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Gyula Julius Trebitsch 3 November 1914 in Budapest 12 Dezember 2005 in Hamburg war ein deutsch ungarischer Filmproduzent mit grossen Erfolgen im deutschen Film Gyula Trebitsch 1985 in TravemundeInhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Filmografie Auswahl 3 Auszeichnungen 4 Literatur 5 Schriften 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenTrebitsch der judischen Glaubens war lernte das Filmhandwerk ab Juli 1932 bei der Budapester UFA von der Pike auf als Platzanweiser Aufnahme und Theaterleiter und 1937 schloss er als koniglich ungarischer Kinovorfuhrer seine Ausbildung ab Im Alter von 22 Jahren finanzierte er 1936 mit Krediten in Budapest die UFA Produktion Ich vertraue dir meine Frau an Rad bizom a felesegem und wurde Mitbegrunder und Mitinhaber der ungarischen Firma Objekt Film die weitere neun Produktionen hervorbrachte In Ungarn wurde er 1942 zum Arbeitsdienst eingezogen da die Juden keinen Wehrdienst leisten durften unter anderem musste er an der Ostfront Stellungen bauen und Minen raumen Spater wurde er zur Arbeit in den Kupferminen von Bor im von den Deutschen besetzten Serbien gezwungen und wurde schliesslich in die Konzentrationslager Sachsenhausen Barth nordostlich von Rostock und Wobbelin bei Ludwigslust deportiert Seine Bruder wurden wahrend des Holocausts ermordet seine Eltern uberlebten in Budapest und wanderten nach dem Krieg nach Israel aus nbsp Ehrenmal zum Andenken an Opfer des NationalsozialismusNach seiner Befreiung aus dem KZ Wobbelin wurde er vom britischen Militar in Itzehoe versorgt 1946 gehorte Gyula Trebitsch zu den Initiatoren der Errichtung des deutschlandweit ersten Mahnmals zur Erinnerung an Opfer des Nationalsozialismus 1 Der Entwurf stammt vom Hamburger Architekten Fritz Hoger Das Ehrenmal steht heute im Zentrum von Itzehoe Von der Militarregierung erhielt Trebitsch eine Lizenz zum Betrieb von zwei Kinos Nach Ungarn kehrte er nicht zuruck weil er sich in die Kostumbildnerin Erna Sander verliebt hatte das Paar heiratete 1947 Im selben Jahr baute Gyula Trebitsch zusammen mit seinem Partner Walter Koppel die Real Film auf und mit dem Studio Hamburg in Hamburg Tonndorf das grosste Dienstleistungszentrum fur Film und Fernsehen in Norddeutschland und eines der grossten Medienzentren Europas Als ersten Film nach dem Krieg produzierte er 1947 den Trummerfilm Arche Nora mit der Nachwuchsschauspielerin Edith Schneider die auch in dem nachfolgenden Film Finale 1948 an der Seite von Willy Fritsch die Hauptrolle spielte Trebitsch verpflichtete Fritsch unmittelbar im Anschluss noch fur funf weitere Filme Derby 1949 Schatten der Nacht 1949 Katchen fur alles 1949 Madchen mit Beziehungen 1950 sowie Schon muss man sein 1950 und sagte dazu 1979 in einem Interview man sei sehr stolz gewesen mit Fritsch gleich zu Beginn einen ganz grossen Fisch an Land gezogen zu haben 2 Weitere Filme wie das von der Kritik zwiespaltig aufgenommene Liebesdrama Die letzte Nacht 1949 mit Sybille Schmitz Margarete Haagen und Carl Heinz Schroth folgten Nach einigen Komodien wie Keine Angst vor grossen Tieren 1953 mit Heinz Ruhmann wurde Des Teufels General 1955 von Helmut Kautner mit Curd Jurgens und Viktor de Kowa ein fruher grosser Erfolg des Produzenten 1957 machte sich Trebitsch mit Der Hauptmann von Kopenick sogar Hoffnungen auf einen Oscar in der Kategorie Bester fremdsprachiger Film Dieser ging aber an La Strada Das Lied der Strasse La Strada von Federico Fellini Viele erfolgreiche Filme folgten wie Die Zurcher Verlobung 1957 mit Liselotte Pulver Dr Crippen lebt 1958 mit Elisabeth Muller und Peter van Eyck Der Schinderhannes 1958 mit Curd Jurgens oder Frau Warrens Gewerbe 1960 mit Lilli Palmer Aber auch fur das Fernsehen betreute seine Firma populare Produktionen wie Gestatten mein Name ist Cox 1961 mit Gunter Pfitzmann Ellen Schwiers und Paul Edwin Roth Hafenpolizei 1963 1965 von John Olden Polizeifunk ruft 1965 1969 mit Josef Dahmen und Karl Heinz Hess Hamburg Transit 1970 1973 mit Karl Heinz Hess und Eckart Dux Gertrud Stranitzki 1966 und Ida Rogalski 1969 beide mit Inge Meysel und der Musik von Martin Bottcher Zu den erfolgreichsten Produktionen von Trebitschs Studio Hamburg gehorten Die Bertinis Diese Drombuschs und Hafenkrankenhaus mit Anneli Granget Seit 1951 war Trebitsch Mitglied der judischen Gemeinde in Hamburg fur die er sich bis zu seinem Tode auch finanziell engagierte 1992 erhielt er obwohl langjahriges Mitglied der SPD den Burgerpreis der CDU Hamburg Der Hamburger Senat verlieh ihm 1994 die Burgermeister Stolten Medaille Bereits 1985 war Trebitsch als Ehren Schleusenwarter ausgezeichnet worden Mit seiner 1991 verstorbenen Frau Erna hatte er drei Kinder Katharina Trebitsch 1949 Markus Trebitsch 1950 die beide Fernsehproduzenten wurden und Ulrike nbsp Stolperstein fur Gyula TrebischEine Schule in Hamburg Tonndorf tragt den Namen Gyula Trebitsch Schule Tonndorf Dort wurden am 9 Juni 2023 Stolpersteine fur Gyula Trebisch und seine beiden Bruder verlegt 3 Nachfolgerin von Trebitsch als Leiterin vom Studio Hamburg wurde 2012 Frederice Klinge Filmografie Auswahl Bearbeiten1951 Weh dem der liebt 1983 Die Geschwister OppermannAuszeichnungen Bearbeiten1979 Ehrenplakette des Senats der Hansestadt Lubeck fur seine Verdienste um die Nordischen Filmtage 1983 Goldene Kamera 1984 Verleihung des Professoren Titels durch den Senat der Freien und Hansestadt Hamburg 1985 Ehren Schleusenwarter 1992 Hamburger Burgerpreis der CDU Hamburg 1994 Ehrensenator der Hochschule fur Musik und Theater Hamburg 1997 Telestar Sonderpreis fur das Lebenswerk 2000 Ehrenpreis des Deutschen Films fur sein LebenswerkLiteratur BearbeitenWolfgang Bittner Mark vom Hofe Der Autor ist fur mich der grosste Star Gyula Trebitsch In Ich bin ein offentlicher Mensch geworden Personlichkeiten aus Film und Fernsehen Horlemann Verlag Bad Honnef 2009 ISBN 978 3 89502 277 7 Michael Legband Das Mahnmal Erbaut verdrangt wiederentdeckt Verlag Peter Gerbers Itzehoe 1994 ISBN 978 3 9800745 9 9 Michael Toteberg Volker Reissmann Gyula Trebitsch Ellert amp Richter Verlag Hamburg 2004 ISBN 978 3 8319 0585 0 Michael Toteberg Trebitsch Gyula In Neue Deutsche Biographie NDB Band 26 Duncker amp Humblot Berlin 2016 ISBN 978 3 428 11207 5 S 387 Digitalisat Kay Weniger Das grosse Personenlexikon des Films Die Schauspieler Regisseure Kameraleute Produzenten Komponisten Drehbuchautoren Filmarchitekten Ausstatter Kostumbildner Cutter Tontechniker Maskenbildner und Special Effects Designer des 20 Jahrhunderts Band 8 T Z David Tomlinson Theo Zwierski Schwarzkopf amp Schwarzkopf Berlin 2001 ISBN 3 89602 340 3 S 41 f Kay Weniger Zwischen Buhne und Baracke Lexikon der verfolgten Theater Film und Musikkunstler 1933 bis 1945 Mit einem Geleitwort von Paul Spiegel Metropol Berlin 2008 ISBN 978 3 938690 10 9 S 349 Schriften BearbeitenGyula Trebitsch Herausgeber Dokumentation 3 Hamburger Autorenseminar uber die Erstellung von Drehbuchern Studio Hamburg Atelier 1981Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gyula Trebitsch Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Gyula Trebitsch in der Internet Movie Database englisch Personifizierte Filmgeschichte zum 85 Geburtstag von Gyula Trebitsch in DIE WELTEinzelnachweise Bearbeiten Itzehoer Mahnmal fur die Opfer des NS Regimes Erbaut verdrangt wiederentdeckt vgl Ein Leben mit Weltstars Gyula Trebitsch feiert seinen 65 Geburtstag Hamburger Abendblatt vom 27 Oktober 1979 S 27 abgerufen am 3 Dezember 2021 Drei Stolpersteine fur Gyula Otto und Zoltan Trebitsch gtst hamburg de vom 12 Juni 2023 abgerufen am 19 Juni 2023Normdaten Person GND 131655175 lobid OGND AKS LCCN no2015057112 VIAF 33137469 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Trebitsch GyulaALTERNATIVNAMEN Trebitsch JuliusKURZBESCHREIBUNG ungarisch deutscher FilmproduzentGEBURTSDATUM 3 November 1914GEBURTSORT BudapestSTERBEDATUM 12 Dezember 2005STERBEORT Hamburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gyula Trebitsch amp oldid 234753194