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Die Geschichte Bulgariens umfasst die Entwicklungen auf dem Gebiet der Republik Bulgarien sowie historischer bulgarischer Reiche und Siedlungsgebiete von der Urgeschichte bis zur Gegenwart Auf dem Gebiet des heutigen Bulgariens befinden sich die bislang fruhesten Belege fur die Anwesenheit des Menschen Homo sapiens in Europa und mit der neolithischen Karanowo Kultur die bis ins Jahr 6500 v Chr zuruckreicht eine der fruhesten Siedlungen des Kontinents Im 6 bis 3 Jahrhundert v Chr geriet die Region ins Spannungsfeld der Thraker Perser Kelten und Griechen Stabilitat kam als es dem Romischen Reich im Jahr 45 n Chr gelang die Region zu erobern Mit dem Niedergang und der Aufteilung des Reiches begannen in der Region erneut Invasionen unterschiedlicher Gruppen Inhaltsverzeichnis 1 Vor der Staatsgrundung 1 1 Vorgeschichte und Antike 1 2 Grossbulgarisches Reich 2 Erstes Bulgarisches Reich 3 Zweites Bulgarisches Reich 4 Osmanische Fremdherrschaft 4 1 Nationale Wiedergeburt 5 Furstentum und Zarentum Bulgarien 5 1 Entwicklung bis zu den Balkankriegen 5 2 Makedonische Frage 5 3 Balkankriege und Erster Weltkrieg 5 4 Nach dem Ersten Weltkrieg 5 5 Regierung des Bauernbundes 1919 1923 5 6 Putsch und Regierung der Demokratischen Eintracht 1923 1926 5 7 Regierung Ljaptschew Volksblock und Weltwirtschaftskrise 1926 1934 5 8 Putsch und Konigsdiktatur 1934 1944 5 9 Bulgarien und der Zweite Weltkrieg 5 9 1 Neutralitatspolitik des Zaren 5 9 2 Auf der Seite der Achsenmachte 5 9 3 Sowjetische Okkupation und Seitenwechsel am Ende des Zweiten Weltkrieges 6 Volksrepublik Bulgarien 6 1 Kommunistische Machtergreifung 6 2 Ausrufung der Volksrepublik 6 3 Ara Schiwkow 7 Republik Bulgarien 7 1 Demokratisierung 7 2 Beitritt zur NATO und EU 8 Siehe auch 9 Literatur 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseVor der Staatsgrundung Bearbeiten nbsp Thrakische Kunst Rhyton aus dem Goldschatz von Panagjurischte Vorgeschichte und Antike Bearbeiten Das Gebiet des heutigen Bulgarien ist bereits seit der Steinzeit besiedelt Beispiel Karanowo Kultur Ein 1972 im Graberfeld von Warna gefundener Goldschatz wird auf die Zeit zwischen 4600 und 4200 v Chr datiert und gilt damit als alteste derartige Ausgrabung weltweit Die in der Bronzezeit dort lebenden Thraker wurden bereits von Homer erwahnt Ausserdem besiedelten Makedonier das Gebiet Vom 11 bis 6 Jahrhundert v Chr bestand ein erstes thrakisches Staatsgebilde welches im 7 Jahrhundert v Chr seine Blute erlebte 29 v Chr wurde die Region von Rom erobert wobei sich die Provinzen Macedonia Thrakien Moesia und Dacia auf dem Gebiet des heutigen Bulgarien erstreckten Die Thraker wurden romanisiert und nach der Teilung des Romischen Reichs verblieben sie im 5 Jahrhundert bei Byzanz Nach der slawischen Besiedlung der Balkanhalbinsel ab dem 7 Jahrhundert Landnahme der Slawen auf dem Balkan verschmolz die verbliebene romanische und griechische Bevolkerung siehe dazu auch den Artikel Jirecek Linie allmahlich mit den Neuankommlingen Ubrig blieben vereinzelte Gruppen von romanischsprachigen Walachen Rumanen im Nord Westen und Aromunen im Suden und Griechen entlang der Schwarzmeerkuste Ab Ende des 4 Jahrhunderts begann die Volkerwanderung mit einer Bewegung der Stamme und Volker von Ost nach West und von Nord nach Sud mit Richtung auf die grossen kulturellen Zentren der Alten Welt Das spatantike Romische Reich durchlebte eine Krise als fremde Kriegergruppen in die romische Provinzen eindrangen besonders in die romischen Provinzen auf dem Balkan Die Grenze der Limes verschob sich allmahlich von der Donau bis an die Hange des Balkangebirges Goten Gepiden Karpen Sarmaten Alanen Hunnen und andere Volker durchquerten das Gebiet des heutigen Bulgarien oder liessen sich dort lange nieder So brachten sie auch ihre Tradition und Kultur mit in dieses Gebiet In der neueren Forschung sind viele Punkte hinsichtlich des Ursprungs 1 und der Entwicklung der Protobulgaren umstritten Sie erscheinen Ende des 5 Jahrhunderts erstmals gesichert in den Quellen Im Jahr 493 tauchen die ersten Bulgaren sudlich der Donau auf 2 In der folgenden Zeit beteiligten sich die Bulgaren an Streif und Plunderungszugen auf byzantinisches Territorium Grossbulgarisches Reich Bearbeiten nbsp Das Grossbulgarische Reich und seine Spaltung Hauptartikel Grossbulgarisches Reich Das alte Grossbulgarische Reich wie es von byzantinischen Gelehrten genannt wurde griechisch ἣ palaia megalh Boylgaria i palea megali Boulgaria das alte grosse Bulgarien entstand nach der Befreiung der bulgarischen Stamme von der Herrschaft der Gokturken um 632 als militarisches Volkerbundnis unter Khan Kubrat zwischen dem Fluss Kuban und dem Asowschen Meer Im Jahr 635 schloss Kubrat einen Friedensvertrag mit dem byzantinischen Kaiser Herakleios Um 654 teilte sich Grossbulgarien in drei Teile die Reiche der sogenannten Schwarzen Weissen und Blauen Bulgaren auf Erstes Bulgarisches Reich BearbeitenSiehe auch Protobulgaren Schule von Preslaw und Schule von Ohrid Siehe auch Goldenes Zeitalter der mittelalterlichen bulgarischen Kultur und Altkyrillisches Alphabet In der 2 Halfte des 7 Jahrhunderts kam es zum Zerfall des Grossbulgarischen Reiches der Protobulgaren im Nordosten des Schwarzen Meers Der alteste Sohn Kubrats Khan Batbajan musste sich den Chasaren unterwerfen Im Zuge des Krieges gegen die Chasaren zogen sich die Protobulgaren unter Khan Asparuch dem dritten Sohn des Khans Kubrat Richtung Sudwesten zur Donau zuruck und ubertraten den Fluss an der Grenze zur inzwischen verwaisten ostromischen Provinz Moesia secunda 679 erhoben sie Anspruch auf die Gebiete im Raum der Dobrudscha und liessen sich dort nieder Die dort bis dahin staatenlos siedelnden Slawen wurden unterworfen und tributpflichtig gemacht Ausserdem sollten sie den Protobulgaren zukunftig Heerfolge gegen Ostrom leisten 3 Wenig spater erfolgte unter Khan Asparuch die Grundung eines grossen Stammesverbandes der im Nachhinein als Erstes Bulgarisches Reich auch Donaubulgarisches Reich oder Reich der Blauen Bulgaren bekannt wurde Als Hauptstadt wurde spater die slawische Grundung Pliska gewahlt Im Sommer des Jahres 680 unternahm der byzantinische Kaiser Konstantin IV Pogonatos einen Feldzug gegen die Protobulgaren Der Krieg endete 681 mit einem Friedensvertrag der faktisch den neuen Staat Bulgarien anerkannte Daruber hinaus regelte der geschlossene Vertrag die neuen Staatsgrenzen ein Flottenmoratorium und eine Tributpflichtigkeit Konstantinopels Somit wurde Bulgarien zum dritten anerkannten Staat in Europa und einer der wenigen dem das Ostromische Reich tributpflichtig war nbsp Territoriale Ausdehnung Bulgariens unter Khan Krum nbsp Das Bulgarische Reich am Ende der Regierung von Simeon I nbsp Donaubulgarien Wolgabulgarien und Europa um das Jahr 1000 nbsp Die byzantinische Themenverwaltung auf dem Balkan um 1045Das Territorium des Reiches wurde unter Asparuchs Nachfolger Khan Terwel 700 721 betrachtlich erweitert In dieser Zeit entwickelte sich Bulgarien zu einer ernstzunehmenden politischen Kraft Unter Khan Krum 803 814 wurde es zu einem machtigen Reich innerhalb Europas Im Bundnis mit dem frankischen Kaiser Karl dem Grossen wurde das Awarische Khanat vernichtet Das bulgarische Herrschaftsgebiet dehnte sich fortan im Norden bis an die Theiss und im Osten bis zum Dnister aus im Westen grenzte es nun unmittelbar an das Frankische Reich im Suden reichte es bis zur Mariza und Adrianopel Reformen nach byzantinischem Muster starkten die Stellung des Herrschers und beseitigten den Einfluss des konkurrierenden bulgarischen Adels dadurch Slawisierung des Staates Nachdem Knjas Boris I Michail 852 889 im Jahr 864 das Christentum zur offiziellen Religion erklart hatte verschwanden nach und nach die ethnischen Unterschiede zwischen Slawen Protobulgaren sowie den Nachfahren der antiken Bevolkerung Griechen und Thraker und es begann die Ausbildung einer neuen bulgarischen Gesellschaft welche sich aus slawischen griechischen und bulgarischen Einflussen zusammensetzte wobei der slawische Einfluss der pragnanteste blieb 4 Seit der Christianisierung bis 1018 entwickelte sich in Bulgarien eine Hochkultur Am Ende des 9 Jahrhunderts entwarfen die aus Thessaloniki stammenden Bruder Kyrill und Method das erste slawische Alphabet Glagolica und ubersetzten als erste das Neue Testament in eine heute Altkirchenslawisch genannte Sprache 893 wurde in einem Konzil der Bulgarischen Kirche Altslawisch als Liturgiesprache eingefuhrt Am Hof der bulgarischen Zaren reformierte einer ihrer Schuler Kliment von Ohrid die glagolitische Schrift und grundete eine Universitat in Ohrid Er war aber vor allem Missionar und Schriftsteller und leistete einen entscheidenden Beitrag zur Entstehung der slawischen Literatur Auch die typisch bulgarische Kirchenmusik begann sich in dieser Zeit zu entwickeln Zar Simeon I 893 927 der den Beinamen der Grosse trug machte Weliki Preslaw zur Hauptstadt moglicherweise auch um mit den alten heidnischen Traditionen Tengrismus komplett zu brechen Ohrid Pliska und die neue Hauptstadt wurden zu Zentren des Goldenen Jahrhunderts der slawischen Kultur Wahrend seiner Regierungszeit wahrscheinlich in der Schule von Preslaw wo der Heilige Naum tatig war wurde das kyrillische Alphabet entwickelt und eingefuhrt Simeon grundete die Bulgarische Patriarchalkirche Unter ihm wurde Bulgarien zu einem machtigen Reich innerhalb Europas dessen Gebiet nahezu die gesamte Balkanhalbinsel umfasste und sich fast bis an die Mauern Konstantinopels erstreckte Unter Zar Peter I und Zar Boris II verringerte sich die Macht durch innere Streitigkeiten 963 69 spaltete sich ein Westbulgarisches Reich ab Im Jahr 971 eroberte Byzanz das ostbulgarische Restreich und die Hauptstadt wurde nacheinander nach Sredez Skopje Prespa Bitola und Ohrid verlegt Unter Zar Samuil 976 1014 wurde Ohrid Hauptstadt des Samuilschen Reiches Nach der Niederlage des Heeres unter Samuil in der Schlacht von Kleidion 1014 und unter Iwan Wladislaw im Jahr 1018 wurde unter Knjaz Presian II ganz Bulgarien durch Basileios II von Byzanz den sogenannten Bulgarentoter unterworfen Nach der Eroberung wurde Bulgarien in funf byzantinische Themen Provinzen gegliedert Makedonien Bulgarien Paristrion Thrakien und Strimon Zweites Bulgarisches Reich Bearbeiten1040 kam es unter Peter Deljan zu einem Aufstand unter Beteiligung der Waragergarde in der der spatere norwegische Konig Harald Hardrade Mitglied war der von Byzanz niedergeschlagen wurde Deljan behauptete Nachkomme des grossen bulgarischen Zaren Samuil zu sein der von Basileios II 1014 besiegt worden war Ein weiterer Restaurationsversuch fand unter Konstantin Bodin statt der 1072 mit seinem Vater an der Spitze eines Aufstandes gegen Byzanz im heutigen Nordmazedonien teilnahm und sich in Prizren zum bulgarischen Zaren kronen liess Er stammte mutterlicherseits aus der Dynastie der Komitopuli Zwischen Balkangebirge und Donau waren die von den Brudern Assen und Peter gefuhrten Aufstande 1185 1187 erfolgreich und gipfelten 1186 in der Errichtung des Zweiten Bulgarischen Reiches Da die ersten Herrscher aus dem Haus Assen stammten wurde das Reich anfangs auch Reich der Assenen oder Assenidenreich genannt Das Zentrum der Bewegung war die Stadt Tarnowo die daher die vierte Hauptstadt wurde In den folgenden Jahrzehnten konnte Bulgarien die Schwache des Byzantinischen Reiches ausnutzen das nach der Eroberung Konstantinopels durch die Lateiner 1204 schliesslich in mehrere Teilstaaten zerfiel Zwischen 1197 und 1207 war Kalojan der jungere Bruder Peters und Assens Zar Bulgariens Dessen militarische Erfolge festigten den Staat Gegen byzantinische Beeinflussungsversuche schloss der Zar einen Bund mit Papst Innozenz III Bulgarien sollte zur romisch katholischen Kirche ubertreten im Gegenzug wurde Kalojan der Titel Rex verliehen Der Bund war jedoch nur von kurzer Dauer Kalojans Truppen zogen erfolgreich gegen die Ritter des Vierten Kreuzzuges Sie schlugen am 14 April 1205 einen Teil des Kreuzritterheeres in der Schlacht von Adrianopel und konnten den Kaiser des Lateinischen Kaiserreiches Balduin von Flandern gefangen nehmen nbsp Bulgarien unter Iwan AssenZar Iwan Assen II regierte von 1218 bis 1241 Seine Herrschaft war durch eine Reihe militarischer Erfolge und seine diplomatischen Fahigkeiten gepragt Nach der siegreichen Schlacht von Klokotniza am 9 Marz 1230 erstreckte sich der bulgarische Staat wieder uber ein grosses Territorium zwischen dem Schwarzen Meer im Osten der Adria im Westen dem Agaischen Meer im Suden den Karpaten und dem Fluss Dnister im Norden und Nordosten Somit stieg Bulgarien wieder zur starksten Macht auf der Balkanhalbinsel auf Als Zeichen seines Sieges liess Iwan Assen die Kirche Heilige Vierzig Martyrer in seiner Hauptstadt Weliko Tarnowo erbauen In einer in ihr eingebauten Saule liess er folgende Inschrift meisseln Im Jahre 1230 liess ich Iwan Assen der in Christus dem Herrn fromme Zar und Selbstherrscher der Bulgaren Sohn des Alten Assen diese allerheiligste Kirche von den Grundmauern aus aufbauen und mit Malereien ausschmucken zu Ehren der Heiligen Vierzig Martyrer mit deren Hilfe ich im zwolften Jahr meiner Regierung in den Kampf in Thrakien zog das griechische Heer vernichtete und selbst den griechischen Zaren Theodoros Komnenos mit allen seinen Bojaren gefangen nahm Ich eroberte alle Lander von Adrianopel bis Durazzo das griechische albanische und serbische Land Die Franken behielten nur die Stadte um Konstantinopel und diese Stadt selbst fugten sich der Obrigkeit meiner Macht da sie selbst keinen anderen Zaren ausser mir hatten und dank mir ihre Tage verbrachten denn so befahl es Gott weil ohne Ihn weder ein Wort noch eine Tat vollbracht wird Ihn sei Ehre in alle Ewigkeit Amen 5 6 nbsp Die bulgarischen Staaten Mitte des 14 Jahrhunderts1241 unterlag Iwan Assen II einer mongolischen Streitmacht und starb noch ehe der Mongolensturm 1242 sein Reich das kaum Widerstand leistete zerstorte 7 Ungarn Nikaa und Serbien rissen in dem folgenden Chaos Teile Bulgariens an sich Seit der Ruckeroberung Konstantinopels durch die Byzantiner 1261 kam es wieder zu verstarkten Auseinandersetzungen mit Byzanz aber auch mit Ungarn und seit Ende des 13 Jahrhunderts erwuchs dem Bulgarischen Reich im aufstrebenden Serbien ein ernsthafter Konkurrent an der Westgrenze Im 14 Jahrhundert spaltete sich das Bulgarische Reich in mehrere voneinander unabhangige Staaten und Furstentumer am grossten war das Tarnower Konigreich etwas kleiner das Konigreich von Widin und das Furstentum Dobrudscha und weitere kleinere Furstentumer in den Rhodopen und in Makedonien Mit dem Niedergang von Byzanz wahrend der turkischen Eroberungen wurde auch Bulgarien Teil des erstarkenden turkischen Reichs der Osmanen Die Schule von Tarnowo steht stellvertretend fur die bulgarische Kunst wahrend der Zeit des zweiten Bulgarenreichs als Architektur Kunst und Literatur Musik und geistliches Leben eine rege Entwicklung erlebten Nach dem Fall Bulgariens wanderten bulgarische Schriftgelehrte Architekten Maler und Bauhandwerker aus den Gebieten von Tarnowo Widin Dobrudscha in die umliegenden Lander aus und beeinflussten dort die kulturelle Entwicklung erheblich so in Serbien der Walachei der Moldau Transsilvanien und Russland Osmanische Fremdherrschaft BearbeitenIn diesem Abschnitt fehlen noch folgende wichtige Informationen 500 Jahre mit nur wenigen Satzen abgehandelt Konnte erweitert werden Hilf der Wikipedia indem du sie recherchierst und einfugst Am Ende des 14 Jahrhunderts musste sich Bulgarien mit dem Untergang seines Herrscherhauses dem Osmanischen Reich unterwerfen und es begann eine fast 500 Jahre wahrende osmanische Fremdherrschaft Nach der Schlacht an der Mariza am 26 September 1371 wurde eine vom Bulgarischen Heer unterstutzte antiosmanische Koalition unter dem serbischen Konig Vukasin Mrnjavcevic von den Osmanen geschlagen Der bulgarische Zar Iwan Schischman war gezwungen die osmanische Suzeranitat uber sein Reich 1373 anzuerkennen Da Bulgarien in den nachsten Jahrzehnten trotz nomineller Unterwerfung nicht vor osmanischen Angriffen verschont blieb kundigte Iwan Schischman den Vasallenstatus Dies fuhrte dazu dass Bulgarien zu einem Hauptaufmarschgebiet der osmanischen Eroberer auf der Balkanhalbinsel wurde 1378 fiel Ichtiman dem Sofia 1383 folgte 1393 wurde die Hauptstadt Tarnowo erobert was faktisch auch das Ende des Zweiten Bulgarischen Reiches bedeutete Zar Iwan Schischman uberlebte zwar in der Festung Nikopol geriet aber in Gefangenschaft und wurde 1395 auf Befehl Sultan Bayezids I hingerichtet Nach der Schlacht bei Nikopolis 1396 fiel schliesslich auch das letzte bulgarische Teilreich um Widin den Osmanen zum Opfer 1404 1408 1413 fuhrte Konstantin II Assen Sohn des letzten bulgarischen Zaren Iwan Strazimir mit Unterstutzung der serbischen und walachischen Herrscherhauser den ersten erfolglosen Aufstand gegen die osmanischen Herrscher an 1444 scheiterte eine erneute Befreiung Bulgariens durch ein polnisch ungarisches Heer unter Wladyslaw Konig von Polen Ungarn und Kroatien das in der Schlacht bei Warna vernichtet wurde Bis Ende des 16 Jahrhunderts war die bulgarische Bevolkerung vom Sklavenhandel betroffen der zwischen dem Osmanischen Reich und den italienischen Seerepubliken betrieben wurde 8 Nichtmuslime mussten nicht in der Armee des Sultans dienen mit Ausnahme derjenigen die in der Elitetruppe als Janitscharen ausgebildet wurden wobei bis zum 17 Jahrhundert die Knabenlese bulgarisch Krven dank kraven danak Blutzoll als Mittel zur Zwangsrekrutierung angewendet wurde Die osmanische Herrschaft sicherte ausserdem zumindest in den ersten drei Jahrhunderten ihres Bestehens politische Stabilitat religiose Toleranz und im Vergleich zur vorangegangenen Zeit moderate Steuerlasten Bulgarien verlor aber seinen Adel der bei der Eroberung getotet geflohen oder zum Islam konvertiert und schnell in die osmanische Oberschicht assimiliert worden war Im Rahmen des osmanischen Millet Systems wurden die nichtislamischen Untertanen zudem nicht durch territoriale Vertreter sondern durch das Oberhaupt ihrer jeweiligen Religionsgemeinschaft vertreten Die Millets genossen erhebliche Autonomie bei Familienrecht Religion und Erziehung Die Bulgaren wurden aber dem orthodoxen Millet zugerechnet das vom griechischen Patriarchat dominiert wurde Das bulgarische Patriarchat in Tarnovo wurde aufgelost Dies sollte spater die nationale Wiedergeburt erschweren denn damit ging ein erheblicher Verlust an kultureller Identitat einher die vor allem in abgelegenen Klostern in den Dorfern uberlebte Eine mit den fruhneuzeitlichen europaischen Furstentumern und Konigreichen vergleichbare Administrative Durchdringung der Gesellschaft fand im Osmanischen Reich dagegen nicht statt Von den Steuerzahlungen abgesehen regulierten sich die Dorfer weitgehend selbst Wirtschaftlich wurde Bulgarien mit seinem fruchtbaren Land in der Nahe der Hauptstadt Istanbul Ziel vieler Zuwanderer vor allem Griechen Turken und Juden die die Stadte und das wirtschaftliche Leben dominierten 9 Der Niedergang des Osmanischen Reiches und die erfolglosen Kriege gegen die Habsburger losten unter anderem in Tarnowo 1598 1686 und 1856 in Gabrowo 1686 in Tschiprowzi 1688 und 1737 1738 in Widin und Belogradtschik 1850 in Belogradtschik 1856 weitere Aufstande aus die jedoch ebenfalls blutig niedergeschlagen wurden Seit dem 16 Jahrhundert bilden die Pomaken unter den bulgarischen bzw slawischen Muslimen eine eigene Gruppe Siehe auch Islam in Bulgarien Nationale Wiedergeburt Bearbeiten Hauptartikel Bulgarische Wiedergeburt Tanzimat und Innere Revolutionare Organisation Hauptartikel Bulgarischer Aprilaufstand 1876 nbsp Bulgarische kulturelle und geistliche Einrichtungen im Osmanischen Reich im 18 19 JahrhundertUm die Mitte des 17 Jahrhunderts entstand unter Notabeln von Tschiprowzi nach und nach die Idee den katholischen Glauben fur die Aufklarung und Unabhangigkeit des bulgarischen Volkes zu nutzen Im Wesentlichen sollte der katholischen Westen das Bulgarische Volk welches im Osmanischen Reich im von Griechen dominierenden Orthodoxen Millet zusammengefasst war als eigenstandiges Volk anerkennen und auf dessen Basis der bulgarische Staat wiederhergestellt werden Somit konnen diese Ideen als ein Vorbote der bulgarischen nationalen Wiedergeburt angesehen werden und genauer gesagt des sogenannten Bulgarischen Erwachens Der bulgarisch katholischer Erzbischof von Sofia Petar Bogdan besuchte in diesem Zusammenhang zusammen mit Bischof Petar Parchevich und Francesco Soimirovich eine Reihe von europaischen Herrschern um sie fur die Anerkennung der Bulgaren zu gewinnen sowie um ein christliches Militarbundnis gegen die Osmanen zu grunden welche zur Befreiung Bulgariens fuhren sollte Petar Bogdan gilt auch als einer der Initiatoren und Organisatoren des Tschiprowzi Aufstandes und als der Verfasser der altesten Geschichte Bulgariens Rom 1638 ital 10 11 Eingangs des 18 Jahrhunderts begann sich unter dem Einfluss der entstehenden bulgarischen Aufklarung langsam ein eigenes Nationalgefuhl zu entwickeln das in der Forderung nach staatlicher Unabhangigkeit gipfelte Das 1760 1762 von dem orthodoxen Monch Paisij Hilendarski geschriebene Buch Slawisch bulgarische Geschichte gab dazu einen wichtigen Anstoss Es verbreitete sich bis zum ersten Druck 1844 ausschliesslich handschriftlich Es fuhrte dazu dass die schmale grazisierte bulgarische Oberschicht ihr eigenes Volkstum und ihre Vergangenheit wiederentdeckte 12 Die Veranderungen im kulturellen und geistigen Leben wurden angetrieben durch die Grundung der Neubulgarischen Aufklarungsbewegung bulg novoblgarskoto prosvetno dvizhenie Die Bewegung strebte nach mehr Anerkennung fur die Bulgaren durch den Osmanischen Staat innerhalb des Millet Systems mit der Grundung eines eigenstandigen bulgarischen Millets Bulgar Millet und einer eigenen bulgarischen Kirche Ziel war die Loslosung der Bildung und Kultur von griechischen Einflussen sowie die Begrundung einer eigenen materiellen und geistigen Kultur Eine wesentliche Seite dieser Entwicklung zur nationalen Unabhangigkeit war die Errichtung bulgarischer Klosterschulen und der Kampf gegen die griechische Kirchenmacht Die Auseinandersetzung mit dem orthodoxen Patriarchat von Konstantinopel fuhrte zur sogenannten Unionsbewegung bulg Uniatsko dvizhenie die sich fur eine mit der romisch katholischen Kirche unierte Kirchenorganisation einsetzte Gefuhrt wurde diese Bewegung von Dragan Zankow und Georgi Mirkowitsch So entstand im Osmanischen Reich 1860 die bulgarisch katholische Kirche die auf die Union von Kilkis von 1859 zuruckging Franzosische Lazaristen hatten sich die Unzufriedenheit der ortlichen Bevolkerung mit den orthodoxen phanariotischen Bischofen zunutze gemacht und der Bevolkerung eine nationale Kirchenhierarchie versprochen 1861 war mit Josif Sokolski der erste katholische Erzbischof eingesetzt worden der auch vom Sultan als Reprasentant der Bulgarischen Christen anerkannt wurde Die so entstandene Kirche verstand sich als Teil der bulgarischen Nationalbewegung und hatte bis zu 60 000 Glaubige 13 Dieser Entwicklung stellte sich das orthodoxe Russland entgegen das die orthodoxe Kirche noch massiver auch gegenuber dem osmanischen Sultan unterstutzte Dennoch war der Kampf fur eine unabhangige bulgarische Kirche innerhalb des Orthodoxen Millets gegen den Interessen Russlands gerichtet welche die griechische Seite unterstutzten und keine Aufteilung des Millets praferierten So fuhrte die Bulgarische Nationale Wiedergeburt bulg Vzrazhdane mit dem Sultansferman von 1870 auch zur Errichtung der selbstandigen Bulgarisch Orthodoxen Kirche und zum Erstarken bulgarischer Bildung und Kultur Damit erkannte der osmanische Sultan das Eksarhhane i Millet i Bulgar die ethnisch religiose und sprachliche Gemeinschaft der Bulgaren innerhalb der osmanischen Grenzen und gewahrte ihnen weitgehende Rechte Mit dem Ferman des Sultans zur Errichtung des bulgarischen Exarchats wurde zum ersten Mal ein Millet im osmanischen Reich auf ethnischer Grundlage zugelassen 14 Mit der Errichtung der Bulgarisch Orthodoxen Kirche wurde die Bulgarisch katholische Kirche wieder verdrangt Der okumenische Patriarch von Konstantinopel der den Ferman nicht anerkannte da die Wiederbegrundung der Bulgarische Kirche auf Kosten des Okumenischen Patriarchats ging erklarte bereits 1872 das bulgarische Exarchat fur schismatisch 15 Die erste weltliche Schule wurde 1835 durch die Kaufleute Wasil Aprilow 1798 1847 und Nikola Palausow 1776 1853 in ihrer Heimatstadt Gabrowo gegrundet und finanziert Diese Reformierung der Klosterschulen wurde durch den Leiter der Schule Neofit Rilski begonnen Die Schule in Gabrowo sowie das erste Gymnasium in Plowdiw wurden schnell zum Vorbild fur den Aufbau des bulgarischen Schulwesens im 19 Jahrhundert 1864 wurde aus dem Zusammenschluss der osmanischen Grossprovinzen Silistrien Nis und Widin das Vilayet Tuna gebildet welches bis 1878 existierte Es umfasste Gebiete in denen die Bulgaren die Bevolkerungsmehrheit stellten das heutige Sudostserbien und Nord Bulgarien nordlich des Balkangebirges und sudlich der Donau sowie die ab 1878 rumanische Norddobrudscha 16 weswegen es auch Vilayet Bulgarien genannt wurde Das Vilayet wurde nach franzosischem Vorbild aufgebaut es sollte nach der Vorstellung der Hohen Pforte als Musterprovinz fur eine Provinzial Neuordnung fungieren und somit der bulgarischen Unabhangigkeitsbewegung den Boden entziehen 17 Das Vilayet war den Verwaltungsaufgaben eines Departements entsprechend in mehrere Sandschaks aufgeteilt die ihrerseits die Aufgabe der franzosischen Arrondissements ubernahmen An der Spitze des Vilayets stand der Wali anstelle des fruheren Beylerbeys Die Sandschaks wurden von einem mutasarrif anstelle des bisherigen Sandschakbegs geleitet Der beratende Diwan wurde abgeschafft und an seiner Stelle sowohl auf Vilayets als auch auf Sandschakebene ein Verwaltungsrat eingesetzt dem neben muslimischen Wurdentragern auch drei nichtmuslimische Religionsgemeinschaften Armenier Griechisch Orthodoxe und Juden angehorten Damit sollte die nichtmuslimische Bevolkerung mit einbezogen werden Verwaltungszentrum des Vilayets war Russe osmanisch Ruscuk die wichtigste osmanische Festung an der Donau und damals bluhende Stadt im Nordosten Bulgariens 17 Die Bildung des Vilayet Tuna konnte die unzufriedene bulgarische Bevolkerung welche die Mehrheit stellte nicht besanftigen da sie auch im neuen Verwaltungssystem nicht reprasentiert war Denn mit dem griechisch gepragten okumenischen Patriarchat von Konstantinopel welches sie vertreten sollte kampfte sie um eine unabhangige bulgarische Kirche Bulgarisch griechischer Kirchenkampf 17 Einen herben Ruckschlag musste die Befreiungsbewegung im Januar Februar 1873 mit der Festnahme und Hinrichtung ihres Ideologen Wassil Lewski hinnehmen Lewski der heute in Bulgarien als Nationalheld gefeiert wird baute innerhalb des Osmanischen Reiches die Strukturen der Befreiungsbewegung auf Weitere bedeutende Personlichkeiten der Befreiungsbewegung waren Georgi Rakowski Ljuben Karawelow Todor Kableschkow Sophronius von Wraza und Christo Botew Mit dem Aufstand von Stara Sagora 1875 und der Aprilaufstand von 1876 kam es zum blutigen Hohepunkt der Befreiungsbewegung Es ist umstritten ob es wie von bulgarischen Historikern behauptet eine nationale Erhebung der bulgarischen Bevolkerung gegen eine Fremdherrschaft war 15 Die Zahl der nationalbulgarischen Revolutionare war immer zu gering und ortlich zu isoliert um Einfluss auf die landliche analphabetische Bevolkerung zu erlangen Letztlich konnten die Anfuhrer des Aprilaufstandes lediglich einige hundert Aufstandische organisieren und waren schnell besiegt 15 Von einem nationalen Befreiungskampf kann letztlich nicht gesprochen werden 15 Furstentum und Zarentum Bulgarien Bearbeiten Hauptartikel Furstentum Bulgarien und Zarentum Bulgarien Entwicklung bis zu den Balkankriegen Bearbeiten nbsp Die aufstandischen Gebiete wahrend des Aprilaufstands von 1876 nbsp Grenzen Bulgariens nach dem Frieden von San Stefano 3 Marz 1878 und dem Berliner Kongress Juni 1878 nbsp Appell der mazedonischen Bulgaren an die Grossmachte gegen die Entscheidungen des Berliner Kongresses nbsp Bulgarien um 1888Der Aprilaufstand von 1876 war ein Versuch Bulgarien von der osmanischen Herrschaft zu befreien Nach seiner Niederschlagung wurde von dem damaligen britischen Premierminister Benjamin Disraeli zwischen 23 Dezember 1876 und 20 Januar 1877 die internationale Konferenz von Konstantinopel einberufen Grossbritannien entsandte dafur Lord Salisbury als ausserordentlichen Botschafter wo er gemeinsam mit dem russischen Botschafter Graf Ignatiew derartige Forderungen an die Turkei stellte dass die Konferenz ohne Resultat blieb 18 Fur Bulgarien wurde die Grenzziehung einer oder mehrerer kunftiger autonomer bulgarischer Provinzen innerhalb des Osmanischen Reiches vorgeschlagen Sultan Abdulhamid II weigerte sich jedoch diese durchzufuhren und loste die Konferenz schliesslich auf 19 Die blutige Niederschlagung des Aprilaufstandes durch die Turken 1876 und das Scheitern der Konferenz von Konstantinopel nahm das Russische Reich im Rahmen der panslawistischen Ideologie als Legitimation zur Kriegserklarung Der Russisch Osmanische Krieg wurde mit Harte und grossen Verlusten auf beiden Seiten gefuhrt Nach einer Uberquerung der Donau und des Balkangebirges mitten im Winter siegten die russischen Truppen und ruckten bis kurz vor Konstantinopel vor Hier wurde der Frieden von San Stefano geschlossen in welchem grosse Gebiete vom Osmanischen Reich abgetrennt und dem neuen Staat Bulgarien zugeschlagen wurden Nachdem die bulgarischen Gebiete wahrend des Krieges von der russischen Armee befreit worden waren wurden sie zunachst von einer provisorischen russischen Verwaltung verwaltet die im April 1877 eingerichtet wurde und zunachst in Swischtow ihren Sitz hatte Sie unterstand der russischen Armee und wurde von Wladimir Tscherkasski und nach seinem Tod von Alexander Dondukow Korsakow geleitet Durch den Berliner Kongress 1878 wurde der Friede von San Stefano teilweise revidiert Bulgarien wurde ein autonomes Furstentum das aber dem Osmanischen Reich weiterhin tributpflichtig blieb Der Vertrag von Berlin sah die Beendigung der provisorischen russischen Verwaltung im Mai 1879 vor Artikel 6 und 7 bis dahin sollte Dondukow Korsakow als eine Art Generalgouverneur das Land verwalten Die Hauptziele der provisorischen russischen Verwaltung waren die Sicherung von Frieden und Ordnung die Vorbereitung einer Wiederbelebung des bulgarischen Staates und die Vorbereitung einer Nationalversammlung Ostrumelien blieb zunachst osmanische Provinz das Osmanische Reich verzichtete jedoch auf eine militarische Prasenz Die Reaktionen auf die Entscheidungen des Berliner Kongresses waren im San Stefano Land unterschiedlich Das im Tarnowo in dieser Zeit tagende Parlament wollte sich auflosen und den von den Grossmachten vorgeschlagenen Fursten nicht wahlen Petitionen wurden geschrieben Appelle und Abgesandte wurden zu den Botschaften in den Hauptstadten der Grossmachte entsandt Im Land selbst wurden Komitees unter der Bezeichnung Edinstwo Edinstvo Einheit gegrundet Das Erste Komitee wurde in Weliko Tarnowo unter anderem von Stefan Stambolow ins Leben gerufen Die Komitees hatten sich das Ziel gesetzt diese Entscheidungen zu revidieren und Bulgarien in seine nationalen Grenzen vom Frieden von San Stefano wiederherzustellen Eine ihrer ersten Handlungen war die Vorbereitung und die Durchfuhrung des Kresna Raslog Aufstandes 1878 in Makedonien Die Verweigerung dieser nationalen Anspruche und einer Vereinigung aller Bulgaren seitens der Grossmachte ist bis heute im kollektiven Nationalbewusstsein der Bulgaren verankert 20 Die erste demokratische Verfassung wurde im April 1879 in der mittelalterlichen Hauptstadt Bulgariens Tarnowo beschlossen 21 Als Vorbild der nach der Stadt benannten Verfassung von Tarnowo diente die Verfassung des Konigreichs Belgien Bulgarien wurde konstitutionelle Monarchie und fuhrte als erstes Land der Region das allgemeine Mannerwahlrecht ein Prinz Alexander von Battenberg wurde zum Fursten gewahlt Am 25 Junijul 7 Juli 1879greg legte er in Tarnowo seinen Eid vor der Grossen Nationalversammlung ab und bestatigte dann die erste Regierung Bulgariens Erster Ministerprasident wurde der konservative Politiker Todor Burmow Bis zum Ersten Weltkrieg teilte sich die bulgarische Politik in eine prorussische bulg rusofili russophile konservative Partei und eine prowestliche bulg rusofobi russophobe Liberale Partei Makedonische Emigranten stellten dauerhaft ein erhebliches Unruhepotenzial dar 22 Die erste Wahl von 1879 ergab einen uberwaltigenden Sieg der Liberalen die zuvor die Verfassung massgeblich gepragt hatten sie erhielten 140 der 170 Mandate Furst Alexander I 1879 1886 versuchte innere Reformen durchzufuhren Er widersetzte sich jedoch der Politik der Liberalen und versuchte mit dem russlandfreundlichen konservativen Lager zu regieren Mit Hilfe und Billigung Russlands setzte Alexander I am 1 Juli 1881 die liberale Verfassung aus 21 und herrschte bis September 1883 uber das Land durch das Regime der Vollmachten musste aber schliesslich das Parlament anerkennen Ihm gelang in der Bulgarischen Krise gegen den Willen der Grossmachte die Vereinigung Ostrumeliens mit dem Furstentum Bulgarien und unter seiner Fuhrung besiegte Bulgarien die Serben im Serbisch Bulgarischen Krieg 1885 Nach dem Frieden von Bukarest am 3 Marz 1886 weigerte sich Zar Alexander III Alexander I als Herrscher des vergrosserten Bulgarien anzuerkennen Auf russisches Betreiben putschte nun eine Gruppe prorussischer Offiziere gegen den bulgarischen Fursten Alexander I und zwang ihn am 9 August 1886 zur Abdankung Er wurde nach Russland verschleppt Mit Unterstutzung des bulgarischen Parlamentsprasidenten Stefan Stambolow der mit Hilfe des Militars einen Gegenputsch durchfuhrte konnte Alexander nach Bulgarien und nochmals kurz auf den Thron zuruckkehren Am 7 September 1886 verzichtete er dann jedoch endgultig auf die Herrschaft da er das Vertrauen des russischen Zaren nicht mehr genoss Zu seinem Nachfolger wurde 1887 nach langen innenpolitischen Wirren Ferdinand von Sachsen Coburg und Gotha gewahlt 23 Der bulgarische Furst Ferdinand I erklarte 30 Jahre nach dem Russisch turkischen Krieg von 1877 bis 1878 am 22 Septemberjul 5 Oktober 1908greg in der mittelalterlichen bulgarischen Hauptstadt Weliko Tarnowo durch die Unabhangigkeitserklarung das Furstentum Bulgarien fur unabhangig vom Osmanischen Reich und kronte sich mit dem Titel Zar 24 Dieser Zeitpunkt war gut gewahlt da sich das Interesse der Grossmachte wegen der fast zeitgleich erfolgten Annexion Bosniens und der Herzegowina durch Osterreich Ungarn vor allem auf diese beiden Lander richtete Einiges spricht dafur dass sich Ferdinand mit Kaiser Franz Joseph I bei einem Treffen kurz davor in Budapest abgesprochen hatte Makedonische Frage Bearbeiten Die ungeloste Makedonische Frage zog einen starken Fluchtlingsstrom aus Makedonien makedonische Bulgaren bulg makedonski blgari 25 mit sich Die makedonischen Fluchtlinge organisierten sich mit den thrakischen Bulgaren Vor allem etablierten sich jedoch die Emigranten aus Makedonien wie Dimitar Rizoff Andrei Ljaptschew Ministerprasident Bulgariens von 1926 bis 1931 Simeon Radew Diplomat und Ilija Georgow bald als eine bedeutende politische Kraft die in den 1920er Jahren auch uber eine eigene parlamentarische Gruppe verfugte und zeitweise als Staat im Staate angesehen wurde 26 wodurch ein standiger Druck auf die politischen Kreise des Landes ausgeubt wurde sich mit der makedonischen Thematik zu beschaftigen Die zunachst nur politisch agierenden Fluchtlingsorganisationen bekamen einen militanten Flugel die Komitadschi der in den nicht im bulgarischen Staat eingeschlossenen Gebieten militarische Aktionen unternahm Aufstande unter anderem 1878 den Kresna Raslog Aufstand 1902 den Gorna Dschumaja Aufstand sowie 1903 den Ilinden Preobraschenie Aufstand organisierten und durchfuhrten Dies trug zur zusatzlichen Radikalisierung der Politik dem Streben nach der Verwirklichung der Idee des bulgarischen Staates in den Grenzen von San Stefano bei Der bulgarische Staat versuchte je nach aussenpolitischer Lage diese zu unterstutzen oder zu verbieten Der Versuch durch eine staatlich kontrollierte Organisation die Aktionen zumindest zu beeinflussen misslang Die radikalisierten Fluchtlingsorganisationen wie die Innere Mazedonische Revolutionare Organisation und das Oberste Makedonien Adrianopel Komitee versuchten ihrerseits die bulgarische Politik zu beeinflussen in dem sie Schlagergruppen aufstellten Morddrohungen verschickten und Todesurteile vollstreckten wie etwa an Stefan Stambolow um bestimmte politische Entscheidungen in Bezug auf Makedonien durchzusetzen 27 In dem neuen Staat formte sich erst langsam ein kollektives Nationalgefuhl aus Er war von Anfang an mit schweren Hypotheken belastet Die makedonische Emigration im Land bildete dauerhaft ein Unruhepotenzial Die im San Stefano vorgesehenen Grenzen wurden von den bulgarischen Eliten als legitimer Rahmen eines bulgarischen Nationalstaates gesehen und der Bevolkerung als fester Bestandteil der nationalen Identitat vermittelt 22 Auch in der Aussenpolitik Sofias blieb ein zentraler Punkt das Streben nach einem Bulgarien in den Grenzen von San Stefano was die Angliederung von Makedonien Thrakiens und Ostrumeliens die 1885 erfolgte miteinschloss Hinzu kam dass sich die slawische nicht serbische Bevolkerung in Makedonien selbst zum Teil bis ins 19 Jahrhundert als Bulgaren verstand 28 und dies wurde von bulgarischer Seite auch so betrachtet Schon vor 1878 war unter den massgeblichen Eliten Makedonien unverruckbarer Teil des Bulgarentums Begrundet wurde das mit linguistischen Argumenten mit historischen Rechten unter Hinweis auf die mittelalterlichen bulgarischen Reiche oder der Zugehorigkeit zur bulgarischen Kirche In Makedonien liegen jedoch auch die Anfange der bulgarischen Nationalen Wiedergeburt 29 Das in San Stefano 1878 projektierte Grossbulgarien wurde zum festen Begriff der Nationalbewegung 30 Bis heute ist Makedonien als Teil der bulgarischen Nation fest im kollektiven Nationalbewusstsein der Bulgaren verankert und die Infragestellung dieses Ideals ist in breiten gesellschaftlichen Schichten ein Tabuthema geblieben 30 Balkankriege und Erster Weltkrieg Bearbeiten Bulgarien Serbien Griechenland und Montenegro schlossen sich 1912 zum Balkanbund zusammen und griffen im Ersten Balkankrieg das Osmanische Reich an um das turkische Makedonien fur sich zu gewinnen Unter der Leitung von General Iwan Fitschew eroberte die bulgarische Armee Adrianopel Luleburgaz Schlacht von Luleburgaz und Kirklareli Das Osmanische Reich musste als Verlierer den Grossteil seines europaischen Gebietes abtreten Wegen eines Streits um die Aufteilung Makedoniens begann Bulgarien das die Hauptlast des ersten Krieges getragen hatte 1913 den Zweiten Balkankrieg gegen Serbien und Griechenland Wahrend die bulgarische Streitmacht an der griechischen und serbischen Front gebunden war drangen die in den Krieg eingetretenen Rumanen bis nach Sofia vor Die Osmanen hatten am Ende des Zweiten Balkankriegs mit Hilfe der Freischarler von Teskilat i Mahsusa Ostthrakien mit Edirne Adrianopel zuruckerobert und wie spater beim Volkermord an den Armeniern die komplette bulgarische Bevolkerung dort vertrieben oder ermordet Im Frieden von Bukarest vom 10 August 1913 verlor Bulgarien die zuvor gewonnenen Gebiete mit Ausnahme von Westthrakien und musste die sudliche Dobrudscha an Rumanien abtreten Makedonien kam grosstenteils an Serbien und Griechenland Adrianopel zuruck an das Osmanische Reich nbsp Bulgarische Fluchtlingskolonne aus Makedonien 1914 Die nachsten Jahre waren gekennzeichnet von der Suche einer Revanche fur diese nationale Katastrophe Auch die Fluchtlinge die in das Land hereinstromten trugen zur Missstimmung gegenuber den Nachbarn bei Im Jahre 1914 lebten rund 100 000 150 000 Fluchtlinge und neue Einwanderer im Land 31 Bulgarien dessen Bevolkerung durch die Fluchtlinge auf uber vier Millionen wuchs stand vor einem wirtschaftlichen Kollaps Dieser konnte nur durch auslandische Kredite abgewehrt werden Als Pariser Banken im Sommer 1914 der bulgarischen Regierung keine Kredite mehr einraumen wollten gewahrte ihn die Deutsche Diskonto Gesellschaft Das Geld wurde in die militarische Aufrustung gesteckt 32 Nach der Abkehr von der Triple Entente naherte sich Bulgarien dem Deutschen Kaiserreich an und nahm an der Seite der Mittelmachte am Ersten Weltkrieg teil Am Vorabend des Ersten Weltkrieges hatten in Bulgarien bei allen wichtigen Parteien makedonische Bulgaren zentrale Posten inne Sie bildeten weder im Volk noch im Heer keine geordnete politische Gruppe aber sie hatten grossen Einfluss und machten deutlich dass sie mit allen Mitteln gegen eine Politik und ihre Trager vorgehen wurden die Makedoniens Vereinigung mit Bulgarien nicht als Hauptprogrammpunkt betrachteten Zu Beginn des Krieges stammten allein 60 des Offizierskorps der Armee aus Makedonien 33 Auch 40 der Beamten und 37 der Priester stammten aus Makedonien 34 Auch die Presse die teilweise von aus Makedonien stammenden Emigranten wie Danail Kraptschew oder Andrei Ljaptschew dominiert wurde schurte die aufgereizte innenpolitische Stimmung mit haufigen Berichten uber die Zustande in Makedonien an Die makedonischen Kreise nutzten auch die sozialen Schwierigkeiten fur ihre Vereinigungs Propaganda 35 So wurde damals Makedonien fur fast alle bulgarischen Parteien die zentrale Frage ihrer Politik die nationale Lebensfrage schlechthin ebenso fur Konig Kirche und Armee 36 Die Kriegsziele Bulgariens wurden im Bundnisvertrag des Deutschen Reiches mit Bulgarien vom 6 September 1915 festgehalten Ein Geheimabkommen das man zusatzlich zum Bundnisvertrag schloss enthielt territoriale Vereinbarungen zur Vergrosserung Bulgariens das Deutsche Reich garantierte Bulgarien den Erwerb und die Annexion des serbischen Mazedonien und Altserbiens von der Mundung in die Donau bis zum Zusammenfluss der serbischen und bulgarischen Morawa uber die Kamme von Crna Gora und Sar Planina bis zur bulgarischen Grenze von San Stefano Im Falle eines rumanischen oder griechischen Kriegseintritts auf Seiten der Alliierten wurden dem neuen Verbundeten auch gleich Teile der Dobrudscha und die durch den Bukarester Vertrag an Griechenland gefallen neuen Teile Griechenlands in Aussicht gestellt 37 Damit wollte sich Bulgarien fur die Gebietsverluste vom Sommer 1913 revanchieren und zumindest einen Teil der Gebiete zuruckholen die man im Zweiten Balkankrieg verloren hatte 38 Mit der Ruckgewinnung verlorener Territorien und Einflusszonen verfolgten Staat und Kirche bei Kriegseintritt dasselbe Ziel 39 Frankreich versuchte vergebens Bulgarien doch noch fur einen Kriegsantritt auf der Seite der Entente zu bewegen Finanziert von der Compagnie Financiere de Paribas sollte der franzosische Kaufmann Fernan de Closier fast die gesamte bulgarische Getreideernte des Jahres erwerben Die Aktion flog jedoch auf und der bulgarische Ministerprasident Wassil Radoslawow verstaatlichte die gesamte Ernte Am 14 Oktober 1915 trat das Land an der Seite der Mittelmachte in den Weltkrieg ein nbsp Militaroperationen der Mittelmachte 1915 16 im Ersten Weltkrieg am BalkanBulgarien besetzte 1916 zusammen mit den Verbundeten die Dobrudscha Der Friede von Bukarest 1918 gab Bulgarien die Suddobrudscha sowie Teile der Norddobrudscha zuruck Die Besatzungsgebiete im Westen Makedonien und die Morava Region wurden von den BMARK verwaltet Bulgarien antwortete auf die rucksichtslose Serbisierung Mazedoniens nach dem zweiten Balkankrieg seinerseits mit einer gnadenlosen Bulgarisierungs Besatzungs und Ausbeutungspolitik auch in den besetzten Teilen Ostserbiens und des Kosovo Ehemalige serbische Soldaten Beamte Lehrer Arzte oder Journalisten wurden interniert oder erschossen weitere 46 000 Menschen als Zwangsarbeiter nach Bulgarien verschleppt Serbische Namen Sprache und Schrift wurden verboten serbische Bucher verbrannt Auch Muslime im bulgarischen Herrschaftsbereich wurden unterdruckt 40 Ab dem 15 September 1918 brach der Widerstand der bulgarischen Armee nach einem Durchbruch der Alliierten an der Salonikifront komplett zusammen Am 25 September 1918 bat die Regierung um Waffenstillstand dieser wurde am 29 September in Thessaloniki unterzeichnet Die Masslosigkeit Ferdinands die die Entscheidung zugunsten der Mittelmachte entscheidend begunstigt hatte hatte Bulgarien nach den Balkankriegen in eine zweite Katastrophe getrieben 41 Im Ersten Weltkrieg verzeichneten die bulgarischen Streitkrafte uber 100 000 Tote und uber 140 000 Verwundete 42 bei einer Vorkriegsbevolkerung von rund 4 5 Millionen 43 und einer Gesamtzahl von 1 2 Millionen Mobilisierten 44 Nach dem Ersten Weltkrieg Bearbeiten nbsp Bulgarien nach dem Vertrag von Neuilly sur SeineIm Frieden von Neuilly 1919 musste Bulgarien seinen Zugang zum Agaischen Meer den Landbereich Thrakien zwischen den Flussen Mesta und Mariza mit dem Hafen Dedeagac heute Alexandroupolis an die Alliierten abgeben Diese ubergaben es bei der Konferenz von Sanremo im April 1920 an Griechenland Rumanien erhielt nun den sudlichen Teil der Dobrudscha die Gebiete um Caribrod Bosilegrad und Strumiza gingen an das neu gegrundete Konigreich der Serben Kroaten und Slowenen Damit war Bulgarien von der Realisierung seines nationalen Ideals wieder weit entfernt Die traditionelle nationale Politik war in eine Sackgasse geraten und hatte mit der Feindschaft der Nachbarstaaten einen Trummerhaufen hinterlassen 41 Die Folgen des Ersten Weltkriegs waren verheerend Insgesamt verlor Bulgarien 8 seiner Vorkriegsflache oder rund 10 750 km Ausserdem sollte Bulgarien Reparationen in Hohe von 2 25 Milliarden Goldfranken zahlen Der Betrag wurde 1923 auf 550 Millionen gesenkt und 1932 der Rest gestrichen 45 Die Verwaltung und Verteilung der Finanzen wurden von einer alliierten Kontrollkommission uberwacht Dazu kamen noch der Zustrom von mindestens 200 000 Fluchtlingen 46 wobei die Zahlenangaben dazu schwanken Bis 1926 kamen sogar uber 800 000 Fluchtlinge ins Land vor allem aus Ostthrakien und der Dobrudscha 47 etwas uber 100 000 kamen aus Vardar Makedonien 48 Zur gleichen Zeit wurden 50 000 Griechen 49 meist von der Schwarzmeerkuste und 1923 1945 rund 230 000 Turken aus Bulgarien vertrieben 50 Dieses anderte die ethnische Zusammensetzung Bulgariens und verursachte erhebliche soziale Probleme Das Land das schon von den Balkankriegen mit Fluchtlingen uberfullt war stand vor dem Kollaps Ein Teil der Fluchtlinge konnte in den Gebieten der vertriebenen Griechen und Turken angesiedelt werden In klosterlichem Besitz befindliche Landereien wurden teilweise aufgelost um mit kleineren Landgutern Lebensgrundlage fur viele zu schaffen Viele Fluchtlinge lebten jedoch elend in Quartieren am Rande der grossen Stadte und uberschwemmten den Arbeitsmarkt Einige wanderten daraufhin in Ubersee aus Dies alles fuhrte zu einer Reihe ausgedehnter Streiks allein fur das Jahr 1919 sind 150 bekannt Handel Industrie und Landwirtschaft waren schwer beeintrachtigt Die Landwirtschaft hatte kaum noch Saatgut In der Industrie herrschte Mangel an Rohstoffen und Energie Dem Handel fehlten die Transportmittel die im Krieg eingesetzt und vernichtet worden waren Die Preise stiegen enorm Der ungluckliche Ausgang des Krieges veranlasste den Zaren am 3 Oktober 1918 zugunsten seines Sohnes Boris III zuruckzutreten Dieser spielte in dem von Unruhen zerrissenen Land zunachst eine politisch untergeordnete Rolle bis er 1935 ein Jahr nach dem Staatsstreich der Gruppe Sweno die Macht als absolutistischer Monarch ergriff Regierung des Bauernbundes 1919 1923 Bearbeiten Die soziale Not und politische Unzufriedenheit entlud sich in den Parlamentswahlen im August 1919 die zu einer Abrechnung mit dem gesamten bisherigen politischen Establishment wurden Der Weltkrieg hatte die Bevolkerung und darunter besonders die Bauern politisiert und fuhrte damit zu einer Erschutterung des bisherigen politischen Systems Die Parteien versuchten die teilweise noch analphabete Bevolkerung zu manipulieren vertraten dabei die Interessen der Bevolkerung kaum angemessen Trotz der ublichen halblegalen Wahlmanipulationen durch die Verwaltung die durch Klientelismus partizanstvo mit regierungsnahen Personen besetzt war erreichten die alten Parteien zusammen weniger als 40 der Stimmen Sieger waren der Bulgarische Nationale Bauernbund unter Aleksandar Stambolijski 31 die Kommunisten 18 die in den stadtischen Unterschichten Erfolge erzielten und die Sozialdemokraten 13 Bei einer erneuten Wahl im Marz 1920 erhielt der Bauernbund sogar eine knappe Mehrheit der Sitze 51 Die seit Oktober 1919 im Amt befindliche Regierung Stambolijski wollte Bulgarien aussenpolitisch aus seiner internationalen Isolation herausfuhren aber der einzige Erfolg in diese Richtung war die 1920 erfolgte Aufnahme Bulgariens in den Volkerbund Mit seiner Absage an Revisionismus verargerte er die alten Eliten des Landes die am Bulgarien in den Grenzen von San Stefano festhielten und das Militar Die fur den Anschluss Mazedoniens an Bulgarien kampfende Innere Mazedonische Revolutionare Organisation IMRO eine rechtsextreme terroristische Vereinigung erklarte ihn zu ihrem Hauptfeind Innenpolitisch stutzte sich Stambolijski auf die Bauern die 80 Prozent der bulgarischen Bevolkerung bildeten Er versuchte sie und ihre politische Organisation zum entscheidenden Trager der politisch demokratischen wirtschaftlich sozialen und geistig kulturellen Entwicklung des Landes zu machen Damit vertrat er die Interessen der bauerlichen Mehrheit der Bevolkerung was eine Demokratisierung der Politik Bulgariens darstellte vernachlassigte jedoch die Stadte und brach mit der noch immer machtigen alten Elite der stadtischen Oberschichten Er setzte eine progressive Einkommensteuer sowie gewahlte Richter durch entideologisierte die Lehrplane und reinigte die Lehrerschaft sowohl von extrem nationalistischen wie kommunistischen Vertretern Er forderte Kooperativen der vielen kleinen Landwirte um ihre Produktion effizienter zu machen Sein Ziel war ein korporationistischer dritter Weg zwischen Kommunismus und Kapitalismus Mit dem Gesetz uber die Arbeitspflicht vom 14 Juni 1920 wurde erstmals eine Art Arbeitsdienst eingerichtet Manner uber 20 und Frauen uber 16 sollten zu Arbeiten in allen Zweigen der Volkswirtschaft fur 12 bzw 6 Monate herangezogen werden Ausgenommen waren verheiratete und muslimische Frauen sowie jene Manner die den freiwilligen 12 jahrigen Wehrdienst ableisteten Bei Naturkatastrophen und nationalem Notstand konnten Manner im Alter von 20 bis 50 Jahren bis zu vier Wochen dienstverpflichtet werden Das zentrale Projekt des Bauernbundes war jedoch die Bodenreform die auf den Widerstand der Grundbesitzer stiess In der Bodenreform wurde aller Grundbesitz uber 30 Hektar aufgeteilt Nach dem Grundsatz dass das Land dem gehoren sollte der es bearbeitet sollte eine Einzelperson einen Hektar eine Familie zehn Hektar bewirtschaften Tatsachlich wurden etwa sechs Prozent des bulgarischen Bodens enteignet und umverteilt Nirgends in Sudosteuropa war der Boden damit so egalitar unter die Besitzer verteilt wie hier Allerdings war Stambolijskis Innenpolitik radikaler als alles was Bulgarien bis dahin gekannt hatte Es gab eine Pressezensur und fur Staatsbedienstete ein Verbot an Demonstrationen teilzunehmen Seine Orange Garde eine aus Bauern geschaffene Miliz seiner Partei Parteimilizen waren in Europa damals nicht unublich wurde zunehmend als Zeichen seiner Schreckensherrschaft angesehen Der Ton Stambolijskis gegen die angeblich moralisch verdorbenen Stadte radikalisierte sich zunehmend Aus seiner Skepsis gegenuber dem Parlamentarismus machte er der sich als Vertreter von zwei Dritteln des Volkes sah keinen Hehl Aus Misstrauen gegen die alte Elite benutzte er zudem selten den Verwaltungsapparat sondern baute stattdessen seine Partei zu einer Art Parallelorganisation aus was die Beamtenschaft gegen ihn aufbrachte Auch die Korruption die er an den alten Parteien heftig kritisiert hatte setzte sich unter seiner Regierung unvermindert fort Dennoch wurden viele seiner Reformen auch nach dem Ende der Regierung des Bauernbundes beibehalten 52 Putsch und Regierung der Demokratischen Eintracht 1923 1926 Bearbeiten Die Politik des Bauernbundes hatte viele Gegner In den Parlamentswahlen im Fruhjahr 1923 gewann dennoch ohne Manipulationen der Bauernbund eine uberwaltigende Mehrheit auch wenn die Einfuhrung der Mehrheitswahl dazu beigetragen hatte Daraufhin schlossen sich politische Krafte aus Armee Verwaltungsapparat der IMRO und den alten Parteien zusammen zum Demokratischen Eintracht bulg Demokraticheski sgovor Demokratitscheski Sgowor In der Nacht vom 8 auf den 9 Juni 1923 fand unter dem Kommando des Hauptmanns Iwan Walkow und des rechtsorientierten Politikers Professor Aleksandar Zankow ein Putsch gegen Stambolijski statt Konig Boris III wusste vermutlich davon griff aber nicht ein ebenso wenig die Kommunistische Partei Die Orange Garde wurde zerschlagen Alexandar Stambolijski geriet am 14 Juni in Gefangenschaft und wurde schliesslich grausam von Mitgliedern der IMRO ermordet Mit ihm wurden viele Anhanger des Bauernbundes mit Unterstutzung der IMRO ohne Urteil beseitigt In Pirin Makedonien der Operationsbasis der IMRO fur ihren Guerillakrieg im serbischen Vardar Makedonien wurde die IMRO zum Staat im Staate und im Laufe der 1920er Jahre zum Staat uber dem Staate in ganz Bulgarien 26 nbsp Gefangene nach dem Septemberaufstand 1923Die neue rechtsgerichtete Regierung unter Aleksandar Zankow verfolgte auch die Kommunisten und liess 2500 von ihnen am 12 September 1923 ins Gefangnis werfen Obwohl Stambolijski auch gegen die Kommunisten vorgegangen war und diese den Bauernbund lange als bauerliche Kleinbourgeoisie geschmaht hatte verbundete sich die kommunistische Partei unter dem Druck Moskaus genauer der Kommunistischen Internationale mit Stambolijskis Anhangern und startete am 23 September einen Aufstand um die Fehler vom 9 Juni wiedergutzumachen Fuhrer dieses Aufstands waren Wassil Kolarow und Georgi Dimitrow Diese verspatete Auflehnung wurde in nur wenigen Tagen mit mehr als 20 000 Opfern und einem Sieg der Armee blutig beendet Die Kommunistische Partei wurde verboten Die Regierung formierte einen Block Demokratische Eintracht Demokraticeski sgovor indem sie versuchte aus allen Parteien Politiker an sich zu binden Es sollte eine Vereinigung verwandter Parteien entstehen Kaum war das passiert begann eine Differenzierung in die sogenannten Flugel Stamme Der eine gruppierte sich um Zankow die anderen folgten den gemassigten Andrei Ljaptschew von den Demokraten und Atanas Burow von der Vereinigten Nationalprogressiven Partei die ohne Abstriche den Parlamentarismus der Zeit vor 1918 erneuern wollte Zankovs Regierung muss insgesamt als rechte autoritare Herrschaft angesehen werden Ihre Ziele waren die Bekampfung von Neuerungen die Steigung der Effektivitat des Staates wirtschaftliche Erholung und aussenpolitische friedliche Revision des Vertrages von Neuilly Eine Wiederherstellung der offentlichen Ordnung gelang der Regierung aber nicht denn die Kommunisten verlegten nach in ihrem Kampf gegen das Regime nun auf Terror Am aufsehenerregendsten war ein Bombenanschlag auf die Kathedrale Sweta Nedelja im April 1925 bei dem mehr als 150 Menschen ums Leben kamen Zar Boris III dem dieser Anschlag gegolten hatte war zufalligerweise nicht anwesend Daraufhin galt von April bis Oktober 1925 der Ausnahmezustand Die bisherigen Sympathien fur den Kommunismus wurden dadurch erheblich vermindert Auch der seit 1923 oppositionelle Bauernbund erklarte seine Ablehnung des Terrors und der Komintern Neben den Kommunisten terrorisierte auch die IMRO weiter das Land Aussenpolitisch konnte die Regierung Zankow genau wie vorher Stambolijski keinen entscheidenden Durchbruch bei der Revision des Vertrages von Neuilly erreichen Mit Griechenland wurde 1924 eine Minderheitenvereinbarung unterschrieben und mit der Turkei 1925 ein Friedens und Freundschaftsvertrag geschlossen Die Beziehungen mit Jugoslawien wurden durch verstarkte Bandentatigkeit der IMRO belastet Die Hoffnungen auf eine Grenzrevision in Thrakien wurden auf der Konferenz von Lausanne enttauscht Die wirtschaftliche Erholung blieb weit hinter den Erwartungen und dem Bevolkerungswachstum zuruck Man naherte sich nur allmahlich wieder dem Vorkriegsniveau Neue Felder und Weiden wurden erschlossen Sumpfe trockengelegt ertragreichere Pflanzen und neue Tierrassen eingefuhrt Tabak Baumwolle Zuckerruben und Sonnenblumen blieben die wichtigsten Ausfuhrguter In der Industrie taten sich neue Produktionszweige auf Kautschuk Glas und Porzellan Ein weiteres Problem das die innere Unruhen verstarkte war die Fluchtlingswelle aus der Dobrudscha Mazedonien und Trakien mit uber 250 000 Fluchtlingen in den Jahren 1919 bis 1925 Den fur den Handel sehr wichtigen Zugang zur Agais den Bulgarien nach Art 48 von Neuilly bekommen sollte hatte es nie erhalten Als schliesslich die Gewahrung der zur wirtschaftlichen Gesundung des Landes dringend benotigten Anleihen in London und Paris von einer innenpolitischen Stabilisierung Bulgariens abhangig gemacht wurde musste Zankov zurucktreten Das nachste Kapitel in der bulgarischen Geschichte wurde als Die Zeit der wirklichen Demokratie bezeichnet Regierung Ljaptschew Volksblock und Weltwirtschaftskrise 1926 1934 Bearbeiten nbsp Bulgarische Fluchtlinge aus Westthrakien am Bahnhof SwilengradAm 4 Januar 1926 wurde der radikale Zankow durch die gemassigten Andrei Ljaptschew und Atanas Burow abgelost bis 1931 Sie versuchten zu demokratischen Prinzipien zuruckzufinden indem sie die Bedeutung des Parlaments unterstrichen Pressefreiheit und politische Diskussion forderten Es fand im Februar 1926 eine umfassende Amnestie politischer Haftlinge statt Die Kommunistische Partei und deren Organisationen Arbeiterjugendbund und Gewerkschaften wurden ein Jahr spater zugelassen Mit der Durchfuhrung von Kommunal Distrikts und Parlamentswahlen 1926 27 hatte die Regierung die wesentlichen Liberalisierungserwartungen des In und Auslands erfullt Dieser gemassigte Kurs Ljaptschews wurde mit einer Fluchtlingsanleihe britischer und US amerikanischer Banken in Hohe von 2 4 Millionen Pfund Sterling sowie 4 5 Mio Dollar honoriert Am 31 Mai 1927 verliess die Interalliierte Kontrollkommission Bulgarien Es folgte am 9 Dezember 1927 das Mollow Kaphantaris Abkommen mit Griechenland uber die Aussiedlung von Bulgaren aus Westthrakien Dies brachte eine neue Fluchtlingswelle nach Bulgarien und fuhrte zu neuerlichen Versorgungsproblemen In seiner Aussenpolitik dokumentierte Ljaptschew die friedlichen Absichten Bulgariens am 14 November 1928 durch den Beitritt zum Briand Kellogg Pakt Am 20 Januar 1930 wurde im Rahmen der Haager Schlussakte die Reparationssumme von 2 25 Milliarden Goldfranken auf den immer noch nicht zu leistenden Betrag von 171 6 Millionen Goldfranken reduziert nbsp Das Katholische Krankenhaus in Plowdiw nach dem Tschirpan Erdbeben 1928 Am 14 April 1928 Karsamstag wurde Bulgarien von einem schweren Erdbeben heimgesucht Das Zentrum befand sich 8 km nordlich von Tschirpan in der thrakischen Ebene Die Weltwirtschaftskrise ausserte sich in Bulgarien zunachst als Agrarkrise die zu einer Preissenkung landwirtschaftlicher Produkte fuhrte die tief unter dem Rentabilitatswert fur die Landwirte lag Eine gewisse Rolle spielte auch die Agrarreform von 1921 unter Stambolijski sowie die Versaumnisse bei den agrartechnischen Innovationen Die Industrieproduktion ging um die Halfte zuruck Die Zahl der Arbeitslosen stieg auf 200 000 Die Krise verursachte allgemeine Unzufriedenheit die sich gegen die konservative Regierung richtete So gelangte durch die relativ freien Wahlen vom 21 Juni 1931 der oppositionelle Volksblock an die Macht Er war eine Koalitionsregierung aus Demokraten Liberalen und gemassigten Agrariern zunachst unter der Fuhrung von Aleksandar Malinow und ab 12 Oktober 1931 von Nikola Muschanow Die Regierung enttauschte die in sie gesetzten Hoffnungen durch innere Zerstrittenheit fortgesetzte Korruption und Erfolglosigkeit bei der Bekampfung der Wirtschaftskrise Sie musste sogar nach Ablauf des Hoover Moratoriums Juli 1931 bis Juli 1932 den Zinsendienst fur Auslandsschulden einstellen In der Offentlichkeit wurde ihr Scheitern auch als Scheitern der Demokratie gesehen 53 Aussenpolitisch gelang auch diesen Regierungen kein Fortschritt Das zeigte sich 1934 im Abschluss des Balkanpaktes zwischen der Turkei Griechenland Jugoslawien und Rumanien Er richtete sich in Artikel 8 ausdrucklich gegen die bulgarischen Revisionsbestrebungen und bekraftigte dadurch die Isolierung Bulgariens Putsch und Konigsdiktatur 1934 1944 Bearbeiten Am 19 Mai 1934 putschten Mitglieder der Militarliga und der kleinen Gruppe Sweno Kettenglied gegen die sichtbar an der Umsetzung ihrer Ziele gescheiterte Regierung Die Demokratie wurde beseitigt eine autokratische Konigsdiktatur eingefuhrt eine Ideologie hatte diese jedoch nicht Die Regierung von Kimon Georgiew sorgte in kurzer Zeit fur tiefgreifende Anderungen und setzte Teile der seit 1879 gultigen Verfassung von Tarnowo ausser Kraft Vor allem wurden grosse Sparmassnahmen in der Verwaltung durchgefuhrt Die Zahl der Gemeinden wurde von 2 500 auf 800 verringert und der Beamtenapparat verkleinert Am 30 Mai 1934 loste sich das Sweno selbst auf um das Vorgehen der Regierung Kimon Georgiew gegen die anderen Parteien zu erleichtern die samtlich verboten wurden Am 12 Juni 1934 wurden das Parlament die Parteien und sonstige Organisationen darunter die Fluchtlingsorganisationen VMRO und VTRO sowie faschistische wie die Volkssoziale Bewegung VSU der Bund der Bulgarischen Nationalen Legionen oder die Union des vaterlandischen Schutzes aufgelost und die Pressezensur eingefuhrt Die lokale Selbstverwaltung wurde durch eine zentrale Administration ersetzt Die autonomen parteilich orientierten Gewerkschaften gerieten unter staatliche Kontrolle Die neue Fuhrung fand Zustimmung in NS Deutschland und Italien wahrend England und Frankreich Kritik ubten Die ersten aussenpolitischen Schritte gingen in Richtung Jugoslawien Die teils gewaltsame Auflosung der IMRO in den ersten Tagen nach dem Putsch wirkte sich positiv auf die Beziehungen zu Jugoslawien aus und konnte mit Belgrad am 24 Mai 1934 ein Handelsvertrag seit 30 Jahren war kein Vertrag mit Jugoslawien mehr geschlossen worden unterzeichnet werden Ein anderer Punkt war die Herstellung diplomatischer Beziehungen zwischen der Sowjetunion und Bulgarien Es wurden eine gemeinsame Handelskammer und eine bulgarisch sowjetische Gesellschaft gegrundet Trotz vielversprechender Ansatze in der Aussen Innen und Wirtschaftspolitik gelang es den Putschisten nicht die bisher bestimmenden politischen Krafte zu integrieren Sie blieben isoliert Am 22 Januar 1935 musste Kimon Georgiew sein Amt aufgeben In den folgenden Monaten wurde der Militarbund schrittweise entmachtet und am 3 Marz 1936 aufgelost Gestutzt auf royalistische Offiziere erlangte nun Zar Boris III die volle Macht Die folgenden Jahre standen im Zeichen der Stabilisierung der Konigsdiktatur der Bekraftigung einer unabhangigen Aussenpolitik und einer verstarkten wirtschaftlichen Kooperation mit Deutschland Im Unterschied zu anderen im Europa der 1930er Jahre entstandenen diktatorischen Regime hielt das bulgarische an vergleichsweise vielen demokratischen Elementen fest Zar Boris III setzte die 1934 weitgehend aufgehobene Verfassung wieder in Kraft Rechtsradikale Organisationen wurden aufgelost Um weiteren Putschversuchen vorzubeugen wurde das Militar entpolitisiert und damit als politischer Faktor ausgeschaltet Im Marz 1937 wurden Kommunalwahlen abgehalten im Jahr darauf im Marz 1938 wurde sogar wieder ein Parlament gewahlt auch wenn die Wahlen durch rigide Vorgaben verzerrt wurden 54 Schrittweise wurde das Frauenwahlrecht eingefuhrt zunachst fur verheiratete Frauen bei den Kommunalwahlen dann fur die Parlamentswahl auch fur Geschiedene und Witwen 55 Erst im Oktober 1944 erhielten die bulgarischen Frauen das allgemeine aktive und passive Wahlrecht 56 An der Spitze der Regierung stand bis November 1935 Andrei Toschew und danach bis zum 15 Februar 1940 Georgi Kjosseiwanow der ein Vertrauter des Zaren war In seiner Amtszeit bildete Kjosseiwanow die Regierung achtmal um ein Indiz fur das Fehlen einer leitenden Idee und einer die Regierung tragenden politischen Kraft Der Staat stutzte sich nicht auf bestimmte Parteien sondern vereinigte Elemente von Parlamentarismus und Konigsdiktatur Im Marz 1937 liess Kjoseiwanow Kommunalwahlen ein Jahr spater Parlamentswahlen durchfuhren bei denen die Kandidaten bei fortbestehendem Parteienverbot nicht als Reprasentanten von Parteien sondern lediglich als Einzelpersonen auftreten durften Auch die Regierung organisierte ihre Anhanger nicht in einer festen Partei Bei der Parlamentseroffnung im Mai 1938 erklarten sich von 170 Abgeordneten 106 fur die Regierung und 64 gegen sie In ihrer Aussenpolitik versuchte die Regierung eine Aufhebung der Neuillyer Militarklauseln Sie erreichte am 31 Juli 1938 ein Abkommen mit Griechenland uber die Aufhebung der Rustungsbeschrankungen und die Erlaubnis zur Wiederbesetzung der entmilitarisieren Zone an der thrakischen Grenze Ein Jahr zuvor am 24 Januar 1937 war der bulgarisch jugoslawische Freundschafts und Nichtangriffspakt ratifiziert worden Auf handelspolitischem Gebiet war Bulgarien sehr von Deutschland abhangig Der bulgarische Export nach Deutschland betrug im Jahr 1937 47 1 und stieg auf 58 9 im Jahr 1938 und 1939 auf 67 8 der bulgarischen Gesamtausfuhr Der Import stieg von 58 2 im Jahr 1937 und 52 0 im Jahr 1938 auf 65 5 der bulgarischen Gesamteinfuhr Das Gesamtvolumen des bulgarischen Handels mit Deutschland war 1930 rund 2 5 Milliarden Lewa und stieg 1939 bis auf Dreifache namlich rd 7 5 Milliarden Lewa mit einer positiven Handelsbilanz fur Bulgarien In den Kriegsjahren 1941 1944 erreichte Deutschland sogar einen Anteil von 79 des Imports und 73 des Exports Bulgariens 57 Obwohl Bulgarien so sehr wirtschaftlich von Deutschland abhangig war wurde eine engere politische Bindung an Deutschland von Boris III vermieden Die politische und staatliche wirtschaftliche und soziale rechtliche und kulturelle Entwicklung Bulgariens zwischen dem Ende des Ersten und dem Beginn des Zweiten Weltkrieges bewegte sich zwischen gescheiterten Versuchen eine demokratisch parlamentarische Ordnung herzustellen und mehrfachen Katastrophen Umbruchen und Staatsstreichen als deren Folge sich verschiedene Formen von Diktatur herausbildeten Aussenpolitisch befand sich Bulgarien 1919 1934 in weitgehender Isolierung weil es Revisionsforderungen gegenuber allen Nachbarlandern mit Ausnahme der Turkei hatte Allerdings betrieben die bulgarischen Regierungen in diesem Zeitraum keine einheitliche revisionistische Aussenpolitik Die Regierung von Stambolijski wollte eine grosssudslawische Foderation von Staaten schaffen Die bulgarische Politik der 1930er Jahre sah sich vor drei Aufgaben gestellt Es galt die aussenpolitische Isolation zu uberwinden durch Verstandigung mit den Nachbarn und mit Billigung der Grossmachte den Vertrag von Neuilly zu revidieren und die verlorenen Gebiete wiederzugewinnen Aber die Gebietsverluste hatten Spannungen und Probleme mit Griechenland Jugoslawien und Rumanien gebracht die sich nur sehr schwer mindern liessen Die mazedonische Frage bildete durch die standigen Attentate ein kaum losbares Dauerproblem Von geringerem Gewicht war die Bulgarien von Rumanien trennende Dobrudschafrage Innenpolitisch und wirtschaftlich hat sich die Lage in diesen Jahren nicht sehr verandert Da es in Bulgarien keine grosse soziale Differenzierung gab weder einen grundbesitzenden Adel noch ein Besitzburgertum grosseren Umfangs spielten wie in den Jahren der Staatsbildung Offizierskorps und Beamtenschaft eine entscheidende Rolle Das vollige Uberwiegen der Landbevolkerung anderte sich bis Ende des Zweiten Weltkriegs nur gering So betrug im Jahre 1900 der Anteil der Landbevolkerung 80 2 und im Jahre 1934 78 5 Bulgarien und der Zweite Weltkrieg Bearbeiten Neutralitatspolitik des Zaren Bearbeiten Siehe auch Rettung der bulgarischen Juden Nach dem Militarputsch vom 19 Mai 1934 und der Auflosung der politischen Parteien entstand eine autoritare Regierung unter Zar Boris III Dennoch stand dem Zaren ein starkes Parlament gegenuber das in den folgenden Jahren zu wichtigen innen und aussenpolitischen Fragen immer wieder Stellung bezog Dazu war die bulgarische Armee nach dem verlorenen Ersten Weltkrieg unterfinanziert schlecht ausgerustet und gegenuber der Armeen der Nachbarstaaten in der Unterzahl So definierte Bulgarien bereits im April 1939 mit einer speziellen Direktive die aussenpolitische Schwerpunkte und legte dabei fest dass aussenpolitische Ziele wie die Anpassung des Friedensvertrag von Neuilly nur mit diplomatischen Mittel zu verfolgen sind So versuchte Bulgarien mit Ausbruch des Zweiten Weltkrieges so lange wie moglich Neutralitat zu wahren und gab deshalb am 15 September 1939 zwei Wochen nach Kriegsausbruch eine Neutralitatserklarung ab Mit der Sowjetunion wurden zwei Schifffahrtvertrage 11 Dezember 1939 und 5 Januar 1940 unterzeichnet Einen von Moskau angebotenen Pakt uber wechselseitige Unterstutzung lehnte die rechtsgerichtete Regierung Bogdan Filow Februar 1940 bis September 1943 ab da sie eine allzu grosse Einflussnahme auf die inneren Verhaltnisse und eine Sowjetisierung befurchtete Der Balkanstaat sah sich aber 1940 sowohl durch die Sowjetunion als auch durch die Turkei bedroht Griechenland selbst hatte Plane falls Bulgarien nicht auf Seiten der Griechen stunde den Sudteil zu besetzen Der griechische Generalstabschef General Papagos forderte am 13 Marz 1940 schriftlich ein Bundnis zwischen Bulgarien und Griechenland andernfalls sei Bulgarien zu neutralisieren und dafur zu besetzen Fur den Fall der Neutralitat oder Gegnerschaft drohte er aus verkehrstechnischen operativen Grunden und der Einsparung von Streitkraften Grenzsicherung die Besetzung an 58 Derart auf dem Balkan isoliert naherte sich Bulgarien den Achsenmachten an Durch den Vertrag von Craiova vom 7 September 1940 erhielt es auf italienischen und deutschen Druck den sudlichen Teil der Dobrudscha von Rumanien zuruck Diese Gebietsanderung wurde nach dem Ende des Krieges nicht ruckgangig gemacht Am 18 November 1940 kam Zar Boris III nach Berlin In seinem Staat uberschnitten sich schon wegen seiner geographischen Lage deutsche und sowjetische Interessen Einen Beitritt zum Dreimachtepakt hatte der Konig bereits zweimal am 22 Oktober und am 17 November des Jahres abgelehnt Am 25 November lehnte Bulgarien einen Freundschaftsvertrag mit der Sowjetunion ab der die Stationierung von Teilen der sowjetischen Schwarzmeerflotte in Bulgarien vorsah 59 nbsp Antijudisches Gesetz zum Schutz der NationBulgarien veroffentlichte auf Betreiben des Innenministers Petar Gabrowski das antijudische Gesetz zum Schutz der Nation am 23 Januar 1941 Eine direkte Einflussnahme des Deutschen Reiches lasst sich hierbei nicht nachweisen 60 Zunachst wurden nur die Bestimmungen bezuglich judischen Eigentums und Vermogen aus dem Gesetz konsequent angewendet Am 22 23 Januar 1941 kam es zu einer Besprechung zwischen Generalfeldmarschall Wilhelm List mit seinem Chef des Generalstabes General Hans von Greiffenberg und einer bulgarischen Generalstabsdelegation unter General Boydeff in Predeal in Rumanien Die bulgarische Regierung sah sich zu dieser Zeit dem Druck NS Deutschlands ausgesetzt war andererseits aber auch nicht in der Lage das Land vor moglichen Angriffen der Sowjetunion der Turkei oder Griechenlands zu schutzen Demnach wurden der Zar und die Regierung uberzeugt auf militarische Hilfe NS Deutschlands angewiesen zu sein woraufhin deutsche Truppen im Land stationiert werden sollten um unter anderem Luftverteidigungsaufgaben zu ubernehmen Sobald dies gewahrleistet sei erklarte sich Bulgarien bereit dem Dreimachtepakt beizutreten Den gleichen Eindruck gewann der Diplomat Herbert von Richthofen am 23 Januar 1941 bei den Besprechungen mit der Fuhrung der bulgarischen Luftwaffe Am 17 Februar 1941 wurde auch ein bulgarisch turkischer Freundschafts und Nichtangriffspakt unterschrieben Angesichts des bevorstehenden Beitritts Bulgariens an der Seite der Achsenmachte und den Aufforderungen der Alliierten sich den Deutschen entgegenzustellen beschrieb Danail Kraptschew die damalige allgemeine Volksstimmung in der Zeitung Zora Wieso stoppt ihr sie nicht Wieso habt ihr sie nicht gestoppt als sie in Osterreich einmarschierten Wieso gabt ihr ihnen in Munchen mit dem Einmarsch in der Tschechoslowakei Recht Wieso habt ihr sie nicht gestoppt als sie Polen uberfallen haben Wieso habt ihr sie nicht gestoppt als sie Paris eingenommen haben 1919 habt ihr uns die Waffen genommen womit sollen wir jetzt kampfen Im Vertrag von Neuilly sur Seine habt ihr unsere Zerrissenheit nur bekraftigt und erweitert Sollen wir fur die von euch festgelegten Grenzen von Neuilly sur Seine kampfen Auf der Seite der Achsenmachte Bearbeiten nbsp Gebietserwerbungen Bulgariens wahrend des Zweiten Weltkriegs nbsp Administrative Gliederung Bulgariens wahrend des Zweiten WeltkriegsAm 28 Februar 1941 ruckten deutsche Truppen von Rumanien aus bei Giurgiu sudlich von Bukarest uber die Donau in Bulgarien ein Zur gleichen Zeit uberschritten in der Dobrudscha bereitgestellte deutsche Truppen die bulgarische Grenze Richtung Warna Am 1 Marz unterzeichnete der bulgarische Ministerprasident Bogdan Filow in Wien die Erklarung des Beitritts zu den Achsenmachten Das Dokument enthalt keine territoriale Klauseln oder Zugestandnisse gegenuber Bulgarien als Gegenleistung Die Sowjetunion reagierte heftig auf die Mitteilung Bulgarien sei dem Dreimachtepakt beigetreten und nannte die Besetzung Bulgariens eine Bedrohung ihrer eigenen Sicherheit Grossbritannien und Frankreich erklarten noch am selben Tag Bulgarien den Krieg Bulgarien behielt jedoch als einziges Land der Achsenmachte die Neutralitatspolitik gegenuber der Sowjetunion und die vollstandigen Diplomatischen Beziehungen mit ihr bis zum 5 September 1944 als die Sowjetunion Bulgarien den Krieg erklarte Als der Jugoslawische Putsch vom Marz 1941 den Balkanfeldzug der Wehrmacht nach sich zog ordnete Hitler wahrend der Wiener Verhandlungen 20 22 April 1941 die Uberlassung der Verwaltung grosser Teile Westthrakiens und Makedoniens sowie das Pomoravije an Bulgarien an 61 So uberquerten auf Basis der Klodius Popow Vereinbarung bulgarischen Truppen ab Ende April die Grenze unterstanden vor Ort aber den Befehlen der Wehrmacht Bei ihrem Vormarsch wurde die bulgarische Armee von der Mehrheit der Bevolkerung freundlich 62 und vielerorts auch als Befreier empfangen und konnte sogar aus der lokalen Bevolkerung rekrutieren die in bestimmten Bataillonen 40 bis 60 Prozent der Soldaten ausmachten 63 Bis zu ein Drittel des bulgarischen Staatshaushalts in den nachsten Jahren floss fur Infrastrukturprojekte und weitere Investitionen in Makedonien Vor Juni 1941 und dem deutsch turkischen Freundschaftsvertrag erlaubten die Deutschen keine bulgarische Zivilverwaltung in Westthrakien auch um die Turkei von Gegenmassnahmen abzuhalten Seit dem Ersten Weltkrieg als Bulgarien Westthrakien verlor anderte sich die Demographie der Region durch den Bevolkerungsaustauschvertrag zwischen Griechenland und der Turkei von 1921 So siedelten sich viele Griechen aus Ostthrakien aus der Turkischen Republik in der Region anstelle der Turken an Nach der bulgarischen Volkszahlung von 1941 war die bulgarische Bevolkerung in diesem Gebiet bereits unter 10 Prozent Bis August 1941 gab es getrennte griechische deutsche und bulgarische Besatzungszonen wobei die Deutschen ebenfalls die Grenze zur Turkei kontrollierten Danach wurde jedoch der Druck auf die turkischen Bewohner in der bulgarischen Besatzungszone der Region verstarkt auszuwandern Die meisten Dorfer wurden der Diozese von Newrokop der bulgarischen Kirche zugeordnet Das bulgarische Schulsystem wurde im September 1941 eingefuhrt und am Ende des Jahres 1942 wurden 200 neue Grundschulen und 34 Turnhallen allein fur ethnische Bulgaren errichtet Turken und Griechen hatten getrennte Schulen und trotz Protesten muslimischer Lehrer wurden Kinder von der Pomaken in den bulgarischen Schulen geschickt die nach christlich orthodoxen Grundsatzen organisiert waren 64 Ende September 1941 konnten griechische Kommunisten den Drama Aufstand organisieren Dieser wurde von bulgarischer Miliz und Gendarmerie mit bis zu 3000 Toten blutig niedergeschlagen Am 7 Dezember 1941 nach dem Angriff auf Pearl Harbor erklarte Bulgarien Grossbritannien und den USA den Krieg jedoch nicht der Sowjetunion 65 Im Gegenzug erklarten Kanada Australien und Neuseeland Bulgarien den Krieg 66 Dennoch war Bulgarien vom Krieg bis zum Oktober 1943 kaum in Mitleidenschaft gezogen So weigerten sich die Kommunisten der besetzten jugoslawischen Gebiete die Bulgaren als Besatzer zu definieren Sie gliederten unter ihrem Anfuhrer Metodi Schatorow die Strukturen in der Kommunistische Partei Bulgariens anstatt wie vom Komintern gefordert in der von Jugoslawien ein Zusatzlich weigerten sie sich den bewaffneten Kampf gegen die bulgarische Administration aufzunehmen 67 Dieses und die fehlende Unterstutzung in der Lokalbevolkerung wird auch als einer der Grunde gesehen wieso die mazedonische Kommunisten erst durch die Grundung des unter Titos stehenden Bund der Kommunisten Mazedoniens 1943 und vor allem durch die Einsetzung von meist serbischen Partisanen erst ab Anfang 1944 merkbaren Widerstand in der Region aufbauen konnten Auch in den Gebieten Vorkriegsbulgariens besassen einheimische Partisanengruppen lange Zeit keine Verankerung in der Bevolkerung 68 Auch die bulgarische kommunistische Partei BKP sah sich trotz klarer Direktiven vom Komintern nicht im Stande einen breitangelegten Widerstand zu organisieren und somit blieb Bulgarien von einem Burgerkrieg verschont Die Situation anderte sich vor allem nach der Teheran Konferenz als die bulgarischen Gebiete gezielten massiven anglo amerikanischen Bombardierungen ausgesetzt waren Am 10 Januar 1944 starben bei der Bombardierung von Sofia 750 Menschen am 24 Januar 1944 in Wraza 124 Personen 69 Anfang September 1944 siegte das bulgarische Militar im Kampf um Milewi skali gegen ca 200 Partisanen der BKP in einer der grosseren Schlachten 70 Auf dem Gebiet des Vorkriegsbulgariens lebten 1943 etwa 60 000 Juden fast die Halfte von ihnen in Sofia In den annektierten Gebieten Thrakiens und Makedoniens lebten etwa 12 000 Juden die meisten griechischer oder jugoslawischer Staatsangehorigkeit 71 Dabei ist jedoch strittig inwiefern es sich bei den Neuen Gebieten um eine bulgarische Besatzung befreiten Gebiete bulgarische Annexion eine Zone unter bulgarische Administration oder eine bulgarische Administration von deutschen Gebieten handelte Die zustandigen deutschen Behorden erkannten nur die bulgarische Militarverwaltung an nicht aber die Zivilverwaltung 72 So waren deutsche Truppen und SS Verbande wahrend der gesamten Zeit des Weltkrieges in Makedonien prasent und griffen teilweise in Entscheidungen der bulgarischen Administration ein Auch die ortliche Polizei unterstand in Bezug auf die Judenfrage dem Befehl des deutschen Militars sowie weitere deutsche Administration vor Ort und musste deren Anweisungen zur Deportation strikt befolgen 73 Von Januar bis September 1943 war der SS Fuhrer Theodor Dannecker als Judenberater der deutschen Botschaft in Sofia fur die Deportation bulgarischer Juden verantwortlich In dieser Zeit fallt auch die Vernichtung der judischen Gemeinde im von den deutschen Truppen verwalteten Thessaloniki siehe Holocaust in Nordgriechenland Zusammen mit dem im August 1942 ernannten Kommissar fur Judenfragen Aleksandar Belew erarbeitete Dannecker ein Abkommen mit einem Plan nach dem zunachst 20 000 Juden deportiert werden sollten Zunachst vereinbaren sie die Deportation von 8 000 Juden aus besetzten Gebieten Jugoslawiens und 6 000 Juden aus Westthrakien da die dortige judische Minderheit als Hindernis fur die Bulgarisierungsplane angesehen wurden 74 75 Im Marz 1943 lieferte Bulgarien die Juden aus den okkupierten Territorien zur Deportation aus 71 Dokumenten aus den Eichmann Prozess belegen dass die Deportationen auf direkten Befehl von SS Hauptsturmfuhrer Dannecker an die lokalen deutschen Kraften vor Ort erfolgten 76 Etwa 4000 wurden aus Westthrakien weitere 7100 Personen darunter 2000 Kinder aus der Vardarska Banovina und 158 aus Pirot 77 ins Vernichtungslager Treblinka deportiert Nur 196 von ihnen uberlebten 78 Weitere ca 100 Juden aus Westthrakien die sich auf dem Territorium des Vorkriegsbulgariens befanden konnten gerettet werden Zeitgleich wurden von Bulgarien mehr als 12 000 Nansen Passe fur Juden aus Europa erstellt nbsp Eine Gedenktafel am Rathaus Oslo zeigt einen von Bulgarien erstellten Nansen Pass und erinnert an NansenInsgesamt wurden zwischen 11 343 und 11 459 Juden aus den Neuen Gebieten deportiert 77 Der Minister fur Propaganda Dimo Kassassow in der Regierung von Kimon Georgiew erklare spater Ein Eingreifen war nicht moglich da die Massnahmen plotzlich und fur alle uberraschend ergriffen wurden Als die bulgarische Bevolkerung davon erfuhr war es bereits zu spat Die Sonderzuge trafen bereits in Lom ein Der politische Einfluss des bulgarischen Volkes hatte die neu befreiten Gebiete noch nicht erreicht die Deportation wurde von deutschen Agenten durchgefuhrt Dimitar Kassassow The Strange Side of Jews History 79 Als auch 6000 bis 8500 80 81 bulgarische Juden aus Alt Bulgarien wie im Abkommen vorgesehen deportiert werden sollten widersetzte sich die bulgarische Offentlichkeit Nach Aufdeckung des Plans durch Dimitar Peschew setzten sich das Konigshaus die bulgarische Regierung die Heilige Synode der bulgarisch orthodoxen Kirche sowie die Bevolkerung zum grossten Teil erfolgreich der Verfolgung und der Deportation entgegen So wurde der Grossrabbiner von Sofia vom bulgarischen Patriarchen Stefan I versteckt Stefan I setzte sich sogar offentlich gegen die Verfolgung ein 82 83 Dadurch wurden die 48 000 Juden des alt bulgarischen Territoriums vor dem Holocaust bewahrt 84 Die bulgarischen Juden blieben somit nach Protesten aus Bevolkerung und dem bulgarischen Parlament verschont Rettung der bulgarischen Juden Spater war die bulgarische Fuhrung angesichts der Kriegswende immer weniger bereit sich durch die Auslieferung der bulgarischen Juden international zu diskreditieren So konnten die Juden des bulgarischen Kernlandes uberleben 71 Die antisemitischen Gesetze wurden am 30 August 1944 aufgehoben Bulgarien weigerte sich auch Truppen an die Ostfront zu entsenden Die einheimischen Faschisten Ratnizi verloren nach dem Sturz von Ministerprasident Petar Dimitrow Gabrowski rasch an Bedeutung Nach dem Tod von Zar Boris III am 28 September 1943 bestieg sein minderjahriger Sohn Simeon II den Thron Er wurde von einem Regentschaftsrat unter Prinz Kyril gegenuber der Regierung unter Ministerprasident Dobri Boschilow vertreten Dieser trat am 1 Juni 1944 zuruck Sein Nachfolger wurde Iwan Bagrjanow der versuchte in Verhandlungen mit den Westalliierten einzutreten Bagrjanow kundigte am 27 August 1944 die Mitgliedschaft Bulgariens im Dreimachtepakt auf und wies die bulgarischen Truppen an sich aus Jugoslawien zuruckzuziehen Die Wehrmachtfuhrung reagierte sofort mit Gegenmassnahmen etwa zur Sicherung strategisch wichtiger Bahnstrecken 85 Sowjetische Okkupation und Seitenwechsel am Ende des Zweiten Weltkrieges Bearbeiten Am 2 September 1944 wurde Konstantin Murawiew vom Regentschaftsrat zum Ministerprasidenten ernannt Die Ablosung Bagrjanows sendete ein Signal an die Alliierten die Bulgariens vorherige Annaherungsversuche zuruckgewiesen hatten Am 5 September 1944 ratifizierte der Rat ein Gesetz das die Diskriminierung der Juden wieder aufhob Die Sowjetunion erklarte am selben Tag Bulgarien den Krieg wahrend sich Bulgarien trotz des Bundnisses mit Deutschland nicht am Krieg gegen die Sowjetunion beteiligte oder auch nur den Kriegszustand feststellte Murawiew brach daraufhin am 6 September die diplomatischen Beziehungen zum Deutschen Reich ab Am folgenden Tag wurden alle Juden amnestiert die auf Grundlage der antisemitischen Gesetze vom Januar 1941 verfolgt worden waren 86 87 Am 8 September wurde Murawiew gesturzt Ein Bundnis aus Offizieren Kommunisten sozial und radikaldemokratischen Politikern und Vertretern des linken Flugels des Bauernbundes ubernahm die Regierung und erklarte noch am Tag des Umsturzes Deutschland den Krieg 88 Zeitgleich drang die Rote Armee in Bulgarien ein und besetzte das ganze Land Am 8 und 9 September wurde Bulgarien von der sowjetischen Schwarzmeerflotte besetzt Die Zahl der sowjetischen Truppen im Land betrug wahrend des Krieges etwa 300 000 bis 350 000 und sank nach August 1945 auf 92 000 die bis Ende 1947 in etwa auf diesem Stand blieben als die sowjetische Besatzung gemass dem Pariser Vertrag beendet werden sollte 89 Volksrepublik Bulgarien Bearbeiten Hauptartikel Volksrepublik Bulgarien Kommunistische Machtergreifung Bearbeiten Murawiews anglo amerikanische Sympathien wurde nicht nur von der kommunistischen Bewegung kritisiert Eine in den von Deutschland kontrollierten Gebieten gebildete Regierung im Exil trat fur Bundnistreue gegenuber dem Deutschen Reich ein Sie wurde von Alexander Zankow gefuhrt Mit der sowjetischen Besetzung wurden zwischen dem 9 und 12 September 1944 mehrere hundert fuhrende Personlichkeiten von Kommunisten gefangen genommen oder ermordet Einige von ihnen wurde nach Moskau uberfuhrt und dort verhort 89 Diese Tage gingen in die bulgarische Geschichte als Die Tage des roten Terrors ein Am 15 September hielt die Rote Armee in Sofia eine Militarparade ab In dieser Zeit wurde das bulgarische Staatsarchiv fur die Jahre 1918 1944 in die Sowjetunion transportiert Ein kleiner Teil davon wurde in den 1950er Jahren zuruckgegeben der grossere Teil befindet sich noch in russischem Besitz und ist nicht zuganglich 90 89 Seit der Besetzung durch die Sowjetarmee war Bulgarien unter sowjetischem Einfluss und wurde als Satellitenstaat zu einem Teil des Ostblocks gemacht Die von Kommunisten dominierte Vaterlandische Front aus Kommunisten Bulgarische Kommunistische Partei BKP Sozialdemokraten und zwei weiteren Gruppierungen ubernahm im Zuge der sowjetischen Besatzung die Macht Die tatsachliche Macht lag zumindest bis zum Abschluss des Friedensvertrages 1947 bei der Alliierten Kontrollkommission AKK dessen Vorsitzende formal Marschall Fjodor Tolbuchin dem Kommandeur der 3 Ukrainischen Front war Da letzterer sich nur sporadisch in Bulgarien aufhielt wurde die Kommission faktisch vom sowjetischen General Sergei Birjusow geleitet Auch wenn die Einmischung der Sowjetarmee nicht direkt sichtbar war sprach sie das letzte Machtwort So griff Birjusow beispielsweise ein als die Frage nach dem Verhalten der Vertreter der Bulgarischen Agrarischen Volksunion BZNS bulgarisch Blgarskiyat zemedelski naroden syuz BZNS Balgarski Zemedelski Naroden Sajuz in der Regierung der Vaterlandischen Front aufkam und die Kommunisten versuchten deren Vorsitzender G M Dimitrov nicht zu verwechseln mit Georgi Dimitrow abzusetzen In seine Memoiren schreibt Dimitrov dass ihm Birjusow bei einem Verzicht der Absetzung droht diese gemass einem der Artikel des Waffenstillstandsabkommens vom 28 Oktober 1944 aufzulosen Darin heisst es dass die Alliierten Kontrollkommission das Recht hat faschistische oder pro faschistische Organisationen im Lande aufzulosen 89 nbsp Urteil vom 1 Februar 1945 der 1 Kammer des Volksgerichts in Sofia uber die Regenten Zarenberater und Minister aus Regierungen von Bogdan Filow Dobri Boschiilow Iwan Bagrjanow und Konstantin MurawiewAm 1 Februar 1945 wurden durch kommunistische Volksgerichte grosse Teile der politischen militarischen und intellektuellen Elite des Landes welche die Tage des roten Terrors im Jahre 1944 uberlebt haben zum Tode verurteilt Darunter waren 67 Parlamentsabgeordnete alle Mitglieder der Regierungen zwischen 1941 und 3 September 1944 samt Ministerprasidenten die Regenten des Zaren Kyril Bogdan Filow und Nikola Michow neun Staats und Regierungssekretare die Verleger der grossen Zeitungen und Zeitschriften Intellektuelle 47 Generale und Offiziere Bereits im Dezember 1944 und Januar 1945 ordnete der stellvertretende Abteilungsleiter der Abteilung Internationale Information beim Zentralkomitee der KPdSU Georgi Dimitrow aus Moskau eine Null Toleranz Politik an und verlangte dass es keine Freispruche geben durfe Die Todesurteile wurden in der Nacht zum 2 Februar vollstreckt Das Volksgericht verurteilte insgesamt 2730 Menschen zum Tode und 1305 zu lebenslanger Haft 91 Uber 28 000 Menschen verschwanden spurlos 68 Anfang 1945 wurde der Vorsitzende der BZNS G M Dimitrov zur Emigration gezwungen und in Abwesenheit ebenfalls zum Tode verurteilt worden Dessen Nachfolger Nikola Petkow wurde 1947 in einem Schauprozess zum Tode verurteilt und anschliessend ermordet 92 Anders als viele Zeitgenossen entging Konstantin Murawiew jedoch einer Verurteilung zum Tode Er wurde zu lebenslanger Haft verurteilt und blieb bis 1955 im Gefangnis Im November 1945 kehrte der Vorsitzende der bulgarischen Kommunisten Georgi Dimitrow aus dem sowjetischen Exil nach Bulgarien zuruck Am 18 November 1945 wurde die Machtubernahme durch den Kommunisten formell durch die Wahl des Parlamentes der Volksversammlung legitimiert Zur Wahl stand lediglich die Vaterlandische Front sie erhielt 88 2 der Stimmen Demokratische Parteien waren nicht zugelassen Bei einer Wahlbeteiligung von 85 6 stimmten 11 8 der Wahlberechtigten gegen die Einheitsliste Oppositionsparteien waren zur Wahl nicht zugelassen 93 Das Frauenwahlrecht war 1945 erst eingefuhrt worden 94 Am 8 September 1946 fand eine von oppositionellen Parteien boykottierte Volksabstimmung zur Abschaffung der Monarchie statt Laut den offiziellen Ergebnissen sprachen sich bei einer Wahlbeteiligung von 91 6 95 6 gegen die Monarchie aus 95 Unter Leitung Georgi Dimitrows wurde das Land am 15 September 1946 zu einer Volksrepublik erklart 96 Am 27 Oktober 1946 fand die Wahl zur Verfassunggebenden Versammlung statt Die Bulgarische Kommunistische Partei erhielt angeblich oder tatsachlich 53 5 der Stimmen und 278 der 465 Sitze bei 92 6 Wahlbeteiligung 97 98 Am 23 November 1946 entliess der amtierende Prasident Wassil Kolarow den Ministerprasidenten Kimon Georgiew und ernannte Georgi Dimitrow zu seinem Nachfolger Ausrufung der Volksrepublik Bearbeiten Am 4 Dezember 1947 wurde die Verfassung der Volksrepublik Bulgarien 99 erlassen die die Verfassung von Tarnowo ersetzte Darin wurde in Artikel 12 die Planwirtschaft Der Staat lenkt die staatliche genossenschaftliche und private Wirtschaftstatigkeit durch den staatlichen Volkswirtschaftsplan als Wirtschaftsprinzip oktroyiert Wie in den anderen Ostblocklandern erfolgte auch in Bulgarien eine Landreform Beginnend im Jahr 1944 wurden alle landwirtschaftlichen Betriebe mit einer Flache von mehr als 20 Hektar enteignet 1947 wurde die Bulgarische Wertpapierborse geschlossen Die Bulgarische Kommunistische Partei war die fuhrende Partei des Landes Diese Rolle wurde in der Verfassung der Volksrepublik Bulgarien vom 18 Mai 1971 deutlich betont Alle staatlichen Aktivitaten standen unter der Kontrolle der Partei Bulgarien war jedoch wie die DDR keine Ein Parteien Diktatur Neben der BKP bestand eine Blockpartei die BZNS Im Parlament hatte die BZNS 100 von 400 Sitzen stand aber ebenfalls unter der Kontrolle der BKP 100 Ara Schiwkow Bearbeiten 1955 wurde Bulgarien Mitglied der Uno Im gleichen Jahr trat Bulgarien als Grundungsmitglied dem Warschauer Pakt bei Todor Schiwkow wurde am 4 Marz 1954 Generalsekretar der KP bis November 1989 blieb er der politische Fuhrer Bulgariens Im April 1965 versuchten abtrunnige Armeeoffiziere und Parteimitglieder einen Staatsstreich Ein solcher Vorfall war in einem kommunistischen Land bis dahin einmalig 101 102 Schiwkow uberstand diesen Putschversuch Seine Politik der aussersten Harte gegen die politische Opposition im Land und gegen vermeintliche oder tatsachliche innerparteiliche Gegner setzte er bis 1989 fort Er sprach sich 1968 fur eine militarische Niederschlagung des Prager Fruhlings aus In der Nacht zum 21 August 1968 besetzten bulgarische Truppen gemeinsam mit Truppen der Sowjetunion Polens und Ungarns die CSSR und schlugen die Demokratiebewegung nieder Gegen die kommunistische Diktatur richtete sich der Protest einer kleinen Zahl von Dissidenten Eine relevante politische Wirkung konnten sie jedoch nicht erzielen Die Kontrolle des bulgarischen Geheimdienstes Darschawna Sigurnost war wirkungsvoll Einige Dissidenten flohen in den Westen Weltweit bekannt wurde 1978 die Ermordung von Georgi Markow mit einem vergifteten Regenschirm in London fur die der bulgarische Geheimdienst verantwortlich gemacht wurde Eine Einhaltung der Menschenrechte war zu keinem Zeitpunkt gewahrleistet Auch nachdem Bulgarien 1975 der KSZE beitrat anderte sich die Menschenrechtssituation nicht 103 Ab Anfang der 1980er Jahre verstarkten sich die Repressionen gegen die muslimische und die turkische Minderheit Bulgariens 1986 zwangen bulgarische Behorden die turkische Minderheit zur Annahme slawischer Namen und verboten den Schulunterricht in turkischer Sprache Rund 380 000 ethnische Turken wurden mit drastischen Massnahmen zur Auswanderung in die Turkei gezwungen oder in Arbeitslager wie Belene verschleppt Dies wurde bis etwa 1990 praktiziert Dabei starben nach offiziellen Angaben etwa 400 Menschen durch Folter und Massaker Bis heute ist dieses Kapitel in der bulgarischen Gesellschaft nicht aufgearbeitet Die Archive der ehemaligen Staatssicherheit waren nur kurzzeitig geoffnet sodass nur Tausend Einsicht nehmen konnten obwohl deren Offnung im Assoziierungsvertrag mit der EU gefordert bzw zugesagt wurde Die Regierung des ehemaligen Konigs Simeon Sakskoburggotski hob 2001 das Gesetz zur Offnung der Archive das von der Vorgangerregierung verabschiedet worden war wieder auf 104 Gegen die Offnung setzen sich vor allem Kreise in der Nachfolgepartei der Kommunisten der Bulgarischen Sozialistischen Partei BSP ein Republik Bulgarien BearbeitenDemokratisierung Bearbeiten In den Jahren nach dem Sturz des kommunistischen Staatschefs Todor Schiwkow am 10 November 1989 losten sich verschiedene Regierungen relativ schnell ab Am 15 Januar 1990 strich die Bulgarische Kommunistische Partei ihren Fuhrungsanspruch aus der Verfassung 105 Das Ende der sozialistischen Ara wurde 1990 durch freie Wahlen eingeleitet Am 10 und 17 Juni 1990 fand eine verfassungsgebende Volksversammlung statt am 2 Juli 1991 trat die Verfassung von Bulgarien in Kraft Politische und wirtschaftliche Reformen wurden vorangetrieben Die Ende 1994 gewahlte BSP Regierung Nachfolgerpartei der kommunistischen Partei von Schan Widenow reichte am 14 Dezember 1995 den Beitrittsantrag zur Europaischen Union ein Sie konnte sich bis Anfang 1997 halten und fuhrte mit ihrer Wirtschaftspolitik Bulgarien in eine schwere Wirtschaftskrise Als die BSP Ende 1996 mit dem IWF eine Fixierung der bulgarischen Wahrung Lew verhandelte mobilisierte die konservative demokratische SDS die Massen mit der These die BSP konne diese Wahrungsreform nicht bewaltigen Damit erreichte sie Anfang 1997 die Auflosung des Parlaments und den Verzicht der Sozialisten auf eine Interimsregierung Drei Monate lang regierte die SDS durch den damaligen Oberburgermeister von Sofia Stefan Sofijanski zunachst interimsmassig mit Hilfe von Dekreten und handelte in dieser Zeit die Modalitaten fur eine neue Finanzpolitik aus die die Situation im Land danach wesentlich bestimmte Nach dem Sieg der SDS bei der Parlamentswahl am 19 April 1997 bei der die SDS 52 3 Prozent der Stimmen und 137 der 240 Parlamentsmandate erhielt wurde Iwan Kostow am 21 Mai 1997 als Nachfolger von Stefan Sofijanski Ministerprasident Die EU Integration wurde wahrend seiner Regierungszeit wesentlich beschleunigt Die Regierung kooperierte umfanglich mit internationalen Institutionen und senkte die Inflation lange verzogerte Wirtschaftsreformen wie die Anpassung der Gesetze an die Marktwirtschaft und die Privatisierung von Staatsbetrieben wurden umgesetzt Wahrend seiner Amtszeit wurde zur Bekampfung der Inflation ein Wahrungsrat eingesetzt und der Lew an die D Mark gebunden 1999 an den Euro Wahrend sich die Stellung Bulgariens in der Weltwirtschaft unter der konservativen Regierung verbesserte verschlechterte sich die soziale Lage der Bevolkerung Von 2001 bis 2005 war Simeon Sakskoburggotski bulgarischer Ministerprasident der 1946 als Zar Simeon II abgesetzt worden war Damit ist er der bisher einzige Monarch der Weltgeschichte der abgesetzt und spater demokratisch gewahlt wurde Beitritt zur NATO und EU Bearbeiten nbsp Flaggen von NATO Bulgarien und der Europaischen Union vor dem Gebaude des Militarvereins PlowdiwAuf dem NATO Gipfel in Prag wurden am 22 November 2002 sieben osteuropaische Staaten darunter Bulgarien zu Aufnahmegesprachen eingeladen Am 26 Marz 2003 wurden die Beitrittsprotokolle unterzeichnet und am 29 Marz 2004 wurden Bulgarien und die anderen sechs Lander in die NATO aufgenommen Ein Assoziationsabkommen mit der Europaischen Union EU wurde ebenfalls unterzeichnet und weitgehend implementiert Die Beitrittsverhandlungen wurden 2004 erfolgreich abgeschlossen Als weiterer Schritt billigte am 13 April 2005 das EU Parlament den Beitritt zur Europaischen Union mit 522 von 660 Stimmen und am 25 April 2005 wurde der Beitrittsvertrag in Luxemburg unterzeichnet Seit dem 1 Januar 2007 ist Bulgarien somit Mitglied der EU ebenso Rumanien aus der EU 25 wurde an diesem Tag die EU 27 Zum 1 Mai 2004 hatte die EU zehn osteuropaische Staaten aufgenommen EU Erweiterung 2004 Im Oktober 2006 kurz vor dem Beitritt zur Europaischen Union fand eine Prasidentschaftswahl statt Damit verknupfte Staatsprasident Georgi Parwanow die Wahl mit der Regierungspolitik obwohl dem Prasidenten nur eine reprasentative Rolle zukommt Zwar stellte keiner der Kandidaten den EU Beitritt in Frage aber es zeichnete sich der Vorsitzende und Kandidat der Ataka Wolen Siderow durch die Ablehnung der NATO und die Forderung nach mehr Burgerentscheiden aus und belegte den zweiten Platz Parwanow erreichte fast 2 3 der abgegebenen Stimmen wegen des strengen Wahlrechts musste er gleichwohl zur Stichwahl antreten Erforderlich ist bei der Wahl des Staatsoberhaupts eine Mindestbeteiligung von 50 der Wahlberechtigten die nicht erreicht wurde In der Stichwahl stellten sich alle Regierungs und Oppositionsparteien mit Ausnahme von Ataka hinter Parwanow dies trug zur Niederlage Siderows bei Unter den zwei starksten Kandidaten wurde Parwanow ohne Beteiligungs Quorum mit 73 4 der Stimmen bestatigt Am 11 Januar 2012 verabschiedete das bulgarische Parlament auf Vorschlag des Vorsitzenden der Blauen Koalition Iwan Kostow einstimmig eine Erklarung gegen die Assimilationspolitik des einstigen totalitaren Regimes gegenuber der muslimischen Minderheit Damit erkannte der bulgarische Staat die Verbrechen gegen die bulgarischen Turken und Muslime wahrend der kommunistischen Ara an 106 107 108 Siehe auch BearbeitenListe der Herrscher von Bulgarien Liste der Staatsoberhaupter von Bulgarien Liste der Ministerprasidenten Bulgariens Liste der bulgarischen Aussenminister Bulgarische Friedensvertrage Rettung der bulgarischen JudenLiteratur BearbeitenStefan Appelius Bulgarien Europas ferner Osten 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Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www deutsch tuerkische nachrichten de Bulgarien erkennt Assimilation der Turken an turkishpress de 11 Januar 2012 Memento vom 20 Marz 2012 im Internet Archive NS naj nakraya osdi Vzroditelniya proces i nastoya za priklyuchvane na deloto mediapool bg 11 Januar 2012 cambridge org Geschichte neuzeitlicher Staaten in Europa Geschichte Europas45 europaische Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen Albanien Andorra Belarus Belgien Bosnien und Herzegowina Bulgarien Danemark Deutschland Estland Finnland Frankreich Griechenland Irland Island Italien Kasachstan Kroatien Lettland Liechtenstein Litauen Luxemburg Malta Moldau Monaco Montenegro Niederlande Nordmazedonien Norwegen Osterreich Polen Portugal Rumanien Russland San Marino Schweden Schweiz Serbien Slowakei Slowenien Spanien Tschechien Turkei Ukraine Ungarn Vereinigtes KonigreichEuropaisches Nichtmitglied der Vereinten Nationen VatikanstadtAbhangige Gebiete Alandinseln Faroer Gibraltar Guernsey Isle of Man JerseyUmstrittene Gebiete Kosovo TransnistrienGeschichte der Staaten von Afrika Asien Nordamerika Ozeanien Sudamerika Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Geschichte Bulgariens amp oldid 239415261 Zweites Bulgarisches Reich