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Sir Thomas More ist ein elisabethanisches Theaterstuck das Sir Thomas More zum Gegenstand hat und der Frage nach Befolgung von Gesetzen und Gehorsam gegenuber der Obrigkeit und dem Konig nachgeht Es stammt ursprunglich von Anthony Munday und Henry Chettle aus der Zeit von 1596 bis 1601 erhielt aber keine Auffuhrungserlaubnis durch den Zensor Edmund Tillney Master of the Revels und wurde durch mehrere Autoren uberarbeitet darunter wahrscheinlich auch William Shakespeare sowie Thomas Heywood und Thomas Dekker 1 Alle Autoren ausser Shakespeare waren mit der Theatertruppe The Admiral s Men verbunden Haufig wird die Bearbeitung in die Zeit um oder in den Jahren nach 1601 gelegt als die Admiral s Men ihr traditionelles Theater The Rose aufgaben 1600 und ein neues bauten Teil des Manuskripts in der Handschrift von D moglicherweise William Shakespeare Es ist als handschriftliches Manuskript in der British Library erhalten MS Harley 7368 und es wird uberwiegend angenommen das einige Seiten in der Handschrift von William Shakespeare sind womit es das einzige Theaterstuck Shakespeares ware das in seiner Handschrift erhalten ist Das Manuskript ist mit The Booke of Sir Thomas More uberschrieben und bestand in der ersten Fassung aus 16 Blattern von einem einzigen Schreiber Munday eine davon leer Es wurde stark uberarbeitet zum Teil in der Handschrift des Zensors Edmund Tillney Zwei oder drei Blatter sind herausgerissen einige Stellen gestrichen und sieben Blatter und zwei kleinere Abschnitte erganzt Ausser dem ursprunglichen Schreiber findet sich die Handschrift von funf Personen Das Stuck hat eine fur damalige Theatertruppen aufwandige Besetzung von 59 Sprechrollen die aber teilweise von denselben Schauspielern dargestellt werden konnten und Massenszenen Inhaltsverzeichnis 1 Inhalt 2 Die Rede von Thomas More 3 Autorschaft 4 Auffuhrungen 5 Textausgaben 6 Bearbeitungen 7 Literatur 8 Weblinks 9 BelegeInhalt BearbeitenDer zweite Akt hat die Rolle von Thomas More als Undersheriff von London und Vermittler in den Mai Unruhen von 1517 in London zum Thema bei dem ein auslanderfeindlicher Mob von Londonern gegen Immigranten vornehmlich aus der Lombardei vorging mit dem Ziel sie zu vertreiben dargestellt im ersten Akt In der wahrscheinlich von Shakespeare stammenden Rede von Thomas More mit der er die Aufstandischen zu beruhigen versucht und zur Aufgabe ihres Vorhabens fuhrt More den Aufwieglern vor dass sie selbst auch Opfer solcher Ubergriffe werden konnten wenn sie dies zulassen wurden und fragt sie wie es ihnen ergehen wurde wenn sie aufgrund von Verfolgung gezwungen waren in anderen europaischen Landern Zuflucht zu suchen Das Thema war auch zu Shakespeares Zeiten noch sehr aktuell zu seiner Zeit gab es viele Ubergriffe in London wobei die Immigranten damals haufig Hugenotten waren Im dritten Akt wird geschildert wie der uberwiegende Teil der Aufstandischen begnadigt wird nachdem sich More fur sie einsetzte Im vierten Akt wird More als Lordkanzler des Konigs dargestellt Sein Freund Erasmus von Rotterdam besucht ihn und er bewirtet den Burgermeister von London wobei ein Theaterstuck The Marriage of Wit and Wisdom aufgefuhrt wird Spater wird Thomas More im Staatsrat Privy Council gezeigt Er soll einer schriftlichen Anweisung des Konigs die nicht genauer spezifiziert wird Folge leisten weigert sich aber aus Gewissensgrunden zu unterschreiben John Fisher der Bischof von Rochester weigert sich ebenfalls und wird inhaftiert More unter Hausarrest gestellt More erklart seiner Familie die Grunde und als er sich weiterem Drangen widersetzt wird auch More im Tower inhaftiert und im funften Akt hingerichtet Die Rede von Thomas More BearbeitenGrant them removed and grant that this your noiseHath chid down all the majesty of England Imagine that you see the wretched strangers Their babies at their backs and their poor luggage Plodding to the ports and coasts for transportation And that you sit as kings in your desires Authority quite silent by your brawl And you in ruff of your opinions clothed What had you got I ll tell you you had taughtHow insolence and strong hand should prevail How order should be quelled and by this patternNot one of you should live an aged man For other ruffians as their fancies wrought With self same hand self reasons and self right Would shark on you and men like ravenous fishesWould feed on one another Say now the king Should so much come too short of your great trespassAs but to banish you whither would you go What country by the nature of your error Should give you harbour go you to France or Flanders To any German province to Spain or Portugal Nay any where that not adheres to England Why you must needs be strangers would you be pleased moreTo find a nation of such barbarous temper That breaking out in hideous violence Would not afford you an abode on earth Whet their detested knives against your throats Spurn you like dogs and like as if that GodOwed not nor made not you nor that the elementsWere not all appropriate to your comforts But chartered unto them what would you thinkTo be thus used this is the strangers case And this your mountainish inhumanity 2 Deutsche Ubersetzung Nehmt an ihr wart sie los und dass euer Larmalle Majestat Englands heruntergezogen hatte stellt euch die geplagten Fremden vor ihre Babies auf den Rucken und ihr armseliges Gepack sich zu den Hafen und Kusten schleppend fur die Uberfahrt und dass ihr wie Konige auf euren Wunschen thront die Obrigkeit zum Schweigen gebracht durch euren Aufruhrund ihr in die Halskrausen eurer Meinungen gezwangt was hattet ihr erreicht Ich sags euch ihr hattet gezeigt wieFrechheit und Gewalt obsiegen wie Ordnung bezwungen wird und wie nach diesem Musterkein Einziger von euch ein hohes Alter erreicht denn andere Grobiane werden so es ihnen gefalltmit derselben Hand denselben Grunden und demselben Rechtuber euch und andere wie Haie herfallen undwie hungrige Fische frisst einer den anderen Angenommen nun der Konigzieht euch fur euren grossen Fehltritt nur so weit zur Rechenschaft dass er euch aus dem Land verbannt wohin wurdet ihr gehn Welches Land wurd euch nach der Art und Weise eurer Irrungen Zuflucht gewahren Ob ihr nach Frankreich oder Flandern geht irgendeine der deutschen Provinzen Spanien oder Portugal ja irgendein Land das nicht zu England gehort da ihr dort notwendig Fremde seid wart ihr erfreutein Volk von so barbarischem Gemut zu finden die ausbrechend in abscheuliche Gewalteuch keine Bleibe auf Erden gonnen Die ihre Messer an eure Gurgeln wetzen euch als Hunde verachten und als ob ihr nichtvon Gott behutet oder geschaffen waret nicht dass die Umstande alle zu eurem Vorteil sind aber auf sieangewiesen was wurdet ihr denkenso behandelt zu werden Das ist das Los des Fremden und das ist eure gipfelhohe Unmenschlichkeit Autorschaft BearbeitenEs ist unbekannt ob das Werk jemals zu elisabethanischer Zeit oder der von Jakob I aufgefuhrt wurde Es wurde zuerst 1844 von Alexander Dyce fur die Shakespeare Society veroffentlicht 3 Die Mit Autorschaft von Shakespeare schlug zuerst der Literaturwissenschaftler Richard Simpson 1820 1876 1871 vor und er wurde darin 1872 von James Spedding bestatigt dem Biographen und Herausgeber der Werke von Francis Bacon Der Schriftsachverstandige und ehemalige Direktor des British Museum Edward Maunde Thompson identifizierte 1916 die Handschrift von D mit der Shakespeares 4 Nach der Veroffentlichung von Thompsons Buch entspann sich eine lebhafte Debatte in England die etwa bis 1928 dauerte und in deren Folge die Zuschreibung uberwiegend fur authentisch erachtet wurde Sammelbande mit Studien zum Stuck die die Zuschreibung unterstutzen erschienen 1923 Hrsg Alfred Pollard beteiligt war auch Maunde Thompson und 1989 Hrsg T H Howard Hill und die Autorschaft Shakespeares wird heute uberwiegend bejaht und die Shakespeare zugeschriebenen Teile des Stucks zum Beispiel in The Riverside Shakespeare Boston 1974 aufgenommen Es gibt aber auch Skeptiker bezuglich der Zuschreibung an Shakespeare 5 Auffuhrungen BearbeitenAbgesehen von Studentenauffuhrungen und 1948 fur die BBC im Radio wurde das Stuck zuerst 1954 auf dem Theater aufgefuhrt und zum Beispiel 1964 im Nottingham Playhouse mit Ian McKellen als Thomas More 2005 wurde das Stuck von der Royal Shakespeare Company aufgefuhrt Richard Flatter fugte Szenen aus Sir Thomas More und Heinrich VIII zusammen und verband diese wo notwendig mit eigenen Worten zu einem neuen Schauspiel Textausgaben BearbeitenEnglischC F Tucker Brooke Hrsg Shakespeare Apocrypha Oxford 1908 Reprint 1967 die erste breiteren Kreisen zugangliche Ausgabe John S Farmer Hrsg The Book of Sir Thomas More The Tudor Faksimile Texts Nr 65 London Edinburgh 1910 Reprint New York 1970 Faksimile Walter Wilson Greg Hrsg The Book of Sir Thomas More The Malone Society 1911 Archive Gabrieli Vittorio Giorgio Melchiori Hrsg Sir Thomas More Manchester University Press 1999 DeutschMax J Wolff Shakespeares Werke Ubertragen nach Schlegel Tieck Einundzwanzigster Band Sir Thomas More Wegweiser Verlag Berlin 1925 Die Fremden Fur mehr Mitgefuhl Mit einem Vorwort von Heribert Prantl Herausgegeben und ubersetzt von Frank Gunther dtv Munchen 2016 ISBN 978 3 423 14555 8 Bearbeitungen BearbeitenRichard Flatter Konig Heinrich VIII und Sir Thomas More In Richard Flatter Shakespeare Konigsdramen Sammlung Desch Paperback Theaterverlag Kurt Desch Munchen 1962 Literatur BearbeitenAlfred W Pollard Hrsg Shakespeare s Hand in the Play of Sir Thomas More Cambridge University Press 1923 Scott McMillin Hrsg The Elizabethan Theatre and the Book of Sir Thomas More Cornell University Press 1987 T H Howard Hill Hrsg Shakespeare and Sir Thomas More Essays on the Play and its Shakespearean Interest Cambridge University Press 1989 R C Bald The Booke of Sir Thomas More and its problems In Shakespeare Survey Band 2 1949 S 44 65 Brian Vickers Shakespeare Co Author a historical study of five collaborative plays Oxford 2002 Weblinks Bearbeiten Mountainish inhumanity Thomas More Shakespeare and the refugee crisis Blog von Cynthia Haven Stanford University mit der Rede Mores aus dem Stuck vorgetragen von Ian McKellen The Book of Sir Thomas More Shakespeare s only surviving literary manuscript British Library Shakespeare Sir Thomas More and the refugee migrants Shakespeare Blog 2015Belege Bearbeiten Collection Items British Library Nach Walter Wilson Greg Hrsg The Book of Sir Thomas More The Malone Society 1911 S 76 78 Da das Manuskript in der Folgezeit mangelhaft restauriert wurde sind einige bei Dyce 1844 veroffentlichte Textteile heute nicht mehr lesbar Thompson Shakespeare s Handwriting A Study Oxford University Press 1916 Zum Beispiel Paul Ramsay The literary evidence for Shakespeare as Hand D in the Manuscript play Sir Thomas More a re re consideration The Upstart Crow Band 11 1991 S 131 135 Paul Werstine Shakespeare More or Less A W Pollard and Twentieth Century Shakespeare Editing Florilegium Band 16 1999 S 125 145 dazu E A J Honigmann Shakespeare Sir Thomas More and Asylum Seekers Shakespeare Survey Band 57 2004 S 225 235 Werke von William ShakespeareTragodien Titus Andronicus Romeo und Julia Hamlet Othello Konig Lear Macbeth Julius Caesar Antonius und Cleopatra Coriolanus Troilus und Cressida Timon von AthenKomodien Zwei Herren aus Verona Der Widerspenstigen Zahmung Die Komodie der Irrungen Verlorene Liebesmuh Ein Sommernachtstraum Der Kaufmann von Venedig Die lustigen Weiber von Windsor Viel Larm um nichts Wie es euch gefallt Was ihr wollt Mass fur Mass Ende gut alles gut Perikles Furst von Tyrus Das Wintermarchen Cymbeline Der Sturm Die beiden edlen VetternHistoriendramen Konig Johann Richard II Heinrich IV Teil 1 Heinrich IV Teil 2 Heinrich V Heinrich VI Richard III Heinrich VIII Andere Werke Sonette Venus und Adonis Lucretia Der verliebte Pilger Der Phoenix und die Turteltaube Der Liebenden Klage Sir Thomas More Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sir Thomas More Theaterstuck amp oldid 220873176