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Wilhelm I der Lowe Schottisch Galisch mittelalt Uilliam mac Eanric modernes Schottisch Galisch Uilleam mac Eanraig dt Wilhelm Sohn Heinrichs engl William I the Lion William Dunkeld William Canmore um 1142 4 Dezember 1214 auf Stirling Castle war schottischer Konig Mit 49 Jahren war seine Herrschaft die langste Regierungszeit eines schottischen Konigs im Mittelalter und nach der Herrschaft von Jakob VI die langste Regierung eines schottischen Konigs Siegel von Konig Wilhelm von Schottland Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft Jugend und Thronfolge 2 Konig der Schotten 2 1 Wechselhaftes Verhaltnis zu Heinrich II von England 2 2 Krieg gegen Heinrich II 2 2 1 Zogernde Unterstutzung der Rebellion der Sohne des Konigs 2 2 2 Der schottische Feldzug von 1173 2 2 3 Der schottische Feldzug von 1174 2 2 4 Abschluss des Vertrags von Falaise 3 Wilhelm als Vasall des englischen Konigs 3 1 Niederschlagung der Rebellion in Galloway 3 2 Kirchenpolitik 3 2 1 Streit um die geistliche Oberhoheit uber Schottland 3 2 2 Stiftung von Arbroath Abbey 3 2 3 Streit um die Diozese St Andrews 3 3 Rebellionen in Moray und Galloway 3 4 Heirat 4 Wiedererlangung der Unabhangigkeit 4 1 Der Verzicht von Canterbury 4 2 Die Bulle Cum universi 4 3 Erneute Verhandlungen uber Northumberland 4 4 Klarung der Nachfolge des Konigs 4 5 Konflikte in Caithness und mit Jarl Harald von Orkney 5 Die Spatzeit der Herrschaft 5 1 Belastetes Verhaltnis zu Johann Ohneland 5 2 Der Vertrag von Norham 5 3 Erneuter Aufstand der Macwilliams 5 4 Letzte Jahre und Tod 6 Die Herrschaft des Konigs 6 1 Die Person des Konigs 6 2 Organisation der Regierung und Rechtsprechung 6 3 Entwicklung des Handels und Reform der Finanzverwaltung 6 4 Feudalisierung des Adels 6 5 Verhaltnis zur Kirche 7 Familie und Nachkommen 8 Nachwirkung 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseHerkunft Jugend und Thronfolge BearbeitenWilhelm war der zweite von drei Sohnen von Henry Earl of Northumberland und von dessen Frau Ada de Warenne Als Kind hatte er einige fur seine Zeit unubliche fruhe offentliche Auftritte und bereits vor 1150 wurde in seinem Namen eine Urkunde ausgestellt Sonst ist uber seine Kindheit nur wenig bekannt Kurz nach dem Tod seines Vaters im Juni 1152 erhob ihn sein Grossvater Konig David I zum Earl of Northumberland Nach dem Tod seines Grossvaters im Mai 1153 wurde Wilhelms alterer Bruder Malcolm IV Konig der Schotten Er schloss im Juni oder Juli 1157 mit dem englischen Konig Heinrich II den Vertrag von Chester In diesem Vertrag verzichtete der schottische Konig auf die nordenglischen Grafschaften womit Wilhelm seinen Titel verlor Diesen Verlust versuchte er sein Leben lang zuruckzugewinnen 1 Als Entschadigung erhielt er in Northumberland Besitzungen im Tynedale aus denen er jahrliche Einkunfte von etwa 10 hatte 2 Diese Besitzungen behielt er bis zu seinem Tod Dazu sorgte sein koniglicher Bruder fur seinen Unterhalt Im Gegenzug unterstutzte Wilhelm loyal seinen Bruder Er bezeugte regelmassig konigliche Urkunden und begleitete seinen Bruder als dieser 1159 nach Poitiers reiste und anschliessend den englischen Konig bei der Belagerung des sudfranzosischen Toulouse unterstutzte Dabei wurde Wilhelm von seinem Bruder in Perigueux zum Ritter geschlagen 3 Erst 1160 kehrten der Konig und Wilhelm nach Schottland zuruck 1163 begleitete Wilhelm zusammen mit seinem jungeren Bruder David Malcolm IV als dieser nach Woodstock reiste und dort dem englischen Konig Hommage leistete Nach alteren Angaben soll Wilhelm noch zu Lebzeiten seines kinderlosen Bruders Malcolm fur diesen die Regentschaft in Schottland ubernommen haben was jedoch nicht zutreffend ist Er hielt sich aber am Konigshof auf und war zweifelsfrei bereit nach dem fruhen Tod seines Bruders im Dezember 1165 die Herrschaft zu ubernehmen Seine Thronfolge war ungefahrdet und am 24 Dezember 1165 wurde er in Scone in einer traditionellen Zeremonie als Konig der Schotten inthronisiert Konig der Schotten BearbeitenWechselhaftes Verhaltnis zu Heinrich II von England Bearbeiten 1166 reiste Wilhelm zum englischen Konig Heinrich II in die Normandie Der Grund fur die Reise ist unbekannt womoglich versuchte Wilhelm zu erreichen dass ihm der englische Konig Northumberland zuruckgab Vielleicht erhob er auch Anspruche auf die Bretagne Dort hatte Heinrich II Herzog Conan IV abgesetzt der mit Margarete einer Schwester von Wilhelm verheiratet war Anschliessend ubernahm der englische Konig im Namen von Wilhelms Nichte Konstanze der Erbin von Conan zunehmend Einfluss in der Bretagne Vom englischen Konig soll Wilhelm sich im Streit getrennt haben Daneben nahm er bei seinem Aufenthalt in Frankreich mit Erfolg an Turnieren teil Im August oder September 1166 war er in Fougeres und auf dem Mont Saint Michel 1168 soll Wilhelm dann Kontakt mit dem franzosischen Konig Ludwig VII aufgenommen haben einem Gegner von Heinrich II Er bot ihm seine Freundschaft und Unterstutzung im Konflikt mit dem englischen Konig an und erhoffte wohl selbst Unterstutzung bei der Ruckgewinnung von Northumberland 4 Am 5 April 1170 nahm Wilhelm jedoch zusammen mit seinem Bruder David an einer Ratsversammlung des englischen Konigs in Windsor teil Zu dieser Zeit plante der englische Konig die Kronung seines altesten Sohns Heinrich dem Jungeren Wilhelm und sein Bruder blieben wahrscheinlich die nachsten Monate uber in Sudengland Am 31 Mai war Wilhelm wieder in Windsor und am 14 Juni 1170 nahm er an der Kronung des jungeren Heinrichs in London teil Anschliessend leisteten er und David dem jungeren Heinrich fur ihre englischen Besitzungen Hommage Krieg gegen Heinrich II Bearbeiten Zogernde Unterstutzung der Rebellion der Sohne des Konigs Bearbeiten Nach einer spater verfassten Chronik bat Wilhelm den jungeren Heinrich um die Ubergabe von Northumberland was jedoch nicht belegt ist Wenn Wilhelm die Bitte vorgetragen hat wurde sie jedenfalls wieder abgeschlagen Im Marz 1173 begann der jungere Heinrich zusammen mit seinen Brudern Gottfried und Richard eine Rebellion gegen ihren Vater Sie fluchteten zum franzosischen Konig und baten auch den schottischen Konig um Unterstutzung Im Gegenzug bot der jungere Heinrich Wilhelm die nordenglischen Grafschaften und seinem Bruder David die Titel Earl of Huntingdon und Earl of Cambridgeshire an Daraufhin berief Wilhelm im Sommer 1173 seine Barone zu einer Ratsversammlung ein Bei dieser Versammlung wurde entschieden dass Wilhelm Heinrich II um die Ruckgabe von Northumberland bitten solle Sollte der englische Konig diese Bitte ablehnen so sollte Wilhelm seine Hommage widerrufen Als Heinrich II erwartungsgemass erneut die Bitte von Wilhelm ablehnte berief der schottische Konig wieder seine Barone ein Wahrend Wilhelm bereit zum Krieg war waren mehrere Barone dagegen Den Ausschlag gab das Versprechen des franzosischen Konigs und von Graf Philipp von Flandern ein Soldnerheer nach England zu schicken Dazu bestatigten sie das Angebot von Heinrich dem Jungeren auf die Abtretung der nordenglischen Grafschaften Daraufhin trat Wilhelm dem Bundnis gegen Heinrich II bei Dieses gegen England gerichtete Bundnis mit Frankreich wurde ab 1295 als Auld Alliance zum festen Bestandteil der schottischen Politik Der schottische Feldzug von 1173 Bearbeiten Nachdem Wilhelm sein aufgebotenes Heer bei Caddonlea in der Nahe von Selkirk gemustert hatte fielen die Schotten um den 20 August 1173 in Northumberland ein Zunachst griffen sie Wark Castle an Dem Kommandanten der Burg wurde ein Waffenstillstand gewahrt wahrend Hugh de Puiset der Bischof von Durham einem Kampf auswich Die Schotten stiessen bis Alnwick Warkworth und Newcastle vor Sie plunderten die Dorfer der Region wahrend sie die Burgen nicht erobern konnten Von Newcastle stiessen die Schotten westlich bis nach Carlisle vor Auch dort konnten sie die Burg nicht erobern und als sie erfuhren dass ein englisches Entsatzheer unter dem Befehl des Justiciars Ranulf de Glanville im Anmarsch war zogen sie sich nach Roxburgh zuruck Glanville brannte daraufhin die Grenzstadt Berwick nieder Als Glanville jedoch erfuhr dass eine feindliche Armee aus Flandern in England gelandet war schloss er mit Wilhelm einen bis zum 13 Januar 1174 befristeten Waffenstillstand Anschliessend zog das englische Heer wieder nach Suden Spater wurde der Waffenstillstand bis zum 24 Marz 1174 verlangert nachdem der Bischof von Durham 300 Mark an Wilhelm gezahlt hatte Der schottische Feldzug von 1174 Bearbeiten Nach Ablauf des Waffenstillstands fuhrte Wilhelms Bruder David nach Ostern 1174 einen Feldzug bis in die englischen Midlands Zusammen mit Soldnern aus Flandern plunderte ein weiteres schottisches Heer unter Wilhelms Fuhrung die Kuste von Northumberland Das Heer belagerte auch wieder Wark Castle Nachdem der Versuch die Burg niederzubrennen gescheitert war brachen die Schotten die Belagerung ab Dann zog das schottische Heer wieder nach Carlisle doch erneut scheiterte der Angriff auf die Burg Dagegen ergaben sich die Besatzungen von Appleby und Brough Castle Wilhelm zog mit seinem Heer nun wieder nach Osten doch der Angriff auf Prudhoe Castle scheiterte Als er von einem nahenden englischen Heer erfuhr zog er sich nach Norden nach Alnwick zuruck Dort unternahmen Teile des Heers Raubzuge in die Umgebung wodurch sich das Heer zerstreute Am 13 Juli 1174 griffen die Englander uberraschend die Schotten an In der folgenden Schlacht wurde Wilhelms Pferd getotet Er lag unter dem toten Pferd eingeklemmt und musste sich Ranulf de Glanville ergeben Der schottische Konig hatten den Krieg gegen Heinrich II begonnen und mit seiner Gefangennahme war der Krieg fur die Schotten verloren nbsp Die Gefangennahme von Wilhelm bei Alnwick Buchmalerei aus dem 13 Jahrhundert Abschluss des Vertrags von Falaise Bearbeiten Glanville brachte seinen Gefangenen zunachst nach Newcastle Am 24 Juli musste Wilhelm in Northampton vor Heinrich II treten der inzwischen die Kontrolle uber England zuruckgewonnen hatte Der englische Konig liess den schottischen Konig in die Normandie bringen wo er zunachst in Caen und spater in Falaise inhaftiert wurde Die Schotten versuchten rasch die Freilassung ihres Konigs zu erreichen Bischof Richard von St Andrews und Bischof Richard von Dunkeld die beide fruher konigliche Kaplane gewesen waren sowie Abt Geoffrey II von Dunfermline reisten als Unterhandler in die Normandie Sie begannen mit Heinrich II Verhandlungen uber einen Frieden und die Freilassung des Konigs Der englische Konig hatte bereits mit seinen rebellischen Sohnen einen grosszugigen Frieden geschlossen doch mit den Schotten wurde ein eigener Vertrag geschlossen Fur seine Freilassung musste Wilhelm am 1 Dezember 1174 im Vertrag von Falaise die Oberherrschaft des englischen Konigs uber Schottland anerkennen Am 8 Dezember wurde der Vertrag in Valognes bestatigt In dem Vertrag musste der schottische Konig die Lehnshoheit des englischen Konigs uber Schottland und uber seine weiteren Besitzungen anerkennen Wilhelm sein Bruder David und eine Gruppe schottischer Geistlicher mussten zusichern dass die Kirche von Schottland zukunftig der englischen Kirche unterstellt sei Dem englischen Konig wurden Roxburgh Berwick Jedburgh Edinburgh und Stirling Castle ubergeben wobei der schottische Konig weiter fur den Unterhalt der Burgen aufkommen musste Kein Schwerverbrecher durfte mehr in England oder Schottland Zuflucht vor dem Gesetz des anderen Reiches finden Die Schotten mussten uber 20 namhafte Adlige als Geiseln stellen Als Folge der militarischen Katastrophe verlor Schottland durch den Vertrag seine politische Unabhangigkeit Am 11 Dezember 1174 durfte Wilhelm die Normandie verlassen Er reiste zunachst nach England wo er vermutlich blieb bis die schottischen Burgen ubergeben worden waren Im Februar 1175 kehrte er nach Schottland zuruck Wilhelm als Vasall des englischen Konigs BearbeitenNiederschlagung der Rebellion in Galloway Bearbeiten Wie schon sein Bruder Malcolm IV nach seiner Ruckkehr aus Sudfrankreich 1160 sah sich auch Wilhelm nach seiner Ruckkehr einer Rebellion gegenuber Das sudwestschottische Galloway hatte seit 1160 unter der Herrschaft von Uhtred gestanden und galt als befriedet Nach der Gefangennahme von Wilhelm war es jedoch zu einer Revolte gekommen bei der Uhtred am 22 September 1174 von seinem Bruder Gilbert ermordet worden war Gilbert versuchte nun Galloway direkt Heinrich II zu unterstellen der ein Cousin von ihm war Der englische Konig akzeptierte diese Unterstellung nicht sofort lehnte sie aber auch nicht ausdrucklich ab Wilhelm durfte gemass den Bestimmungen des Vertrags von Falaise nicht gegen einen moglichen Vasallen des englischen Konigs vorgehen Am 10 August 1175 gelobten Wilhelm sein Bruder David und fuhrende schottische Adlige und Geistliche in York Heinrich II Treue Die Geistlichen schworen dazu dass sie sich der Kirche von England unterstellen wurden wie es ihre Vorganger gemacht und wie sie es rechtmassig auch gemusst hatten Wilhelm legte als Zeichen seiner Unterwerfung seinen Helm seine Lanze und seinen Sattel auf dem Altar von York Minster ab was sowohl kirchliche wie auch weltliche Bedeutung hatte Anschliessend erlaubte ihm der englische Konig die Rebellion in Galloway niederzuschlagen Ein schottisches Heer besetzte die Region und konnte eine Verstandigung mit Gilbert erreichen Am 9 Oktober 1176 kam Wilhelm zu Heinrich II als dieser in Feckenham in Worcestershire Hof hielt Dabei ist ungeklart ob er von sich aus oder auf Befehl des englischen Konigs kam In seiner Begleitung war aber Gilbert of Galloway der sich dem englischen Konig unterwarf Er stellte seinen Sohn Duncan als Geisel und bot eine Zahlung von 1000 Mark Silber an was Heinrich II akzeptierte Damit blieb Galloway unter Gilberts Herrschaft der Oberhoheit von Heinrich II unterstellt doch dafur war die Region fur die nachsten Jahre befriedet 5 Kirchenpolitik Bearbeiten Streit um die geistliche Oberhoheit uber Schottland Bearbeiten Nach 1175 musste Wilhelm weitere Bestimmungen des Vertrags von Falaise ertragen Roxburgh Berwick und Edinburgh Castle waren von englischen Truppen besetzt fur deren Unterhalt Landereien ubergeben und Abgaben erhoben werden mussten Jedburgh und Stirling Castle waren moglicherweise nur kurzzeitig in englischer Hand und wurden dann wieder geraumt denn bereits kurz nach 1175 erliess Wilhelm in Stirling Urkunden Gemass den Gelobnissen von York berief Heinrich II im Januar 1176 eine Ratsversammlung nach Northampton ein zu der er Wilhelm und die schottischen Bischofe berief In Northampton verlangte er von den Bischofen den Gehorsamseid auf die Kirche von England Die schottischen Bischofe erklarten aber dass ihre Vorganger nie einen derartigen Eid geleistet hatten Bischof Jocelin von Glasgow konnte sogar eine Urkunde vorlegen nach der seine Diozese ausdrucklich von der geistlichen Oberhoheit der englischen Kirche befreit war Als es dann auch noch zwischen Erzbischof Richard von Canterbury und Erzbischof Roger von York zum Streit kam wem von ihnen die schottischen Bischofe denn jetzt untertan seien endete die Versammlung ohne Ergebnis Schottische Gesandte reisten daraufhin zu Papst Alexander III Dieser hob am 30 Juli 1176 in der Bulle Super anxietatibus die Zustandigkeit des Erzbistums York auf bis der Streit untersucht und geklart worden war Damit blieb die schottische Kirche bis auf weiteres von der englischen Kirche unabhangig 6 Vermutlich im August 1176 traf Kardinal Vivian auch Vibiano als papstlicher Legat in Schottland ein Er reiste auch nach Irland und England ehe er am 1 August 1177 ein Konzil in Holyrood abhielt Da von dem Konzil keine schriftlichen Beschlusse uberliefert sind bleibt es offen ob der Kardinal die Zustandigkeit des Erzbistums York fur Schottland anerkannt oder abgelehnt hat Konig Wilhelm war bei dem Konzil nicht anwesend denn bevor es zusammentrat hatte ihn Heinrich II zu sich gerufen Er sollte am 1 Juli 1177 in Winchester sein um an einem Feldzug des englischen Konigs in die Normandie teilzunehmen Stiftung von Arbroath Abbey Bearbeiten Wilhelm uberquerte vermutlich nicht den Armelkanal denn der Feldzug wurde verschoben Wahrend der schottische Konig vollig der Autoritat des englischen Konigs unterstand hatten die schottischen Bischofe schon mit Verhandlungen begonnen durch die die Bestimmungen des Vertrags von Falaise gelockert wurden Es ist vermutlich kein Zufall dass Wilhelm zu dieser Zeit Arbroath Abbey als Tochterkloster von Kelso Abbey stiftete Seit seiner Thronbesteigung hatte er nur wenig Interessen an den Klostern gezeigt die seine Familie bislang gestiftet hatte Er hatte nur die letzte Schenkung seines Bruders Malcolm an Dunfermline Abbey bestatigt doch sonst hatte er nur weitere fruhere Schenkungen bestatigt und selbst nur gelegentlich kleinere Schenkungen gemacht Die Stiftung war sowohl eine politische wie religiose Geste Patron der Abtei war Thomas Becket womit ein Opfer der Politik von Heinrich II geehrt wurde Dazu hatte Heinrich II an dem Tag an dem Wilhelm gefangen genommen worden war 24 Stunden Busse fur den Mord an Becket leisten mussen Dieser Zufall hatte ohne Zweifel Bedeutung fur Wilhelm Die Abtei war reich beschenkt und im Herbst 1178 offiziell gegrundet worden doch es gibt kein Zeichen dass fruhzeitig mit dem Bau des Konvents begonnen wurde In den 1190er Jahren machten Wilhelm und andere Adlige weitere Schenkungen und vor 1200 war das Kloster in Betrieb Der Bau der Kirche war bis 1214 so weit fortgeschritten dass der Konig in ihr beigesetzt werden konnte Die erhaltenen Ruinen zeigen dass die Kirche dem Status als neuen koniglichen Begrabnisort entsprechen sollte und die Kirchen von Dunfermline Abbey und von St Andrews architektonisch ubertreffen sollte nbsp Die Ruine der von Wilhelm gestifteten Klosterkirche von ArbroathStreit um die Diozese St Andrews Bearbeiten Nach dem Tod von Bischof Richard von St Andrews im Mai 1178 ignorierten die Monche des Kathedralpriorats die Wunsche des Konigs und wahlten John the Scot zum neuen Bischof Der Konig ignorierte die Wahl und liess seinen Kaplan Hugh zum Bischof wahlen und weihen John the Scot wandte sich unterdessen an den Papst und protestierte gegen die Weihe von Hugh Papst Alexander III hatte in seiner Bulle Super anxietatibus bereits gezeigt dass er nicht bereit war Laien wie Heinrich II Entscheidungen uber geistliche Autoritat zuzugestehen 7 Der Papst stellte sich deshalb gegen Wilhelm und unterstutzte den nach kanonischen Recht gewahlten John Der papstliche Legat Alexius hielt am 15 Juni 1180 ein Konzil in Holyrood ab Wahrend dieser Versammlung wurde Hugh formlich als Bischof abgesetzt wahrend John zum Bischof geweiht wurde Hugh agierte aber weiter als Bischof wahrend der Konig Geistliche die John the Scot unterstutzten verfolgen liess Vor diesem Druck mussten John und seine Verwandten Schottland verlassen Sie reisten zu Heinrich II in die Normandie und baten ihn als Lehnsherrn von Wilhelm um Unterstutzung Der von dem Legaten exkommunizierte Hugh wandte sich nun seinerseits an die papstliche Kurie Wilhelm und sein Bruder David wurden von Heinrich II in die Normandie beordert wo sie in dem Streit um St Andrews einen oberflachlichen Kompromiss mit dem englischen Konig schlossen Dieser Kompromiss wurde aber von John the Scot und seinen Unterstutzern nicht akzeptiert Noch 1181 wurden Wilhelm sein Constable Richard de Moreville und andere Hoflinge auf Anordnung von Papst Alexander III von Erzbischof Roger von York exkommuniziert Uber Schottland wurde das Interdikt verhangt Im August 1181 starb jedoch der Papst und im November 1181 auch Erzbischof Roger Konig Wilhelm nutzte die Chance um einen Ausgleich mit der Kurie zu erzielen Eine von Bischof Jocelin von Glasgow geleitete Gesandtschaft konnte Anfang 1182 den neuen Papst Lucius III uberzeugen die Exkommunikation und das Interdikt aufzuheben In einer aussergewohnlichen Geste der Freundschaft erhielt Wilhelm im Marz 1182 sogar die Goldene Rose des Papstes 8 Dann kehrte auch Bischof Hugh mit einem papstlichen Legaten aus Rom zuruck Wahrend drei Tage dauernden Verhandlungen mit dem Konig wurde im Juni 1182 vorgeschlagen dass sowohl Hugh wie auch John Bischofe von anderen Diozesen werden sollten Konig Wilhelm bestand jedoch darauf dass Hugh Bischof von St Andrews bleiben sollte Erst ein Jahr spater wurde bei neuen Verhandlungen ein Kompromiss erzielt John wurde Bischof von Dunkeld wahrend Hugh Bischof von St Andrews blieb Hugh musste John aber jahrlich 40 Mark zahlen Diese Vereinbarung galt bis 1186 dann klagte John erneut gegen Hugh weil der Konig angeblich seine Versprechungen ihm gegenuber nicht eingehalten hatte Daraufhin wurde Hugh am 16 Januar 1188 von Papst Clemens III abgesetzt wahrend John auf Anordnung des Papstes wieder Bischof von St Andrews werden sollte Diese Anordnung wurde jedoch nicht umgesetzt Hugh reiste erneut zur Kurie Er erhielt im Sommer 1188 personlich die Absolution durch den Papst starb aber kurz darauf Der Konig ernannte nun seinen Cousin und Kanzler Roger zum neuen Bischof von St Andrews was auch John the Scot akzeptierte Der Streit um die Diozese war damit beendet wobei der Konig seinen Willen durchsetzen konnte Bis zum Tod des Konigs 1214 wurden mit wenigen Ausnahmen konigliche Kandidaten und Beamte als neue Bischofe gewahlt Rebellionen in Moray und Galloway Bearbeiten 1179 begann die erste einer Reihe von Revolten der Familien Macheth und Macwilliam die sich bis in die Zeit der Regierung von Wilhelms Sohn Alexander II hinzogen Wahrend der Herrschaft von David I hatte Malcolm Macheth vermutlich bereits versucht das Earldom Ross zu gewinnen Wahrend der Herrschaft von Malcolm IV war er zum Earl of Ross erhoben worden doch nach seinem Tod 1168 wurde kein neuer Earl of Ross ernannt 9 Der Anspruch der Macheths auf Ross wurde von der Familie Macwilliam unterstutzt die von Konig Duncan II und dessen Sohn William FitzDuncan abstammten William FitzDuncan soll Earl of Moray gewesen sein doch nach seinem Tod war kein weiterer Earl of Moray ernannt worden Stattdessen hatten die schottischen Konige versucht durch die Grundung von Boroughs den Bau von Burgen und durch die Belehnung von Rittern ihren Einfluss in der Region zu verstarken Dies rief besonders in Ross den Widerstand von anderen lokalen Adligen hervor die die Region lieber unter der Herrschaft eines lokalen Earls der zudem noch koniglicher Abstammung war als unter der direkten Herrschaft der Krone sahen Aufgrund der Unruhen fuhrte Wilhelm 1179 zusammen mit David eine Armee nach Ross Dort errichtete er mit Red Castle und Dunskeath zwei Burgen die den Zugang nach Moray kontrollieren sollten Weiter wurde vereinbart die Befestigungen von Inverness zu verstarken Vermutlich bestatigte der Konig nun die Verleihung des Earldom Lennox und der Herrschaft Garioch an seinen Bruder David Beide Gebiete hatten hohe strategische Bedeutung vor allem fur den Zugang nach Nordschottland Mit dieser Verleihung demonstrierte Wilhelm klar dass er seinem Bruder voll vertraute und die Massnahmen reichten zunachst aus um Moray und Ross unter der Kontrolle des Konigs zu halten Als der Konig und sein Bruder aber im April 1181 in der Normandie waren und der Konig erst fruhestens im August nach Schottland zuruckkehrte kam es zu neuen Unruhen Donald Ban Macwilliam ein Sohn von William FitzDuncan nutzte die Abwesenheit des Konigs und wurde zum Fuhrer einer Rebellion in Moray und Ross Diese Rebellion wurde eine schwere Herausforderung fur den Konig Nach einer spater erstellten Chronik blieben Ross und Moray langere Zeit unter der Kontrolle von Donald Macwilliam Diese Angaben treffen wohl zu denn zwischen 1179 und 1187 erliess der Konig in Moray keine Urkunden Dazu wurde fur uber zwei Jahre zwischen 17 September 1184 und 1 Marz 1187 kein Nachfolger fur Simon de Tosny als neuer Bischof von Moray ernannt Gillecolm ein koniglicher Beamter und Marschall ubergab Auldearn Castle den Rebellen und wechselte selbst die Seiten Im November 1186 machte der geachtete Aed Macheth mit seinem namentlich nicht genannten Neffen und 58 Mannern einen Vorstoss nach Suden Erst bei Coupar Angus Abbey gingen sie in eine Falle Aed und alle seine Manner wurden in der Klosterkirche getotet Neben der Rebellion in Moray sah sich der Konig einer weiteren Revolte in Galloway gegenuber Dort hatte Gilbert of Galloway bislang kaum Tribut an Heinrich II gezahlt wie er es vereinbart hatte 1184 versuchte Wilhelm dessen eigene Besitzungen in Sudwestschottland von Rebellen aus Galloway geplundert worden waren Gilbert zu unterwerfen Als die Rebellen erfuhren dass auch Heinrich II im Anmarsch sei schlossen sie einen Waffenstillstand worauf Wilhelm sein Heer entliess Im Spatsommer 1184 gehorte Wilhelm zum Gefolge von Heinrich II Vermutlich wollte Wilhelm im nachsten Jahr erneut versuchen Gilbert zu unterwerfen doch dieser starb am 1 Januar 1185 Daraufhin unterstutzte Wilhelm Gilberts Neffen Roland den Sohn des 1174 ermordeten Uhtred Dieser fiel vermutlich mit der stillschweigenden Billigung von Heinrich II mit einem Heer in Galloway ein und schlug am 4 Juli 1185 die Truppen der Anhanger von Gilbert In einem weiteren Gefecht wurde am 30 September 1185 Gillecolm einer der uberlebenden Anfuhrer der Anhanger von Gilbert getotet Im Juli 1186 stellte Wilhelm in Carlisle dem englischen Konig Roland vor Danach spatestens etwa 1190 ubergab Wilhelm Galloway an Roland Duncan der Sohn von Gilbert wurde zum Lord von Carrick erhoben Roland konnte Galloway befrieden und blieb bis zu seinem Tod 1200 ein loyaler Unterstutzer von Wilhelm Nachdem Sudwestschottland somit 1186 wieder unterworfen war konnte sich Wilhelm wieder Nordschottland zuwenden 1187 fuhrte er eine grosse Armee bis nach Inverness das die Burger dem Konig ubergaben Am 31 Juli 1187 schlug Roland of Galloway mit seinem Aufgebot die Rebellen in einer Schlacht bei Mam Garvia Der Ort dieser Schlacht ist nicht lokalisierbar doch vermutlich lag er am Nordufer des Beauly Firth In der Schlacht sollen Donald Macwiliam und 500 seiner Anhanger gefallen sein Der abgeschlagene Kopf von Donald wurde dem Konig ubergeben 10 Roland of Galloway blieb bis zu seinem Tod 1200 gegenuber Wilhelm loyal Sein Sohn und Nachfolger Alan setzte diese Politik fort Alan und sein Bruder Thomas dienten zwar beide dem englischen Konig als Soldnerfuhrer Sie verletzten aber nicht die Interessen der schottischen Konige so dass es in Galloway bis weit nach dem Tod von Wilhelm keine weiteren Unruhen mehr gab Heirat Bearbeiten Die Rebellionen in Moray und Galloway machten Wilhelm oder vielleicht auch Heinrich II bewusst dass noch in den 1180er Jahren im Falle des Todes des schottischen Konigs dessen Thronfolge ungeklart war Wilhelm war bislang unverheiratet hatte aber mehrere uneheliche Kinder Als Oberherr von Wilhelm fiel es dem englischen Konig zu fur dessen Heirat zu sorgen 1184 vermutlich im Juli oder August besuchte Wilhelm den Hof von Heinrich II Der englische Konig plante ihn mit seiner Enkelin Mathilde von Sachsen einer Tochter von Heinrich dem Lowen zu verheiraten Diese Absicht wurde Papst Lucius III vorgetragen der sie jedoch aufgrund zu naher Verwandtschaft ablehnte Nach dem Tod von Earl Simon III de Senlis ignorierte Heinrich II die moglichen Erbanspruche von dessen Verwandten auf seine englischen Besitzungen Er verlieh das Earldom Huntingdon an Wilhelm der es sofort an seinen Bruder David weitergab Damit wurde David ein Magnat mit reichen Besitzungen in England Folglich war er danach vor allem in England und in der Normandie und weniger in Schottland aktiv Dennoch blieb er als einziger uberlebender Bruder des Konigs ein moglicher Thronfolger Im Mai 1186 schlug Heinrich II wahrend einer Ratsversammlung in Woodstock vor dass Wilhelm Ermengarde eine Tochter von Richard Vicomte de Beaumont sur Sarthe heiraten sollte Sie war zwar nur die Tochter eines niederen Adligen aus der Normandie doch ihr Vater war ein Sohn einer unehelichen Tochter von Konig Heinrich I von England Dennoch war die schottische Reaktion zunachst ablehnend was aufgrund des verhaltnismassig niedrigen Rangs und der vermutlichen Jugend der Braut verstandlich war Durch die Heirat hatte der schottische Konig kaum politische Vorteile doch nach weiteren Beratungen stimmte Wilhelm der Ehe zu 11 Die Heirat fand am 5 September 1186 in Woodstock statt Die Kosten fur die viertagigen Feiern ubernahm Heinrich II der der Braut dazu Edinburgh Castle als Mitgift gab Wilhelm verpflichtete sich seiner Frau Landbesitz mit jahrlichen Einkunften von 100 sowie 40 Knight s fee in Schottland zuzugestehen Wiedererlangung der Unabhangigkeit BearbeitenDer Verzicht von Canterbury Bearbeiten Als sich ab 1187 eine neue Kreuzzugbewegung in Europa entwickelte erhoben der franzosische Konig Philipp II und der englische Konig Heinrich II eine Steuer des Zehnten auf alle beweglichen Guter und auf Einkunfte den sogenannten Saladin Zehnten Im Februar 1188 sandte der englische Konig Bischof Hugh of Durham aus um auch die Schotten zur Zahlung der Kreuzzugssteuer zu bewegen Konig Wilhelm bot 4000 Mark doch dafur verlangte er im Gegenzug die Ruckgabe der Burgen von Roxburgh und Berwick Heinrich II war generell bereit die Burgen zuruckzugeben doch er bestand auf der Erhebung des Zehnten Nachdem eine Versammlung der schottischen Magnaten die Zahlung des Zehnten abgelehnt hatte wurde die Ruckgabe der Burgen nicht weiter verfolgt Nachdem Heinrich II im Juli 1189 gestorben war folgte ihm sein Sohn Richard als Konig nach Dieser war fest entschlossen den geplanten Kreuzzug durchzufuhren Konig Wilhelm reiste im November 1189 nach England und traf Richard in Canterbury Dort leistete er ihm Hommage fur seine Besitzungen in England Er huldigte ihm aber nicht fur Schottland denn Richard benotigte fur seinen Kreuzzug noch mehr Geld Am 5 Dezember 1189 entliess er Konig Wilhelm gegen die Zahlung von 10 000 Mark aus seinem Lehnseid fur Schottland Mit diesem Verzicht von Canterbury fielen nicht nur Roxburgh und Berwick an Schottland zuruck sondern der englische Konig verzichtete vollig auf seine Oberherrschaft uber Schottland Um die hohe Summe aufzubringen erhob Wilhelm in Schottland eine Steuer Die Bulle Cum universi Bearbeiten Wenig spater konnte Wilhelm noch einen weiteren diplomatischen Erfolg erzielen Am 13 Marz 1192 besiegelte Papst Coelestin III die Bulle Cum universi In dieser Bulle erkannte der Papst die schottische Kirche als spezielle Tochter der Kurie an Damit war die schottische Kirche direkt den Papsten und keinen Metropoliten vor allem nicht den englischen Erzbischofen von York oder Canterbury unterstellt Die Bulle wurde spater bestatigt moglicherweise bereits 1200 mit Sicherheit 1218 Mit diesen beiden Erfolgen dem Verzicht von Canterbury und mit Cum universi hatte Wilhelm den Herrscherwechsel in England ausgenutzt Es war ihm gelungen die Unabhangigkeit von England zuruckzugewinnen und die geistliche Unabhangigkeit zu erhalten Erneute Verhandlungen uber Northumberland Bearbeiten Schottland war nun befriedet und Wilhelm versuchte erneut Northumberland zuruckzugewinnen Konig Richard hatte 1189 die Rechte an der Grafschaft lebenslang an Bischof Hugh of Durham verkauft Wilhelm versuchte nun Unterstutzung in der Grafschaft selbst zu erhalten 1191 verheiratete er seine uneheliche bereits verwitwete Tochter Isabella mit Robert de Ros Lord of Wark 1193 verheiratete er Margaret eine weitere uneheliche Tochter mit Eustace de Vesci Lord of Alnwick Damit war es ihm gelungen zwei Barone aus dem nordlichen Teil der Grafschaft durch Heirat an sich zu binden Dazu hatte wenige Jahre zuvor der schottische Magnat Duncan Earl of Fife die Vormundschaftsverwaltung fur die Baronie Mitford erworben Wilhelm war trotzdem weiter darauf bedacht sein gutes Verhaltnis zu Konig Richard bei zu behalten 1193 steuerte er freiwillig 2000 Mark fur das Losegeld dabei dass fur die Freilassung des in deutsche Gefangenschaft geratenen Richard gefordert wurde 12 Nach Richards Freilassung und Ruckkehr nach England Anfang Marz 1194 kam es bald zu einem Treffen der beiden Konige Am 5 April 1194 ersuchte Wilhelm den englischen Konig in Nottinghamshire um zwei Gunstbeweise Der erste Gunstbeweis war die Zusicherung einer ehrenvolle Eskorte und eine standesgemasse Unterkunft wenn der schottische Konig in England unterwegs zum englischen Konig war Konig Richard gewahrte diese Bitte am 17 April doch sie wurde erst nach seinem Tod unter seinem Bruder und Nachfolger Johann umgesetzt Die zweite Bitte betraf Northumberland Cumberland und Westmorland die Wilhelm nach dem Recht seiner Vorfahren beanspruchte Wilhelm ging sogar so weit und bat um die Uberlassung von Lancaster auf das die schottischen Konige bereits in den 1140er Jahren verzichtet hatten Richard beriet sich mit seinen Ratgebern und seine Antwort vom 10 oder 11 April war uberraschenderweise nicht ablehnend Am 17 April liess sich Richard in Winchester ein zweites Mal feierlich kronen Wilhelm erhielt die Ehre eines der drei Staatsschwerter dem Konig voran zu tragen Am 19 April verzichtete der Bischof von Durham auf seine Rechte auf Northumberland Wilhelm bot dem englischen Konig nun 15 000 Mark fur die Grafschaft Daraufhin war Richard bereit ihm Northumberland zu uberlassen wobei er aber die Kontrolle uber die koniglichen Burgen behalten wollte Unter diesen Umstanden lehnte Wilhelm aber die Uberlassung ab Am 21 April erneuerte Wilhelm sein Angebot doch Richard bestand darauf die Burgen zu behalten Er machte Wilhelm aber Hoffnung nach seiner Ruckkehr aus der Normandie erneut uber eine Ubergabe von Northumberland zu verhandeln Da Richard aber bis zu seinem Tod 1199 nicht mehr nach England zuruckkehrte war Wilhelms Versuch Northumberland zu erlangen erneut gescheitert Klarung der Nachfolge des Konigs Bearbeiten Obwohl Bischof Hugh of Durham auf seine Rechte auf Northumberland verzichtet hatte blieb die Grafschaft unter seiner Verwaltung Nach seinem Tod am 3 Marz 1195 konnte Wilhelm die Situation nicht ausnutzen um in den Besitz von Northumberland zu gelangen denn aufgrund seiner ungeklarten Nachfolge kam es in Schottland zu einer innenpolitischen Krise Vermutlich im April oder Mai 1195 war Wilhelm in Clackmannan schwer erkrankt Nach einem Bericht erkannten die schottischen Magnaten seine alteste eheliche Tochter Margarete als Erbin an Nach einem anderen Bericht war geplant sie mit dem deutschen Herzog Otto von Braunschweig zu verheiraten Dieser war ein Bruder der Matilda die fruher als Braut fur Wilhelm vorgesehen war Mit dieser Heirat ware die schottische Krone bei einem Tod Wilhelms an Otto gefallen Dies lehnte aber eine Gruppe von Magnaten unter Fuhrung des Earl of Dunbar ab weil es den Sitten und Gebrauchen Schottlands widersprechen wurde Nach diesen Gebrauchen wurde im Fall des Todes des Konigs ein Bruder oder Neffe den Thron erben David of Huntingdon war als Bruder des Konigs der nachste mannliche Verwandte und hatte dazu durch seine Heirat mit einer Schwester von Ranulf Earl of Chester seine soziale Stellung noch weiter verbessert 13 Der Konig erholte sich jedoch wieder von der Krankheit womit die Erbfolge nicht mehr dringend akut war 1196 machte die englische Regierung erneut einen Versuch die schottische Thronfolge zu klaren Dies wies Wilhelm aber mit dem Hinweis dass die Konigin schwanger sei zuruck Die Konigin bekam zwar nicht 1196 doch zwei Jahre spater einen Sohn Konflikte in Caithness und mit Jarl Harald von Orkney Bearbeiten Kurz nach der Thronfolgekrise wurde der Frieden in Schottland durch einen Konflikt im Norden des Landes gestort 1196 kam es nahe Inverness zu einer Schlacht zwischen Anhangern des Konigs und den Anhangern eines Ruairidh Dieser wurde auch Roderick genannt er war vermutlich ein Nachfahre von Somerled of Argyll und ein Vorfahre der nordwestschottischen Familie der Macruaridhs Ruaridh wurde von Thorfinn einem Sohn von Earl Harald Maddadsson von Orkney und Caithness unterstutzt Der Grund fur die Fehde ist unklar doch Hvarflod die zweite Frau von Earl Harald mit der er bigamischer Ehe lebte war eine Tochter des fruheren Rebellen Malcolm Macheth Sie erhob vielleicht Anspruche auf Ross oder fuhrte seit dem Tod ihres Neffen Aed Macheth in Coupar Angus 1186 eine Fehde Der Konig zog daraufhin 1196 und 1197 selbst nach Moray Ohne den Konig erreichte ein Teil der Armee Thurso die Hauptstadt von Caithness und brannte es nieder Daraufhin unterwarf sich Earl Harald im Herbst 1197 in Nairn Er wurde in Roxburgh inhaftiert und kam erst wieder frei als sich auch Thorfinn ergab Daraufhin wurde Thorfinn als Gefangener nach Roxburgh gebracht Wilhelm ermunterte nun Harald Ungi den Titel des Earl of Caithness und Orkney zu beanspruchen 14 Nachdem Harald Ungi 1198 getotet worden war wandte sich Wilhelm an Ragnvald den Konig von Man und der Inseln um Unterstutzung Dieser erschien zwar mit einem Heer in Nordschottland konnte sich aber in Caithness nicht behaupten Als dann auch noch Bischof John of Caithness nach einem Streit mit Earl Harald schwer verletzt wurde musste Wilhelm erneut selbst nach Nordschottland ziehen Die Vorbereitungen fur den Feldzug begannen im Herbst 1201 Zuvor liess Wilhelm bereits Thorfinn blenden und entmannen worauf dieser spater im Kerker starb Wohl wegen seines Alters aber vielleicht auch aus Sorge vor einem Tod wahrend des Feldzugs liess Wilhelm am 12 Oktober 1201 in Musselburgh die schottischen Magnaten schworen dass sie die Thronfolge seines Sohnes Alexander anerkennen wurden Der Winterfeldzug nach Nordschottland blieb erfolglos worauf der Konig einen weiteren Feldzug fur das Fruhjahr 1202 plante Dann aber kam Earl Harald nach Perth nachdem ihm Bischof Roger von St Andrews freies Geleit zugesichert hatte Gegen die Zahlung von 2000 Pfund Silber erlaubte ihm Wilhelm Caithness wieder in Besitz zu nehmen Danach wahrte Harald bis zu seinem Tod 1206 Frieden ebenso wie seine beiden Sohne David und John die sich nach seinem Tod die Herrschaft teilten 15 Die Spatzeit der Herrschaft BearbeitenBelastetes Verhaltnis zu Johann Ohneland Bearbeiten Als Johann Ohneland 1199 Konig von England wurde hatte er bereits einen schlechten Ruf und galt als nicht vertrauenswurdig Als Konig Richard auf seinem Kreuzzug war soll Konig Wilhelm mit dem englischen Justiciar William de Longchamp eine geheime Abmachung getroffen haben im Falle des Todes des englischen Konigs dessen Neffen Arthur von der Bretagne als Erben anzuerkennen 16 Dieser war auch ein Grossneffe von Wilhelm Damit waren die Beziehungen zwischen Wilhelm und Johann Ohneland bereits von Beginn an belastet 17 Zunachst verhielt sich Wilhelm aber korrekt als Johann Konig von England wurde Er traf ihn in Lincoln wo er ihm am 22 November 1200 fur seine englischen Besitzungen huldigte Dabei bat er wieder um die Uberlassung der nordenglischen Grafschaften Johann bat die Diskussion daruber bis Pfingsten 1201 auszusetzen Da Johann im Mai 1201 kurz davor war in die Normandie aufzubrechen bat er um eine weitere Verschiebung der Frage 18 Erst im Dezember 1203 kehrte Johann zuruck Er hatte nachweislich 1204 mit Wilhelm in Kontakt gestanden und traf ihn vom 9 bis 12 Februar 1206 und vom 26 bis 28 Mai 1207 jeweils in York Uber den Zweck dieser Treffen ist allerdings nur wenig bekannt ausser dass die Lehen die Wilhelm in Tynedale hielt bestatigt wurden und dass Johann 1206 Arbroath Abbey Handelsprivilegien verlieh Allerdings gab es auch Anzeichen dass Wilhelm dem englischen Konig misstraute der daraufhin seinen guten Willen beteuerte Ein Vorschlag dass sich die Konige im Oktober 1207 erneut treffen sollten wurde nicht weiterverfolgt Wahrscheinlich hatte der englische Konig die Bitte um Uberlassung der nordenglischen Grafschaften abgeschlagen so dass die Beziehungen zwischen den beiden Konigen angespannt waren Der Vertrag von Norham Bearbeiten Nach dem Tod von Bischof Philip von Durham im April 1208 ubernahm Johann die Verwaltung der Besitzungen der vakanten nordenglischen Diozese Vermutlich bei einem Besuch in Nordengland im August 1208 ordnete Johann den Bau von Tweedmouth Castle an dass die Zufahrt zum wichtigsten schottischen Hafen Berwick bedroht hatte Wilhelm liess deshalb die im Bau befindliche Burg zerstoren Da er vermutlich zudem uber ein Heiratsverbundnis mit dem franzosischen Konig Philipp II verhandelte kam es 1209 zu einer schweren politischen Krise zwischen Schottland und England Konig Johann befand sich bereits mit dem franzosischen Konig im Krieg und zog im April 1209 rasch nach Norden um die Bedrohung durch eine zweite Front auszuschalten Zwei Treffen von Johann Ohneland mit dem krankelnden Wilhelm blieben ohne Annaherung ebenso die folgenden Verhandlungen durch Gesandtschaften Ende Juli standen sich darauf an der Grenze bei Norham ein schottisches und ein englisches Heer gegenuber Wilhelm musste erkennen dass das englische Heer uberlegen war und begann am 25 Juli mit neuen Verhandlungen Bis zum 7 August 1209 musste er im Vertrag von Norham dem englischen Konig erhebliche Zugestandnisse machen Zwar unterblieb der Weiterbau von Tweedmouth Castle doch Wilhelm musste dem englischen Konig eine hohe Geldsumme zahlen und ihm Geiseln sowie seine beiden Tochter ubergeben die Johann Ohneland verheiraten durfte Faktisch hatte sich Wilhelm der Oberhoheit des englischen Konigs unterworfen Erneuter Aufstand der Macwilliams Bearbeiten Bis 1211 hatte Wilhelm den Grossteil der vereinbarten 15 000 Mark an Johann gezahlt doch die Konigstochter und die schottischen Geiseln befanden sich immer noch in England Anfang Februar 1211 uberfiel Guthred Macwilliam mit seinen Anhangern das nordschottische Ross Guthred hatte vermutlich als Oberhaupt der Macwilliams im irischen Exil gelebt und war durch einen Feldzug von Johann Ohneland im Vorjahr von der Insel vertrieben worden Lokale Adlige aus Ross sollen ihn zu dem Uberfall ermuntert haben und dazu brachte er Iren mit die ihn unterstutzten Wilhelm lag seit Weihnachten 1210 schwer erkrankt in Kintore so dass er zunachst kaum etwas gegen den Angriff unternehmen konnte Erst am 24 Februar war er wieder gesund Er sandte ein Heer nach Nordschottland und liess die Befestigungen der Burgen von Dunskeath und Red Castle verstarken Von etwa Ende Juni bis zum Herbst 1211 war der Konig selbst in Moray Der Konig hoffte sicherlich den Erfolg von 1187 bei Mam Garvia zu wiederholen Eine ausgewahlte Streitmacht wurde gegen die Rebellen unter Guthred ausgesandt Tatsachlich konnte diese die Armee von Guthred zerschlagen wobei viele Rebellen getotet wurden Guthred selbst konnte jedoch entkommen Vor Mitte Oktober 1211 hatte sich Wilhelm nach Forfar zuruckgezogen und hatte Malcolm Earl of Fife mit der weiteren Bekampfung der Rebellion betraut Dieser konnte jedoch nicht verhindern dass Guthred eine namentlich nicht genannte Burg in Ross erobern und niederbrennen konnte Der erzurnte Konig konnte angesichts eines besonders harten Winters in Nordschottland keinen Vergeltungsfeldzug gegen die Rebellen fuhren Durch die Erfolge von Guthred wurde deutlich dass Wilhelm mit seinen Kraften die Rebellion nicht niederschlagen konnte Vermutlich bat Wilhelm daraufhin den englischen Konig um Unterstutzung Im Februar 1212 kam es in Durham zu Verhandlungen an denen weniger Wilhelm sondern vor allem Konigin Ermengarde aktiv teilnahm Bei diesen Verhandlungen wurde vereinbart dass der Thronfolger Alexander mit einer Tochter von Konig Johann verheiratet und von Johann zum Ritter geschlagen werden sollte Tatsachlich schlug der englische Konig den schottischen Thronfolger am 4 Marz 1212 in Clerkenwell zum Ritter doch die Heirat verzogerte sich Damit war wieder klar geworden dass der englische Konig weiter die Oberhoheit uber Schottland beanspruchte 19 Zwar war Schottland noch ein eigenes Konigreich doch der Thronfolger und seine drei Schwestern sollten Angehorige der englischen Konigsfamilie heiraten Die 1209 gestellten Geiseln darunter zwei Tochter von Wilhelm befanden sich noch immer in England Nach dem Ritterschlag kehrte Alexander nach Schottland zuruck Vermutlich brachte er Soldner mit die Konig Johann ihm zur Verfugung gestellt hatte Mittsommer 1212 brach Alexander nach Ross auf Konig Wilhelm wollte ihm folgen doch Ende Juni traf er sich drei Tage lang mit Johann in Nordengland Letztlich wurde die Rebellion von Guthred weder von Wilhelm noch von Alexander niedergeschlagen Guthred wurde verraten und in Ketten zu Alexander nach Kincardine gebracht Dort wurde Alexander die Nachricht uberbracht dass der Konig Guthred nicht zu sehen wunschte worauf er enthauptet wurde Der Aufstand war damit niedergeschlagen doch endgultig wurden die Macwilliams erst Ende der 1220er Jahre besiegt nbsp Das Grabdenkmal von Wilhelm in Arbroath AbbeyLetzte Jahre und Tod Bearbeiten Im Januar oder Februar 1213 waren sowohl Wilhelm wie auch Johann zur schottischen Grenze gereist doch zu einem erneuten Treffen der beiden Konige kam es nicht Der Vorschlag dass Alexander den englischen Konig treffen sollte wurde abgelehnt Wilhelm war nun vermutlich dauerhaft krank Er verbrachte 1213 in den Lowlands wobei er immer noch Regierungsaufgaben wahrnahm Allerdings ubernahm seine uber zwanzig Jahre jungere Konigin Ermengarde zunehmend Verwaltungsaufgaben 20 Der Konig regelte aber noch im Dezember 1213 die Erbfolge im Earldom Menteith Auch die ersten Monate von 1214 verbrachte Wilhelm in den Lowlands Im Fruhjahr oder Fruhsommer starb David Earl of Caithness Da die Mutter seines Bruders und Erben John eine Angehorige der rebellischen Familie Macheth gewesen war reiste Wilhelm mit einer letzten Kraftanstrengung nach Moray Am 17 August 1214 war der Konig in Elgin Dort schloss er ein Friedensabkommen mit Earl John der ihm seine Tochter als Geisel stellte Dann kehrte Wilhelm in kurzen Tagesetappen nach Stirling zuruck das er am 8 September erreichte 20 Korperlich nicht mehr in der Lage weiter zu reisen empfahl er dort den Bischofen und Magnaten seinen Sohn Alexander als seinen Nachfolger und regelte vor seinem Tod noch weitere personliche Fragen Er starb in der Anwesenheit seiner Frau seines Sohnes und zahlreicher Magnaten und Bischofe Am Morgen nach Wilhelms Tod brachte eine grosse Gruppe Magnaten den jungen Alexander nach Scone wo er am selben Tag als Konig eingesetzt wurde 21 Wilhelm wurde am 10 Dezember 1214 in seiner Stiftung Arbroath Abbey beigesetzt Die Herrschaft des Konigs BearbeitenDie Person des Konigs Bearbeiten Wilhelm sprach als Muttersprache anglonormannisch Es gibt keinen Nachweis dass er Galisch oder Englisch gesprochen hat Dennoch verkorperte Wilhelm als Konig der Schotten wie er sich nannte sein Volk und sein Reich Er war sich als Konig seiner Wurde sehr bewusst Vielleicht nach dem Vorbild von Heinrich II reagierte er sehr aufgebracht wenn er sie verletzt sah Rebellen liess er regelmassig hinrichten doch es ist sicherlich kein Zufall dass die meisten grosseren Revolten wahrend Wilhelms Herrschaft ausbrachen als er ausser Landes oder krank war Ausser wenn Wilhelm krank war war er als Herrscher aktiv tatig Er nahm an Turnieren teil oder ging auf die Jagd und selbst als alterer Mann fuhrte er noch selbst seine Truppen Trotz seiner mindestens sechs unehelichen Kinder stand seine Religiositat ausser Zweifel und es gibt sogar Berichte von Wunderheilungen von ihm 22 Organisation der Regierung und Rechtsprechung Bearbeiten Als Wilhelm Konig wurde behielten die leitenden Beamten seines Bruders der Kanzler Engelram der Constable Richard de Moreville und der Stewart Walter fitz Alan ihre Amter Schon bald bestatigten aber auch andere Barone die koniglichen Urkunden Wilhelm vertraute zwar auf die Ratschlage seiner Magnaten doch er hatte auch feste eigene Meinungen Wahrend seiner Herrschaft gab es wesentlich seltener grossere Ratsversammlungen als wahrend der Herrschaft seines Bruders wobei diese dann auch uber die Erhebung von Steuern entschieden 23 Von der Ubernahme der Herrschaft von seinem Bruder Malcolm bis kurz vor seinem Tod im Alter von vermutlich 72 Jahren nahm Wilhelm seine Aufgaben als Herrscher gewissenhaft wahr Dabei wurde wahrend seiner Herrschaft die Regierung von Schottland ausgebaut Seine Kapelle die die Schreibarbeiten ubernahm bestand zunehmend aus ausgebildeten Beamten deren Urkunden von gleichbleibender Qualitat waren Das Amt des Kanzlers ubernahmen zeitweise gut ausgebildete Beamte wie William Malveisin oder William del Bois wahrend es andererseits als Sinekure an Verwandte des Konigs wie Roger of Leicester oder Florens von Holland vergeben wurde 24 Neue Burghs wurden gegrundet darunter Grenzstadte wie Nairn Dumfries und Ayr wahrend Clackmannan und Forfar aus koniglichen Besitzungen und Dundee aus einer Handelssiedlung entstanden Fur die Burghs wurde meist auch ein Sheriff ernannt Bis 1214 gab es Sheriffs in Moray Nairn Inverness und vermutlich auch in Aberdeen sowie in Ayr und Dumfries 25 Die Sheriffs vertraten die Interessen des Konigs aber auch der Kirche und erzwangen die Zahlung des Zehnten fur die Kirche Es gab auch erste Berichte dass die Sheriffs als Richter dienten Als hohere Richter fur Scotia diente ein Justiciar dessen Amt durchgehend mit Adligen besetzt wurde 26 Der Konig fallte als oberster Richter selbst Urteile und versuchte dabei das Rechtswesen zu verbessern Einige seiner Gerichtssitzungen befassten sich mit besonderen Fragen wie die Strafverfolgung von Dieben in Galloway oder die Verbesserung der Rechtsprechung durch lokale Gerichte Andere waren allgemeiner und befassten sich mit konkreten Straffallen Bei seinen Gerichtssitzungen war ein galischer Richter zumindest als Zeuge anwesend doch fur die Rechtsprechung orientierte sich Wilhelm an der anglonormannischen Rechtspraxis vor allen an den 1166 erlassenen Assisen von Clarendon 27 oder am 1195 von Hubert Walter proklamierten Landfrieden den Wilhelm 1197 auf Schottland ubertrug 28 29 nbsp 1205 wahrend der Herrschaft Wilhelms gepragte MunzenEntwicklung des Handels und Reform der Finanzverwaltung Bearbeiten Wahrend die schottischen Lowlands ab etwa 1190 weitgehend befriedet waren hatten die Revolten in Moray und Nordschottland aber auch in Westschottland erhebliche Zerstorungen angerichtet In anderen Teilen Schottlands florierte aber der Handel Die Bevolkerung nahm zu und besonders einige Burghs wie Perth und Dundee wuchsen rasch Die Rinder und Schafzucht und in der Folge wurde spatestens um 1200 der Export von Wolle und Hauten nach Flandern und nach England bedeutend Bis 1200 nahm der Gebrauch von Munzen in den Stadten und in den Lowlands stark zu Munzstatten gab es zeitweise in Roxburgh Berwick Edinburgh und Perth 1195 erfolgte eine Munzreform durch die der schottische Penny gleichwertig mit den englischen Pennys wurde Dies sicherte die Akzeptanz der schottischen Munzen im internationalen Handel In der Folge wurden auch die Abgaben an den Konig zunehmend in Geld anstatt in Naturalien gezahlt Wahrend Wilhelms Herrschaft bestand eine camera mit eigenem Personal und Urkunden als Zentralbehorde die vermutlich kurz nach 1175 in Stirling eingerichtet wurde 30 Ab den 1180er Jahren gab es jahrliche Prufungen der Abrechnungen Der Konig erhob Zolle auf Waren und konnte Steuern erheben Vermutlich 1190 bestatigte eine Ratsversammlung die Steuern die Wilhelm erheben wollte um die Summe fur die Ablosung des Lehnsverhaltnisses von England aufzubringen Gegen Ende der Herrschaft war es dann ublich geworden dass die Magnaten bei der Erhebung von Steuern beratend tatig waren und diesen zustimmten Feudalisierung des Adels Bearbeiten Wilhelm versuchte weitere Gebiete in Schottland in ein Lehnsverhaltnis zur Krone zu bringen Zwar bestanden weiterhin die alten galischen Earldoms wie Lennox Menteith Strathearn Atholl und Buchan doch sie befanden sich einem quasi feudalen Verhaltnis zum Konig 31 Wahrend Wilhelms Herrschaft wurde es ublich dass die Magnaten fur ihr Land Vasallendienste leisteten Bis 1214 war diese Praxis auch in Nordschottland nordlich des Tay und in Moray ublich 32 Die weiter nach keltischem Brauch aufgestellten lokalen Aufgebote bildeten aber vermutlich weiterhin den Grossteil der koniglichen Heere wahrend Soldner nur selten zum Einsatz kamen Die Amter der Justiciare Sheriffs und Chamberlains wurden meistens an Adlige vergeben von denen die meisten von den Adligen abstammten die wahrend der Herrschaft von David I und Malcolm IV in der ersten Halfte des 12 Jahrhunderts nach Schottland gekommen waren 33 Zu diesen anglonormannischen neuen Adligen gehorten die Familien Moreville Brus Lindsay Stewart Seton oder Comyn Mit wenigen Ausnahmen hatten diese Familien aber rasch den Schwerpunkt ihrer Besitzungen und Interessen in Schottland und bildeten neben den noch bestehenden galisch keltischen Earls den schottischen Adel Grossere Magnaten wie die Earls of Fife oder Dunbar sowie die Stewarts und Brus hatten ihr eigenes ritterliches Gefolge Diese Ritter waren meist schon vor 1165 nach Schottland gekommen heirateten untereinander und benannten sich nach der Region wo sie lebten wie Moray Polloc oder Hume Verhaltnis zur Kirche Bearbeiten Die Festigung der schottischen Kirche der Ecclesia Scotiana und ihre offizielle Anerkennung durch den Papst zeigt die Festigung des Konigreichs Schottland Die schottischen Bischofe standen in direkten Kontakt mit Papst Alexander III und dessen Nachfolgern Vakante Diozesen wurden rasch wieder besetzt In den Diozesen entstanden wahrend Wilhelms Herrschaft weitere kirchliche Amter wie die der Archidiakone 34 und zunehmend ubernahmen Geistliche die eine Universitat besucht hatten die hoheren Amter Zwar kontrollierte der Konig nicht direkt die Kirche doch zahlreiche konigliche Beamte stiegen zu Bischofen auf Dies festigte die konigliche Autoritat auch wenn die Bischofe nicht ubermassig geistlich waren Ausser dem Zisterzienser Waltheof von Melrose wurde kein schottischer Geistlicher aus dem 12 Jahrhundert heiliggesprochen Dank des steigenden Wohlstands durch den Wollexport konnten zahlreiche Kloster und Kathedralen wie die von St Andrews und Glasgow aber auch Kirchen in Stadten wie Aberdeen Dundee und Crail sowie Dorfkirchen wie in Symington oder Leuchars ausgebaut werden Familie und Nachkommen BearbeitenMit seiner Frau Ermengarde de Beaumont hatte Wilhelm vier Kinder Margarete 1193 1259 Isabella 1195 1253 Alexander II 1198 1249 Konig von Schottland Marjorie 1200 1244 Daneben hatte Wilhelm mindestens vier uneheliche Kinder Isabella 1 Robert III de Brus vor 1191 2 Robert de Ros Ada Patrick Dunbar 4 Earl of Dunbar Robert of London um 1225 Margaret Eustace de VesciSeine unehelichen Tochter verheiratete der Konig mit schottischen oder nordenglischen Adligen Isabella heiratete 1183 Robert de Brus den altesten Sohn von Robert II de Brus Lord of Annandale Nach dessen fruhen Tod heiratete sie den nordenglischen Baron Robert de Ros Wilhelms unehelicher Sohn Robert of London bezeugte ab den fruhen 1180er Jahren regelmassig konigliche Urkunden und wurde mit Landbesitz aus dem Krongut ausgestattet Angeblich hatte der Konig noch zwei weitere uneheliche Kinder Henry Galithy und Aufrica auch Africa Deren Existenz ist allerdings erst durch ihre Nachkommen belegt die sich im schottischen Thronfolgestreit ab 1290 auf ihre angebliche konigliche Abstammung beriefen 35 Nachwirkung BearbeitenIm 14 Jahrhundert bezeichnete der Chronist John Fordun Konig Wilhelm als the lion of justice deutsch Lowe der Gerechtigkeit Ein irischer Annalist bezeichnete ihn zuvor als garbh deutsch der Bullige was wegen seiner Tapferkeit aber auch wegen seines Charakters angebracht war Als Beiname uberdauerte aber Wilhelm der Lowe 36 Hierfur ist sicher ein Grund dass sich Wilhelm voll seinen Aufgaben als Herrscher gewidmet hat Er modernisierte das Rechtswesen das Finanzwesen und die Verwaltung und auch die Kirche wurde wahrend seiner Herrschaft weiter reformiert und in ihrer Unabhangigkeit von England bestatigt Wilhelms Sohn Alexander trat ein zunachst schweres Erbe an Die Versuche seines Vaters die nordenglischen Grafschaften zu gewinnen waren gescheitert Alexanders drei Schwestern waren noch nicht verheiratet und dienten mit anderen Schotten als Geiseln Der englische Konig Johann hatte erheblichen Einfluss auf die schottische Politik und in Schottland waren die Rebellionen der Macheths und Macwilliams noch immer nicht endgultig niedergeschlagen Doch trotz aller Niederlagen Enttauschungen und Rebellionen wahrend seiner Herrschaft hatte Wilhelm das Reichsgebiet mit allen Burgen wie er es von seinem Bruder Malcolm IV geerbt hatte seinem Sohn ubergeben Dabei war die konigliche Herrschaft in weiten Teilen des Reichs gefestigt und gestarkt worden und der Thronanspruch der Canmore Dynastie war ungefahrdet Wahrend Wilhelms Herrschaft war Schottland immer noch ein in vielen Bereichen keltisch gepragtes Land wie die Inthronisierung der Konige die Sprache vieler Bewohner die regionalen Besonderheiten die Art der Aufstellung der Armee und einige rechtliche Eigenheiten zeigten Durch seine Hartnackigkeit und Beharrlichkeit hatte Wilhelm die Arbeit seines Grossvaters David I fortgefuhrt ein neues Schottland zu formen Wahrend seiner Herrschaft hatte sich Schottland dynastisch kirchlich und wirtschaftlich weiter den mittel und westeuropaischen Reichen angenahert Viele der Probleme die Wilhelm seinem Sohn hinterlassen hatte waren bis 1221 gelost Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Wilhelm I Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien William I the Lion King of Scotland auf thepeerage com abgerufen am 26 Juli 2015 W W Scott William I known as William the Lion c 1142 1214 In Henry Colin Gray Matthew Brian Harrison Hrsg Oxford Dictionary of National Biography from the earliest times to the year 2000 ODNB Oxford University Press Oxford 2004 ISBN 0 19 861411 X oxforddnb com Lizenz erforderlich Stand 2004 Herwig Katzer 04 12 1214 Todestag des schottischen Konigs Wilhelms I WDR ZeitZeichen vom 4 Dezember 2014 mit Hanna Vollrath Podcast Einzelnachweise Bearbeiten Archibald A M Duncan Scotland The Making of the Kingdom The Edinburgh History of Scotland Bd I Oliver amp Boyd Edinburgh 1975 ISBN 0 05 00203 7 4 S 229 Archibald A M Duncan Scotland The Making of the Kingdom The Edinburgh History of Scotland Bd I Oliver amp Boyd Edinburgh 1975 ISBN 0 05 00203 7 4 S 224 Geoffrey W S Barrow Scotland and Its Neighbours in the Middle Ages Hambledon London 1992 ISBN 1 85285 052 3 S 72 Geoffrey W S Barrow Scotland and Its Neighbours in the Middle Ages Hambledon London 1992 ISBN 1 85285 052 3 S 74 Archibald A M Duncan Scotland The Making of the Kingdom The Edinburgh History of Scotland Bd I Oliver amp Boyd Edinburgh 1975 ISBN 0 05 00203 7 4 S 183 Archibald A M Duncan Scotland The Making of the Kingdom The Edinburgh History of Scotland Bd I Oliver amp Boyd Edinburgh 1975 ISBN 0 05 00203 7 4 S 264 Archibald A M Duncan Scotland The Making of the Kingdom The Edinburgh History of Scotland Bd I Oliver amp Boyd Edinburgh 1975 ISBN 0 05 00203 7 4 S 271 Archibald A M Duncan Scotland The Making of the Kingdom The Edinburgh History of Scotland Bd I Oliver amp Boyd Edinburgh 1975 ISBN 0 05 00203 7 4 S 272 Archibald A M Duncan Scotland The Making of the Kingdom The Edinburgh History of Scotland Bd I Oliver amp Boyd Edinburgh 1975 ISBN 0 05 00203 7 4 S 167 Archibald A M Duncan Scotland The Making of the Kingdom The Edinburgh History of Scotland Bd I Oliver amp Boyd Edinburgh 1975 ISBN 0 05 00203 7 4 S 194 Archibald A M Duncan Scotland The Making of the Kingdom The Edinburgh History of Scotland Bd I Oliver amp Boyd Edinburgh 1975 ISBN 0 05 00203 7 4 S 231 Archibald A M Duncan Scotland The Making of the Kingdom The Edinburgh History of Scotland Bd I Oliver amp Boyd Edinburgh 1975 ISBN 0 05 00203 7 4 S 238 Geoffrey W S Barrow Scotland and Its Neighbours in the Middle Ages Hambledon London 1992 ISBN 1 85285 052 3 S 82 Archibald A M Duncan Scotland The Making of the Kingdom The Edinburgh History of Scotland Bd I Oliver amp Boyd Edinburgh 1975 ISBN 0 05 00203 7 4 S 194 Archibald A M Duncan Scotland The Making of the Kingdom The Edinburgh History of Scotland Bd I Oliver amp Boyd Edinburgh 1975 ISBN 0 05 00203 7 4 S 196 Geoffrey W S Barrow Scotland and Its Neighbours in the Middle Ages Hambledon London 1992 ISBN 1 85285 052 3 S 84 Archibald A M Duncan Scotland The Making of the Kingdom The Edinburgh History of Scotland Bd I Oliver amp Boyd Edinburgh 1975 ISBN 0 05 00203 7 4 S 238 Archibald A M Duncan Scotland The Making of the Kingdom The Edinburgh History of Scotland Bd I Oliver amp Boyd Edinburgh 1975 ISBN 0 05 00203 7 4 S 241 Geoffrey W S Barrow Scotland and Its Neighbours in the Middle Ages Hambledon London 1992 ISBN 1 85285 052 3 S 86 a b Richard D Oram An Overview of the Reign of Alexander II In Richard D Oram The Reign of Alexander II 1214 49 Leiden Brill 2005 ISBN 90 04 14206 1 S 9 Richard Oram Alexander II King of Scots 1214 1249 Birlinn Edinburgh 2012 ISBN 978 1 904607 92 2 S 26 Geoffrey W S Barrow Scotland and Its Neighbours in the Middle Ages Hambledon London 1992 ISBN 1 85285 052 3 S 70 Archibald A M Duncan Scotland The Making of the Kingdom The Edinburgh History of Scotland Bd I Oliver amp Boyd Edinburgh 1975 ISBN 0 05 00203 7 4 S 212 Archibald A M Duncan Scotland The Making of the Kingdom The Edinburgh History of Scotland Bd I Oliver amp Boyd Edinburgh 1975 ISBN 0 05 00203 7 4 S 209 Archibald A M Duncan Scotland The Making of the Kingdom The Edinburgh History of Scotland Bd I Oliver amp Boyd Edinburgh 1975 ISBN 0 05 00203 7 4 S 204 Archibald A M Duncan Scotland The Making of the Kingdom The Edinburgh History of Scotland Bd I Oliver amp Boyd Edinburgh 1975 ISBN 0 05 00203 7 4 S 203 Archibald A M Duncan Scotland The Making of the Kingdom The Edinburgh History of Scotland Bd I Oliver amp Boyd Edinburgh 1975 ISBN 0 05 00203 7 4 S 201 A A M Duncan John king of England and the kings of Scots In S D Church King John new interpretations Boydell Woodbridge 1999 ISBN 0 85115 947 8 S 248 Archibald A M Duncan Scotland The Making of the Kingdom The Edinburgh History of Scotland Bd I Oliver amp Boyd Edinburgh 1975 ISBN 0 05 00203 7 4 S 201 Archibald A M Duncan Scotland The Making of the Kingdom The Edinburgh History of Scotland Bd I Oliver amp Boyd Edinburgh 1975 ISBN 0 05 00203 7 4 S 208 Geoffrey W S Barrow Scotland and Its Neighbours in the Middle Ages Hambledon London 1992 ISBN 1 85285 052 3 S 79 Archibald A M Duncan Scotland The Making of the Kingdom The Edinburgh History of Scotland Bd I Oliver amp Boyd Edinburgh 1975 ISBN 0 05 00203 7 4 S 178 Archibald A M Duncan Scotland The Making of the Kingdom The Edinburgh History of Scotland Bd I Oliver amp Boyd Edinburgh 1975 ISBN 0 05 00203 7 4 S 205 Archibald A M Duncan Scotland The Making of the Kingdom The Edinburgh History of Scotland Bd I Oliver amp Boyd Edinburgh 1975 ISBN 0 05 00203 7 4 S 266 Alice Taylor Robert de Londres Illegitimate Son of William king of Scots c 1170 1225 In Haskins Society Journal Bd 19 2007 S 102 Archibald A M Duncan Scotland The Making of the Kingdom The Edinburgh History of Scotland Bd I Oliver amp Boyd Edinburgh 1975 ISBN 0 05 00203 7 4 S 174 VorgangerAmtNachfolgerMalcolm IV Konig von Schottland 1165 1214Alexander II Normdaten Person GND 1017398216 lobid OGND AKS LCCN n97008431 VIAF 78057586 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Wilhelm I ALTERNATIVNAMEN Wilhelm der Lowe Wilhelm der Rauhe Wilhelm DunkeldKURZBESCHREIBUNG Konig von SchottlandGEBURTSDATUM um 1142STERBEDATUM 4 Dezember 1214STERBEORT Stirling Castle Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wilhelm I Schottland amp oldid 225654667