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Haripunjaya 1 Thai hriphuyichy Hariphunchai Pali Haribhunjaya 2 auch Haripunchai geschrieben war vom 8 oder 9 bis 13 Jahrhundert ein Konigreich der Mon auf dem Gebiet des heutigen Nord Thailands Das Reich ist nach der gleichnamigen Stadt benannt die inzwischen Lamphun heisst Lage von HaripunjayaEinflusszonen in Sudostasien im 11 Jahrhundert Haripunjaya im Norden grun Haripunjaya wurde Ende des 13 Jahrhunderts von Truppen des Tai Konigs Mangrai belagert und eingenommen und zu dessen Konigreich Lan Na hinzugefugt Inhaltsverzeichnis 1 Grundung 2 Aufstieg und Niedergang 3 Legendare Herrscher von Haripunjaya 4 Literatur 5 EinzelnachweiseGrundung BearbeitenDie sagenhafte Fruhgeschichte von Haripunjaya findet sich unter Chamadevi Nach den Chroniken von Chamadevivamsa und Jinakalamali wurde die Stadt 661 durch einen Einsiedler namens Suthep gegrundet Der Mon Herrscher in der Gegend von Lop Buri sandte den Chroniken zufolge seine Tochter Chamadevi hierher um erste Konigin zu werden Diese Daten werden jedoch als zu fruh angesehen der tatsachliche Beginn des Konigreiches liegt eher in der Mitte des 8 Jahrhunderts Zu jener Zeit war der grosste Bereich des heutigen Zentral Thailand in der Hand einiger Mon Konigreiche die als Dvaravati zusammengefasst werden Konigin Chamadevi gebar den legendenhaften Aufzeichnungen zufolge Zwillinge der Erstgeborene folgte ihr auf den Thron nach wahrend der andere Herrscher im benachbarten Lampang wurde Die altesten uberlieferten Inschriften der Mon auf dem Gebiet Haripunjayas stammen aus dem fruhen 11 Jahrhundert Sie ahneln in Sprache und Schrift denen der Mon in Unterbirma Pegu und Thaton nicht aber denen in Zentralthailand Dvaravati 3 Aufstieg und Niedergang Bearbeiten nbsp Suwanna Chedi des Wat Phra That HariphunchaiMoglicherweise floh die Bevolkerung Haripunjayas im 11 Jahrhundert nach einer Epidemie in die Mon Staaten Pegu und Thaton Dort lernten sie den Theravada Buddhismus kennen den sie bei ihrer Ruckkehr nach Haripunjaya mitbrachten 3 Die Chroniken berichten dass die Khmer Haripunjaya wahrend des 11 Jahrhunderts mehrere Male erfolglos belagerten Diese Berichte konnen sich auf Legenden beziehen doch ist es Tatsache dass andere Mon Konigreiche zu jener Zeit tatsachlich an die Khmer fielen Haripunjaya unterstutzte im 11 und 12 Jahrhundert die Mon Staaten des Dvaravati Netzwerks im heutigen Zentralthailand gegen die Expansion der Khmer Der Chedi des Wat Chamadevi im heutigen Lamphun soll an einen Sieg der Mon Staaten uber die Khmer erinnern Der damalige Konig Adittaraja Athittarat soll 1150 auch die Chedi Stupa des Wat Phra That Hariphunchai errichtet haben In ihr soll eine Reliquie des Buddha aufbewahrt werden die Adittaraja angeblich entdeckt hat 3 Gestutzt auf den Theravada Buddhismus wurde Haripunjaya das erste Staat auf dem Gebiet des heutigen Nordthailands der uber eine bloss kleinraumige Stammesherrschaft hinausging Es dehnte seinen Einfluss von der Stadt Haripunjaya weit nach Suden in die Ebene des Mae Nam Ping Ping Fluss aus Mitte des 13 Jahrhunderts dominierte Haripunjaya klar das Gebiet den heutigen Norden Thailands in politischer wirtschaftlicher und kultureller Hinsicht Seine Hauptstadt war ein bedeutendes Zentrum des Handels zwischen China und Sudostasien und der vielleicht wichtigste Umschlagplatz auf der Handelsroute von Yunnan zum Golf von Thailand und Golf von Martaban 4 Obwohl es von Mon Konigen regiert wurde und Mon und die mit ihnen verwandten Lawa vermutlich auch die Bevolkerungsmehrheit stellten war Haripunjaya kein ethnisch homogener Staat Die Chronik erwahnt bereits im Jahr 1147 ein Dorf der Thai und im 13 Jahrhundert sind auch in der Elite des Staats Thai belegt Im 1257 rebellierte der taistammige Gouverneur der Stadt Khelang Nakhon heutige Lampang und brachte kurzzeitig sogar die Hauptstadt Haripunjaya unter seine Kontrolle 4 Der Thai Furst Mangrai aus Ngoen Yang im aussersten Norden des heutigen Thailands der Chiang Rai gegrundet und zu seiner Hauptstadt gemacht hatte eroberte Haripunjaya in den Jahren 1281 82 oder 1292 93 Die Jahreszahl variiert in verschiedenen Chroniken 1292 93 gilt aber als wahrscheinlicher Haripunjaya wurde nicht durch militarische Uberlegenheit der Truppen Mangrais eingenommen Laut der Chronik von Chiang Mai begab sich Ai Fa ein Adjutant Mangrais nach Haripunjaya und stieg dort zum engsten Vertrauten des Konigs Yiba auf Tatsachlich war seine Absicht das Reich durch List und Verrat zu schwachen Er ordnete im Namen des Konigs die Anlage eines anspruchsvollen Bewasserungssystems an und verpflichtete die Bevolkerung dazu zur Zwangsarbeit Der dadurch hervorgerufene Unmut schwachte Haripunjaya und ermoglichte die Eroberung durch Mangrai Dieser fugte den Staat seinem neu gegrundeten Reich Lan Na hinzu zu dessen Hauptstadt er bald darauf Chiang Mai machte und das seinen Einfluss uber ganz Nordthailand und daruber hinaus ausdehnte 5 6 7 Haripunjaya wurde aber nicht nur von Lan Na annektiert seine Traditionen lebten in vielerlei Hinsicht in Lan Na fort So wurde die Lanna Schrift aus der Mon Schrift von Haripunjaya entwickelt Auch die buddhistischen und kunstlerischen Traditionen Haripunjayas wurden in Lan Na fortgesetzt und weiterentwickelt namentlich in Architektur 8 und Bildhauerei 9 Legendare Herrscher von Haripunjaya BearbeitenChamadevi Konigin Hanayos Kumancharat Rudantra Sonamanchusaka Samsara Padumarat Kusadeva Nokarat Dasarat Gutta Sera Yuvarat Brahmtarayo Muksa Traphaka Uchitachakraphad Konig von Lavo also Lopburi Kampol Chakaphadirat Konig von Atikuyaburi Vasudev Yeyyala Maharat Konig von Lampang Sela Kanchana Chilanka Phunthula Ditta Chettharat Cheyakarat Phaticharat Thamikarat Ratharat Saphasith Chettharat Jeyakarat Datvanyarat Ganga Siribun Uthen Phanton Atana Havam Trangal Yotta YipLiteratur BearbeitenRobert L Brown The Dvaravati Wheels of the Law and the Indianization of South East Asia Brill Leiden 1996 ISBN 90 04 10435 6 Bodhiraṃsi The Legend of Queen Cama Bodhiraṃsi sCamadevivaṃsa a Translation and Commentary Herausgegeben von Donald K Swearer und Sommai Premchit State University of New York Press Albany 1998 ISBN 0 7914 3775 2 Volker Grabowsky Bevolkerung und Staat in Lan Na Ein Beitrag zur Bevolkerungsgeschichte Sudostasiens Otto Harrassowitz Verlag Wiesbaden 2004 ISBN 3 447 05111 6 S 73 85 Kapitel 4 2 Hariphunchai Mon und Lua im Sudwesten Volker Grabowsky Kleine Geschichte Thailands C H Beck Munchen 2010 ISBN 978 3 406 60129 3 S 62 64 Abschnitt Von Hariphunchai zu Chiang Mai Einzelnachweise Bearbeiten So z B in Robert L Brown The Dvaravati Wheels of the Law and the Indianization of South East Asia Brill Leiden 1996 Donald K Swearer Sommai Premchit Hrsg The Legend of Queen Cama Bodhiraṃsi sCamadevivaṃsa a Translation and Commentary State University of New York Press Albany 1998 David K Wyatt Thailand A Short History 2 Auflage Silkworm Press Chiang Mai 2004 Swearer Sommai The Legend of Queen Cama 1998 S xxv a b c Grabowsky Kleine Geschichte Thailands 2010 S 62 a b Grabowsky Kleine Geschichte Thailands 2010 S 63 Grabowsky Kleine Geschichte Thailands 2010 S 63 64 Grabowsky Bevolkerung und Staat in Lan Na 2004 S 81 82 Patit Paban Mishra The History of Thailand Greenwood 2010 S 40 Sarassawadee Ongsakul History of Lan Na Silkworm Books Chiang Mai 2005 ISBN 974 9575 84 9 S 57 Carol Stratton Buddhist Sculpture of Northern Thailand Silkworm Books Chiang Mai 2004 S 129 368 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Haripunjaya amp oldid 224492892