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Mischket Liebermann geboren 18 November 1905 in Tyczyn Bezirk Rzeszow Osterreich Ungarn gestorben 5 Juni 1981 in Berlin war eine deutsche Schauspielerin und kommunistische Kulturpolitikerin in der DDR Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenMischket Liebermann war eine Tochter des Rabbiners Pinchus Elieeser Liebermann sie lebten in einem Schtetl im seinerzeit osterreichischen Galizien Nach Kriegsausbruch 1914 floh die Familie mit acht Kindern vor der russischen Front und kam uber Oswiecim nach Berlin ins Scheunenviertel wo der Vater wieder eine Gemeinde um sich sammeln konnte Mischket Liebermann mied die religiose Enge des Scheunenviertels und des Elternhauses sowie die drohende Zwangsverheiratung Sie riss als Sechzehnjahrige von zu Hause aus und schloss sich einem Kreis kommunistischer Intellektueller in der Reichshauptstadt an darunter war Alexander Granach Zum Parteimitglied der KPD wurde sie am 1 August 1925 Nach einer Tatigkeit als Burogehilfin nahm sie Schauspielunterricht bei Heinz Goldberg und Eugen Herbert Kuchenbuch und erhielt von Heinz Hilpert eine kleine Rolle in einer Inszenierung des Bronx Express von Ossip Dymow und ein Engagement am Deutschen Theater Berlin Wahrend neben ihr die Anfangerin Sybille Schmitz in der Inszenierung Der Prozess der Mary Dugan 1 den Karrieresprung machte ging Liebermann 1927 auf eine Reise in die Sowjetunion und erhielt dort ein Engagement fur das Judische Staatstheater in Minsk wo sie im Mai 1929 in Ernst Tollers Hoppla wir leben debutierte und auch eine Rolle in einem Stuck uber Hirsch Lekert erhielt Nach der Machtubergabe an die Nationalsozialisten in Deutschland blieb Liebermann 1933 in Moskau und wurde von Erwin Piscator zusammen mit Maxim Vallentin in eine Wanderbuhne beordert die in der ukrainischen Region Dnepropetrowsk in den deutschsprachigen Kolchosen Theater spielen sollte In dem Kleist Stuck Der zerbrochne Krug spielten auch Emigranten wie Erwin Geschonneck Gerhard Hinze und Friedrich Richter 2 mit Liebermann moderierte das Stuck mit deutschen jiddischen oder russischen Ansagen und kummerte sich ansonsten um die Auffuhrungsvertrage der Theatergruppe mit den Kolchosen Vallentin inszenierte auf den Stoppelfeldern auch Stucke russischer Gegenwartsdramatik wie Die sechs Geliebten von Alexei Nikolajewitsch Arbusow und Ferne von Alexander Nikolajewitsch Afinogenow sowie Das Geheimnis vom Spanier Ramon J Sender Hinze inszenierte mit der Truppe Tschechows Heiratsantrag und Der Bar Nach einem Intermezzo an der dann wahrend des Grossen Terrors geschlossenen deutschsprachigen Karl Liebknecht Schule leitete sie in Moskau eine wissenschaftliche Fachbibliothek Nach dem deutschen Uberfall auf die Sowjetunion 1941 arbeitete sie in der politischen Schulung deutscher Kriegsgefangener im Lager Moschaisk Nach Kriegsende ging Liebermann zuruck nach Ost Berlin und beteiligte sich am kulturpolitischen Aufbau der DDR Sie wurde Mitarbeiterin im Kulturministerium der DDR und war insbesondere in den deutsch sowjetischen Beziehungen tatig Daneben besorgte noch die Ubersetzung verschiedener Stucke der russischen Gegenwartsdramatik Ihren Bericht uber die Kommunistin und KZ Insassin Elly Schliesser 3 die wie sie als Jugendliche aus dem Scheunenviertel ausgerissen war konnte sie nicht mehr veroffentlichen Er erschien postum in Sinn und Form Liebermann wurde mit ihrem Mann Jossif Dawidowitsch Friedlin 1907 1970 auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde bestattet Schriften BearbeitenAus dem Ghetto in die Welt Autobiographie Berlin Verlag der Nation 1977 3 geringfugig gekurzte Auflage 1995 ISBN 3 373 00495 0 Auszugsweise in Andreas Lixl Purcell Erinnerungen deutsch judischer Frauen 1900 1990 Reclam Leipzig 1992 ISBN 3 379 01423 0 S 126 143 Viktor S Rozov Auf dem Wege Eine Geschichte aus unserer Zeit in 2 Teilen Berlin Henschelverlag 1964 Buhnen Ms Samuil Josefovic Alesin Alles bleibt den Menschen Schauspiel in 3 Akten szen Variante des Moskauer Kunstler Theaters Berlin Henschelverl 1960 Buhnen Ms Viktor S Rozov Hals und Beinbruch Schauspiel in 4 Akten Berlin Henschelverlag 1956 Buhnen Ms Nachforschungen uber Elly Schliesser in Sinn und Form 6 1984 S 1161 1179 Literatur BearbeitenJutta Dick Marina Sassenberg Hrsg Judische Frauen im 19 und 20 Jahrhundert Lexikon zu Leben und Werk Reinbek 1993 ISBN 3 499 16344 6 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Mischket Liebermann im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Kurzbiografie en bei Jewish Women mit einem identischen Text wie bei Jutta Dick Einzelnachweise Bearbeiten zu Bayard Veiller und The Trial of Mary Dugan siehe englische Wikipedia en The Trial of Mary Dugan Aus dem Ghetto in die Welt S 144 Zu Elly Schliesser siehe Das verlorene Paradies Elly Schliesser Freie Volksbuhne 1992 peggylukacNormdaten Person GND 118572709 lobid OGND AKS VIAF 163254266 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Liebermann MischketKURZBESCHREIBUNG deutsche Schauspielerin und kommunistische Kulturpolitikerin in der DDRGEBURTSDATUM 18 November 1905GEBURTSORT Tyczyn Bezirk Rzeszow GalizienSTERBEDATUM 5 Juni 1981STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mischket Liebermann amp oldid 229457856