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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Der Kaufmann von Venedig Begriffsklarung aufgefuhrt Der Kaufmann von Venedig englisch The Merchant of Venice ist ein Theaterstuck von William Shakespeare Das Werk entstand zwischen 1596 und 1598 und wurde 1600 in der ersten Quartoausgabe veroffentlicht Die fruheste bekannte Auffuhrung fand am 10 Februar 1605 vor Konig Jakob I im Palace of Whitehall statt Das Stuck spielt in Venedig und in Belmont einem Landsitz auf dem Festland Die Handlung beruht auf Il Pecorone von Giovanni Fiorentino und der Anekdotensammlung Gesta Romanorum Inhaltsverzeichnis 1 Handlung 2 Literarische Vorlagen und sozio kulturelle Bezuge 3 Datierung 4 Textgeschichte 5 Das Werk und seine Rezeption 6 Zum Verstandnis 7 Kritik 8 Adaptionen 8 1 Film und Fernsehen 8 2 Buhne 8 3 Oper 9 Textausgaben 10 Literatur 11 Weblinks 12 BelegeHandlung BearbeitenAntonio ein venezianischer Kaufmann mochte seinen Freund Bassanio unterstutzen der auf Freiersfussen wandelt Bassanio hat sich in Portia eine reiche junge Adelige verliebt und die Brautwerbung verspricht teuer letztlich aber auch sehr lukrativ zu werden Um den Freund mit dem notigen Geld unterstutzen zu konnen macht Antonio selber Schulden und zwar bei dem judischen Geldverleiher Shylock Shylock der von den Christen Venedigs verachtet von Antonio offentlich beleidigt wird und der seinerseits Antonio stellvertretend fur alle Christen hasst bietet im Gegensatz zu seiner ublichen Zinspraxis an diesmal auf Zinsen zu verzichten Als Sicherheit verlangt er scheinbar zum Spass nur dies Gelingt es dem Schuldner nicht das geliehene Geld rechtzeitig zuruckzuzahlen so hat Shylock Anspruch auf ein Pfund Fleisch aus Antonios Korper Antonio willigt ein und unterschreibt einen entsprechenden Schuldschein ist er sich doch sicher dass seine Handelsschiffe die zurzeit auf grosser Fahrt sind bald reich beladen nach Venedig zuruckkehren werden In Belmont muss sich auch Bassanio auf eine ungewohnliche Ubereinkunft einlassen Portias verstorbener Vater hat testamentarisch verfugt dass ihre Bewerber von drei Kastchen einem goldenen einem silbernen einem bleiernen jenes auswahlen mussen welches Portias Bild enthalt wem das nicht gelingt der muss zeitlebens ehelos bleiben Der erste Bewerber der geldgierige Prinz von Marokko wahlt das goldene Kastchen denn auf dem bleiernen steht Wer mich wahlt muss alles geben und wagen was er hat und fur Blei will er nicht alles was er hat riskieren Das silberne sagt Wer mich wahlt wird so viel bekommen wie er verdient was fur ihn wie eine Einladung zur Folter klingt Auf dem goldenen jedoch steht Wer mich wahlt wird gewinnen was viele begehren was fur ihn ganz deutlich auf Portia anspielt Im goldenen Kastchen liegen jedoch nur ein paar Goldmunzen und ein Schadel mit einer Schriftrolle auf der der beruhmte Spruch steht Nicht alles was glanzt ist Gold Oft hast du das sagen horen Manch einer hat sein Leben verkauft Nur mein Ausseres zu sehen Vergoldete Graber umschliessen Wurmer Warst du so weise wie kuhn gewesen Jung in den Gliedern alt im Urteil So ware deine Antwort nicht aufgeschrieben gewesen Leb wohl deine Werbung ist kalt Somit ist er kein geeigneter Bewerber und muss von jetzt an ein Leben als Junggeselle fuhren Der zweite Bewerber ist der von sich selbst sehr uberzeugte Prinz von Arragon Er wahlt das silberne Kastchen weil er denkt dass er Portia verdiene Darin findet er jedoch das Bild eines blinzelnden Idioten der ihm ein Stuck Papier entgegenhalt Damit hat auch er sich als ungeeignet erwiesen Der letzte Bewerber ist schliesslich Bassanio Er bemerkt dass die Zeile auf dem bleiernen Kastchen sich auf die Hochzeit als einen wichtigen Wendepunkt im Leben bezieht Er wahlt das richtige Kastchen und darf Portia heiraten Zuruck in Venedig findet er Antonio in argen Sorgen Die Schiffe des Kaufmanns sind verschollen und es scheint aussichtslos dass er Shylock die geschuldete Summe rechtzeitig zuruckzahlen kann Shylock wetzt schon sein Messer und hat auch eine Waage mitgebracht als der junge Advokat Balthasar bei dem es sich in Wirklichkeit um die nach Venedig gekommene verkleidete Portia handelt erscheint und in letzter Minute die Losung prasentiert Zwar habe Shylock vertragsgemass Anspruch auf das Fleisch nicht jedoch auf das Blut Antonios er durfe also beim Herausschneiden keinen Tropfen Blut vergiessen Tue er es doch so drohe ihm die Todesstrafe und alle seine Guter wurden vom Staat konfisziert Weiter sei in den Gesetzen Venedigs festgelegt dass derjenige der als Fremder nach dem Leben eines Burgers trachte die eine Halfte seines Vermogens an die gegnerische Partei Antonio die andere Halfte an den Staat verliere sein Leben hange von des Herzogs Gnade ab Verbittert muss der Glaubiger seine Niederlage eingestehen Doch zeigt der Doge Milde und Antonio bietet die Ruckgabe seiner Halfte an wenn Shylock zum Christentum konvertiere und seine Guter nach seinem Tod seiner Tochter Jessica und deren Freund Lorenzo vermache Der gebrochene Shylock erklart sich zu allem bereit und verlasst das Gericht Zum glucklichen Ende treffen sich in Belmont die Paare Portia Bassanio Nerissa Gratiano Jessica Lorenzo mit Antonio der erfreut erfahrt dass seine Schiffe doch noch sicher im Hafen angekommen sind Literarische Vorlagen und sozio kulturelle Bezuge BearbeitenDie beiden wichtigsten Handlungsstrange des Stuckes die Geschichte um einen Schuldschein der auf ein Pfund menschlichen Fleisches als Pfand ausgestellt wird und die Geschichte der Brautwerbung durch Kastchenwahl basieren auf traditionsreichen weit verbreiteten Erzahlmotiven die seit Jahrhunderten sowohl auf dem Kontinent als auch in England in Umlauf waren und in verschiedenen Fassungen existierten nbsp Ser Giovannis Il Pecorone Titelblatt eines Drucks des italienischen Originals von 1565Bei der Handlung um Antonio und Shylock ist Shakespeares unmittelbare Vorlage eine Geschichte aus der von einem gewissen Ser Giovanni aus Florenz verfassten Novellensammlung Il Pecorone die um 1378 entstanden ist und erstmals 1558 gedruckt wurde Als letzte Episode einer marchenhaften Romanze wird dort die Geschichte vom Fleischpfand mit anschliessendem Prozess und falschem Rechtsanwalt einschliesslich eines angehangten Ring Nachspiels erzahlt Shakespeares Stuck stimmt nicht nur in zahlreichen Details wie den Schauplatzen Venedig und Belmont mit dieser italienischen Novelle uberein sondern ebenso in der Handlungsstruktur der Verknupfung des Schuldscheinmotivs mit der Brautwerbung um die Dame von Belmont und der Ring Episode Eine Ubersetzung dieser Novelle ins Englische ist allerdings nicht uberliefert wie Shakespeare Kenntnis von dieser Erzahlung Ser Giovannis erlangte ist ungeklart Wahrend in der italienischen Novelle der anekdotenhafte Reiz der Geschichte als solcher im Vordergrund steht vertieft Shakespeare demgegenuber die Motivation seiner Charaktere und stellt thematisch die Problematik des Geschehens heraus Ausserdem baut er die Episoden der Haupthandlung aus und fugt entsprechend dem Aufbau seiner fruheren Komodien die kontrastierenden Nebenhandlungen um Jessica und Nerissa hinzu Zugleich akzentuiert Shakespeare die dramatischen und poetisch atmospharischen Momente in der Geschichte und ersetzt das erotische Schwankmotiv des erfolgreichen Beischlafs in der Novellenvorlage durch das buhnenwirksamere und beziehungsreichere Motiv der Kastchenwahl 1 Dieses Erzahlmotiv der Kastchenwahl findet sich unter anderem bereits in den Gesta Romanorum einer mehrfach umgeschriebenen ursprunglich lateinischen Sammlung von kurzen Erzahlungen oder Fabeln die auch Geistliche als Beispielfalle fur ihre Predigten nutzten Shakespeares Quelle war vermutlich eine 1595 gedruckte englische Ubersetzung und Neufassung dieser mittelalterlichen Sammlung von Richard Robinson In dieser Vorlage ist es jedoch die Leistung der Braut einer schiffbruchigen und aus dem Bauch eines Walfisches geretteten Konigstochter durch die richtige Wahl der bleiernen Schatulle den Nachweis zu erbringen dass sie die geeignete Ehefrau fur den Sohn des Kaisers von Rom ist 2 Das Patenverhaltnis das in Ser Giovannis Novelle zwischen dem Brautwerber und dem Opfer des Wucherers besteht wandelt Shakespeare in eine enge Mannerfreundschaft um wie er sie schon in The Two Gentlemen of Verona oder auch in fruhen Sonetten dargestellt hatte Daruber hinaus wird die Figur des judischen Wucherers die in der italienischen Novellenvorlage eine blasse Nebenfigur bleibt in Shakespeares Stuck schliesslich zu einer derart zentralen Gestalt dass schon im Stationers Register der Alternativ Titel The Jew of Venice eingetragen wurde 3 Abstossende Grauelgeschichten uber blutrunstige geldgierige und christenfeindliche Juden waren im christlichen Abendland in allen Landern verbreitet vollig unabhangig davon ob es dort uberhaupt Juden gab So ist beispielsweise auch Barabas die Titelfigur von Christopher Marlowes The Jew of Malta um 1589 ein diabolisch intriganter im machiavellischen Sinne machtgieriger Schurke Die Beziehung zwischen Shylock und seiner Tochter Jessica in Shakespeares Stuck erinnert zudem an das Verhaltnis zwischen Barabas und seiner Tochter Abigail in Marlowes Werk Moglicherweise kannte Shakespeare auch das verschollene anonyme Stuck The Jew dessen Hauptfigur von dem Puritaner Stephen Gosson in The School of Abuse 1579 Die Schule des Missbrauchs ebenfalls als geld und blutgieriger Jude beschrieben wird Da England zu den Landern gehorte in denen Menschen judischen Glaubens schon seit 1290 ausgewiesen worden waren ist es eher unwahrscheinlich dass Shakespeare selbst oder aber seine Zuschauer jemals praktizierenden Juden begegnet sind Fur die meisten Englander in der damaligen Zeit war der Jude eine mythische Figur wenngleich im elisabethanischen London eine kleine Gruppe von Juden zumeist assimiliert oder als Konvertiten getarnt lebte Einer dieser Juden war der portugiesische Leibarzt der Konigin Roderigo Lopes der 1594 beschuldigt wurde an einem geplanten Giftanschlag gegen Elisabeth I beteiligt gewesen zu sein Das Interesse und die Sensation die seine Verurteilung und offentliche Hinrichtung auslosten konnte einer der Grunde Shakespeares fur die Wahl seines Stoffes gewesen sein ebenso wie die andauernde Beliebtheit von Marlowes Jew of Malta 4 In der Gestalt Antonios spiegelt sich in dessen Rolle als Kaufmann des Weiteren der historische Hintergrund der fortschreitenden Ausweitung des Handels ab der Mitte des 16 Jahrhunderts die in der Folgezeit aus Grunden der Kapitalvermehrung und Risikominderung zum Zusammenschluss von Kaufleuten zu Gesellschaften wie etwa der Muscovy Company 1555 der Levant Company zwischen 1581 und 1592 und der East India Company ab 1606 fuhrte Die Gewinne aus diesen Handelsunternehmungen an denen sich auch Adelige und Monarchen beteiligten waren ausserordentlich hoch ebenso jedoch das Risiko alles zu verlieren Ertrage von 300 bis 400 Prozent galten als normal solche von nur 100 Prozent als Fehlschlag Einen Rekordgewinn von 4700 Prozent erzielte 1580 die Expedition von Sir Francis Drake 5 Datierung Bearbeiten nbsp Titelseite der ersten Quartoausgabe 1600Die genaue Entstehungszeit des Werkes ist nicht uberliefert fur die heute ubliche Datierung 1596 97 sprechen jedoch Wahrscheinlichkeitsgrunde Mit Sicherheit lasst sich nur der spatestmogliche Zeitpunkt der Entstehung terminus ad quem rekonstruieren Am 22 Juli 1598 liess James Robert das Stuck unter dem Doppeltitel a booke of the Marchaunt of Venyce or otherwise called the Iewe of Venyce in das Stationers Register eintragen Erwahnt wird das Stuck auch in der Essaysammlung Palladis Tamia von Francis Meres die rund sechs Wochen spater am 7 September im Druckregister verzeichnet wurde Meres Buch enthalt eine Aufstellung der bekannten Shakespeare Dramen den Merchant of Venice nennt er als letzte und damit wahrscheinlich jungste von sechs Komodien Shakespeares Diese beiden Eintragungen belegen eindeutig dass das Stuck spatestens im Sommer 1598 zum Repertoire der Schauspieltruppe Shakespeares gehorte Meres konnte das Werk nur aus einer zuvor erlebten Auffuhrung kennen die Anmeldung zur Drucklegung der Komodie im Juli 1598 erfolgte zwei Jahre vor dem tatsachlichen Erstdruck und enthielt zudem eine blockierende Klausel proviso dass das Stuck nur mit der ausdrucklichen Zustimmung von Lord Chamberlain gedruckt werden durfte Gemeint ist damit die Schauspieltruppe Shakespeares die Lord Chamberlain s Men die sich auf diese Weise die Rechte an dem Stuck sichern wollte wahrscheinlich um so unautorisierte Raubdrucke zu unterbinden Einige Shakespeare Forscher betrachten die fruhe Druckanmeldung ebenso als Indiz dafur dass das Werk wohl erst in der Theatersaison 1597 98 entstanden sein durfte Der blockierende Eintrag konnte dann so die Annahme in erster Linie dazu gedient haben das aufgrund seiner Aktualitat noch mit grossem Erfolg aufgefuhrte Stuck vor Nachahmungen durch konkurrierende Schauspieltruppen zu schutzen 6 Zweifelsfreie Belege oder sichere Hinweise ob das Stuck bei der Eintragung tatsachlich neu war oder aber bereits einige Zeit zuvor verfasst und moglicherweise auch gespielt wurde liegen jedoch nicht vor Auch der fruhestmogliche Zeitpunkt der Entstehung kann nicht mehr mit letzter Gewissheit festgestellt werden als terminus a quo gilt in der jungeren Forschung allgemein der Sommer 1596 Dem liegt vor allem eine heute kaum mehr strittige Textdeutung zugrunde die eine Eingangspassage des Stuckes I i 27 als Anspielung auf das spanische Schiff San Andres St Andrews versteht das 1596 im Hafen von Cadiz von den Englandern gekapert wurde Die Nachricht von der Einnahme des spanischen Schiffes erreichte den englischen Hof am 30 Juli 1596 und war allgemeiner Gesprachsstoff auch im Sommer und Herbst des folgenden Jahres sorgte die Galleone in den Handen der Englander mehrfach fur Aufmerksamkeit da sie zu stranden oder unterzugehen drohte Moglicherweise beziehen sich die Andeutungen in der Anfangsszene des Stucks auch auf diese spateren Ereignisse im Jahre 1597 Grundsatzlich ware es zwar denkbar dass die historischen Andeutungen in der Anfangsszene erst nachtraglich einer zuvor fertiggestellten Fassung des Stuckes hinzugefugt wurden gegen eine solche Annahme sprechen jedoch vor allem stilistische Vergleichsanalysen mit anderen Werken Shakespeares die ebenfalls einen Entstehungszeitraum vor 1596 mit relativ hoher Wahrscheinlichkeit ausschliessen lassen Zudem steht das Stuck offensichtlich unter dem Einfluss der 1595 erschienenen Schrift The Arraignment and Conviction of Usury Die Beurteilung und Verurteilung des Wuchers von Miles Mosse und durfte daher nicht vor 1596 entstanden sein Fruhere Datierungen des Werkes auf 1594 gelten demgemass aus heutiger Sicht uberwiegend als ungesichert Die antijudische Stimmung die durch den Hochverratsprozess gegen Roderigo Lopes den judischen Leibarzt Konigin Elisabeths und dessen Hinrichtung 1594 ausgelost worden war wurde durch die Wiederauffuhrung von Marlowes The Jew of Malta von Januar bis Juni 1596 weiter geschurt ein entsprechendes Publikumsinteresse war wohl auch zu dieser Zeit noch zu erwarten 7 Textgeschichte Bearbeiten nbsp Erste Folio Ausgabe 1623 gedruckt von Edward Blount und Isaac JaggardDie erste Quarto Ausgabe von The Merchant of Venice Q1 erschien 1600 der entsprechende Eintrag im Stationers Register vom 28 Oktober 1600 verzeichnet allerdings eine Ubertragung der Druckrechte von James Roberts auf Thomas Hayes Die Titelseite des Erstdrucks enthalt neben der Angabe des Verfassers Written by William Shakespeare ebenso den Zusatz Printed by I R James Roberts for Thomas Heyes und einen Hinweis auf vorangegangene Auffuhrungen der Lord Chamberlaine s Men As it hath beene diuers times acted by the Lord Chamberlaine his Seruants Die Hintergrunde des Ubergangs der Druckrechte sind ungeklart da es keinerlei gesicherte Informationen uber die geschaftlichen Beziehungen zwischen Roberts Hayes und der Schauspieltruppe Shakespeares gibt Verschiedene Shakespeare Herausgeber mutmassen allerdings dass Roberts in eigenem Namen oder im Auftrag der Lord Chamberlain s Men handelte und bei den Stationers zur Legitimation des Druckes im Oktober 1600 nochmals eine Theaterabschrift bzw ein Regiebuch prompt book der Schauspieltruppe vorlegen musste Dafur spricht auch die merkwurdige Redundanz in dem Eintrag der Stationers a booke called the booke of the m chant of Venyce da die elisabethanischen prompt books in der Regel die Aufschrift The book of enthielten Dem Druck der ersten Quarto Ausgabe von The Merchant of Venice lag jedoch aus heutiger textkritischer Sicht entgegen fruheren Hypothesen hochstwahrscheinlich keine Theater oder Regieabschrift sondern ein handschriftliches Manuskript Shakespeares zugrunde Die fur die prompt books charakteristischen praziseren Buhnenanweisungen fehlen nahezu vollstandig orthografisch lassen sich an markanten Stellen ebenso Ubereinstimmungen mit der Entwurfsfassung sogenanntes foul paper von Hamlet finden Da der Text andererseits nur eine erstaunlich geringe Anzahl von Druckfehlern oder Irrtumern aufweist wurde moglicherweise eine Reinschrift der ersten Schmierfassung fair copy fur den Druck genutzt 8 1619 erfolgte ein weiterer Druck im Quarto Format Q2 mit der trugerischen Angabe Printed by J Roberts 1600 Lange Zeit wurde dieser Druck falschlicherweise als erste Quarto Ausgabe betrachtet Pollard Greg und andere Shakespeare Forscher konnten jedoch Anfang des 20 Jahrhunderts zweifelsfrei nachweisen dass es sich tatsachlich um einen teilweise fehlerhaften Nachdruck von Q1 handelt der von William Jaggard im Auftrag von Thomas Pavier vorgenommen wurde und Teil der sogenannten False Folio war Pavier der offenbar eine erste Sammlung von Shakespeare Dramen herausgeben wollte verfugte nicht uber die erforderlichen Druckrechte und tauschte diese daher durch falsche Ruckdatierungen und unwahre Angaben vor 9 Dieser zweiten Quarto Ausgabe Q2 die an verschiedenen Stellen von Q1 abweicht wird heute in der Regel keine Textautoritat mehr zuerkannt Die erste Folio Ausgabe F1 von The Merchant of Venice erschien 1623 auf Grundlage des Quarto Drucks Q1 von 1600 wie orthografische und typografische Ubereinstimmungen zeigen Allerdings wurde der ursprungliche Text von Q1 durch verschiedene Buhnen und Regieanweisungen sowie Akteinteilungen erganzt was darauf schliessen lasst dass zusatzlich wahrscheinlich ein prompt book fur die Drucklegung herangezogen wurde Weitere Folio Ausgaben wurden 1632 F2 1663 F3 und 1685 F4 als Nachdrucke der ersten Folio Ausgabe veroffentlicht eine dritte Quarto Ausgabe Q3 die uberwiegend der Fassung des ersten Quarto Drucks Q1 folgt wurde 1637 von Hayes Sohn Laurence gedruckt Diese nach 1623 erschienenen Ausgaben konnen als blosse Nachdrucke vorhergehender Druckfassungen jedoch keine grossere Textgeltung beanspruchen 10 Das Werk und seine Rezeption BearbeitenKaum ein anderes Shakespearedrama ist so unterschiedlich aufgenommen und gedeutet worden wie The Merchant of Venice Shylock als eine der Hauptfiguren gehort zu den am haufigsten diskutierten dramatischen Charakteren Shakespeares Dabei ist er sowohl als damonischer Bosewicht als auch als komischer betrogener Betruger oder als Mitleid erregende tragische Figur gedeutet worden Ebenso breit ist die Skala der Antworten auf die immer wieder aufgeworfene Frage nach der grundsatzlichen Aussage oder der zugrundeliegenden Intention des Autors Neben allegorischen Interpretationen bei denen das Werk als Dramatisierung des Triumphs der Gnade uber die Gerechtigkeit im strengen Sinne verstanden wurde finden sich monothematische Deutungen die in gewissen themenspezifischen Begriffen wie etwa love s wealth den Schlussel zu einem Gesamtverstandnis sehen In jungeren Interpretationsansatzen wird zunehmend die wesentliche Intention Shakespeares darin gesehen die vermeintlich siegreiche Wertewelt Antonios und Portias ironisch oder subversiv als bruchig und hohl darzustellen 11 Diese vollige Unterschiedlichkeit oder Widerspruchlichkeit der Deutungen des Stuckes ist einerseits auf die historisch und kulturell sich wandelnden kollektiven wie auch individuellen Einstellungen dem Judentum und dem Geldgeschaft gegenuber zuruckzufuhren liegt andererseits aber ebenso grundsatzlich in der Anlage des Werkes selbst begrundet Shakespeare verknupft in diesem Stuck einschliesslich der kurzeren Ereignissequenzen insgesamt funf Handlungsstrange die als solche von heterogener Art sind und ein unterschiedliches dramatisches Potenzial aufweisen Die Geschichte von der Brautlotterie und der ratselhaften Kastchenwahl ist beispielsweise vom Grundtyp her ein Marchen die Geschichte um den Schuldschein und den Darlehenstreit ein Schwank Alle Teilhandlungen oder Episoden stammen aus Traditionen des volkstumlichen Erzahlens die nicht dem Gebot einer Wahrscheinlichkeit oder Wirklichkeitsnahe der Handlung folgen und mit einfachen Figurentypen operieren wie der schonen reichen Erbin dem listigen Betruger oder dem ehrenwerten Kaufmann Aus diesen vorgefundenen Materialien entwickelt Shakespeare theatralisch hochst wirkungsvolle Szenen mit komplexen Charakteren und baut die in den Handlungen angelegten Themen und Konflikte aus Wie teilweise auch in anderen seiner Buhnenwerke verzichtet er dabei darauf samtliche thematischen Aspekte und dramatischen Momente zu einem geschlossenen in sich vollstandig stimmigen Ganzen zusammenzufugen Einige Momente werden bis zur Ebene der hochsten Komplexitat entfaltet andere werden ohne grossere Veranderung ahnlich schlicht oder marchenhaft belassen wie in der zugrundeliegenden Quelle Die Ungereimtheiten oder Unstimmigkeiten die derart entstehen werden nicht an allen Stellen bereinigt oder vollstandig beseitigt 12 Die Verflechtung der verschiedenen Handlungsstrange vor allem der Hauptgeschichten vom Fleischpfand und der Kastchenwahl erfolgt uber Verbindungsfiguren die als Handlungstrager in allen Teilplots mitwirken Sie ist wie schon in der fruhen Shakespeare Kritik im 18 Jahrhundert anerkannt wurde durchaus gelungen Bassanio ist gleichzeitig der Freund des Kaufmanns und der wurdige erfolgreiche Brautwerber Auf diese Weise wird durch die Personalunion das beliebte Thema der Konkurrenz zwischen Freundschaft und Liebe aufgegriffen Portia wiederum ist nicht nur die umworbene reiche Erbin sondern fungiert ebenso in Verkleidung als der Rechtsexperte der die Wende im Prozess bewirkt Ahnlich kunstvoll ausgestaltet und theatralisch wirksam inszeniert werden auch die Szenen die dramaturgisch das Ruckgrat des Stuckes bilden die Diskussionen und Verhandlungen zwischen Shylock Antonio und Bassanio uber das Darlehen und die damit verbundenen Bedingungen die drei spannungsreichen und sprachlich glanzvollen Kastchenwahl und Ratselszenen die grosse Gerichtsszene die nahezu den gesamten vierten Akt umfasst und schliesslich die gleichermassen umfangreiche Schlussszene im nachtlichen Belmont welche die Harmonie am Ende wiederherstellt Die Schauplatze und Handlungswelten von Venedig und Belmont werden von Shakespeare in ihrer Verschiedenartigkeit dargestellt jedoch durch die Ausgestaltung des in ihnen enthaltenen thematischen Materials zueinander in enge Beziehung gebracht Antonio und Shylock sind als Kontrahenten in der Pfandgeschichte einerseits Gegenpole nicht nur als Christ und Jude sondern auch als ernsthaft melancholischer Held und gerissen komischer Schurke Sie vertreten andererseits auch unterschiedliche Konzeptionen und Wertehaltungen im Geschaftsleben So fusst das Kaufmannsethos Antonios vor allem auf der Ubertragung aristokratischer Werte und Haltungen in die Welt des burgerlichen Handels Antonio zeigt sich in seiner Rolle als Kaufmann vor allem als ein grosszugiger selbstloser Freund der zu jedem Opfer bereit ist und damit dem Ideal des Renaissance Humanismus entspricht Geld ist fur ihn die Grundlage kultivierter Geselligkeit und zirkuliert frei zwischen Freunden und Liebenden Die Haltung kennzeichnet nicht nur sein Verhalten gegenuber Bassanio auch ansonsten handelt er in Shakespeares Stuck nach dem historisch neuen Prinzip der Geschaftsfreundschaft und verleiht sein Geld grundsatzlich ohne Verzinsung oder Sicherheit Seine Leistung als Kaufmann zeigt sich neben der Freundschaft gleichermassen in seiner Bereitschaft zum Risiko sein Handelskredo wird von Shakespeare im Kern durch Ausdrucke und Begriffe des Wagnisses oder Wagemuts wie hazard oder venture charakterisiert Insbesondere seine Schiffe werden als ventures dargestellt die ihn in seiner Position als royal merchant an die launenhafte Fortuna ausliefern was er jedoch mit grosser Gelassenheit ertragt Demgegenuber ist Shylock ein Geschaftsmann der Zinsen verlangt Geld ist fur ihn ein Selbstzweck er verleiht es nur um noch mehr Geld anzuhaufen oder den Schuldner ganz in seine Gewalt zu bekommen Dies wird ihm in Shakespeares Werk als Wucher angelastet obwohl ein solches Vorgehen in der damaligen fruhkapitalistischen Realitat bereits legitim und ublich war Zinsen sind fur Shylock im ursprunglichen Sinne des Begriffs interest mithin Eigennutz fur sein verliehenes Geld fordert er Sicherheiten Aus seiner Sicht ist die List im Geschaftsleben sehr wohl erlaubt das Erworbene will er horten und ist um keinen Preis bereit es herzugeben Er hasst Antonio als seinen Gegenspieler der nicht nur in religioser Hinsicht einem anderen Glauben folgt sondern ebenso in seinen geschaftlichen Praktiken eine vollig andere Werthaltung vertritt Shylock betrachtet auf diesem Hintergrund den Handel daher als eine Form des Kampfes Als thematische Parallele zur Handels und Darlehensgeschichte baut Shakespeare die Brautlotterie zu einer Parabel uber die gleichen Werte und Einstellungen aus Portia ist eine reiche Erbin so wie Shylock und Antonio reich sind Wer sie als Braut gewinnt erwirbt ein Vermogen Wahrend in der literarischen Gattung der Komodie die enge Verzahnung zwischen Liebeswerbung und Vermogenserwerb in der Regel tabuisiert ist wird sie von Shakespeare in seinem Stuck durchgehend thematisch und leitmotivisch in das Blickfeld geruckt Portia ist hier nicht nur ein Muster an Tugend und Schonheit sondern zugleich auch ein Wertobjekt Ihrem inneren Wert entspricht ihr ausserer Reichtum symbolisch wird dieser Zusammenhang verdeutlicht durch die Geld und Handelsmetaphorik in der die Liebe als ein Tauschhandel und ihr reicher Lohn als ein Wucherzins erscheint III ii Ebenso wie in der Welt des Handels ist auch im Bereich der Liebe die Bereitschaft zum Wagnis entscheidend neben den Begriffen des Glucks finden sich in den Portia Szenen gleichermassen an zentralen Stellen Ausdrucke des Wagnisses wie hazard venture oder take a chance Portia selbst ist zum Risiko bereit indem sie ihr eigenes zukunftiges Schicksal der von ihrem Vater verfugten Brautlotterie anvertraut Ebenso sind ihre Freier Wagemutige mit einem hohen Einsatz denn sie mussen schworen nie wieder um eine Frau zu werben falls sie scheitern sollten Bassanio ist in der Brautwerbung erfolgreich da er das Kastchen mit dem Spruch wahlt der von dem Wahlenden verlangt alles fur etwas ausserlich Unscheinbares wie Blei zu riskieren Dem Edelmetall nach dem er strebt steht er mit Distanz gegenuber seine Haltung entspricht damit ebender des Kaufmanns und er gewinnt zu Recht Das riskante Wagnis venture aussert sich in Bassianos Wahl des bleiernen Kastchens in gleicher Weise wie in Antonios Einstehen fur seinen Freund dieser Wagemut entspringt zugleich einer Haltung des Spiels dem Leben gegenuber die auch kennzeichnend ist fur Portias und Nerissas virtuose Verkleidungskomodie Shylock hingegen kann sich ein derartiges Spiel nicht leisten dementsprechend wird er in der fest und spielfreudigen Welt Venedigs als ein Fremdkorper gesehen den Portia in Mannerkleidern uberspielt indem sie seinen Rechtsanspruch gegen ihn selbst wendet 13 In der Praxis der Durchfuhrung wird das Schwarz Weiss Schema der Guten und der Bosen des richtig und des falsch Handelnden in The Merchant of Venice immer wieder relativiert da Shakespeare seine Charaktere nicht als konsistent oder vollig widerspruchsfrei darstellt sondern sie je nach szenischem Kontext durchaus unterschiedlich handeln lasst 14 So zeigt sich Portia beispielsweise in der Welt von Belmont allen anderen gegenuber als grossherzig wahrend sie in ihrer Rolle als falsche Rechtsexpertin in dem Prozess gegen Shylock advokatische Winkelzuge anwendet die in deutlichem Widerspruch zu ihrem bisherigen Verhalten stehen Zudem predigt sie den Segensreichtum einer Gnade die sie selbst jedoch nicht gelten lasst Die grosste Palette an Variationen findet sich in der Ausgestaltung der Figur des Shylock Wahrend er in verschiedenen Szenen als komischer Schurke auftritt der sich der Lacherlichkeit preisgibt gibt es ebenso Passagen wie sein beruhmtes Pladoyer fur die Mitmenschlichkeit der Juden III 1 die das Mitgefuhl oder die Sympathie der Zuschauer wecken und in denen das Publikum durchaus dazu verleitet wird Shylocks Sichtweise der christlichen Geschafts oder Handelswelt als einer rucksichts oder skrupellosen Kumpanei zu teilen Gleichermassen ist Antonio als Kaufmann und Freund nicht nur ein Vorbild an Bestandigkeit sondern hat zugleich seine dunklen oder offen gelassenen Seiten und Charakterzuge wie etwa seine betonte Traurigkeit am Anfang des Stuckes Ebenso wenig wird seine Beziehung zu Bassanio eindeutig geklart es bleibt offen ob die beiden sich durch eine reine Mannerfreundschaft verbunden fuhlen deren Konflikt mit der Liebe zwischen Mann und Frau zu den beliebten Renaissancethemen gehorte oder ob ihre Beziehung zumindest unterschwellig homoerotisch gepragt ist wie dies verschiedene moderne Interpreten annehmen 15 Oftmals besteht zwischen den einzelnen Szenen des Stuckes nur ein lockerer Zusammenhalt anstelle von szenenubergreifenden Aspekten treten die lokalen auf das Hier und Jetzt gerichteten Momente oder Belange in den Vordergrund Die unterschiedlichen Bauelemente oder Komponenten des Stuckes werden nicht durchgangig eng miteinander verzahnt stattdessen korrespondieren separate und auch disparate Teile in eher losem Zusammenhalt durch Wiederholungen leitmotivische Gemeinsamkeiten oder aber kontrastierende Gegensatze miteinander In dieser Hinsicht werden beispielsweise verschwenderisches Geben oder Wagen und engherzige Berechnung oder Habgier in paradoxer Bildhaftigkeit nicht nur einander gegenubergestellt sondern zugleich in eine spezifische Beziehung zueinander gebracht die das idealistische Selbstverstandnis der Jeunesse doree Venedigs stets aufs Neue in Frage stellt Das in der Schlussszene in einer lyrisch verklarten und heiter verspielten Atmosphare beschworene Bild der harmonisch vereinten Paare und die symbolhaft in der platonischen Spharenmusik zum Ausdruck kommende Vorstellung einer zwischenmenschlichen und kosmischen Eintracht welche die Zwietracht in dem Geschehen um Shylock verblassen lasst wird gleichfalls kontrastiv uberschattet von den Liebestragodien die Lorenzo und Jessica in ihrem Duett in Erinnerung rufen 16 Auch die sprachliche Gestaltung von The Merchant of Venice ist gepragt durch den zentralen Gegensatz der dargestellten unterschiedlichen Welten Venedigs und Belmonts Die Sprache der jungen Liebenden ist witzig verspielt und wird durch bildhafte poetische Vergleiche angereichert jedoch gleichermassen durch anzugliche Zweideutigkeiten oder geschliffene Rhetorik flexibel den jeweiligen Situationen angepasst Shylocks Redeweise ist demgegenuber bestimmt durch stakkatohafte Wiederholungen oder abgehackte Satzpartikel alttestamentliche Ausdrucke und bildhafte Wendungen aus der Welt der niederen oder abstossenden Tiere seine konkret dingliche Diktion steht in schriller Dissonanz nicht nur zu der verspielten Sprechweise der Liebespaare sondern auch zu der an mehreren Stellen gefuhlstiefen melancholischen Ausdrucksweise Antonios die ihrerseits wiederum den heiteren und geselligen Sprachton seines Freundeskreises in Frage stellt Trotz Portias rettendem Eingreifen das verhindert dass er dem konventionellen Konflikt von Freundschaft und Liebe zum Opfer fallt bleibt auch er wie Shylock aus der glucklichen Gemeinschaft der vereinten Liebespaare in der Komodiengesellschaft ausgeschlossen In dieser Hinsicht gehort die Entsprechung zwischen dem Titelhelden und seinem Antagonisten als Aussenseiter oder Vereinsamte durchaus zu den beunruhigenden Momenten des Stuckes das die Verklarung oder Idealisierung der schlussendlich harmonischen Welt der Komodiengesellschaft in Frage stellt Mit dem Aufwerfen dieser ironischen Brechungen kommt Shakespeares Komodie zum Teil einer Tragodie nahe und fuhrt trotz des scheinbar glucklichen Ausgangs zu einer positiven Verunsicherung der Rezipienten die stets aufs Neue eine weitere Auseinandersetzung mit dem Werk auf Seiten der Leser Zuschauer Regisseure und Kritiker provoziert hat 17 Die Versuche in verschiedenen neueren Interpretationen des Merchant of Venice die darauf abzielen durch das einseitige Herausstellen jeweils spezifischer Momente und das Ausblenden anderer Aspekte eine einheitliche Aussage des Stuckes auszumachen schreiben dagegen dem Stuck wahrscheinlich eine grossere Geschlossenheit zu als Shakespeare selbst sie intendierte 18 Zum Verstandnis Bearbeiten nbsp Ludwig Devrient als Shylock Skizze von Wilhelm Hensel nbsp Shylock und Jessica von Maurycy Gottlieb 1856 1879 In diesem Stuck greift Shakespeare mit Shylock dem reichen judischen Wucherer auf die Figur des Vice zuruck Man begegnet dem Vice in verschiedenen anderen Figuren Shakespeares etwa in Richard III Jago Lady Macbeth oder in Hamlets Onkel dem Konig Claudius Eine Verteufelung des Judischen ist darum hier so wenig vorhanden wie in den anderen Beispielen eine Herabsetzung des Konigtums 19 Der Verlauf des Stucks ruckt denn auch weder Shylocks Judentum noch seinen Wucher ins Zentrum sondern wie Karl Marx es nennt das erbarmungslose Shylock sche Festklammern am Buchstaben des Gesetzes 20 Dieses blinde Bestehen auf Recht und Gesetz ist es was im Hohepunkt der Handlung auf Shylock selbst zuruckfallt Portia sagt es unmissverstandlich Denn weil du so auf Recht pochst sei gewiss Recht sollst du bekommen mehr als du begehrst IV 1 21 Auf Antonio dem Gegenspieler des Vice und Anfuhrer der guten Machte lastet ahnlich wie spater auf Hamlet die Schwermut Obwohl im Verlauf des Stucks nicht mehr erwahnt wird sie als eigentliches Thema dem Publikum von Antonio selbst angekundigt Von was fur Stoff es ist woraus erzeugt das soll ich erst erfahren 22 Die Schwermut ist in das Christentum unter dem Begriff der Acedia eingegangen Im Verbund mit der Sunde der Sunden dem Hochmut als Verhartung des Herzens gegen Gott rechnet sie das Mittelalter zu den Todsunden Im Ubergang zur Renaissance wird die Acedia radikal neu bestimmt und als Tugend umgewertet Das ist der Sinn in dem Shakespeare sie gebraucht die Traurigkeit kommt aus der Tugend der Empfindlichkeit fur das Unrecht in der Welt Was Theodor Mommsen zufolge Shylock sich von seinem Todfeind halb zum Spott ausbedingt 23 ist eine moralische Allegorie auf Fortuna oder mit christlichem Begriff gesagt auf die Pradestination oder das Schicksal Shakespeare nennt Fortuna darum gerne eine Hure weil sie es mit den guten und den bosen Machten ohne Unterscheidung treibt und bald diesen und bald jenen begunstigt Der Vice hat jene launische Gottin stets zunachst auf seiner Seite Im Falle von Macbeth tritt ihre Macht leibhaftig als die drei Schicksalsschwestern auf Im Kaufmann erwirkt sie zunachst die Schicksalsschlage gegen den selbstlosen Antonio Nicht ein einziger Treffer gelingt ihm und die hoheren Machte scheinen seine Liebe und seine Grossmut schlecht zu vergelten Darauf namlich auf das Verhangnis genauer aber auf die Gerechtigkeit Gottes zielt Antonios bittere Ironie in der Schicksalsstunde Denn schneidet nur der Jude tief genug so zahl ich gleich die Schuld d h meine Liebe von ganzem Herzen IV 1 Mit dem plotzlichen Umschwung im Prozess hat die Macht des Schicksals anscheinend nichts zu tun Es ist aber kaum Zufall dass die Fugung sich im Augenblick der Wende dem guten Bund wieder gunstig zeigt als hatte eigentlich sie die Hand im Spiel Auf das Schicksal wird daher auch ausdrucklich hingewiesen drei Eurer Galeonen sind reich beladen plotzlich eingelaufen ich sag Euch nicht was fur ein eigner Zufall den Brief mir zugespielt hat V 1 Kritik BearbeitenShakespeares Komodie wird vor allem seit dem beginnenden 20 Jahrhundert besonders unter dem Einfluss nationalsozialistischer Aneignungsversuche Antisemitismus vorgeworfen wobei Judenfeindlichkeit im elisabethanischen Theater tatsachlich nichts Ungewohnliches war Bekanntestes Beispiel neben Shakespeares Kaufmann ist Christopher Marlowes wesentlich undifferenzierteres Drama The Jew of Malta Shylocks Handeln wird durch die Unterdruckung der judischen Gemeinden und der einzelnen Juden Gutwilligkeit des Rezipienten vorausgesetzt verstandlich die im Stuck zwar keine zentrale Rolle spielt aber durchaus erwahnt wird Auch der beruhmte Verteidigungsmonolog Shylocks in dem er sich uber die Ungerechtigkeiten beklagt unter denen er zu leiden hat Wenn ihr uns kitzelt lachen wir nicht Wenn ihr uns vergiftet sterben wir nicht Und wenn ihr uns beleidigt sollen wir uns nicht rachen III 1 mildert den Tenor des Stuckes Die Grossmutigkeit der christlichen Protagonisten des Stucks steht im Kontrast zur Rachsucht und Engherzigkeit Shylocks 24 Wie in den mittelalterlichen Mysterienspielen soll mit diesem Stuck der ethische Grundsatz Gnade vor Recht demonstriert werden Gemeint ist dass die Gnade christlich Neues Testament noch uber dem Recht judisch Altes Testament stehen soll 25 Das ist die Tradition die Shakespeare ubernimmt auch wenn seine Figuren nicht mehr so allegorisch wirken wie einst Jedoch ermoglichte Shakespeares facettenreiche Charakterisierung des eigentlich als komischen Schurken angelegten Shylock auch andere Interpretationen des Stoffs Bereits Mitte des 19 Jahrhunderts gab es erste mitfuhlende Darstellungen des Shylock die seine tragische Ambivalenz herausstellten Ludwig Borne weist in seinem Essay Der Jude Shylock im Kaufmann von Venedig auf die menschliche Tragik Shylocks hin 26 Noch engagierter tut dies Heinrich Heine in seinen Ausfuhrungen uber Jessica und Portia in seiner Schrift Shakespeares Madchen und Frauen 27 Der judische Schauspieler Alexander Granach verkorperte den Shylock 1919 unter Elisabeth Berger am Munchner Schauspielhaus 28 und Anfang der 1920er Jahre an der Berliner Volksbuhne Er galt als einer der besten Shylock Darsteller 29 Wahrend die Figur des Shylock in der NS Zeit als das Stuck wieder haufiger aufgefuhrt wurde etwa 1943 am Wiener Burgtheater oder in der Verfilmung mit Werner Krauss oft als Verkorperung des der nationalsozialistischen Rassenideologie entsprechenden Judenbildes mit allen den Juden zugeschriebenen charakterlichen und physiognomischen Stereotypen dargestellt wurde 30 hat sich angesichts des Holocausts die mitfuhlende Darstellung des Shylock durchgesetzt Auch die jungste Verfilmung des Stoffs Michael Radfords Kaufmann von Venedig mit Al Pacino in der Rolle des Shylock verfahrt so Der Film beginnt mit einer Montage von Szenen die den zeitgenossischen Antisemitismus zeigen Hetzreden fanatischer Wanderprediger das Verbrennen von Talmud drucken sowie das Bespucken und Schlagen von Juden Hier wird offensichtlich warum Shylock im entscheidenden Augenblick falsch handelt Die Gnade die von ihm hier erwartet wird kann er nicht gewahren weil ihm die Liebe als Voraussetzung dafur fehlt Sie wurde von den venezianischen Nichtjuden zerstort In neueren deutschen Inszenierungen wurde das Problem der Darstellung Shylocks selbst zum Thema gemacht In den Auffuhrungen unter der Regie von Peter Zadek wurden 1973 und 1988 bewusst alle Normen der politischen Korrektheit provokativ in Frage gestellt George Tabori prasentierte 1978 in seinen Improvisationen uber Shylock mit seinem zwolfmaligen Durchspielen des Schicksals von Shylock die Traumata des deutschen Umgangs mit diesem Werk Shakespeares 31 Adaptionen BearbeitenFilm und Fernsehen Bearbeiten Die erste Verfilmung war unter der Regie von Lois Weber der Stummfilm von 1914 The Merchant of Venice 1923 wurde die Komodie erneut diesmal von Peter Paul Felner verfilmt 1969 zeigte das deutsche Fernsehen eine vielbeachtete Interpretation in der der judische Schauspieler und Regisseur Fritz Kortner die Rolle des Shylock ubernahm Max Eckard spielte die Titelrolle Sabine Sinjen die Portia Folker Bohnet den Bassiano weitere Rollen ubernahmen Boy Gobert Karl Paryla Gertraud Jesserer und Peter Vogel Regie Otto Schenk In Douglas Hickox Horrorfilm Theater des Grauens von 1973 zeigt Vincent Price als Edward Lionheart zusammen mit Diana Rigg eine leichte Abwandlung der Szene die dort als lebendiges Theater angekundigt und auch durchgefuhrt wird Eine weitere Fernsehfassung wurde am 18 September 1990 ausgestrahlt Unter der Regie von George Moorse und Peter Zadek und nach einer Ubersetzung von Elisabeth Plessen spielten Ignaz Kirchner den Antonio und den Prinzen von Marokko Eva Mattes die Portia Gert Voss den Shylock und den Prinzen von Arragon Heinz Zuber den Salerio Paulus Manker den Bassanio und Julia Stemberger die Jessica 2004 drehte Michael Radford eine Hollywood Fassung mit Al Pacino als Shylock Jeremy Irons als Antonio Joseph Fiennes als Bassanio und Lynn Collins als Portia Buhne Bearbeiten Der bekannte englische Dramatiker Arnold Wesker veroffentlichte erstmals 1977 eine Neufassung der Shakespeareschen Komodie In seinem Werk The Merchant das auch als Shylock erschien und unter diesem Titel 1977 von Nina Adler ins Deutsche ubersetzt wurde stellt Wesker Shakespeares Shylock Figur in einen neuen Deutungszusammenhang Im historischen und sozialen Kontext der venezianischen Welt von 1563 steht Weskers Shylock unter den Zwangen die von den dortigen staatlichen Instanzen den Juden auferlegt werden Er lebt in einem Ghetto ist in seiner beruflichen Tatigkeit auf den Geldhandel eingeschrankt und wird vom venezianischen Staat durch willkurliche Besteuerung skrupellos ausgebeutet In Weskers Stuck ist nicht der Jude Shylock geldgierig sondern die jungen Adeligen der alteingesessenen Familien die sogar in ihrem Liebeswerben ausschliesslich von materiellen Beweggrunden geleitet werden Der wahre Reichtum Shylocks liegt bei Wesker nicht in seinem Geldvermogen sondern in seinen Buchern welche die Leidensgeschichte seines Volkes zum Ausdruck bringen und es Shylock erlauben seine eigene Lebenssituation in einem ubergeordneten Zusammenhang zu begreifen Mit diesem Wissen ist er den venezianischen Protagonisten uberlegen und in der Lage deren moralisch ethische Substanzlosigkeit im Umgang mit dem Recht zu durchschauen Antonio ist in Weskers Spiel der Freund Shylocks und bewundert dessen Intellektualitat und Menschlichkeit Der Vertrag wird zwischen den beiden nur geschlossen weil das venezianische Gesetz dies fur jegliche geschaftliche Beziehung zwischen Juden und Nicht Juden so verlangt Das von Shakespeare ubernommene Pfand des Pfundes Fleisch wird in Weskers Stuck von Shylock und Antonio gewahlt um ihrer Verachtung fur die venezianischen Gesetze Ausdruck zu verleihen So ist es bei Wesker auch nicht Shylock sondern der venezianische Staat der die buchstabengetreue Anwendung des Vertrages als ein Instrument der Vernichtung einfordert Wie in Shakespeares Vorlage gelingt es auch hier Portia den Kopf von Shylock und Antonio aus der Schlinge zu ziehen allerdings werden Shylocks Bucher wegen seiner Verspottung des Gesetzes konfisziert Die humanistische aufklarerische Haltung scheitert damit bei Wesker an einem mechanistischen Verstandnis von Legalitat das vor allem in Rassismus und Antisemitismus begrundet liegt 32 Oper Bearbeiten Auf der Grundlage von Shakespeares Komodie The Merchant of Venice entstand die gleichnamige Oper des polnischen Komponisten Andre Tchaikowsky die er nach 24 jahriger Arbeit an der Komposition kurz vor seinem Tode am 25 Juni 1982 bis auf 28 Takte der Orchestrierung vollendete Das Libretto stammt von dem amerikanischen Autor John O Brien der Shakespeares Vorlage auf drei Akte und einen Epilog verkurzte Die endgultige Fertigstellung und Publikation als Klavierauszug und Partitur wurde von Freunden Tchaikowskys ubernommen Die Urauffuhrung des Werks erfolgte erst am 18 Juli 2013 bei den Bregenzer Festspielen 33 Textausgaben BearbeitenGesamtausgabenJohn Jowett William Montgomery Gary Taylor und Stanley Wells Hrsg The Oxford Shakespeare The Complete Works Oxford University Press Oxford 2005 ISBN 978 0 19 926718 7 Jonathan Bate Eric Rasmussen Hrsg William Shakespeare Complete Works The RSC Shakespeare Macmillan Publishers 2008 ISBN 978 0 230 20095 1EnglischJohn Drakakis Hrsg William Shakespeare The Merchant of Venice The Arden Shakespeare Third Series Arden London 2010 ISBN 978 1 903436 81 3 M M Mahood Hrsg William Shakespeare The Merchant of Venice The New Cambridge Shakespeare Cambridge University Press Cambridge 2012 ISBN 978 0 521 53251 8 J L Halio Hrsg William Shakespeare The Merchant of Venice The Oxford Shakespeare Oxford University Press Oxford 2008 ISBN 978 0 19 953585 9 DeutschIngeborg Heine Harabasz Hrsg William Shakespeare The Merchant of Venice Englisch Deutsche Studienausgabe Stauffenburg Tubingen 1982 ISBN 3 86057 547 3 Frank Gunther Hrsg William Shakespeare Der Kaufmann von Venedig Deutscher Taschenbuch Verlag Munchen 2003 ISBN 3 423 12485 7 Literatur BearbeitenHans Dieter Gelfert William Shakespeare in seiner Zeit C H Beck Verlag Munchen 2014 ISBN 978 3 406 65919 5 S 283 287 Michael Dobson Stanley Wells Hrsg The Oxford Companion to Shakespeare 2 Ausgabe Oxford University Press Oxford 2015 ISBN 978 0 19 870873 5 S 297 301 Stephen Greenblatt Will in der Welt Wie Shakespeare zu Shakespeare wurde Berlin Verlag Berlin 2004 ISBN 3 8270 0438 1 Anat Feinberg Jutte Siebtes Bild Shylock In Julius H Schoeps Joachim Schlor Hrsg Bilder der Judenfeindschaft Antisemitismus Vorurteile und Mythen Bechtermunz Verlag Augsburg 1999 ISBN 3 8289 0734 2 S 119 126 Wolfhard Keiser William Shakespeare Der Kaufmann von Venedig The Merchant of Venice Konigs Erlauterungen und Materialien 32 2 Auflage Bange Verlag Hollfeld 2006 ISBN 3 8044 1809 0 Ina Schabert Hrsg Shakespeare Handbuch Die Zeit der Mensch das Werk die Nachwelt 5 durchgesehene und erganzte Auflage Kroner Stuttgart 2009 ISBN 978 3 520 38605 2 S 406 412 Sabine Schulting The Merchant of Venice In Interpretationen Shakespeares Dramen Philipp Reclam jun Stuttgart 2010 ISBN 978 3 15 017513 2 S 129 155 Ulrich Suerbaum Der Shakespeare Fuhrer Reclam Ditzingen 2006 ISBN 3 15 017663 8 3 durchges und bibliogr erg Auflage 2015 ISBN 978 3 15 020395 8 S 121 130 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Der Kaufmann von Venedig Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikiquote Der Kaufmann von Venedig Zitate englisch nbsp Wikisource Der Kaufmann von Venedig Quellen und Volltexte englisch Belege Bearbeiten Ina Schabert Shakespeare Handbuch Die Zeit der Mensch das Werk die Nachwelt 5 durchg u erg Auflage Kroner Stuttgart 2009 ISBN 978 3 520 38605 2 S 406 Siehe auch Ulrich Suerbaum Der Shakespeare Fuhrer 3 rev Auflage Reclam Ditzingen 2015 ISBN 978 3 15 020395 8 S 122 f Vgl ferner J L Halio Hrsg William Shakespeare The Merchant of Venice The Oxford Shakespeare Oxford University Press Oxford 2008 ISBN 978 0 19 953585 9 Introduction S 13 ff Vgl auch M M Mahood Hrsg William Shakespeare The Merchant of Venice The New Cambridge Shakespeare Cambridge University Press Cambridge 2012 ISBN 978 0 521 53251 8 Introduction S 2ff In der Werbungsprobe der Novelle Giovannis stellt die umworbene Frau die Aufgabe selber die darin besteht dass der Freier eine Nacht mit ihr verbringen muss Gelingt ihm diese wird sie seine Frau scheitert er verfallt sein gesamtes Vermogen an sie Durch Verabreichen eines starken Schlaftrunks vereitelt sie die sexuellen Avancen ihrer Freier Der Held der Geschichte der zweimal dieser List zum Opfer gefallen ist wird jedoch bei einem dritten Versuch von einer mitleidigen Kammerzofe vor dem Schlaftrunk gewarnt und ist so erfolgreich Siehe dazu auch Ingeborg Heine Harabasz Hrsg William Shakespeare The Merchant of Venice Englisch Deutsche Studienausgabe Stauffenburg Tubingen 1982 ISBN 3 86057 547 3 S 13 Ina Schabert Shakespeare Handbuch Die Zeit der Mensch das Werk die Nachwelt 5 durchg u erg Auflage Kroner Stuttgart 2009 ISBN 978 3 520 38605 2 S 406f Siehe auch Ulrich Suerbaum Der Shakespeare Fuhrer 3 rev Auflage Reclam Ditzingen 2015 ISBN 978 3 15 020395 8 S 123 Vgl ferner J L Halio Hrsg William Shakespeare The Merchant of Venice The Oxford Shakespeare Oxford University Press Oxford 2008 ISBN 978 0 19 953585 9 S 17 ff Introduction Siehe auch M M Mahood Hrsg William Shakespeare The Merchant of Venice The New Cambridge Shakespeare Cambridge University Press Cambridge 2012 ISBN 978 0 521 53251 8 Introduction S 4ff Ina Schabert Shakespeare Handbuch Die Zeit der Mensch das Werk die Nachwelt 5 durchg u erg Auflage Kroner Stuttgart 2009 ISBN 978 3 520 38605 2 S 406f Siehe zu dem Eintrag im Stationers Register auch J L Halio Hrsg William Shakespeare The Merchant of Venice The Oxford Shakespeare Oxford University Press Oxford 2008 ISBN 978 0 19 953585 9 Introduction S 85 Ina Schabert Shakespeare Handbuch Die Zeit der Mensch das Werk die Nachwelt 5 durchg u erg Auflage Kroner Stuttgart 2009 ISBN 978 3 520 38605 2 S 407 Siehe ebenso Ulrich Suerbaum Der Shakespeare Fuhrer 3 rev Auflage Reclam Ditzingen 2015 ISBN 978 3 15 020395 8 S 123 f Vgl ferner Hans Dieter Gelfert William Shakespeare in seiner Zeit C H Beck Verlag Munchen 2014 ISBN 978 3 406 65919 5 S 283 und Michael Dobson Stanley Wells Hrsg The Oxford Companion to Shakespeare Oxford University Press 2 Ausgabe Oxford 2015 ISBN 978 0 19 870873 5 S 297 Siehe auch ausfuhrlich J L Halio Hrsg William Shakespeare The Merchant of Venice The Oxford Shakespeare Oxford University Press Oxford 2008 ISBN 978 0 19 953585 9 Introduction S 1 16 und Sabine Schulting The Merchant of Venice In Interpretationen Shakespeares Dramen Philipp Reclam jun Stuttgart 2010 ISBN 978 3 15 017513 2 S 137 ff Siehe Bernhard Fabian Hrsg Die englische Literatur Band 1 Epochen und Formen 3 Auflage Deutscher Taschenbuchverlag Munchen 1997 ISBN 3 423 04494 2 S 47 M M Mahood The New Cambridge Shakespeare 2000 Introduction S 1f John Russel Brown Arden Shakespeare Second Series 2006 S XIIf und XXII Siehe auch Jay L Halio Oxford Shakespeare 2008 S 285f sowie I Schabert Shakespeare Handbuch 2009 S 506 sowie 197 199 und 205 John Russel Brown Arden Shakespeare Second Series 2006 S XXVIf und M M Mahood The New Cambridge Shakespeare 2000 S 1f Siehe auch Jay L Halio Oxford Shakespeare 2008 S 27f sowie Ina Schabert Shakespeare Handbuch 5 korr u erg Auflage Kroner Stuttgart 2009 ISBN 978 3 520 38605 2 S 406 und Hans Dieter Gelfert William Shakespeare in seiner Zeit C H Beck Verlag Munchen 2014 ISBN 978 3 406 65919 5 S 283 Jay L Halio Oxford Shakespeare 2008 S 85ff und John Russel Brown Arden Shakespeare Second Series 2006 S XI XIII und XVf I Schabert Shakespeare Handbuch 2009 S 211f John Russel Brown Arden Shakespeare Second Series 2006 S XIII XX Siehe auch Jay L Halio Oxford Shakespeare 2008 S 88 93 Siehe Ulrich Suerbaum Der Shakespeare Fuhrer 3 rev Auflage Reclam Ditzingen 2015 ISBN 978 3 15 020395 8 S 124 f Siehe auch Sabine Schulting The Merchant of Venice In Interpretationen Shakespeares Dramen Philipp Reclam jun Stuttgart 2010 ISBN 978 3 15 017513 2 S 134 ff und S 151ff Siehe Ulrich Suerbaum Der Shakespeare Fuhrer 3 rev Auflage Reclam Ditzingen 2015 ISBN 978 3 15 020395 8 S 124 f Vgl auch Ina Schabert Shakespeare Handbuch Die Zeit der Mensch das Werk die Nachwelt 5 durchg u erg Auflage Kroner Stuttgart 2009 ISBN 978 3 520 38605 2 S 407 ff Ina Schabert Shakespeare Handbuch Die Zeit der Mensch das Werk die Nachwelt 5 durchg u erg Auflage Kroner Stuttgart 2009 ISBN 978 3 520 38605 2 S 410 Siehe Ulrich Suerbaum Der Shakespeare Fuhrer 3 rev Auflage Reclam Ditzingen 2015 ISBN 978 3 15 020395 8 S 125 129 Vgl auch Ina Schabert Shakespeare Handbuch Die Zeit der Mensch das Werk die Nachwelt 5 durchg u erg Auflage Kroner Stuttgart 2009 ISBN 978 3 520 38605 2 S 408 ff Siehe Ulrich Suerbaum Der Shakespeare Fuhrer 3 rev Auflage Reclam Ditzingen 2015 ISBN 978 3 15 020395 8 S 129 Vgl in diesem Zusammenhang auch M M Mahood Hrsg William Shakespeare The Merchant of Venice The New Cambridge Shakespeare Cambridge University Press Cambridge 2012 ISBN 978 0 521 53251 8 Introduction S 54ff und 64 Ina Schabert Shakespeare Handbuch Die Zeit der Mensch das Werk die Nachwelt 5 durchg u erg Auflage Kroner Stuttgart 2009 ISBN 978 3 520 38605 2 S 410 Ina Schabert Shakespeare Handbuch Die Zeit der Mensch das Werk die Nachwelt 5 durchg u erg Auflage Kroner Stuttgart 2009 ISBN 978 3 520 38605 2 S 410 f Siehe Ulrich Suerbaum Der Shakespeare Fuhrer 3 rev Auflage Reclam Ditzingen 2015 ISBN 978 3 15 020395 8 S 129 f dazu den Deutungsansatz in den SparkNotes The Merchant of Venice Analysis Act I scene iii Abgerufen am 10 August 2017 Karl Marx Das Kapital Kritik der politischen Oekonomie Erster Band Hrsg von Friedrich Engels Otto Meisners Verlag Hamburg 1903 S 251 zu dem Zusammenhang hier auch J L Halio Hrsg William Shakespeare The Merchant of Venice The Oxford Shakespeare Oxford University Press Oxford 2008 ISBN 978 0 19 953585 9 Introduction S 2ff Ubersetzung von August Wilhelm Schlegel Project Gutenberg Akt I Szene 1 Siehe Theodor Mommsen Romische Geschichte Erster Band 4 Auflage Weidmannsche Buchhandlung Berlin 1865 S 161 Vgl dazu Ingeborg Heine Harabasz Hrsg William Shakespeare The Merchant of Venice Englisch Deutsche Studienausgabe Stauffenburg Tubingen 1982 ISBN 3 86057 547 3 S 15 18 und S 32ff Siehe auch J L Halio Hrsg William Shakespeare The Merchant of Venice The Oxford Shakespeare Oxford University Press Oxford 2008 ISBN 978 0 19 953585 9 Einleitung Shakespeare and Semitism S 1 13 sowie Ina Schabert Hrsg Shakespeare Handbuch Die Zeit der Mensch das Werk die Nachwelt 5 durchgesehene und erganzte Auflage Kroner Stuttgart 2009 ISBN 978 3 520 38605 2 S 411f J L Halio Hrsg William Shakespeare The Merchant of Venice The Oxford Shakespeare Oxford University Press Oxford 2008 ISBN 978 0 19 953585 9 Introduction S 46f Ludwig Borne Die Ahnfrau im Projekt Gutenberg DE Heinrich Heine Shakespeares Madchen und Frauen Universitat Trier abgerufen am 18 Februar 2019 Alexander Granach Da geht ein Mensch Henschelverlag Berlin 1965 S 171 172 Mischket Liebermann Aus dem Ghetto in die Welt Verlag der Nation Berlin 1977 S 47 48 Zeno Ackermann Hrsg Shylock nach dem Holocaust Zur Geschichte einer Erinnerungsfigur S 66f Ina Schabert Shakespeare Handbuch Die Zeit der Mensch das Werk die Nachwelt 5 durchg u erg Auflage Kroner Stuttgart 2009 ISBN 978 3 520 38605 2 S 412 Bernhard Reitz Forget Things and you ll go to pieces Judische Identitat zwischen Erinnerung und Annaherung Utopie und Holocaust im englischen Drama der Gegenwart In Beate Neumeier Hrsg Judische Literatur und Kultur in Grossbritannien und den USA nach 1945 Wiesbaden 1998 ISBN 3 447 04108 0 S 35 37 die Rezension von Juan Martin Koch Respektable Shakespeare Oper intelligentes See Spektakel Andre Tchaikowskys Kaufmann von Venedig und Mozarts Zauberflote in Bregenz In Neue Musikzeitung 22 Juli 2013 Abgerufen am 5 August 2017 Werke von William ShakespeareTragodien Titus Andronicus Romeo und Julia Hamlet Othello Konig Lear Macbeth Julius Caesar Antonius und Cleopatra Coriolanus Troilus und Cressida Timon von AthenKomodien Zwei Herren aus Verona Der Widerspenstigen Zahmung Die Komodie der Irrungen Verlorene Liebesmuh Ein Sommernachtstraum Der Kaufmann von Venedig Die lustigen Weiber von Windsor Viel Larm um nichts Wie es euch gefallt Was ihr wollt Mass fur Mass Ende gut alles gut Perikles Furst von Tyrus Das Wintermarchen Cymbeline Der Sturm Die beiden edlen VetternHistoriendramen Konig Johann Richard II Heinrich IV Teil 1 Heinrich IV Teil 2 Heinrich V Heinrich VI Richard III Heinrich VIII Andere Werke Sonette Venus und Adonis Lucretia Der verliebte Pilger Der Phoenix und die Turteltaube Der Liebenden Klage Sir Thomas More Normdaten Werk GND 4099363 2 lobid OGND AKS LCCN n79151413 VIAF 181845272 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Der Kaufmann von Venedig amp oldid 236995972