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Dieser Artikel befasst sich mit dem Volk der Mon zu anderen Bedeutungen siehe MON Die Mon auf Mon မ န oder မည Birmanisch မ န လ မ Aussprache mʊ ɴ lu mjo Thai mxy Khmer មន auch bekannt als Talaing sind ein Volk das hauptsachlich im sudostlichen Myanmar im Mundungsgebiet des Sittang und des Saluen sowie im angrenzenden Gebiet von Thailand Provinz Kanchanaburi und Grossraum Bangkok siedelt Die Mon gehoren zu den altesten bekannten Volkern im Suden Birmas sowie Teilen Thailands zentral und nordlich Frauen in Mon Tracht in MawlamyaingDie Sprache der Mon wird zur Mon Khmer Gruppe der austroasiatischen Sprachen gezahlt Inhaltsverzeichnis 1 Fruhe Geschichte 2 Neuere Geschichte und Gegenwart 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseFruhe Geschichte Bearbeiten nbsp Mon Inschrift von Ban Thalat Laos aus dem 9 JahrhundertDas bedeutendste politische Netzwerk der fruhen Mon war Dvaravati ein Bundnis von Stadtstaaten im Becken des Chao Phraya Flusses heutiges Zentralthailand 6 7 bis 10 Jahrhundert mit einer stark von Indien beeinflussten Kultur Auch das im heutigen Nordthailand gelegene Haripunjaya am Ping Fluss war vermutlich von Mon besiedelt und stand mit Dvaravati in Verbindung Ungefahr ab dem 9 Jahrhundert bestanden ausserdem Stadtstaaten der Mon im spateren Unterbirma namentlich in Thaton zwischen den Mundungen der Flusse Sittaung und Saluen und Pegu Diese Region wurde Ramannadesa genannt und auch von zeitgenossischen arabischen Geographen erwahnt Chroniken erzahlen noch weitaus fruher zuruckreichende Geschichten diese sind aber vermutlich legendenhaft Inwieweit die Stadtstaaten in Unterbirma von Dvaravati abhangig oder selbststandig waren ist umstritten 1 Die Mon haben aufgrund reger Handelsbeziehungen mit Indien schon fruh den Buddhismus und Brahmanismus angenommen und verbreitet und auch sonst indische Traditionen in Kunst Architektur und Politik ubernommen Sie fuhlen sich geschichtlich als Lehrer der Thai und Birmanen da sie vor ihnen uber eine Schriftsprache verfugten und sich sowohl die birmanische als auch die thailandische Schrift aus der alten Mon Schrift entwickelten die wiederum von der sudindischen Pallava Schrift abstammt Ab dem 10 Jahrhundert dehnten die Khmer von Angkor ihren Herrschaftsbereich in das Siedlungsgebiet der Mon von Dvaravati aus Der birmanische Herrscher Anawrahta eroberte 1057 Thaton und verleibte die Mon Staaten Unterbirmas seinem Reich Bagan ein Im 13 Jahrhundert breiteten sich Tai Volker auf dem sudostasiatischen Festland auch in die Siedlungsgebiete der Mon aus Der Tai Yuan Furst Mangrai eroberte 1292 Haripunjaya das heutige Lamphun und verleibte es seinem nordthailandischen Reich Lan Na ein Danach wurden die Mon von den Thai assimiliert wobei letztere die buddhistische Kultur der Mon ubernahmen Die spatere Kultur Thailands ist also aus einer Vermischung von Elementen der Kultur der Tai Volker mit denen der Mon und Khmer hervorgegangen 2 Unterdessen machten sich nach dem Zerfall des Bagan Reichs im 13 Jahrhundert die Mon von Unterbirma wieder unabhangig Sie grundeten ihr Reich Hongsawatoi mit Hauptstadt zunachst in Martaban an der Mundung des Saluen und ab 1369 in Pegu Dieses war bis zu Beginn des 16 Jahrhunderts das dominierende Reich Unterbirmas und kontrollierte das Gebiet des Irrawaddy Deltas Aufgrund seiner Lage kam es durch den Uberseehandel zu einigem Wohlstand Der birmanische Herrscher von Taungu Tabinshwehti eroberte 1538 Pegu Die Mon verloren folglich ihre Unabhangigkeit und wurden Untertanen des Zweiten Birmanischen Reichs unter der Taungu Dynastie Als dieses nach und nach zerfiel machten sich die Mon in Unterbirma 1740 wieder unabhangig und errichteten das Reich Hongsawatoi wieder Am 18 Mai 1757 zerstorten schliesslich die Truppen des neuen birmanischen Herrschers Alaungpaya aus der Konbaung Dynastie die Hauptstadt Pegu und toteten Zehntausende Manner Frauen und Kinder auch mehr als 3000 Mon Monche wurden dabei getotet Die uberlebenden Priester flohen nach Thailand oder in den Suden nach Tenasserim Ihre Kloster wurden durch birmanische Monche ubernommen In der Folge zerstorten die Birmanen die Reste der Mon Kultur so vollstandig dass nur noch wenige Uberbleibsel von der einst reichen Geschichte zeugen so auch die Literatur der Mon die traditionell auf getrockneten Palmblattern geschrieben worden war Neuere Geschichte und Gegenwart Bearbeiten nbsp Flagge des Mon Staats Das Symbol der Mon in Myanmar ist ein goldener haṃsa ein Vogel der indischen Mythologie der einer Gans oder einem Schwan ahnelt Das Siedlungsgebiet der Mon in Unterbirma wurde nach dem Zweiten Anglo Birmanischen Krieg 1853 von der Britischen Ostindien Kompanie annektiert In der Kolonialzeit wurden die Spannungen zwischen den Bevolkerungsgruppen unterdruckt Erst nach der Unabhangigkeit Birmas 1948 setzte die alte Repressionspolitik gegenuber den Mon und den anderen Volkern Birmas wieder ein Seit den 1990er Jahren war die Politik der Militarregierung gegenuber den Mon weniger strikt und sie versuchte diese zum Teil fur sich zu vereinnahmen um sich auf die Bekampfung der aufstandischen Karen und Shan sowie der Rohingya zu konzentrieren 3 Die 1958 gegrundete New Mon State Party NMSP und ihr bewaffneter Arm Mon National Liberation Army MNLA kampften gegen die birmanische Zentralregierung 1995 und 2012 wurden jeweils Waffenstillstandsabkommen geschlossen zudem trat die NMSP 2018 dem Nationalen Waffenstillstandsabkommen von 2015 bei nbsp Lage des Mon Staats in MyanmarDer Hauptsiedlungsgebiet der Mon ist der Mon Staat eine der vierzehn Verwaltungseinheiten Birmas mit der Hauptstadt Mawlamyaing Er entstand im Jahre 1974 durch Abspaltung des nordlichen Teils von der Tenasserim Division Die Mon in Myanmar bestreiten ihr Leben meist als Reisbauern und Tierzuchter Rind Buffel Schwein sowie als Fischer Bei der Volkszahlung in Birma 1983 wurden ca 827 000 ethnische Mon erfasst 2 4 Prozent der Gesamtbevolkerung Die von der Militarregierung durchgefuhrte Erhebung gilt jedoch als nur bedingt zuverlassig Zudem kam es nach der blutigen Niederschlagung des Volksaufstands von 1988 8888 Uprising zu einer grossen Auswanderungswelle vor allem von Angehorigen der ethnischen Minderheiten 4 Das CIA World Factbook schatzt de Anteil der Mon in Myanmar auf 2 Prozent was einer Bevolkerungsgrosse von rund 1 1 Millionen entspricht 5 In Siam assimilierten sich die allermeisten Mon in die Thai Mehrheitsgesellschaft Der Vater von Konig Rama I dem Begrunder der bis heute herrschenden Chakri Dynastie war ein Mon ebenso der Vater seiner Gemahlin Amarindra Konig Mongkut Rama IV der vor seiner Kronung buddhistischer Monch war bemass dem Buddhismus der Mon ein hohes Prestige bei Ende des 19 Jahrhunderts waren die Mon als eigenstandige Volksgruppe in Siam fast verschwunden Lediglich im Westen des Landes gab es noch eine Minderheit von mehreren tausend Mon die aus Birma geflohen waren Da die meisten Mon zweisprachig waren und die Differenzierung zwischen Mon und Thai keine politische Rolle spielte setzte sich die Assimilation weiter fort Heute gibt es nur noch einzelne Siedlungen in denen die Mon ihre ethnische Identitat und eigene Traditionen bewahrt haben 6 Dazu gehoren die Flussinsel Ko Kret nordlich von Bangkok Phra Pradaeng sudlich von Bangkok und Ban Pong in der Provinz Ratchaburi Der Ethnologe Charles F Keyes schatzte 1996 die Zahl der Mon in Thailand auf unter 60 000 was weniger als 0 1 Prozent der Gesamtbevolkerung entsprach 7 Literatur BearbeitenNai Pan Hla The Major Role of the Mons in Southeast Asia In The Journal of the Siam Society Band 79 Teil 1 1991 S 13 21 Ashley South Mon Nationalism and Civil War in Burma The Golden Sheldrake Routledge Abingdon New York 2003 Weblinks BearbeitenPaul Sidwell Monic Australian National University 2006 archiviert vom Original am 18 Oktober 2007 abgerufen am 2 August 2015 englisch Artikel uber die Sprachen der Mon Richard M Cooler The Urban Age of the Mon and the Pyu In The Art and Culture of Burma Center for Southeast Asian Studies Northern Illinois University Einzelnachweise Bearbeiten Dougald J W O Reilly Early Civilizations of Southeast Asia Altamira Press Lanham MD Plymouth 2007 S 87 Charles F Keyes Cultural Diversity and National Identity in Thailand In Michel E Brown Sumit Ganguly Government policies and ethnic relations in Asia and the Pacific MIT Press Cambridge MA London 1997 S 197 231 hier S 203 Michael E Brown The Impact of Government Policies on Ethnic Relations In Brown Sumit Ganguly Government Policies and Ethnic Relations in Asia and the Pacific S 511 575 hier S 538 541 Josef Silverstein Fifty Years of Failure in Burma In Michel E Brown Sumit Ganguly Government policies and ethnic relations in Asia and the Pacific MIT Press Cambridge MA London 1997 S 167 196 hier S 169 The World Factbook Burma Abschnitt Ethnic groups Stand 14 Dezember 2021 Charles F Keyes Cultural Diversity and National Identity in Thailand In Michel E Brown Sumit Ganguly Government policies and ethnic relations in Asia and the Pacific MIT Press Cambridge MA London 1997 S 197 231 hier S 203 204 Charles F Keyes Cultural Diversity and National Identity in Thailand In Michel E Brown Sumit Ganguly Government policies and ethnic relations in Asia and the Pacific MIT Press Cambridge MA London 1997 S 197 231 hier S 212 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mon amp oldid 233384608