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Der Heiratsantrag russisch Predlozhenie ist ein Einakter offizielle Bezeichnung Scherz in einem Akt von Anton Tschechow aus dem Jahr 1888 BuhnenwerkDeutscher Titel Der HeiratsantragOriginaltitel PredlozhenieAutor Anton TschechowEntstehungsjahr 1888Urauffuhrung 12 April 1889Ort Sankt PetersburgGattung Scherz in einem AktOriginalsprache Russisch Inhaltsverzeichnis 1 Handlung 2 Hintergrunde 3 Horspiele 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseHandlung BearbeitenWie bei allen Theaterstucken Tschechows ist der Handlungsort ein Landgut irgendwo in der russischen Provinz Im Gastezimmer des Gutsherren Stepan Tschubukow erscheint ein befreundeter Nachbar der Junggeselle Iwan Lomow Er hat einen Frack und weisse Handschuhe an und verrat Tschubukow sogleich er wolle dessen 25 jahriger Tochter Natalja einen Heiratsantrag machen Tschubukow ist spontan begeistert schickt Natalja herein und lasst beide allein Nach der Begrussung beginnt Lomow seine Rede Ehe er jedoch auf das eigentliche Ziel seiner Visite eingehen kann kommt es zwischen den beiden zu einem unerbittlichen Streit um ein Stuck Land Lomow behauptet das Dorf Luschki gehore ihm wahrend Natalja dies mit aller Entschiedenheit bestreitet und das Eigentum an Luschki fur sich bzw ihren Vater beansprucht Beide streiten so laut dass Tschubukow es hort und wieder herein kommt Dieser behauptet ebenfalls Luschki gehore ihm so dass es kurz darauf zu beleidigenden Ausserungen auf beiden Seiten kommt Tschubukow wirft Lomow schliesslich hinaus dieser verlasst das Haus und droht Lomow mit einem Gerichtsprozess Erst als er gegangen ist erfahrt Natalja dass er eigentlich gekommen war um ihr einen Heiratsantrag zu machen Sie wird daraufhin hysterisch und verlangt in Panik Lomow unverzuglich zuruckzuholen Als dieser zuruck ist versucht sie mit ihm einen versohnlichen Ton und gesteht dass Luschki wohl in der Tat ihm gehore Sie lenkt das Gesprach auf die Jagd und sogleich entflammt zwischen den beiden erneut ein Streit diesmal darum wessen Jagdhund schneller ist Wieder kommt Tschubukow herein Lomow schreit ihn so laut an dass er schliesslich uber Atemnot klagt und zusammensackt so dass Vater und Tochter zuerst denken er sei gestorben Dann kommt er aber wieder zu sich Tschubukow sagt den beiden diese mogen doch endlich heiraten und ihn in Ruhe lassen Beide kussen sich und bekommen den vaterliche Segen beginnen sich aber unvermindert weiter zu streiten Hierzu Tschubukows Schlussworte Das ist es das beginnende familiare Gluck Bringt Champagner womit das Stuck endet Hintergrunde BearbeitenMit seiner sehr schlicht aufgebauten ubertrieben komischen Handlung ist das Stuck eher untypisch fur Tschechows Werk in dieser Hinsicht ist es eher mit seinen anderen Einaktern wie dem Baren vergleichbar Generell dienten diese Einakter dem Autor in seiner reifen Schaffenszeit ab Mitte der 1880er Jahre als eine Art Ventil fur seine humoristische Ader die er in seinen fruhen Erzahlungen voll zum Einsatz brachte wahrend sein Stil in spateren Werken zunehmend nachdenklicher und zuruckhaltender wurde Speziell im Heiratsantrag vermischt sich die fur Tschechows Fruhwerke typische dezente Situationskomik mit einer satirischen Anspielung auf die verlogenen Sitten und die Spiessigkeit des russischen Kleinadels fur den jede Heirat wegen der aufwandigen Mitgiften vor allem eine Frage des Geldes ist anstatt der echten Liebe Tschechow selbst schatzte seine Einakter im Vergleich zu Erzahlungen und langeren Buhnenstucken eher niedrig ein so schrieb er uber den gerade fertiggestellten Heiratsantrag in einem Brief vom 7 November 1888 in einer gewohnt ironischen Manier Ich habe speziell fur die Provinz ein damliches Vaudevillechen namens Der Heiratsantrag geschrieben und es nach Zensurien geschickt 1 Dennoch wurde das Stuck am 12 April 1889 in Sankt Petersburg und am 9 August in Moskau uraufgefuhrt offenbar mit Erfolg wie die Schauspieler spater Tschechow berichteten Am 30 Mai wurde Der Heiratsantrag im Prager Nationaltheater und somit erstmals im Ausland aufgefuhrt Zu Tschechows Lebzeiten wurde das Stuck unter anderem ins Deutsche Englische und Ungarische ubersetzt 2 Horspiele Bearbeiten1924 Heiratsantrag Regie Nicht bekannt mit F W Kaiser Stepan Stepanowitsch Tschubukow Gutsbesitzer Erna Reigbert Natalie Stepanowna seine Tochter Gerd Fricke Iwan Wassiljewitsch Lomow Tschubukows Nachbar Produzent SUWRAG 1926 Ein Heiratsantrag Regie Hans Bodenstedt mit Karl Pundter Stepan Stepanowitsch Tschubukow Gutsbesitzer Hedwig Herder Natalia Stepanowna seine Tochter Hans Freundt Iwan Wassiljitsch Lomow Tschubukows Nachbar Produzent NORAG 1927 Ein Heiratsantrag Regie Hermann Probst mit Georg Feuerherd Stepan Stepanowitsch Tschubukow Gutsbesitzer Herta Reiss Natalia Stepanowna seine Tochter Oskar Walleck Iwan Wassiljitsch Lomow Tschubukows Nachbar Produzent Westdeutsche Rundfunk AG WERAG 1929 Ein Heiratsantrag Regie Josef Krahe mit Dittrich von Oppen Stepan Stepanowitsch Tschubukow Gutsbesitzer Martina Otto Morgenstern Natalia Stepanowna seine Tochter Leon Epp Iwan Wassiljitsch Lomow ihr Nachbar Produzent NIRAGIn Deutschland sind nach 1945 weitere 8 Horspielversionen des Einakters entstanden 1946 Der Heiratsantrag Regie Clare Schimmel mit Johannes Marx Ansager Fritz Klippel Stepan Stepanowitsch Margot Bieler Natalja und Otto Schlandt Iwan Produzent SDR 1946 Ein Heiratsantrag Regie Fritz Schroder Jahn mit Kurt Meister Stepan Stepanowitsch Tschubukow Dagmar Altrichter Natalia Stepanowna und Heinz Erhardt Iwan Wassiljewitsch Lomow Produzent NWDR Hamburg 1946 Ein Heiratsantrag Regie Hans Kruger Sprecher Nicht bekannt Produzent RB 1950 Ein Heiratsantrag Regie Hanns Farenburg mit Karl Hellmer Stepan Tschubukow Gutsbesitzer Helga Zulch Natalja seine Tochter und Carl Heinz Schroth Iwan Lomow ein Nachbar Produzent Rundfunk der DDR 1957 Ein Heiratsantrag Regie Ludwig Cremer mit Gustav Knuth Stepan Stepanowitsch Tschubukow Gutsbesitzer Hannelore Schroth Natalie seine Tochter und Max Mairich Iwan Wasiljewitsch Lomow Gutsnachbar Produzent WDR 1957 Der Heiratsantrag und Der Bar Theatermitschnitt Regie Erwin Piscator mit Hans Caninenberg Anneliese Romer Walter Bluhm und Ernst Sattler Produzent RIAS 1960 Der Heiratsantrag Regie Clare Schimmel mit Hans Mahnke Gutsbesitzer Tschubukow Julia Costa Natalia Stepanowa und Hans Caninenberg Lomow Produzent SDR 1960 Ein Heiratsantrag Regie Peter Brang mit Paul R Henker Stepan Stepanowitsch Tschubukow Gutsbesitzer Marianne Wunscher Natalja Stepanowa seine Tochter und Walter Lendrich Iwan Wassiljewitsch Lomow Gutsbesitzer Tschubukows Nachbar Produzent Rundfunk der DDRLiteratur BearbeitenPaul Riegel Der Heiratsantrag in Kurt Brautigam Hg Europaische Komodien dargestellt an Einzelinterpretationen Diesterweg Frankfurt 1964 S 126 132Weblinks BearbeitenVollstandiger Text russisch Einzelnachweise Bearbeiten A P Cechov Polnoe sobranie socinenij i pisem Moskau 1978 Band 11 S 436 A P Cechov Polnoe sobranie socinenij i pisem Moskau 1978 Band 11 S 440 Theaterstucke von Anton Tschechow Platonow An der Landstrasse Uber die Schadlichkeit des Tabaks Iwanow Der Bar Der Heiratsantrag Die Hochzeit Der Waldschrat Das Jubilaum Die Mowe Onkel Wanja Drei Schwestern Der Kirschgarten Normdaten Werk GND 108802050X lobid OGND AKS VIAF 312364616 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Der Heiratsantrag amp oldid 239205800