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Der Hauptmann von Kopenick ist ein deutscher Farbfilm nach dem gleichnamigen Theaterstuck von Carl Zuckmayer uber den Hauptmann von Kopenick Es handelt sich um die zweite Verfilmung von Zuckmayers Theaterstuck nach dem von Richard Oswald gedrehten gleichnamigen Film von 1931 FilmOriginaltitel Der Hauptmann von KopenickProduktionsland DeutschlandOriginalsprache DeutschErscheinungsjahr 1956Lange 93 MinutenAltersfreigabe FSK 12StabRegie Helmut KautnerDrehbuch Carl ZuckmayerHelmut KautnerProduktion Gyula TrebitschMusik Bernhard EichhornKamera Albert BenitzSchnitt Klaus DudenhoferBesetzungHeinz Ruhmann Wilhelm Voigt Martin Held Burgermeister Dr Obermuller Hannelore Schroth Mathilde Obermuller Willy A Kleinau Friedrich Hoprecht Leonard Steckel Adolph Wormser Friedrich Domin Zuchthausdirektor Erich Schellow Hauptmann von Schlettow Walter Giller Willy Wormser Wolfgang Neuss Zuchthausler Kallenberg Bum Kruger Schutzmann Kilian Joseph Offenbach Wabschke Ilse Furstenberg Marie Hoprecht Voigts Schwester Maria Sebaldt Auguste Viktoria Wormser Edith Hancke Lieschen das kranke Madchen Ethel Reschke Pleureusenmieze Siegfried Lowitz Kassierer Rosenkranz Kurt Fuss Schauspieler Willi Rose Polizeiwachtmeister Karl Hellmer Nowak Willy Maertens Prokurist Knell Robert Meyn Polizeiprasident von Jagow Otto Wernicke Schuhmachermeister Reinhard Kolldehoff Betrunkener Soldat Ludwig Linkmann Betrunkener Kurt Klopsch Polizei Inspektor von Kopenick Wolfgang Muller Zuchthausler Puhlke Helmuth Gmelin Kurassier Kommandeur Rudolf Fenner Oberwachtmeister Reinhold Nietschmann Jutta Zech Balduin Baas ostpreussischer Grenadier Jochen Blume Kommissar Peter Frank Peter Ahrweiler Gefangnisgeistlicher Joachim Wolff Bahnbeamter Jochen Meyn Schleinitz Erich Weiher Schultheiss Werner Schumacher Gefreiter Holger Hagen Dr Jellinek Joachim Hess Gefreiter Eddi Thomalla Bahnbeamter Inhaltsverzeichnis 1 Handlung 2 Sonstiges 3 Rezeption 4 Auszeichnungen 5 Kritiken 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseHandlung BearbeitenDie Handlung beruht auf Zuckmayers bekanntem Drama Es erzahlt die Geschichte des durch seinen genialen Coup im Oktober des Jahres 1906 weltberuhmt gewordenen Kriminellen Wilhelm Voigt Es nimmt diesen Coup zum Anlass fur eine kritische Darstellung des Militarismus und des Untertanengeistes im deutschen Kaiserreich Die in Drama und Film erzahlte Vorgeschichte der Begebenheit ist jedoch in weiten Teilen Fiktion Der Schuster Wilhelm Voigt wird nach 15 Jahren Haft zu der er wegen verschiedener Betrugereien verurteilt worden war aus dem Strafgefangnis Berlin Plotzensee entlassen Er hat vor ein ehrlicher Mensch zu werden aber uberall wo er sich bewirbt fragt man ihn beginnend mit den Worten Haben Sie gedient nach seinem Vorleben Ohne Aufenthaltsgenehmigung im jeweiligen Bezirk erhalt er keine Arbeit ohne Arbeit keine Aufenthaltsgenehmigung Auch der zum vorubergehenden Arbeiten im Ausland notige Pass wird ihm verweigert Deshalb bricht er in ein Potsdamer Polizeirevier ein um sich selbst einen amtlichen Pass auszustellen wird erwischt und zu zehn Jahren Zuchthaus in Sonnenburg verurteilt In der Gefangnisbibliothek entdeckt er die preussische Felddienstordnung und lernt sie auswendig Zudem bildet der Gefangnisdirektor seine Haftlinge in militarischem Gehabe aus Nach seiner Haftentlassung kommt Voigt zunachst bei seiner Schwester und deren Mann unter und kummert sich hingebungsvoll um ein tuberkulosekrankes Madchen das als Untermieterin ein Zimmer bei seiner Schwester bewohnt Als seine Resozialisierung aber an der Burokratie erneut scheitert plant er seinen nachsten Coup Bei einem Trodler erwirbt er eine gebrauchte Hauptmannsuniform Nachdem er sie angezogen hat erscheint er mit einem Schlag als anderer Mensch denn alle erweisen dem uniformierten Hauptmann hochsten Respekt Voigt nutzt diese Autoritat um mit einigen auf der Strasse angetroffenen Soldaten das Rathaus von Kopenick zu besetzen und den Burgermeister zu verhaften Zu seiner grossen Enttauschung erfahrt er dass es nicht moglich ist sich im Rathaus Kopenick einen Pass zu beschaffen und so beschlagnahmt er die Stadtkasse Inmitten des ungeheuren Aufsehens und der fieberhaften Suche nach dem Tater stellt sich Voigt einige Tage spater gegen die Zusage einen Pass ausgestellt zu bekommen der Berliner Polizei Anschliessend gibt er die ganze Geschichte vor dem Polizeiprasidenten unter allgemeiner Erheiterung aller Anwesenden zum Besten Voigt wird wieder einmal verurteilt diesmal aber vom Kaiser begnadigt Als er den versprochenen Pass erhalt meint er diesen uberwartet zu haben und nicht mehr zu brauchen da er jetzt der beruhmte Hauptmann von Kopenick sei Sonstiges Bearbeiten nbsp Drehort von Aussenaufnahmen war das Finanzamt Beim Schlump Nr 82 83 im Hamburger Stadtteil RotherbaumErst auf Drangen des Regisseurs und Drehbuchautors Helmut Kautner der den Stoff bereits in einem 1945 produzierten Horspiel verarbeitet hatte erhielt Heinz Ruhmann die Titelrolle Die Produzenten Walter Koppel und Gyula Trebitsch beide judische Nazi Verfolgte machten gegen Ruhmann erhebliche Bedenken geltend da er durch seine Tatigkeit und Popularitat wahrend der Zeit des Nationalsozialismus vorbelastet sei Fur die Titelrolle waren alternativ unter anderem Curd Jurgens oder Hans Albers vorgesehen Der Film wurde in Eastmancolor von der Real Film in den Real Filmstudios in Hamburg produziert und am 16 August 1956 im Ufa Palast Koln uraufgefuhrt Da nicht an den Originalschauplatzen in Ost Berlin gedreht werden konnte entstanden die wenigen Aussenaufnahmen in Hamburg So diente das Finanzamt am Schlump im Stadtteil Eimsbuttel als Kopenicker Rathaus Die Front des Altonaer Rathauses wurde zum Bahnhof wo Ruhmann sich als Hauptmann maskiert Ilse Furstenberg spielte wie schon in der Verfilmung von 1931 die Schwester Marie Hoprecht Leonard Steckel stellte in der Verfilmung von 1931 den Trodler Krakauer dar und spielte in dem 1956er Film den Adolph Wormser Seit einiger Zeit gibt es in Fernsehausstrahlungen der restaurierten und formattechnisch angepassten Fassung des Filmes eine kurze zusatzliche Sequenz die noch nicht den Weg auf ein Heimkinoformat gefunden hat dort gibt es bis dato die ursprungliche unrestaurierte Version zu sehen Diese befindet sich in der Rekrutierungsszene der beiden Militareinheiten und zeigt eine zusatzliche Einstellung des Gefreiten der den Befehl des Hauptmannes Ruhmann wiederholt Die an den Befehl anschliessende Einstellung die die Formierung der Truppe fur den Marsch zeigt erfuhr eine Verlangerung Zwei ebenfalls in der unrestaurierten Fassung fehlende Szenen wurden allerdings nicht eingefugt Dies betrifft zum einen eine Variete Tanzeinlage des Regisseurs Helmut Kautner die im Original Kinotrailer zu sehen ist zum anderen die ursprungliche finale Einstellung des Filmes in der die Hauptmannsuniform Wilhelm Voigts an einer Vogelscheuche zu sehen ist Regisseur Helmut Kautner hat einen weiteren Cameo Auftritt als Strassensanger Rezeption BearbeitenDer Film wurde ein enormer Publikumserfolg mit zehn Millionen Zuschauern in den ersten funf Monaten Er wurde in 53 Lander exportiert und mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet darunter am 21 Juni 1957 mit dem Deutschen Filmpreis 1 Der Hauptmann von Kopenick war der erste deutsche Nachkriegserfolg in den USA und wurde fur den 1957 erstmals vergebenen Oscar in der Kategorie Bester fremdsprachiger Film nominiert 2 Der Film war wesentlich fur das Comeback Ruhmanns als Schauspieler nach dem Krieg Bis dahin hatte Ruhmann in der Nachkriegszeit eher Theater gespielt oder in weniger wichtigen Filmen mitgewirkt Auszeichnungen BearbeitenWanderpreis Goldene Schale 2 Filmband in Gold als Bester Film und als Bester Film demokratischen Gedankens Bundesfilmpreis Preise fur Hauptdarsteller Regie Drehbuch und Bauten 1 2 Bambi als Kunstlerisch wertvollster deutscher Film und als Geschaftlich erfolgreichster Film Oscar Nominierung als Bester fremdsprachiger Film 2 Preis der deutschen Filmkritik Berliner Kritikerpreis fur Heinz Ruhmann Auszeichnung Besonders wertvoll der Filmbewertungsstelle Wiesbaden Festspielbeitrag in Venedig Edinburgh und San FranciscoKritiken Bearbeiten Carl Zuckmayers Geschichte vom vorbestraften Schuster Wilhelm Voigt der sich in der Uniform eines Hauptmanns uber die burokratischen Hemmnisse beim Erlangen eines Passes hinwegzusetzen versucht in einer ganz auf den Hauptdarsteller zugeschnittenen menschlich komodiantischen Film Version Aber die Verfilmung von Richard Oswald 1931 war doch besser Heyne Filmlexikon 1996 Wie er unsicher durch die falsche Weltordnung taumelt wie er kapituliert und erst still und dann aus der Verzweiflung heraus ubermutig wird das ist die Sternstunde in der Laufbahn dieses Schauspielers Ruhmann macht keine Faxen Er ist im besten Sinne tragikomisch Er ist immer da gibt nicht nur Gesicht und Stimme her er spielt ganz bis in die Fusse Der Abend 1 Sep 1956 Man schaue sich Ruhmann genau an Auge in Auge sozusagen und man wird keinen Augenblick lang an den Bruchpiloten Quax denken man denkt an Grock an Chaplin an Charlie Rivel Die Welt 18 Aug 1956 Es ist die Glanzrolle fur den schon totgesagten Komodianten Heinz Ruhmann seine beste Interpretation seit Jahren Neue Ruhr Zeitung 17 August 1956 Prachtige Ironisierung der Allgewalt der preussischen Uniform Eine der gelungensten deutschen Filmkomodien Sehenswert Handbuch V der katholischen Filmkritik 3 Auflage Verlag Haus Altenberg Dusseldorf 1963 S 178 Eine hervorragend gespielte Tragikomodie aufgehellt durch komische Momente und warmen Humor dicht in Milieuzeichnung und Atmosphare Eine satirische Lektion uber die Allgewalt der Uniform in Preussen die eine Weltanschauung ad absurdum fuhrt Lexikon des internationalen FilmsLiteratur BearbeitenCarl Zuckmayer Der Hauptmann von Kopenick Theaterstucke 1929 1937 In Gesammelte Werke in Einzelbanden Kassette 2 Fischer Frankfurt am Main 1997 ISBN 3 10 096539 6 Gregor Ball Eberhard Spiess Joe Hembus Hrsg Heinz Ruhmann und seine Filme Goldmann Munchen 1985 ISBN 3 442 10213 8 Hans Hellmut Kirst Mathias Forster Das grosse Heinz Ruhmann Buch Naumann amp Gobel VEMAG Koln o J ISBN 3 625 10529 2 Markus Munch Simone Utler Drehort Hamburg Wo beruhmte Filme entstanden be bra Berlin 2009 ISBN 978 3 86124 632 9 Irmela Schneider Literatur und Film Der Hauptmann von Kopenick in Fischer Filmgeschichte 3 1945 1960 Hgg Werner Faulstich Helmut Korte Fischer TB Frankfurt 1990 S 271 298 mit detailliertem Inhalt Szenenfolgen Weblinks BearbeitenDer Hauptmann von Kopenick in der Internet Movie Database englisch Der Hauptmann von Kopenick im Lexikon des internationalen Films Der Hauptmann von Kopenick bei filmportal deEinzelnachweise Bearbeiten a b Deutscher Filmpreis 1957 a b Academy Awards Database 1 2 Vorlage Toter Link awardsdatabase oscars org Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im April 2018 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 29th Oscars 1956 Filme von Helmut Kautner Kitty und die Weltkonferenz 1939 Frau nach Mass 1940 Kleider machen Leute 1940 Auf Wiedersehn Franziska 1941 Anuschka 1942 Wir machen Musik 1942 Romanze in Moll 1943 Grosse Freiheit Nr 7 1944 Unter den Brucken 1946 In jenen Tagen 1947 Der Apfel ist ab 1948 Konigskinder 1950 Epilog 1950 Weisse Schatten 1950 Kapt n Bay Bay 1953 Die letzte Brucke 1954 Bildnis einer Unbekannten 1954 Ludwig II 1955 Des Teufels General 1955 Himmel ohne Sterne 1955 Ein Madchen aus Flandern 1956 Der Hauptmann von Kopenick 1956 Die Zurcher Verlobung 1957 Monpti 1957 Zu jung 1958 Der Schinderhannes 1958 Ein Fremder in meinen Armen 1959 Der Rest ist Schweigen 1959 Die Gans von Sedan 1959 Das Glas Wasser 1960 Schwarzer Kies 1961 Der Traum von Lieschen Muller 1961 Die Rote 1962 Das Haus in Montevideo 1963 Lausbubengeschichten 1964 Die Feuerzangenbowle 1970 Normdaten Werk GND 7638166 3 lobid OGND AKS VIAF 64148523886720970003 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Der Hauptmann von Kopenick 1956 amp oldid 238040200