und der Legionar 1957 Der Arzt von Stalingrad 1958 Die grunen Teufel von Monte Cassino 1958 Das Madchen vom Moorhof 1958 Majestat auf Abwegen 1958 Romarei das Madchen mit den grunen Augen 1959 Unser Wunderland bei Nacht 1959 Ja so ein Madchen mit 16 1959 Marili 1960 Liebling der Gotter 1960 Das Haus voller Gaste 1962 Das Geheimnis der schwarzen Koffer 1962 Golden Boy 1962 Nachts ging das Telefon 1962 Affare Blum 1963 Zwei Whisky und ein Sofa 1963 Der Besuch 1964 In einem Garten in Aviamo 1966 Herr Puntila und sein Knecht Matti 1966 Pontius Pilatus 1966 Grieche sucht Griechin 1967 Anastasia 1968 Der Meteor 1968 Der zehnte Mann 1968 Graf Oderland 1970 Der Tag des Krahenflugels 1970 Einladung ins Schloss 1971 Chopin ExpressHorspiele BearbeitenRegie Bearbeiten 1954 Anna Christie 1956 Caesar und der Phonix 1956 Kuss mich Katchen Theatermitschnitt 1956 Die Bruder Rico 1956 Keine Angst sie kriegen sich Theatermitschnitt 1959 Die Pariserin Theatermitschnitt 1960 Fraulein Julie nach August Strindberg Sprecher Bearbeiten 1953 Carl Zuckmayer Ulla Winblad oder Musik und Leben des Carl Michael Bellmann Regie Walter Ohm Horspiel BR RB SWF 1953 Pilatus Regie Ludwig Cremer 1953 Merlin Regie Wilhelm Semmelroth 1953 Heute Nacht in Samarkand Regie Heinz Gunter Stamm 1953 Der falsche Schutzengel Regie Heinz Gunter Stamm 1953 Affare Blum Autor und Regie Robert Adolf Stemmle 1954 Der Toupetkunstler Regie Franze Roloff 1954 Mein Herz ist im Hochland Regie Ludwig Cremer 1954 Beatrice und Juana von Gunter Eich Regie Gert Westphal 1954 Lob der Verschwendung Regie Ludwig Cremer 1954 Zwischenstation Regie Gert Westphal 1954 Der Passagier vom 1 November Regie Karl Peter Biltz 1955 Die Hinschlachtung der Unschuldigen Regie Gert Westphal 1955 Das kalte Licht nach dem gleichnamigen Theaterstuck von Carl Zuckmayer Regie Gert Westphal 1955 Erinnerungen Regie Ludwig Cremer 1955 Der Priester und die Rauber Regie Peter Hamel 1955 Kritische Ereignisse im Staate Pelargonien Regie Ludwig Cremer 1956 Schmutzige Hande Regie Ludwig Cremer 1956 Die Ruckreise Regie Gert Westphal 1956 John Every oder Wieviel ist der Mensch wert Regie Werner Finck 1956 Wer ist der Dieb Regie Ludwig Cremer 1956 Jugendgericht Regie Heinz Schimmelpfennig 1957 Der Rossdieb zu Funsing Regie Otto Kurth 1957 Frau Maigret als Detektiv Regie Otto Kurth 1957 Das Geheimnis Regie Wilhelm Semmelroth 1958 Jahrmarkt des Lebens 4 Teile Regie Gert Westphal 1959 Brandenburger Tor nach Hans Scholz Regie Gert Westphal 1959 Maigret und die Groschenschenke Regie Gert Westphal 1959 Maigret und seine Skrupel Regie Gert Westphal 1959 Maigret und sein Revolver Regie Gert Westphal 1959 Maigret und die Unbekannte Regie Gert Westphal 1959 Maigret und der gelbe Hund Regie Gert Westphal 1960 Maigret und die Bohnenstange Regie Gert Westphal 1960 Der Tanz aus der Reihe Regie Edward Rothe 1960 Thomas G Masaryk Die Wahrheit ist einsam Regie Ludwig Cremer 1960 Protokolle Regie Gert Westphal 1961 Major Barbara Regie Walter Knaus 1961 Fahnen brauchen Lugen Regie Alexander Pestel 1961 Die Kette Regie Wolfgang Spier 1963 Ein Herrenabend ohne Sokrates Regie Gert Westphal 1963 Treffpunkt Vergangenheit Regie Ulrich Gerhardt 1964 Vittoria Accorombona Regie Otto Kurth 1964 Trommeln in der Nacht nach Bertolt Brecht Regie Gunter Bommert 1964 Symptome Regie Gunther Sauer 1964 Ich der Priester und die Sargtrager Regie Raoul Wolfgang Schnell 1970 Geburtstagsparty Regie Fritz Schroder JahnSynchronrollen Auswahl BearbeitenQuelle Deutsche Synchronkartei 4 Schauspieler Film Serie RolleCharles Laughton Spiel mit dem Tode 1 Synchro Earl JanothHugh Griffith Ben Hur Scheich IlderimLeon Askin Eins zwei drei PeripetchikoffRonald Adam Eine Stadt halt den Atem an PremierministerAnmerkungen Bearbeiten Geburtsdatum laut Internet Movie Database Kay Weniger Das grosse Personenlexikon des Films Brockhaus Enzyklopadie und anderen Andere wie zum Beispiel Filmportal de und die beiden in den Weblinks angefuhrten Biografien nennen als Geburtsdatum den 8 Januar 1901 Literatur BearbeitenAnna Beck Simone Gojan Leonard Steckel In Andreas Kotte Hrsg Theaterlexikon der Schweiz Band 3 Chronos Zurich 2005 ISBN 3 0340 0715 9 S 1737 f Franz Rueb Leonard Steckel Schauspieler und Regisseur Eine Theater Monographie Innaron Zurich 2001 ISBN 3 906527 04 2 C Bernd Sucher Hrsg Theaterlexikon Autoren Regisseure Schauspieler Dramaturgen Buhnenbildner Kritiker Von Christine Dossel und Marietta Piekenbrock unter Mitwirkung von Jean Claude Kuner und C Bernd Sucher 2 Auflage Deutscher Taschenbuch Verlag Munchen 1999 ISBN 3 423 03322 3 S 671 Kay Weniger Das grosse Personenlexikon des Films Die Schauspieler Regisseure Kameraleute Produzenten Komponisten Drehbuchautoren Filmarchitekten Ausstatter Kostumbildner Cutter Tontechniker Maskenbildner und Special Effects Designer des 20 Jahrhunderts Band 7 R T Robert Ryan Lily Tomlin Schwarzkopf amp Schwarzkopf Berlin 2001 ISBN 3 89602 340 3 S 450 f Kay Weniger Es wird im Leben dir mehr genommen als gegeben Lexikon der aus Deutschland und Osterreich emigrierten Filmschaffenden 1933 bis 1945 Eine Gesamtubersicht ACABUS Verlag Hamburg 2011 ISBN 978 3 86282 049 8 S 481 f Brigitte Bruns Steckel Leonard In Neue Deutsche Biographie NDB Band 25 Duncker amp Humblot Berlin 2013 ISBN 978 3 428 11206 7 S 100 Digitalisat Steckel Leonard in Werner Roder Herbert A Strauss Hrsg International Biographical Dictionary of Central European Emigres 1933 1945 Band 2 2 Munchen Saur 1983 S 1109Weblinks BearbeitenLeonard Steckel in der Internet Movie Database englisch Biografie mit Foto Memento vom 24 Dezember 2013 im Internet Archive weitere Biografie Leonard Steckel Archiv im Archiv der Akademie der Kunste BerlinBeitrag von und mit Leonard Steckel beim SRFGeburtstag Leonard Steckel In Schweizer Radio und Fernsehen SRF ANTENNE 10 Januar 1966 Einzelnachweise Bearbeiten Gestorben Leonard Steckel In Der Spiegel Nr 8 1971 S 166 online Zitat Letzte Woche war Steckel unter den Toten des Zugunglucks von Aitrang Hans Jurgen Mende Lexikon Berliner Begrabnisstatten Pharus Plan Berlin 2018 ISBN 978 3 86514 206 1 S 495 Ehrengrabstatten des Landes Berlin Stand August 2021 PDF 2 3 MB S 16 Auf Webseite der Senatsverwaltung fur Umwelt Verkehr und Klimaschutz Abgerufen am 14 Oktober 2021 Anerkennung Verlangerung und Nichtverlangerung von Grabstatten als Ehrengrabstatten des Landes Berlin PDF 196 kB Abgeordnetenhaus Berlin 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