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Fanjeaux okzitanisch Fanjaus ist eine sudfranzosische Gemeinde mit 859 Einwohnern Stand 1 Januar 2020 im Departement Aude in der Region Okzitanien Fanjeaux FanjausFanjeaux Frankreich Staat FrankreichRegion OkzitanienDepartement Nr Aude 11 Arrondissement CarcassonneKanton La Piege au RazesGemeindeverband Piege Lauragais MalepereKoordinaten 43 11 N 2 2 O 43 187777777778 2 0344444444444 Koordinaten 43 11 N 2 2 OHohe 155 395 mFlache 25 49 km Einwohner 859 1 Januar 2020 Bevolkerungsdichte 34 Einw km Postleitzahl 11270INSEE Code 11136Fanjeaux Kloster Prouille Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Bevolkerungsentwicklung 3 Wirtschaft 4 Geschichte 5 Sehenswurdigkeiten 6 Personlichkeiten 7 WeblinksLage BearbeitenFanjeaux liegt auf einem Hugel im Sudosten der Landschaft des Lauragais etwa 82 Kilometer Fahrtstrecke in sudostlicher Richtung von Toulouse entfernt Etwa 20 Kilometer nordwestlich liegt Castelnaudary Bis nach Carcassonne sind es etwa 19 Kilometer in ostlicher Richtung Bevolkerungsentwicklung BearbeitenJahr 1968 1975 1982 1990 1999 2008 2016Einwohner 776 748 778 775 770 776 831Im Mittelalter war Fanjaux eine wichtige Stadt mit etwa 3000 Einwohnern Am Vorabend der Franzosischen Revolution zahlte der Ort immer noch ca 2000 Einwohner Wirtschaft BearbeitenWie in den meisten Orten des Lauragais auch Pays de la Cocagne Schlaraffenland genannt spielte der Anbau die Weiterverarbeitung und der Handel von Farberwaid pastel im spaten Mittelalter und in der fruhen Neuzeit eine wichtige Rolle im Wirtschaftsleben der wohlhabenden Stadt Doch bereits im 18 Jahrhundert wurde der Anbau von pastel aufgegeben es war durch den aus der vorwiegend in den amerikanischen Kolonien angebauten Indigopflanze gewonnenen neuen Farbstoff Indigo allmahlich vom Markt verdrangt worden Seitdem mussten sich die Bauern im Lauragais wieder von Getreide Weizen Mais Sonnenblumen und ein wenig Viehzucht Schafe ernahren Fanjeaux hat Anteil am Weinbaugebiet Malepere welches Rot und Roseweine mit geschutzter Herkunftsbezeichnung AOC hervorbringt Geschichte BearbeitenDer Name der Gemeinde ist wahrscheinlich herzuleiten vom lateinischen Begriff Fanum Jovis was auf Jupiter und somit auf antike Ursprunge verweist Im 12 Jahrhundert befand sich an der Stelle der spateren Stadt eine befestigte Siedlung castrum deren Einwohner sich grosstenteils zum Katharerglauben bekannten Im Jahr 1193 unterhielt Guilhabert de Castres der spatere Katharerbischof von Toulouse hier ein offenes Haus fur seine Glaubensbruder nbsp Pedro Berruguete Gottesurteil bzw Feuerwunder von Fanjeaux um 1490 im Hintergrund links stehen Dominikus mit Heiligenschein und ein BegleiterAls Befurworter einer intellektuellen und spirituellen Auseinandersetzung mit dem Katharerglauben grundete der spanische Adlige Domingo de Guzman der spatere Hl Dominikus der zusammen mit seinem Bischof Diego de Acebo im Suden Frankreichs unterwegs war im Jahr 1206 ganz in der Nahe von Fanjaux bei Prouille sein erstes Kloster fur bekehrte Katharerinnen das im Jahre 1283 uber 160 fromme Frauen beherbergte Fanjaux selbst gilt einer in leicht abgewandelten Fassungen uberlieferten Legende zufolge als Ort eines Wunders bzw eines Gottesurteils Dominikus sollte auf Bitten der anwesenden Katharer seine Argumente gegen deren Glauben auf ein Blatt Papier schreiben dieses ubergab er den katharischen Anwesenden die mit ihm diskutiert hatten Man warf es ins Feuer mit den Worten Wenn deine Argumente richtig sind wird der Zettel nicht verbrennen er verbrannte nicht Daraufhin schrieben sie ihre Argumente fur den Katharerglauben ebenso auf ein Blatt Papier und warfen es in dasselbe Feuer zweimal blieb es unversehrt beim dritten Mal flog es hoch in die Luft und setzte einen holzernen Balken des Dachgestuhls in Brand Ob die Legende noch zu Lebzeiten von Dominikus entstand ist unbekannt Jedenfalls betrachtete man sie als unheilvolles Zeichen fur die alles in Brand setzende und zerstorerische Kraft des Katharerglaubens bzw von sektiererischen Glaubenslehren im Allgemeinen Dominikus hielt sich noch mehrmals kurz in Fanjeaux auf wo dann im 14 Jahrhundert auch ein Monchskloster gegrundet wurde Wahrend des Albigenserkreuzzugs 1209 1229 war Fanjeaux zeitweise 1209 1214 Hauptquartier Simon de Montforts des Anfuhrers des Kreuzritterheeres Im Hundertjahrigen Krieg 1347 1463 wurde der Ort von den Truppen des Schwarzen Prinzen Edward of Woodstock zerstort 1355 Nach dem Wiederaufbau erlebte er seine Blutezeit im ausgehenden Mittelalter und in der fruhen Neuzeit durch den Anbau von Farberwaid pastel Die Stadt schutzte ihren Wohlstand durch eine Stadtbefestigung remparts mit 14 Turmen und einem vorgelagerten Graben Vier der 14 Turme waren im Jahr 1821 noch vorhanden Sehenswurdigkeiten BearbeitenDie Eglise Notre Dame de l Assomption ist die Pfarrkirche von Fanjeaux und wurde der Uberlieferung zufolge im ausgehenden 13 Jahrhunderts an der Stelle des ehemaligen Jupiterheiligtums errichtet Es ist eine einschiffige gotische Kirche mit holzernem Dachstuhl im Langhaus sowie mit sechs rippengewolbten Seitenkapellen und einer ebenfalls rippengewolbten Apsis Im Innern der Kirche wird noch der angekohlte Balken des Feuerwunders gezeigt In der Nahe der Kirche wurde im 13 Jahrhundert ein Kreuz aufgestellt dass ursprunglich an der Stelle des Feuerwunders stand Auf der einen Seite zeigt es in der Mitte eine segnende Hand die andere Seite zeigt ein Lamm Gottes Agnus Dei Die Gebaude des Dominikanerklosters Cloitre des Dominicains geht auf eine Schenkung aus dem 14 Jahrhundert zuruck Die heutige Kirche ist jedoch ein Jahrhundert junger sie ist einschiffig mit einem geraden Chorschluss und mit Seitenkapellen Vom einfachen aus Ziegelstein gemauerten Kreuzgang ist nur der Westflugel erhalten der ehemalige Kapitelsaal ist zu einer Kapelle umgewandelt worden In einer Ecke des Kreuzgangs befinden sich die Ruinen des Gebaudes in dem sich das Feuerwunder abgespielt haben soll Im sogenannten Maison St Dominique soll der Prediger bei seinen wiederholten Aufenthalten in Fanjeaux gewohnt haben Es hat einen spater veranderten Kamin aus dem 13 Jahrhundert Sudlich der Kirche inmitten des Hauptplatzes steht eine auf Holzstutzen ruhende Markthalle halle aus dem 18 Jahrhundert die auch bei Dorffesten etc genutzt wurde Der Le Seignadou Kreuzzeichen genannte Aussichtspunkt bietet schone Blicke uber die umgebende Landschaft Das nach der vollstandigen Zerstorung wahrend der Revolutionsjahre im 19 Jahrhundert 1857 1878 nach Planen des Dominikaners Lacordaire neu erbaute Dominikanerinnenkloster Prouille liegt etwa 2 5 Kilometer nordwestlich Die zugehorige quadratische Emporenkirche wurde erst 1886 in romanisch byzantinischem Stil erbaut Etwa 30 Nonnen vom Orden der Dominicaines enseignantes du Saint Nom de Jesus leben in dem Kloster nbsp Kirche Notre Dame nbsp Kirche Notre Dame Innenansicht nbsp Markthalle nbsp Kloster Prouille InnenansichtPersonlichkeiten BearbeitenPierre Roger de Cabaret nach 1229 Ritter Faydit Guilhabert de Castres um 1165 um 1240 Katharer Bischof von ToulouseWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Fanjeaux Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Webseite der Gemeinde franz Fanjeaux Fotos Infos franz Fanjeaux Landschaft Fotos Fanjeaux Landschaft FotoGemeinden im Arrondissement Carcassonne Aigues Vives Airoux Alairac Alzonne Aragon Arquettes en Val Arzens Azille Badens Bagnoles Baraigne Barbaira Belflou Belpech Berriac Blomac Bouilhonnac Bram Brezilhac Brousses et Villaret Cabrespine Cahuzac Capendu Carcassonne Carlipa Castans Castelnaudary Caudebronde Caunes Minervois Caunettes en Val Caux et Sauzens Cavanac Cazalrenoux Cazilhac Cenne Monesties Citou Comigne Conques sur Orbiel Couffoulens Cumies Cuxac Cabardes Douzens Fajac en Val Fajac la Relenque Fanjeaux Fendeille Fenouillet du Razes Ferran Floure Fonters du Razes Fontiers Cabardes Fonties d Aude Fournes Cabardes Fraisse Cabardes Gaja la Selve Generville Gourvieille Hounoux Issel Labastide d Anjou Labastide en Val Labastide 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