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Maigret und die Bohnenstange ist ein Horspiel nach dem gleichnamigen Kriminalroman des belgischen Schriftstellers Georges Simenon das 1959 vom Sudwestfunk mit Leonhard Steckel in der Titelrolle nach der Ubersetzung von 1956 durch Ernst Sander realisiert wurde Auf der identischen Textfassung des Bearbeiters Gert Westphal der hier auch Regie fuhrte basierte ebenfalls die Fassung des Bayerischen Rundfunks von Regisseur Heinz Gunter Stamm aus dem Jahre 1961 1 die jedoch dank ihrer prominenteren Besetzung und der Tatsache dass sie im Gegensatz zu der alteren Fassung auf Tontrager erhaltlich ist einen hoheren Bekanntheitsgrad besitzt Maigret und die Bohnenstange orig Maigret et la Grande Perche Horspiel Deutschland Originalsprache FranzosischProduktionsjahr 1959Genre KrimiDauer 81 minProduktion SWMitwirkendeAutor Georges SimenonBearbeitung Gert WestphalRegie Gert WestphalMusik Hans Martin MajewskiSprecherKommissar Maigret Leonhard Steckel Frau Maigret Annedore Huber Knaus Burodiener Jean Ernst Sladeck Inspektor Lucas Heinz Schimmelpfennig Inspektor Janvier Rudolf Siege Moers Leiter vom Erkennungsdienst Paul Dattel Inspektor Vannenau Revier Nauilly Josef Meinertzhagen Ernestine genannt Bohnenstange Stephanie Wiesand Alfred Walter Starz Guilleaume Serre Walter Richter Gendarm vom Revier Nauilly Hansgeorg Eder Taxichauffeur Gerhardt Liebisch Madam Serre Traute Carlsen Maria Serre Anna Smolik Gertrude Coostine Ursula Langrock Eugenie Haushalterin bei Serres Mira Hinterkausen Junger Mann von der Eisenwarenhandlung Peter van Hamme Ubersetzer Egon Muller Franken Telefonstimme Rotraud Grauer Wirt vom Restaurant in der Rue de la Ferme Kurt Ebbinghaus Kellner der Brasserie Dauphine Erich ElstnerIn dem Kriminalroman lost Titelheld Jules Maigret dank der Hilfe einer ehemaligen Prostituierten die den Spitznamen die Bohnenstange tragt den Mord an der Ehefrau eines Zahnarztes wobei zu Anfang noch nicht einmal eine Leiche vorhanden ist Inhaltsverzeichnis 1 Inhalt 2 Hintergrund 3 Rezension 4 Vorlagen 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseInhalt BearbeitenDas Horspiel spielt in den Sommermonaten Anfang der 1950er Jahre in Paris beziehungsweise dessen Vorstadt Neuilly An einem hochsommerlichen Donnerstag leiden Maigret und seine Kollegen im Quai des Orfevres bereits vormittags sowohl unter der Hitze und den durch das stets von ihm geoffnete Fenster fliegenden Wespen als der Kommissar unerwarteten Besuch erhalt Ernestine Jussiaume geborene Micou wegen ihrer auffalligen Statur die Bohnenstange genannt eine Ehemalige bittet den Kommissar um Beistand Dieser hatte sie zehn Jahre zuvor kurzerhand in der Rue de Lune nackt von seinen Gendarmen in ein Tischtuch wickeln lassen weil sie sich alkoholisiert weigerte zwecks einer Vernehmung in einem Eigentumsdelikt im Hauptquartier zu erscheinen und sich daher nicht bekleiden wollte Sie hatte damals ihre Kollegin Lulu durch Aussageverweigerung schutzen wollen Da sich Maigret resolut aus der Situation gezogen hatte verdiente er wohl den Respekt der Frau Ernestine macht sich grosse Sorgen um ihren Ehemann Alfred den Trauerkloss der ihrer Meinung nach keiner Fliege etwas zuleide tun kann und sich alles so grundlos zu Herzen nimmt daher auch sein Spitzname Der fruhere Angestellte der Tresorfirma Blanchard arbeitet seit Jahren auf der Gegenseite als Safeknacker Nun nutzt er sein Wissen um die Geldschranke seines fruheren Arbeitgebers zu plundern gerade jene die er vor Jahren selbst eingebaut hat Als er des Nachts im Buro dabei ist den Tresor des Zahnarztes Guilleaume Serre in Neuilly aufzubrechen fallt das Licht kurzzeitig auf das Gesicht eines weiblichen Leichnams der Blut auf der Brust und einen Telefonhorer in der Hand hat In Panik flieht er mit dem Zug ausser Landes um nicht mit dem Mord in Verbindung gebracht zu werden Ernestine berichtet er nur kurz per Telefon vor seiner Abreise vom Gare du Nord von dem Erlebten und bleibt mit codierten Postkarten mit ihr in Kontakt Da dem Kommissar weder eine Vermisstenmeldung ein Einbruch noch ein Mordfall in dieser Gegend gemeldet wurde muss Maigret den Hinweis anzweifeln Somit macht Maigret sich selbst auf den Weg zum Haus Serres um sich ein Bild von dem womoglichen Fall zu machen und zunachst nur den eventuellen Einbruch zu verfolgen In Neuilly wird er in der Rue de la Ferme von der Mutter des Hausherrn einer alten Dame von Mitte 70 formvollendet und katzenfreundlich empfangen die bestimmt verneint dass bei ihnen eingebrochen wurde Das Fenster ware bereits bei einem Unwetter eine Woche zuvor zerbrochen Daraufhin ware es jedoch von ihrem Sohn selbst der alles Mogliche im Haus eigenstandig repariert wiederhergestellt worden Serre selbst ist abweisend bis zur Unhoflichkeit und will Maigret abkanzeln was der Kommissar jedoch kontert Als Maigret erfahrt dass Serres Ehefrau Marie an diesem Wochenende ihren Mann fur immer verlassen wollte schopft der Ermittler allmahlich Verdacht dass mehr hinter der Geschichte Ernestines stecken durfte Doch sowohl beide Serres betonen dass die Trennung in beiderseitigem Einverstandnis stattgefunden habe man habe sogar noch zusammen zu Abend gegessen bevor Monsieur Serre seine Frau mit seinem Wagen zum Bahnhof gefahren habe Vom Hausmadchen der Familie Eugenie die ihre Dienstherren als Zecken bezeichnet erfahrt Maigret nun die nachsten zielfuhrenden Hinweise die Ehe zwischen der geburtigen Nordfriesin Marie von Aerts und Guillaume Serre war wegen dessen Gefuhlskalte und der offenkundigen Eifersucht der Schwiegermutter unglucklich Serres erste Ehefrau verstarb bereits fruh an einem Herzinfarkt er selbst und auch Marie sind herzkrank sein eigener Vater starb ebenfalls am Infarkt als Guillaume im Teenageralter war Stets erbte er eine nicht unbetrachtliche Summe Da selbst weitere Befragungen der Hausbewohner und eine Hausdurchsuchung keine weiteren Indizien fur einen Mord erbringen lasst Maigret das Haus observieren und den in der Garage stehenden Wagen der Serres heimlich von einem Spurentechniker untersuchen Doch ausser auffalligen Schrammen von einem schweren Gepackstuck an der Kofferraumkante ist nichts Besonderes zu finden Dank einer Aussage einer aufmerksamen Nachbarin die des Nachts ausgerechnet aufgrund der Zahnschmerzen ihres Mannes aufstehen musste kann Maigret belegen dass Monsieur Serre seinen Wagen doch des Nachts erneut bewegt hat Auch weiterhin sind dem Kommissar die Hande gebunden Erst der Briefwechsel mit Maries engster Freundin in Amsterdam Gertrude Coostine und deren weiteren Aussagen helfen ihm in doppelter Hinsicht da er mit ihrer offiziellen Vermisstenmeldung bei den niederlandischen Behorden endlich regelrechte Ermittlungen anstellen kann Gertrude berichtet ihm neben vielen Details davon dass Marie im Besitz einer kleinen Pistole gewesen sei von dem sie bei einem weiteren Schwacheanfall Gebrauch machen werde da sie furchte von ihrer Schwiegermutter vergiftet zu werden Als Marie dies Madame Serre senior drohte habe diese uber ihren Sohn darauf bestanden dass die Kugeln aus der Waffe entfernt werden mussen Allerdings habe Marie Reservemunition besessen mit der sie die Waffe unverzuglich nachgeladen habe Als Maigret bei dem in der Nahe befindlichen Haushaltswarenhandler kontrolliert ob Serre der dort aufgrund seiner zahlreichen Do it yourself Arbeiten ein Konto auch die Materialien am fraglichen Tag erworben hatte stellt er fest dass Serre wenig spater erneut das Fenster repariert haben musste Mit dem Kontobuch konfrontiert knickt Serre beim Verhor im Hauptquartier ein und behauptet zunachst dass es sich um Devisenschmuggel und Steuerhinterziehung gehandelt habe an dem sich selbst Marie bei ihren fruheren Reisen in ihr Vaterland beteiligt haben was auch den schweren Koffer mit doppelten Boden erklart hatte Da der Kommissar parallel dazu Madame Serre senior verhort und mittels einer im Zeugenzimmer platzierten Ernestine indirekt Druck als vermeintlich brutaler Polizist ausubt will Monsieur Serre die Schuld fur den Tod Maries auf sich nehmen Doch Maigret provoziert seine Mutter die aus Habgier sowohl ihren eigenen Mann als auch ihre Schwiegertochter umgebracht hat um vordergrundig weiterhin die erste und einzige Frau in Guillaumes Leben bleiben zu konnen Da Marie ihre Waffe zur Abwehr zog Monsieur Serre sie zum Schutz seiner Mutter seinerseits erschoss hatten die Serres es jedoch diesmal mit einer Leiche zu tun die man nicht als naturlichen Todesfall ausgeben konnte Somit versenkte man ihre Leiche innerhalb des Koffers in der nahegelegenen Seine Madame Serre senior hatte jedoch wie Maigret abschliessend darlegte unter dem Druck sogar erwogen ihren eigenen Sohn in einer Verhorpause eine uberhohte Dosis eines Herzmedikaments zu verabreichen um sich selbst in Sicherheit zu bringen Dies erklart auch ihr unnachgiebiges Drangen auf ein Treffen mit ihrem Sohn Ihr eigentliches Tatmotiv war somit nicht Mutterliebe sondern Habgier Durch die Aufklarung des Mordes kann der Trauerkloss nun wieder zuruck nach Paris kommen Er muss dank Maigret keine weitere Strafverfolgung in diesem Fall furchten auch wenn seine Ernestine daran zweifelt dass er irgendwann seinen Traum vom letzten grossen und erfolgreichen Einbruch aufgeben wird damit beide auf dem Land leben konnen Hintergrund BearbeitenNeuilly ist ein Vorort von Paris in der die Rue de la Ferme parallel zum Boulevard Richard Wallace verlauft Zwischen 1936 und 1938 hatte der Schriftsteller Simenon ein Apartment am Boulevard Richard Wallace gemietet sodass ihm die Umgebung gut bekannt war Auf Sanders Ubersetzung und Gert Westphals Bearbeitung basierten beide deutschsprachigen Horspieladaptionen von 1959 und 1961 die von unterschiedlichen Radiosendern und Sprechern eingespielt wurden Letztere Fassung war mit Paul Dahlke Hans Clarin Rolf Boysen und Hanne Wieder prominenter besetzt und ist bis heute die einzige die auf Tontrager erhaltlich ist da sie der Audio Verlag 2005 in einer Sonderauflage zusammen mit vier anderen Maigret Horspielen neu veroffentlichte Rezension BearbeitenIm Zusammenhang mit den Horspieladaptionen wurde die zugrunde liegende Ruhe der beschriebenen Falle gelobt Das Reizvolle an Simenons Werken ist die Ruhe die sie ausstrahlen Simenon hat nie Action Krimis geschrieben Der Erzahlstil gleicht einem langsam fliessenden Fluss Hier haben die handelnden Personen genug Zeit sich vor den Augen des Lesers nachvollziehbar zu entwickeln 2 Vorlagen BearbeitenMaigret et la Grande Perche Presses de la Cite Paris 1951 Maigret und die Bohnenstange Deutsche Ubersetzung von Ernst Sander KiWi Stuttgart 1956 Weblinks BearbeitenDetailangaben auf www hoerdat in berlin de abgerufen am 27 Juni 2012 Tilman Spreckelsen Maigret Marathon 38 Maigret und die Bohnenstange In Frankfurter Allgemeine Zeitung 3 Januar 2009 Abgerufen am 27 Juni 2012 Maigret of the month Maigret et la Grande Perche englisch Einzelnachweise Bearbeiten Detailangaben auf www hoerdat in berlin de abgerufen am 27 Juni 2012 http www meinebuecher net 2011 05 georges simenon maigret die besten falle Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Maigret und die Bohnenstange Horspiel 1959 amp oldid 237301729