www.wikidata.de-de.nina.az
Mit Quarto bezeichnet man die fruhen 22 Einzeldrucke von 20 der Shakespeare Dramen die als erste Druckausgaben alle mit Ausnahme der Quarto Edition von Othello 1622 zu Shakespeares Lebzeiten veroffentlicht wurden und denen als fruheste erhaltene Quellentexte fur heutige wissenschaftliche Ausgaben aus editionskritischer Sicht eine grosse Bedeutung zukommt Der Name an sich meint eigentlich nur das Papierformat Quart auf dem sie gedruckt wurden Von verschiedenen dieser Stucke existieren mehrere Quartoausgaben 1 Inhaltsverzeichnis 1 Allgemeiner Uberblick 2 Veroffentlichung von Shakespeareschen Dramentexten in der elisabethanischen Zeit 3 Raubkopien und mutmassliche Methoden der Schwarzkopierer 4 Die sogenannten bad quartos 5 Textkritik und editionsgeschichtlicher Hintergrund 6 Literatur 6 1 Ubersichtsdarstellungen Auswahl 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseAllgemeiner Uberblick Bearbeiten nbsp Beispielhafte Vergleichsdarstellung der unterschiedlichen Qualitat der ersten drei Druckfassungen von Hamlet als bad quarto good quarto und Folio Ausgabe 1603 1623 Nach dem Erscheinen der ersten Quartoausgaben oder ihrer anschliessenden Folgedrucke wurden sie zu einem grossen Teil mehrfach neu aufgelegt Auf die jeweilige textgeschichtliche Abfolge der aufeinander folgenden Quarto Ausgaben eines bestimmten Werkes wird dabei in der Fachliteratur mit Abkurzungen wie Q1 Q2 Q3 usw Bezug genommen entsprechend wird auf die Abfolge verschiedener Folio Ausgaben eines Stuckes mit Kurzeln wie F1 usw verwiesen Insgesamt erschienen etwa 55 Einzelausgaben von Shakespeare Dramen im Quarto Format Ungeachtet der Tatsache dass Shakespeare seine Werke nahezu ausschliesslich als Buhnentexte fur ein Theaterpublikum verfasste stammt auch der uberwiegende Teil der historisch uberlieferten Zeugnisse welche die uberragende Bedeutung Shakespeares als Autor unter Beweis stellen von Lesern und nicht von Theaterbesuchern 2 Nur in wenigen Einzelfallen lag allerdings den zweiten oder nachfolgenden Quartodrucken ein neueres und verbessertes Manuskript zugrunde so beispielsweise bei Romeo und Julia 1599 und Hamlet 1604 05 Im Hinblick auf die relative Zuverlassigkeit der handschriftlichen Druckvorlagen ist der Grad der textuellen Autoritat der in den fruhen Quartos und in der ersten Folio Gesamtausgabe abgedruckten Textfassungen jedoch sehr unterschiedlich und kann nur mit Hilfe textkritischer Verfahren fur jedes einzelne Werk genauer festgestellt werden die sowohl im Allgemeinen die Druck als auch die Verlagsverhaltnisse im damaligen England sowie im Besonderen auch jene spezifische Indizien oder dokumentarischen Zeugnisse analysieren die Aufschluss uber das Zustandekommen der jeweiligen Druckversionen geben 3 Veroffentlichung von Shakespeareschen Dramentexten in der elisabethanischen Zeit BearbeitenAutographe Manuskripte aus Shakespeares eigener Hand sind nicht uberliefert ebenso wenig sind externe Hinweise oder sichere Zeugnisse uber den genauen Weg erhalten wie die einzelnen Dramentexte vom Autor selbst oder seiner eigenen bzw auch anderer Theatertruppen zum Drucker oder Verleger gelangten Zumeist ist der erste urkundliche Nachweis von der Existenz eines Shakespeare Werkes eine vom jeweiligen Verleger veranlasste Anmeldung im Stationers Register dem Hauptverzeichnis der Londoner Zunft der Buchhandler Drucker und Verleger deren Mitglieder sich damit die Druck oder Veroffentlichungsrechte fur ein Werk als Verlagsprodukt sicherten da ein Copyright in der heutigen Form zur Shakespeare Zeit noch nicht existierte Die Regelung und Anerkennung der Druck und Veroffentlichungsrechte sowohl fur die verschiedenen Quarto Ausgaben wie auch fur die nachfolgende Folio Gesamtausgabe war eine rein zunftinterne Angelegenheit fur einen Druck war ein vorheriger Eintrag im Stationers Register nicht einmal ausnahmslos eine zwingende Vorbedingung Eine Sicherung der Urheberrechte der Autoren gab es zu der damaligen Zeit noch nicht oftmals diente ein solcher Eintrag zur Druckanmeldung im Stationers Register einzig dazu mogliche Raubdrucke verhindern um derart die Autoren oder aber die Schauspielgruppen die sich im Besitz der jeweiligen Originalmanuskripte befanden vor Druckpiraten zu schutzen Dies blieb mehrfach allerdings erfolglos die einfache Veroffentlichung eines Werkes genugte mitunter bereits als Nachweis einer Druckberechtigung sofern der Verleger es verstand sich in den Besitz des Manuskriptes zu bringen und es ihm gelang dafur das Imprimatur der elisabethanischen Zensur zu erwirken Herkunft und Qualitat des Manuskriptes waren dabei ohne Belang 4 Dramen oder Schauspieltexte waren im elisabethanischen Zeitalter und elisabethanischen Theaterwesen im Grunde nicht zum Drucken und fur eine zusatzliche Veroffentlichung als Literatur gedacht Sie waren das Rohmaterial das die Schauspieltruppen fur ihre Auffuhrungen nutzten somit ein wesentlicher Teil ihres Betriebskapitals und als solche streng gehutet Eine Veroffentlichung war also nicht im Interesse der Theater oder Schauspieltruppen Wohl weniger weil man glaubte dass die Leute lieber lesen statt ins Theater gehen wurden als aus Furcht dass die Konkurrenz ein erfolgreiches Stuck kopieren und vermarkten konnte Dramen wurden daher in der Regel erst zum Druck freigegeben wenn sie auf der Buhne abgespielt waren oder Unbefugte ohnehin in den Besitz der Manuskripttexte gelangt waren und sie veroffentlicht hatten 5 Dessen ungeachtet vermutet ein Grossteil der bisherigen Shakespeare Forscher dass Einzeldrucke der Dramen Shakespeares begehrte Verlagsobjekte waren die bei einem von der Zunft festgesetzten Preis von sechs Pence und einer ebenfalls festgeschriebenen Hochstauflage von 1200 bis 1500 Exemplaren offensichtlich einen sicheren Verkaufserfolg und Gewinn versprachen Dem stand nur die erwahnte mangelnde Bereitschaft der Theatertruppen entgegen ihre Buhnentexte herauszugeben und zum Druck freizugeben 6 So ist ein Fall von 1600 uberliefert in dem die Schauspieltruppe The Admiral s Men einem Drucker 40 Schillinge anbot um ihn vom Druck eines ihrer Stucke Patient Grisell abzuhalten Ebenso trafen im Jahre 1608 einige Londoner Theater eine formelle Ubereinkunft ihre Stucke gegenseitig zu respektieren und nicht zu veroffentlichen Die Annahme eines sicheren Verkaufserfolgs dieser Einzeldrucke wird in der neueren Literatur allerdings grundsatzlich in Frage gestellt So verweist etwa Andrew Murphy in seinem Standardwerk zur Geschichte und Chronologie der Shakespeare Veroffentlichungen auf Grundlage empirischer Belege darauf dass allenfalls ein ausserst kleiner Teil fur den Drucker und Verleger kurzfristig gewinnversprechend war 7 Lange Zeit ging die Shakespeare Forschung nahezu einhellig davon aus dass haufiger inoffizielle Raubdrucke erschienen da manche Drucker mit den Titeln von Erfolgsstucken Profit machen wollten Diese Ausgaben waren meist von geringer Qualitat und wurden als nicht autorisierte Drucke bis zum Ende des 20 Jahrhunderts vor allem von den Vertretern der New Bibliography oder analytischen Bibliographie zunehmend in der Editionspraxis und literaturwissenschaftlichen Fachdiskussion terminologisch als sogenannte bad quartos bezeichnet Als ein solches Beispiel galt lange Zeit die erste Quarto Ausgabe von Hamlet aus dem Jahr 1603 die so korrumpiert war dass ein Leser der das Stuck nicht gesehen hatte einen vollig anderen Eindruck von dem Werk bekommen musste als bei der Lekture einer authentischen Textfassung In diesem Fall machten die Lord Chamberlain s Men deshalb eine Ausnahme und veranlassten selbst den Druck einer offiziellen Textversion wohl um dem schlechten Eindruck in der Offentlichkeit entgegenzuwirken In der gegenwartigen Shakespeare Forschung wird dieser ersten Quarto Ausgabe von Hamlet im Gegensatz dazu etwa von den Herausgebern der Arden Third Series jedoch ein eigenstandiger autoritativer Stellenwert zugesprochen und dieser Druck als separate Textausgabe veroffentlicht 8 Offensichtlich existierte bei den zeitgenossischen Rezipienten der Dramen Shakespeares neben einem ausgepragten Interesse an einem unmittelbaren Besuch der Buhnenauffuhrungen zugleich ein Markt fur Dramentexte die in grosser Zahl gedruckt und veroffentlicht wurden Shakespeare war ein ungewohnlich erfolgreicher Dramatiker und so erschienen seine Stucke in immer neuen Ausgaben Beispielsweise wurde Richard II in 6 Ausgaben zwischen 1597 und 1623 dem Jahr als die offizielle Shakespeare Anthologie die Folio veroffentlicht wurde gedruckt Heinrich IV Teil 1 in 7 Ausgaben ab 1598 Romeo und Julia in 5 Ausgaben ab 1597 Raubkopien und mutmassliche Methoden der Schwarzkopierer BearbeitenDie Feststellung und der zunachst nicht in Frage gestellte Nachweis der Existenz verschiedener Raubdrucke fuhrte insbesondere bei den Vertretern der bibliographisch und editionskritisch ausgerichteten Shakespeare Forschung zu der Frage nach der Herkunft und dem Entstehungsweg dieser Raubdrucke und damit verbunden zu dem Versuch einer Erklarung oder Aufhellung der von den Schwarzkopierern eingesetzten Methoden um an eine Druckvorlage fur die piratisierten Veroffentlichungen der jeweiligen Werke zu gelangen Die Art der Fehler die Ungenauigkeiten die Textkontaminationen und Abweichungen in den nicht autorisierten Drucken liessen verschiedene Methoden der Raubkopierer vermuten die zum Teil auch in diesen Textdrucken mit einer gewissen Sicherheit festzustellen waren Dabei wurden in der bisherigen Shakespeare Forschung vor allem folgende Hypothesen oder Annahmen vertreten So konnte ein Mitglied des Theaters selbst den Text verkauft haben Da aber innerhalb der Truppe nur wenige handgeschriebene Kopien existierten oft jeweils nur mit dem Text fur die einzelne Rolle musste der betreffende Schauspieler den ubrigen Text aus dem Gedachtnis erganzen In einer solchen Textausgabe waren dann einige Textpassagen deutlich besser als andere Eine weitere Moglichkeit ware eine Mitschrift wahrend der Auffuhrung durch einen von interessierten Verlegern ins Theater entsandten Berichterstatter Es existierten zu der damaligen Zeit tatsachlich bereits anfangliche Systeme der Kurzschrift in England beispielsweise die charactery die im Grunde auf einer Bilderschrift basierte So konnte man den wesentlichen Sinn dessen was auf der Buhne gesprochen wurde niederschreiben aber poetische Wirkungen und viele Wortspiele mussten dabei verloren gehen Als Beispiel entnommen aus dem Buch von Anthony Burgess Shakespeare Harmondsworth 1970 moge der beruhmte Satz aus Hamlet dienen Sein oder nicht sein das ist hier die Frage to be or not to be that is the question Sein also schrieb man das Zeichen fur Leben nicht sein das ist das Gegenteil Das ist hier reichte dann ein Gleichheitszeichen die Frage das entsprechende Zeichen bedeutete sowohl Frage als auch Unstimmigkeit oder Argument Und so lautet der beruhmte Satz in der Quarto Ausgabe von 1603 To be or not to be I there s the point Abgesehen davon dass ein Stenograph bei einer Theaterauffuhrung vermutlich entdeckt und an seiner Mitschrift gehindert worden ware zeigen heutige Untersuchungen zudem dass die in Frage kommenden Systeme eindeutig nicht leistungsfahig genug waren fur die gesamte Mitschrift eines in Spieltempo gesprochenen Buhnentextes Es hatte daher allenfalls eine stark verkurzte Fassung des Buhnentextes aufgezeichnet werden konnen wobei ebenso wenig mogliche Horfehler auszuschliessen waren Wesentliche Textpassagen mussten sodann spater vor der Drucklegung aus der Erinnerung rekonstruiert oder sinngemass korrigiert worden sein Ebenso wenig konnten mit den vorhandenen ersten Arten von Kurzschrift die Feinheiten der Shakespeareschen Sprache adaquat wiedergegeben werden Im Hinblick auf die bad quartos spricht auch das durchgangig ungleichmassige Ausmass der Abweichungen Korruption und Verderbtheit im Textverlauf der einzelnen Ausgaben hochstwahrscheinlich nach gegenwartigen Erkenntnissen gegen die Annahme einer stenografischen Mitschrift der aufgefuhrten Buhnentexte bei der zwar kein fehlerfreies jedoch zumindest ein relativ konstantes entweder gutes oder schlechtes Ergebnis zu erwarten gewesen ware 9 Man hatte den ursprunglichen Manuskripttext naturlich auch heimlich entwenden oder unbefugt eine Kopie anfertigen konnen Dann ware das Ergebnis zweifellos eine recht zuverlassige Druckausgabe gewesen die Manuskripte waren jedoch nach heutigem Wissensstand sehr gut gesichert und nicht so leicht in die Hande zu bekommen so dass in der Regel aller Wahrscheinlichkeit nach eher die bereits oben genannten Voraussetzungen einer zumindest teilweisen Rekonstruktion aus dem Gedachtnis fur die Raubdrucke zutreffen 10 Die sogenannten bad quartos BearbeitenDer Begriff der sogenannten bad quartos im Gegensatz zu den good quartos mit nachgewiesenen Druckrechten wurde Anfang des 20 Jahrhunderts von Alfred W Pollard vornehmlich im Hinblick auf den Charakter dieser bad quartos als Raubkopien gepragt Als eingefuhrter Terminus technicus wurde die Bezeichnung nicht allein von den fuhrenden Vertretern der New Bibliography zu denen neben Pollard vor allem bekannte Shakespeare Gelehrte wie Ronald Brunlees McKerrow oder W W Greg zahlten fur die inoffiziellen Drucke ubernommen sondern fand ebenso weitgehend Eingang und Verwendung in der nachfolgenden Shakespeare Forschung bis in die Gegenwart hinein als allgemeiner Terminus im Sinne einer Grobeinteilung fur jene Drucke im Quarto Format die von betrugerischen Mittelsmannern insgeheim als piratisierte Druckausgaben in gestohlenen und zumeist in haufig verdorbenen oder korrumpierten Fassungen in Umlauf gebracht wurden 11 Zu diesen bad quartos werden vor allem die bereits von den Herausgebern der Folio Ausgabe von 1623 als verderbt angeprangerten sogenannten Contention plays d h die Teile 2 und 3 von Henry VI 1594 und 1595 die als The First part of the Contention betwixt the two famous Houses of York and Lancaster und The true Tragedie of Richard Duke of Yorke erschienen und beide 1600 und 1619 nachgedruckt wurden gerechnet sowie Romeo and Juliet Q1 1597 Henry V 1600 1602 1619 The Merry Wives of Windsor 1602 Hamlet Q1 1603 und Pericles Q1 6 1609 bis 1635 und nach Ansicht einiger Shakespeare Gelehrter moglicherweise auch der Quarto Text The Taming of a Shrew Andere unautorisierte Quarto Uberlieferungen von Richard III Q1 6 1597 1622 King Lear 1608 1619 und Othello 1622 sind dagegen aus Sicht der heutigen Textkritik qualitativ nicht auf die gleiche Stufe zu stellen wie die zuvor genannten Raubdrucke Als charakteristische textliche Merkmale der sogenannten bad quartos aufgrund derer eine unmittelbare Herkunft von autoritativen oder authentischeren Theatermanuskripten mit hoher Gewissheit ausgeschlossen wurden konnte wurden insbesondere durchgangige Wiederholungen Vorausnahmen Ruckgriffe eine Fulle kontaminierte Worter Phrasen und Zeilen und weitgehende Verflachungen im Ausdruck sowie eine haufig gestorte Metrik und langere Anleihen und Ubernahmen sowohl aus anderen Shakespeareschen wie nicht Shakespeareschen Werken genannt Zusammengenommen liessen diese Charakteristika aus Sicht eines uberwiegenden Teils der Shakespeare Forscher und Editoren bis Ende des 20 Jahrhunderts mit hoher Gewissheit auf eine Rekonstruktion der Textfassungen aus dem Gedachtnis schliessen und werden daher auch in der gegenwartigen Fachliteratur teilweise ebenso als sogenannte reported texts oder memorial reconstructions bezeichnet wobei jedoch keineswegs unter allen Shakespeare Forschern Einigkeit uber die Motivation und Umstande oder gar die Identitat der mutmasslichen Textzwischentrager besteht 12 Wenngleich die sogenannten bad quartos in ihrer unautorisierten und uberwiegend korrumpierten Gestalt keine authentischen Textfassungen liefern werden sie in der gegenwartigen Shakespeare Forschung von zahlreichen Shakespeare Gelehrten oder Editoren dennoch vor allem in textkritischer Hinsicht als durchaus relevante dokumentarische Zeugnisse oder Informationsquellen betrachtet die dazu beitragen zusatzliche Erkenntnisse uber die Theater und Auffuhrungspraxis in der elisabethanischen Zeit zu gewinnen 13 Alfred W Pollard betrachtete seinerzeit die von ihm als bad quartos bezeichneten Drucke der Shakespeareschen Dramen wie bereits oben dargelegt vornehmlich unter dem Gesichtspunkt der Textpiraterie vor allem von den anderen fuhrenden Vertretern der New Bibliography bzw analytischen Bibliographie wurde damit die Vermutung verknupft dass die Druckvorlage fur die Raubdrucke mittels einer kurzschriftartigen Aufzeichnung des gespielten Buhnentextes erstellt wurde wobei deren jeweils unvollstandigen oder fehlenden Passagen durch eine Gedachtnisrekonstruktion ersetzt worden seien Mit der zunehmenden Aufgabe dieser Kurzschrifthypothese in der gegenwartigen Shakespeare Forschung verlor Pollards Annahme von den raubdruckerischen Praktiken allerdings zunehmend an Gewicht wahrend dagegen an der Vorstellung von Textvermittlern festgehalten wurde Diese hatten wie nun zunehmend angenommen wird die originalen Stucke oder zumindest authentische Theaterversionen dieser Werke gesehen oder gehort wenngleich womoglich in gekurzter oder sonst wie modifizierter Form oder gar als Mitwirkende in der Theater und Buhnenpraxis genauer gekannt und aus ihrer Erinnerung handschriftlich aufgezeichnet oder diktiert So geht man davon aus dass beispielsweise Romeo and Juliet Q1 The Merry Wives of Windsor und Hamlet Q1 mit grosser Gewissheit erkennen lassen dass diese Textfassungen von Schauspielern die in Auffuhrungen der authentischen Stucke eine Nebenrolle hatten reproduziert wurden Wahrend ihre eigenen Rollen haufig nahezu wortgetreu wiedergegeben werden und Szenen in denen sie mitspielten zumindest annahernd festgehalten werden bleiben jene Teile der Dramen in denen sie keinen Auftritt hatten demgegenuber relativ schemenhaft oder verschwommen Ebenso spreche die Formulierung verschiedener Buhnenanweisungen gleichsam vom Standpunkt eines mitwirkenden Spielers aus fur die Mitwirkung von Schauspielern an der Erstellung dieser sogenannten bad quartos Allerdings bestehe ebenso die Moglichkeit dass andere mit den Originalen vertraute Personen wie etwa Theaterschreiber oder Souffleure an der Rekonstruktion oder Herstellung der jeweiligen Textvorlagen fur die unautorisierten Drucke der bad quartos beteiligt gewesen sein konnten Daruber hinaus wird in der heutigen Diskussion ebenso vermutet oder von einem Teil der Forscher sogar als nachgewiesen angesehen dass vor allem im Falle von Romeo and Juliet Hamlet Q1 und Q Henry V jene Texte von denen anschliessend bad quartos gedruckt wurden zunachst zu Auffuhrungszwecken etwa fur Tourneen verkleinerter Schauspieltruppen in der Provinz erstellt wurden Aufgrund verschiedener Texteingriffe oder Redaktionen wie Umstellungen in der Szenenfolge oder Kurzungen bestimmter Textpassagen gilt diese Annahme beim gegenwartigen Diskussionsstand uberwiegend als sehr wahrscheinlich So deutet beispielsweise bei Hamlet Q1 die Textgestalt des Hamlet Dramas Der bestrafte Brudermord das von englischen Schauspieltruppen bei Auftritten in Deutschland gespielt wurde in diese Richtung da der unautorisierte Q1 Druck von Hamlet der in Deutschland gespielten Version des Dramas wesentlich nahersteht als den Textfassungen sowohl von Q2 als auch von F1 Eine wachsende Zahl der heutigen Shakespeare Editoren oder Gelehrten tendiert auf diesem Hintergrund mittlerweile grundsatzlich dazu fur die gesamte Gruppe der bad quartos das Postulat zu vertreten dass sie regulare Kurzungen oder Veranderungen fur Provinzauffuhrungen darstellten oder zumindest auf solche Bearbeitungen in der Theaterpraxis prompt books zuruckzufuhren seien Diese Hypothese ist zudem bestandsfahig auch ohne die gleichzeitige Annahme eines schlechteren Textsubstrates im Gegensatz zu anderen besser uberlieferten Fassungen der Shakespeareschen Werke Die sogenannten bad quartos konnten daher im Kontext der gegenwartigen literatur oder theaterwissenschaftlichen und editionskritischen Diskussion uber die Shakespeare Dramen weiter dazu beitragen die Relevanz divergierender Texttradierungen einschliesslich ihres jeweiligen Potentials als Widerspiegelungen unterschiedlicher Werkfassungen aufzuhellen 14 Im Unterschied dazu halt Barbara A Mowat allerdings die Theorie der bad quartos zur Unterscheidung von anderen Drucken oder Shakespeare schen Manuskripten fur empirisch nicht haltbar Ihr zufolge findet in der gegenwartigen Shakespeare Forschung ein Paradigmenwechsel statt die Hypothese der bad quartos mit regelhaften charakteristischen Merkmalen wird weitgehend als invalid and void hinfallig und nichtig aufgegeben 15 Textkritik und editionsgeschichtlicher Hintergrund BearbeitenEtwa die Halfte der Stucke Shakespeares die 1623 in der ersten Folio Edition erschienen waren schon vorher in mehr oder weniger schlechten Druckausgaben auf dem Markt so etwa Richard III Titus Andronicus Verlorene Liebesmuh Romeo und Julia Ein Sommernachtstraum Richard II Der Widerspenstigen Zahmung Der Kaufmann von Venedig Heinrich IV Teil 1 und 2 Viel Larm um nichts Troilus und Cressida Hamlet Konig Lear Perikles Prinz von Tyrus Othello Heinrich V und Die lustigen Weiber von Windsor Im 18 Jahrhundert entwickelten sich die Anfange der Textkritik die sich um die Wiederherstellung der nicht einwandfrei uberlieferten Shakespeare Stucke bemuhte Die fruhen Herausgeber nutzten vornehmlich die Methode der Konjektur mithin der Textverbesserung durch Mutmassung um die ihnen als korrupt oder verdorben erscheinenden Passagen in den Quarto Ausgaben oder der Folio Edition durch Fassungen zu ersetzen die bei deutlicher Ahnlichkeit im Wortlaut semantisch oder syntaktisch besser in den jeweiligen Kontext passten und derart die dunklen Stellen verstandlicher werden liessen Der uberwiegende Teil der in modernen Shakespeare Ausgaben zu findenden substanziellen Korrekturen oder Anderungen geht auf diese Textkorrekturen aus dem 18 Jahrhundert zuruck Eine Schwache der fruhen Textkritik bestand allerdings darin dass die ersten Editoren in ihren ausgiebigen und rastlosen Verbesserungsbemuhungen oftmals weit uber das ursprungliche Ziel hinausgingen und teilweise auch ohne zwingenden Anlass die Dramen mit einer Unzahl von sachlich keinesfalls erforderlichen oder objektiv kaum begrundbaren Emendationen versahen Erst im weiteren Verlauf der jungeren Shakespeare Editionen wandelte sich diese extrem aktive oder eingriffsfreudige teilweise auch auf rein subjektiven Geschmacksurteilen beruhende Haltung in der Textkritik zu einer eher vorsichtigen oder konservativen Position die den erhalten gebliebenen Text der Erstdrucke so weit wie moglich unberuhrt lasst Insbesondere seit dem Beginn des 19 Jahrhunderts wurden die haufig vorbehaltslosen Emendationstatigkeiten quasi im Sinne einer Anti Emendationsposition stark eingeschrankt In der Folge verschwanden nach und nach zahlreiche alte Emendationen in den bedeutsamen jungeren wissenschaftlichen Ausgaben mit der Absicht dem Ursprungstext wieder Stuck fur Stuck naherzukommen 16 Dabei vollzog sich im gegenwartigen Editionswesen ein grundlegender Wandel Die vorherige Grundannahme dass es bei jedem Stuck nur eine einzige autoritative Version gegeben habe die von der Textkritik wiederzustellen sei wurde aufgegeben Neue Erkenntnisse uber den Uberlieferungsweg vom autographen Manuskript zu den ersten Druckfassungen der Quartos und der Folio Ausgabe von 1823 fuhrten nunmehr zu der Annahme dass zumindest der uberwiegende Teil der Shakespeare Stucke schon zu dessen Lebzeiten unter Beteiligung des Autors selber und anderer Theaterleute in der Auffuhrungspraxis einen kontinuierlichen Veranderungsprozess durchlaufen habe der den Versuch der Wiederherstellung eines einzigen autoritativen Ausgangstextes mit alleiniger Geltungskraft unmoglich mache Unter den verschiedenen gedruckten Fassungen ist im Hinblick auf die Abweichungen nicht zwangslaufig eine einzelne Version authentischer oder weniger korrupt als eine andere sondern es kann sich dabei durchaus um unterschiedliche Momentaufnahmen aus dem Prozess der Veranderungen in der damaligen Auffuhrungsgeschichte oder praxis der Werke handeln So werden gegenwartig zum Teil Dramen mit an wesentlichen Stellen differierenden Uberlieferungen wie beispielsweise Hamlet oder Konig Lear in ihren unterschiedlichen Fassungen jeweils als gesonderte Werke eigenen Rechts herausgegeben 17 Dennoch muss eine kritische Untersuchung der verschiedenen uberlieferten Textversionen darum bemuht sein den von Shakespeare verfassten Originaltexten gegebenenfalls in ihren uberarbeiteten oder revidierten Fassungen moglichst nahezukommen Auf diesem Hintergrund gelten fur einen gewissenhaften gegenwartigen Herausgeber unter anderem folgende Regeln oder Anforderungen Eigentlich ware das Originalmanuskript des Autors die Grundlage Von Shakespeare selber sind jedoch keinerlei hand schriftliche oder sonstige Aufzeichnungen seiner Stucke erhalten geblieben Demnach muss diejenige Textuberlieferung herangezogen werden die dem Original zeitlich und raumlich am nachsten liegt Das ist im Allgemeinen ein erster erhalten gebliebener Quarto Druck Wie jedoch am Beispiel von Hamlet erkennbar ist kann die erste gedruckte Ausgabe teilweise von ungewohnlich schlechter Qualitat sein In diesem Fall liegt es dann naher eine nachfolgende weniger korrumpierte und bereits revidierte oder korrigierte Ausgabe als Textgrundlage fur eine heutige Edition zu verwenden Ebenso mussen Rechtschreib und Druckkonventionen der Zeit berucksichtigt werden da der Drucker einen Originaltext moglicherweise nach seinem eigenen Geschmack verandert oder insbesondere an schwer lesbaren Stellen verbessert hat Offensichtliche Druckfehler sind dagegen relativ leicht zu erkennen Wenn Satze vollig sinnlos sind muss wohl ein Fehler bei der Drucksetzung vorliegen Dennoch ist eine solche Entscheidung haufig eine Interpretationsfrage bei der die verschiedenen Editoren in vielen Fallen in ihren textkritischen Lesarten nicht ubereinstimmen Da die Folio Edition von 1623 als Gedenkausgabe von den damaligen Verlegern mit einer gewissen Sorgfalt herausgegeben wurde kann ihr bei offensichtlichen Unstimmigkeiten zwischen den verschiedenen erhaltenen Textfassungen im Zweifelsfall eher der Vorzug gegeben werden Allerdings darf dabei nicht zwangslaufig von einer grosseren Originalnahe der Folio Textfassungen ausgegangen werden da deren Herausgeber fur den Druck das verwendeten was sie gerade in ihren Handen hatten moglicherweise gute autographe Manuskripte aber auch Abschriften von Abschriften gute Quartos ebenso wie schlechte so ist bei etwa 15 Dramen in der Folio Edition die hier vorliegende Textfassung der einer fruheren Quarto Ausgabe unterlegen so dass die Textsituation je nach Drama sehr unterschiedlich sein kann 18 Eine wissenschaftlich fundierte textkritische Ausgabe von Shakespeares Werken sollte in jedem Fall die genaue Quelle einzelner Textstellen angeben sowie eine Begrundung fur den Vorzug der einen gegenuber der anderen Fassung enthalten die zudem im Textkommentar oder Anmerkungsapparat an den entsprechenden Stellen jeweils mit abgedruckt werden sollte um dem Leser ein eigenes Urteil zu ermoglichen 19 Literatur BearbeitenUbersichtsdarstellungen Auswahl Bearbeiten Andrew Murphy Shakespeare in Print A History and Chronology of Shakespeare Publishing Cambridge University Press 2003 erweiterte Neuauflage 2021 ISBN 978 0 521 04600 8 Ina Schabert Hrsg Shakespeare Handbuch Die Zeit der Mensch das Werk die Nachwelt 5 durchgesehene und erganzte Auflage Kroner Stuttgart 2009 ISBN 978 3 520 38605 2 hier insbesondere S 192 234 Ulrich Suerbaum Der Shakespeare Fuhrer 3 durchgesehene und erganzte Auflage Reclam Ditzingen 2015 ISBN 978 3 15 020395 8 S 357 371 hier insbesondere S 29ff und S 47ff Ulrich Suerbaum Shakespeares Dramen Francke Verlag Tubingen und Basel 1996 UTB Stuttgart 2001 ISBN 3 8252 1907 0 S 302 312 Weblinks BearbeitenMoglichkeit verschiedene Quarto Texte zu vergleichen Shakespeare First Folio and Quartos auf Shakespeare online com Folio and Quarto Texts of Shakespeare s Plays auf Shakespeare Study Guide The Shakespeare Quartos Archive auf quartos org Textual Variations in Shakespeare s Plays auf Shakespeare Online Study ToolsEinzelnachweise Bearbeiten Vgl Ulrich Suerbaum Shakespeares Dramen Francke Verlag Tubingen und Basel 1996 UTB Stuttgart 2001 ISBN 3 8252 1907 0 S 303 Vgl Ina Schabert Shakespeare Handbuch Kroner 5 rev Auflage Stuttgart 2009 ISBN 978 3 520 38605 2 S 198 f Siehe ferner Ulrich Suerbaum Der Shakespeare Fuhrer 3 durchgesehene und erganzte Auflage Reclam Ditzingen 2015 ISBN 978 3 15 020395 8 S 47 ff sowie Ulrich Suerbaum Shakespeares Dramen Francke Verlag Tubingen und Basel 1996 UTB Stuttgart 2001 ISBN 3 8252 1907 0 S 302 ff Vgl Ina Schabert Shakespeare Handbuch Kroner 5 rev Auflage Stuttgart 2009 ISBN 978 3 520 38605 2 S 198 f Vgl Ina Schabert Shakespeare Handbuch Kroner 5 rev Auflage Stuttgart 2009 ISBN 978 3 520 38605 2 S 199 Vgl dazu die Ausfuhrungen in Ulrich Suerbaum Shakespeares Dramen Francke Verlag Tubingen und Basel 1996 UTB Stuttgart 2001 ISBN 3 8252 1907 0 S 302 ff sowie Ulrich Suerbaum Der Shakespeare Fuhrer 3 durchgesehene und erganzte Auflage Reclam Ditzingen 2015 ISBN 978 3 15 020395 8 S 29 ff und 47ff Suerbaum stellt dabei eingehend die zwei weitgehend getrennten Strange der mundlichen Auffuhrungspraxis und der schriftlichen Lekture in der Geschichte der Shakespeare Rezeption von den Anfangen an dar Siehe ebenso Ina Schabert Shakespeare Handbuch Kroner 5 rev Auflage Stuttgart 2009 ISBN 978 3 520 38605 2 S 107 f Vgl auch eingehender Hans Dieter Gelfert William Shakespeare in seiner Zeit Beck Munchen 2014 ISBN 978 3 406 65919 5 S 80 ff Vgl Ina Schabert Shakespeare Handbuch Kroner 5 rev Auflage Stuttgart 2009 ISBN 978 3 520 38605 2 S 199 Siehe auch Hans Dieter Gelfert William Shakespeare in seiner Zeit Beck Munchen 2014 ISBN 978 3 406 65919 5 S 80 f Siehe Andrew Murphy Shakespeare in Print A History and Chronology of Shakespeare Publishing Cambridge University Press 2003 ISBN 978 0 521 04600 8 S 29f Ann Thompson und Neil Taylor Hrsg Hamlet The Texts of 1603 and 1623 The Arden Shakespeare Third Series Bloomsbury Publishing Plc London Erstauflage 2006 ISBN 978 1 9042 7180 2 Vgl detailliert die Erlauterungen zu der getrennten Ausgabe des ersten Drucks von 1603 die Ausfuhrungen in Ann Thompson und Neil Taylor Hrsg Hamlet Revised Edition The Arden Shakespeare Third Series Bloomsbury Publishing Plc London Erstauflage 2006 ISBN 978 1 4725 1838 5 Introduction insbesondere S 92 96 Siehe Andrew Murphy Shakespeare in Print A History and Chronology of Shakespeare Publishing Cambridge University Press 2003 ISBN 978 0 521 04600 8 S 26ff Murphy kritisiert daruber hinaus anhand empirischer Belege die grundlegende Hypothese einer memorial reconstruction S 29f und 263f Vgl ebenfalls die allgemeinen Ausfuhrungen von Kenneth Muir zu der Hypothese einer stenografischen Mitschrift der gespielten Buhnentexte und der Leistungsfahigkeit der damals vorhandenen Kurzschriftsysteme in Kenneth Muir Hrsg William Shakespeare King Lear The Arden Shakespeare Second Series Methuen London 1952 1961 9 rev Aufl 1972 Introduction S XIV ff Vgl dazu eingehender beispielsweise die Ausfuhrungen von Hans Walter Gabler Der Text In Ina Schabert Shakespeare Handbuch Kroner 5 rev Auflage Stuttgart 2009 ISBN 978 3 520 38605 2 S 192 234 hier vor allem S 200 ff Vgl Ulrich Suerbaum Shakespeares Dramen Francke Verlag Tubingen und Basel 1996 UTB Stuttgart 2001 ISBN 3 8252 1907 0 S 303 Suerbaum verweist in diesem Zusammenhang ausdrucklich darauf dass es allerdings auch bei den sogenannten good quartos keinerlei Indizien dafur gibt dass Shakespeare zu seinen Lebzeiten sich je um die Korrektheit der Druckfassungen gekummert hat Es blieb in der Regel der Druckerei uberlassen sich mit den Schwierigkeiten oder Fehlern sowie problematischen oder schwer lesbaren Passagen in den Manuskripten die nicht immer in bestem Zustand waren und ebenso den Fehlern der Drucker auseinanderzusetzen Vgl dazu eingehender die Ausfuhrungen von Hans Walter Gabler Der Text In Ina Schabert Shakespeare Handbuch Kroner 5 rev Auflage Stuttgart 2009 ISBN 978 3 520 38605 2 S 192 234 hier vor allem S 199 ff Zur grundsatzlichen Kritik an der Hypothese der memorial reconstruction siehe Andrew Murphy Shakespeare in Print A History and Chronology of Shakespeare Publishing Cambridge University Press 2003 ISBN 978 0 521 04600 8 S 26ff Vgl dazu beispielsweise die allgemeineren Ausfuhrungen in John Russell Brown The Shakespeare Handbooks King Lear A Guide to the Text and the play in Performance MacMillan New York 2009 ISBN 978 1 4039 8689 4 hier S 2 f Vgl dazu eingehender auch die Ausfuhrungen von Hans Walter Gabler Der Text In Ina Schabert Shakespeare Handbuch Kroner 5 rev Auflage Stuttgart 2009 ISBN 978 3 520 38605 2 S 201 ff Siehe auch H R Woudhuysen Shakespeare s writing from manuscript to print In Margreta de Grazia und Stanley Wells Hrsg The New Cambridge Companion to Shakespeare Cambridge University Press 9 Aufl 2016 ISBN 978 0 521 71393 1 S 31 44 hier S 41f Woudhuysen aussert hier einerseits grundsatzliche Bedenken hinsichtlich der hypothetischen Kategorie der bad quartos So halt er etwa die Frage fur vollig ungeklart ob es uberhaupt so einfach moglich gewesen sein sollte ein unvollstandiges aus dem Gedachtnis rekonstruiertes korrumpiertes Manuskript mit dem hohen Risiko der sofortigen Aufdeckung der Piraterie und Korruption an einen der autorisierten Drucker oder Verleger stationer zu verkaufen Andererseits verweist er jedoch auf die Mutmassungen einiger Shakespeare Gelehrter die sogenannten bad quartos konnten moglicherweise weiteren Aufschluss uber die zeitgenossische Auffuhrungspraxis geben Siehe Barbara A Mowat The reproduction of Shakespeare s texts In Margreta de Grazia und Stanley Wells Hrsg The Cambridge Companion to Shakespeare Cambridge University Press 2001 ISBN 0 521 65881 0 S 13 29 hier S 19 23 Vgl ebenso Andrew Murphy Shakespeare in Print A History and Chronology of Shakespeare Publishing Cambridge University Press 2003 ISBN 978 0 521 04600 8 S 262 265 Vgl Ulrich Suerbaum Der Shakespeare Fuhrer 3 durchgesehene und erganzte Auflage Reclam Ditzingen 2015 ISBN 978 3 15 020395 8 S 58 f sowie detaillierter Ulrich Suerbaum Shakespeares Dramen Francke Verlag Tubingen und Basel 1996 UTB Stuttgart 2001 ISBN 3 8252 1907 0 S 305 308 Vgl Ulrich Suerbaum Der Shakespeare Fuhrer 3 durchgesehene und erganzte Auflage Reclam Ditzingen 2015 ISBN 978 3 15 020395 8 S 59 Vgl Ulrich Suerbaum Shakespeares Dramen Francke Verlag Tubingen und Basel 1996 UTB Stuttgart 2001 ISBN 3 8252 1907 0 S 30303 305 Vgl dazu detailliert die Ausfuhrungen von Hans Walter Gabler Der Text In Ina Schabert Shakespeare Handbuch Kroner 5 rev Auflage Stuttgart 2009 ISBN 978 3 520 38605 2 S 192 234 Siehe auch Ulrich Suerbaum Shakespeares Dramen Francke Verlag Tubingen und Basel 1996 UTB Stuttgart 2001 ISBN 3 8252 1907 0 S 3310ff Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Shakespeares Quartos amp oldid 231659687