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Slonsk deutsch Sonnenburg ist ein zum Powiat Sulecinski Zielenziger Kreis in der polnischen Woiwodschaft Lebus gehorendes Dorf bis 1947 Stadt Der Ort ist Sitz der gleichnamigen Landgemeinde mit 4774 Einwohnern Stand 31 Dezember 2020 SlonskSlonsk Polen SlonskBasisdatenStaat PolenWoiwodschaft LebusPowiat SulecinskiGmina SlonskGeographische Lage 52 34 N 14 48 O 52 563888888889 14 802777777778 Koordinaten 52 33 50 N 14 48 10 OHohe 23 m n p m Einwohner 3000 2004 Postleitzahl 66 436Telefonvorwahl 48 95Kfz Kennzeichen FSUWirtschaft und VerkehrStrasse Berlin WarschauNachster int Flughafen Stettin Goleniow Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Geschichte 3 Bauwerke 3 1 Demographie 4 Gemeinde 4 1 Stadtepartnerschaft 5 Personlichkeiten 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeographische Lage Bearbeiten nbsp Sonnenburg ostlich von Kustrin und nordostlich von Frankfurt an der Oder auf einer Landkarte von 1905 nbsp Rathaus Slonsk nbsp Sonnenburg Stich v Matthaus Merian d Jungeren nbsp Pforte des Zuchthauses um 1931 das 1933 34 als Konzentrationslager dienteDie Ortschaft liegt in der Neumark in der Warthe Niederung sudlich des Flusses am Lenzebach und etwa 15 Kilometer ostlich von Kostrzyn nad Odra Kustrin Geschichte Bearbeiten nbsp Pfarrkirche nbsp Schlossruine nbsp Museum des MartyriumsSonnenburg wurde 1295 erstmals urkundlich erwahnt Der Templerorden besass in der Stadt eine Ordensniederlassung 1312 wurden der Markgraf von Brandenburg und der Bischof von Lebus als gemeinsame Besitzer genannt Henning und Arnold von Uchtenhagen die Sonnenburg als Lehen erhalten hatten errichteten 1341 das erste Sonnenburger Schloss Vom 15 Jahrhundert an ist die Geschichte Sonnenburgs eng mit dem Johanniterorden verbunden der Siedlung und Schloss 1426 fur 900 Schock bohmischer Groschen von Markgraf Friedrich I von Brandenburg erworben hatte Das Schloss wurde Sitz des Herrenmeisters der Ballei Brandenburg die innerhalb des Johanniterordens relativ selbstandig war Der Orden tat viel fur den Ausbau von Sonnenburg 1474 bis 1522 erbauten die Johanniter eine neue Kirche und 1545 bis 1564 ein neues Schloss 1538 trat Kurfurst Joachim II zur lutherischen Lehre uber Die Ballei Brandenburg folgte ihm darin und behielt einen Grossteil ihrer Besitzungen Im Dreissigjahrigen Krieg wurden das Ordensschloss und der Ort schwer zerstort In den Jahren 1662 bis 1667 liess Johann Moritz von Nassau Siegen seit 1652 Herrenmeister des Ordens ein neues Residenzschloss errichten Baumeister war der Hollander Cornelis Ryckwaert Bis zur Sakularisation 1811 blieb Sonnenburg unter der Herrschaft des Ordens Ab 1814 fand unter Anleitung von Karl Friedrich Schinkel die Neugestaltung der Johanniterkirche Sonnenburg statt 1 Nach 1815 lag der Ort im Landkreis Sternberg und nach der Kreisteilung 1873 im Landkreis Oststernberg Das Schloss wurde nach der Wiedererrichtung des protestantischen Johanniterordens Sitz des Herrenmeisters und blieb bis 1945 im Besitz des Ordens Ab 1849 war das konigliche Kreisgericht Zielenzig das zustandige Eingangsgericht In Sonnenburg war eine Zweigstelle Gerichtsdeputation eingerichtet Ab 1879 diente das Amtsgericht Sonnenburg als Eingangsgericht Im Jahr 1933 wurde das Zuchthaus zum Konzentrationslager Sonnenburg umfunktioniert In dem bereits 1934 wieder geschlossenen und erneut zum Zuchthaus transformierten Konzentrationslager war neben vielen anderen Carl von Ossietzky inhaftiert Das Zuchthaus Sonnenburg wurde am 31 Januar 1945 Schauplatz eines deutschen Endphaseverbrechens dem mehr als 810 Haftlinge zum Opfer fielen Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Stadt unter polnische Verwaltung gestellt und es begann die Zuwanderung von Polen Sonnenburg wurde in Slonsk umbenannt die deutsche Bevolkerung vertrieben 2 1947 wurde dem Ort das Stadtrecht entzogen Viele Gebaude darunter das Johanniter Krankenhaus wurden abgetragen um Baumaterial fur den Wiederaufbau Warschaus zu gewinnen Das Schloss fiel 1975 einer vorsatzlichen Brandstiftung zum Opfer und ist seitdem Ruine Bauwerke BearbeitenRathaus erbaut um 1900 im historistischen Stil als Postamt Pfarrkirche Unserer Lieben Frau von Czestochowa in Slonsk vorm Johanniterkirche Sonnenburg 3 erbaut von 1475 bis 1508 im spatgotischen Stil umgebaut in den Jahren 1652 1667 Der Turm wurde 1818 nach einem Entwurf von Karl Friedrich Schinkel hinzugefugt der an die Turme gotischer Kirchen in Sudengland erinnert bis 1945 evangelisch seitdem katholisch Ordensschloss Sonnenburg erbaut von 1662 bis 1667 im barocken Stil 1975 abgebrannt seitdem Ruine 4 Museum des Martyriums fur die Opfer des FaschismusDemographie Bearbeiten Bevolkerungsentwicklung bis 1945 Jahr Einwohner Anmerkungen1719 670 mannliche Einwohner in 166 Hausern 5 6 1750 982 in 175 Hausern davon 59 mit Ziegel und 116 mit Strohdach 5 6 1800 1639 in 252 Hausern davon 172 mit Ziegel und 80 teils mit Stroh und teils mit Schindeldach 5 1801 1726 in 252 Hausern 6 1802 1696 7 1810 1782 7 1816 1932 davon 1895 Evangelische 13 Katholiken und 24 Juden 7 1821 2097 in 258 Hausern 7 1840 2963 in 267 Hausern 8 6 1855 3684 in 325 Hausern meist Evangelische darunter 29 Katholiken die eine Kirche zu Drossen besuchen und 75 Juden die eine eigene Synagoge haben 6 1858 3870 6 1864 4024 in 347 Hausern 9 1867 4344 am 3 Dezember 10 1871 4424 am 1 Dezember in 367 Hausern davon 4312 Evangelische 21 Katholiken 17 sonstige Christen und 74 Juden 10 1875 5573 11 1880 6298 11 1885 6226 am 1 Dezember 12 1890 5906 am 1 Dezember 12 1905 4427 meist Evangelische davon 40 Katholiken und zehn Juden 13 1910 4258 am 1 Dezember 14 15 1925 4170 11 1933 3392 11 1939 3647 11 Gemeinde BearbeitenZur Landgemeinde gmina wiejska Slonsk gehoren das Dorf selbst und weitere Dorfer mit Schulzenamtern Ein Drittel des Gemeindegebietes gehort zum Nationalpark Warthemundung einem der grossten Vogelschutzgebiete Europas Hauptartikel Gmina Slonsk Stadtepartnerschaft Bearbeiten Amt Schlaubetal Brandenburg Personlichkeiten BearbeitenIn Sonnenburg geboren Andreas Knopke um 1468 1539 Theologe und Reformator Rigas Christian Friedrich Schwartz 1726 1798 Missionar in Indien Horst Jablonowski 1914 1970 Historiker Hans Eberhard Buchholz 1933 2007 1967 1997 Direktor des Instituts fur landwirtschaftliche Marktforschung an der Bundesforschungsanstalt fur Landwirtschaft Personlichkeiten die im Ort wirkten Wilhelm Speck 1861 1925 Schriftsteller Dichter evangelischer Pastor und Padagoge sowie Gefangnisseelsorger in Sonnenburg Literatur BearbeitenSonnenburg Stadt an der Lenze Kreis Oststernberg Neumark in Meyers Gazetteer mit Eintrag aus Meyers Orts und Verkehrslexikon Ausgabe 1912 sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Sonnenburg meyersgaz org Heinrich Berghaus Landbuch der Mark Brandenburg und des Markgrafenthums Nieder Lausitz in der Mitte des 19 Jahrhunderts Band 3 1 Ausgabe Brandenburg 1856 S 261 265 W Riehl J Scheu Hrsg Berlin und die Mark Brandenburg mit dem Markgrafenthum Nieder Lausitz in ihrer Geschichte und in ihrem gegenwartigen Bestande Berlin 1861 S 486 493 Textarchiv Internet Archive Eduard Ludwig Wedekind Sternbergische Kreis Chronik Geschichte der Stadte Flecken Dorfer Kolonien Schlosser etc dieses Landestheiles von der fruhesten Vergangenheit bis auf die Gegenwart Zielenzig 1855 S 203 207 Paul von Niessen Die Johanniterordensballei Sonnenburg und Markgraf Johann von Brandenburg in Schriften des Vereins fur Geschichte der Neumark 29 30 Schaeffer Landsberg Warthe 1913 ZDB ID 500750 1 Siegmund Wilhelm Wohlbruck Geschichte des ehemahligen Bisthums Lebus und des Landes dieses Nahmens Band 3 Berlin 1832 S 440 446 Textarchiv Internet Archive Martin Zeiller Sonnenberg In Matthaus Merian Hrsg Topographia Electoratus Brandenburgici et Ducatus Pomeraniae Topographia Germaniae Band 13 1 Auflage Matthaeus Merians Erben Frankfurt am Main 1652 S 96 97 Volltext Wikisource Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Slonsk Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website der Gemeinde Nationalpark Warthe Mundung Martyriumsmuseum SonneburgEinzelnachweise Bearbeiten Alfred Freiherr von Wolzogen Aus Schinkel s Nachlass Reisetagebucher Briefe und Aphorismen Mitgetheilt und mit einem Verzeichniss samtlichen sammtlicher Werke Schinkel s versehen 4 II Systematischer Katalog Nr a Kirchliche Gebaude Bezeichnung des Gegenstandes I A a 300 Sonnenburg Hrsg Konigliches Handels Ministerium Geheime Ober Hofbuchdruckerei R v Decker Berlin 1864 S 164 166 Allgemein zur vollstandigen Vertreibung der Einwohner der historischen Neumark siehe Pawel Rutkowski Hrsg Streifzuge zwischen Oder und Drage Begegnung mit der Neumark Deutsches Kulturforum Potsdam 2012 S 14 f ISBN 978 3 936168 44 0 Zum Beginn der Vertreibung in den grenznahen Gebieten noch vor der Potsdamer Konferenz siehe Detlef Brandes Hrsg Lexikon der Vertreibungen Deportation Zwangsaussiedlung und ethnische Sauberung im Europa des 20 Jahrhunderts Bohlau Wien Koln Weimar 2010 S 726 728 ISBN 978 3 205 78407 4 Lars Andersson Christopher von Warnstedt u a Riddarvappen fran Sonnenburg Ett Aterfunnet Krigsbyte En Utstallning i Samproduktion mellan Statens Historiska Museum och Riddersbergs Sateri Begleitheft zur Ausstellung der Wappentafeln aus Sonnenburg in Stockholm Tryckeri Olandstryckarna Borgholm 1991 99 S ISSN 1101 8224 Dirk Schumann Sonnenburg Slonsk Schlosser und Garten der Neumark Zamki i ogrody Nowej Marchii 2 Hrsg v Sibylle Badstubner Groger und Markus Jager Deutsche Gesellschaft e V Berlin 2006 uberarb Neuauflage 2017 ISBN 978 3 941675 02 5 a b c Eduard Ludwig Wedekind Sternbergische Kreis Chronik Geschichte der Stadte Flecken Dorfer Kolonien Schlosser etc dieses Landestheiles von der fruhesten Vergangenheit bis auf die Gegenwart Zielenzig 1855 S 203 207 Ziffer 26 a b c d e f W Riehl J Scheu Hrsg Berlin und die Mark Brandenburg mit dem Markgrafenthum Nieder Lausitz in ihrer Geschichte und in ihrem gegenwartigen Bestande Selbstverlag in Commission F Sala amp Co Berlin 1861 S 486 493 a b c d Alexander August Mutzell und Leopold Krug Neues topographisch statistisch geographisches Worterbuch des preussischen Staats Ausgearbeitet und herausgegeben von Alexander August Mutzell Band 5 T Z Halle 1823 S 384 391 Ziffer 688 Topographisch statistische Uebersicht des Regierungs Bezirks Frankfurt a d O Gustav Harnecker s Buchhandlung Frankfurt a O 1844 S 215 Ziffer 7 Topographisch statistisches Handbuch des Regierungs Bezirks Frankfurt a O Verlag von Gustav Harnecker u Co Frankfurt a O 1867 S 254 Ziffer 7 a b Konigliches Statistisches Bureau Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihre Bevolkerung Teil II Provinz Brandenburg Kreis Oststernberg Zielenzig Selbstverlag Dr Engel Berlin 1873 S 160 161 Ziffer 3 a b c d e Michael Rademacher Oststernberg Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 a b Vierteljahrshefte zur Statistik des Deutschen Reichs Herausgegeben vom Kaiserlichen Statistischen Amt Erster Jahrgang 1892 Zweites Heft Puttkammer amp Muhlbrecht Berlin 1892 S 4 Ziffer 259 Konigswalde Stadt im preussischen Regierungsbezirk Frankfurt Kreis Oststernberg In Meyers Grosses Konversations Lexikon 6 Auflage Band 18 Bibliographisches Institut Leipzig Wien 1909 S 604 Sonnenburg Stadt an der Lenze Kreis Oststernberg Neumark In Meyers Gazetteer mit Eintrag aus Meyers Orts und Verkehrslexikon Ausgabe 1912 sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Sonnenburg meyersgaz org Landkreis Oststernberg In Gemeindeverzeichnis Deutschland 1900 bearbeitet von U Schubert 2022 gemeindeverzeichnis de Normdaten Geografikum GND 4118729 5 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Slonsk amp oldid 236143139