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Die Grafschaft Tripolis erstreckte sich auf den heutigen Libanon und Nordsyrien und war der letzte der vier Kreuzfahrerstaaten die im Zuge des Ersten Kreuzzugs im Nahen Osten gegrundet wurden Grafschaft Tripolis und die anderen Kreuzfahrerstaaten 1135Wappen der Grafschaft TripolisBelagerung von Tripolis 1289Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Bevolkerung 3 Liste der Grafen von Tripolis 4 Lehensherrschaften in der Grafschaft Tripolis 5 Weblinks 6 Einzelnachweise 7 LiteraturGeschichte BearbeitenDie Anfange der Grafschaft fallen ins Jahr 1102 als Graf Raimund von Toulouse einer der Anfuhrer des Ersten Kreuzzugs einen langwierigen Krieg mit den Banu Ammar begann den Emiren von Tripolis die theoretisch Vasallen der Fatimiden in Agypten waren nach und nach deren Gebiet besetzte und sie schliesslich in der Stadt selbst belagerte 1103 erbaute Raimund die machtige Burg auf dem Mons Peregrinus als Hauptstutzpunkt zur Kontrolle des Landes um Tripolis Raimund starb am 28 Februar 1105 und liess seinen jungen Sohn Alfons Jordan als Erben unter der Regentschaft von Wilhelm Jordan von Cerdagne zuruck Wilhelm Jordan setzte die Belagerung der Stadt weitere vier Jahre fort bis ein unehelicher Sohn Raimunds Bertrand den er als Regenten in Toulouse zuruckgelassen hatte in den Osten kam und Toulouse Alfons Jordan und dessen Mutter uberliess die daraufhin nach Frankreich zuruckkehrten Bertrand und Wilhelm Jordan kamen unter Vermittlung des Konigs Balduin I von Jerusalem zu einer Ubereinkunft nach der jeder das Gebiet beherrschen solle das er selbst erobert habe eine Vereinbarung in der Bertrand mit der Eroberung der Stadt im Jahr darauf 12 Juli 1109 das bessere Ende errang Als Wilhelm Jordan wenige Monate spater starb wurde Bertrand Alleinherrscher Die Grafschaft Tripolis wurde nach dem Tod Raimunds als Kronlehen des Konigreichs Jerusalem Bertrand ubertragen und bestand danach als Vasallenstaat ab 1142 mit einer autonomen Burg innerhalb der Landesgrenzen dem Krak des Chevaliers der dem Johanniterorden ubergeben worden war Graf Raimund III der Tripolis von 1152 bis 1187 regierte spielte im sudlich angrenzenden Konigreich eine wichtige Rolle zum einen aufgrund seiner verwandtschaftlichen Beziehungen seine Mutter Hodierna war eine Tochter Balduins II zum anderen aufgrund seines eigenen Titels als Furst von Galilaa den er durch seine Frau trug Er war zwei Mal Regent im Konigreich zuerst fur den jungen Balduin IV von 1174 bis 1177 dann fur Balduin V von 1185 bis 1186 sowie der Fuhrer der Adelsopposition gegen die Verbindungen Balduins IV zu den Courtenay den Tempelrittern Guido von Lusignan und Rainald von Chatillon Raimund bemuhte sich erfolglos darum mit Saladin Frieden zu halten und ironischerweise war es Saladins Belagerung von Tiberias wo seine Frau sich aufhielt die die Kreuzfahrerarmee vor der Niederlage in der Schlacht bei Hattin 1187 nach Galilaa fuhrte Raimund uberlebte die Schlacht starb aber kurze Zeit spater Dank einer rechtzeitig eingetroffenen Kreuzfahrerflotte und Armee aus Sizilien konnte die Grafschaft die Eroberung durch Saladin durch eine Reihe von Siegen nach Hattin vermeiden Nach Raimunds Tod folgten ihm die Sohne des Fursten von Antiochia Bohemund III Ab dem Tod Bohemunds III 1201 wurde die Grafschaft mit Ausnahme der Jahre 1216 bis 1219 in Personalunion mit Antiochia regiert Dies wahrte bis 1268 Antiochia von den Mameluken erobert wurde Im Mai 1271 wurde auch Tripolis von den Mameluken belagert Das gerade in Akkon eingetroffene Heer des Kreuzzugs des Prinzen Eduard konnte die Stadt aber entsetzen und die Grafschaft Tripolis vorerst wieder stabilisieren Der Tod des unbeliebten Grafen Bohemund IV 1287 fuhrte zu einem Streit zwischen seiner Erbin seiner Schwester Lucia und der Stadt die sich selbst unter den Schutz der Republik Genua begab Es gelang Lucia jedoch eine Vereinbarung mit Genua und der Stadt zu treffen die nun wieder Venedig und dem ehrgeizigen Bartolomeo Embriaco dem genuesischen Burgermeister der Stadt missfiel der nun den Mamelukensultan Qalawun zu Hilfe rief Qalawun eroberte die Stadt 1289 nach einer Belagerung und machte der Grafschaft Tripolis damit ein Ende Auch nach dem Fall der Stadt wurde der Titel eines Grafen von Tripolis verliehen Die frankisch zypriotische Familie de Nores hielt den Titel noch 1544 Zu jener Zeit war der Titulargraf von Tripolis der viertwichtigste Adlige im venezianisch beherrschten Konigreich Zypern Ranghoher waren nur noch der Titulargraf von Jaffa der Graf von Karpas beides venezianische Adelige sowie der Grieche Jakobus Syngritikus als Graf von Rocca 1 Bevolkerung BearbeitenDie Bevolkerung von Tripolis rekrutierte sich vor allem aus Einwanderern Sudfrankreichs und Italiens und damit herrschte in der Grafschaft das Okzitanische vor wahrend in den drei anderen Kreuzfahrerstaaten vornehmlich franzosisch gesprochen wurde Liste der Grafen von Tripolis BearbeitenRaimund von Toulouse 1102 1105 Alfons Jordan 1105 1109 Wilhelm Jordan Regent 1105 1109 Bertrand von Toulouse 1109 1112 Pons 1112 1137 Raimund II 1137 1152 Raimund III 1152 1187 Raimund IV 1187 1189 Bohemund I 1189 1233 auch Furst von Antiochia 1201 1216 und 1219 1233 Bohemund II 1233 1252 auch Furst von Antiochia Bohemund III 1252 1275 auch Furst von Antiochia 1252 1268 Bohemund IV 1275 1287 auch Titularfurst von Antiochia Lucia 1287 1289 Zur Genealogie der Grafen von Tripolis siehe Toulouse Adelsgeschlecht und Ramnulfiden Lehensherrschaften in der Grafschaft Tripolis BearbeitenNeben den Domanen des Grafen von Tripolis welche etwa die Halfte der Grafschaft ausmachten gab es noch zahlreiche Lehensherrschaften 2 Tortosa Maraclea Tartus La Colee Coliath Fontaines Tokle Chastel Blanc Safita Chastel Rouge Yahmur Terra Galifa Krak des Chevaliers Gibelcar Akkar Raisagium Montanee Buissera Bischarri Moinetre Muneitra Gibelet Byblos Botoron Batrun Le Puy Mousaylaha Nephin Enfe Calmont Besmedin Bichmezzin Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Grafen von Tripolis Sammlung von Bildern und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Vgl Benjamin Arbel Greek Magnates in Venetian Cyprus The Case of the Synglitico Family In Dumbarton Oaks Papers Bd 49 Symposium on Byzantium and the Italians 13th 15th Centuries 1995 S 325 337 hier S 332 doi 10 2307 1291717 Vgl Jonathan Riley Smith Hrsg Grosser Bildatlas der Kreuzzuge Herder Freiburg Breisgau u a 1992 ISBN 3 451 22535 2 Literatur BearbeitenWolfgang Antweiler Das Bistum Tripolis im 12 und 13 Jahrhundert Personengeschichtliche und strukturelle Probleme Studia humaniora 20 Droste Dusseldorf 1991 ISBN 3 7700 0826 X Zugleich Dusseldorf Universitat Dissertation 1989 Jean Richard The Crusades c 1071 c 1291 Cambridge Medieval Textbooks Cambridge University Press Cambridge u a 1999 ISBN 0 521 62566 1 Jean Richard Le comte de Tripoli sous la dynastie toulousaine 1102 1187 Bibliotheque Archeologique et Historique 39 ISSN 0768 2506 Paul Geuthner Paris 1945 Neuauflage ebenda 1999 ISBN 2 7053 3667 2 Steven Runciman Geschichte der Kreuzzuge dtv 30175 3 Auflage Deutscher Taschenbuch Verlag Munchen 2001 ISBN 3 423 30175 9 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Grafschaft Tripolis amp oldid 232577781