www.wikidata.de-de.nina.az
Aleksandar Pawlow Malinow bulgarisch Aleksandr Pavlov Malinov 3 Mai 1867 in Pandakli Bessarabien 20 Marz 1938 in Sofia war ein bulgarischer Politiker und dreimaliger Ministerprasident 1908 1911 und kurz jeweils 1918 und 1931 Aleksandar Malinow Inhaltsverzeichnis 1 Biographie 1 1 Studium und berufliche Laufbahn 1 2 Abgeordneter Parteivorsitzender und Parlamentsprasident 1 3 Ministerprasident von 1908 bis 1911 und vollige Unabhangigkeit vom Osmanischen Reich 1 4 Ende des Ersten Weltkrieges und Ministerprasident 1918 1 5 Ministerprasident 1931 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseBiographie BearbeitenStudium und berufliche Laufbahn Bearbeiten Malinow absolvierte das Bolgrader Gymnasium und schloss 1891 ein Studium der Rechtswissenschaften an der Universitat Kiew ab Im Anschluss daran war er als Staatsanwalt und spater als Rechtsanwalt in Plowdiw tatig Abgeordneter Parteivorsitzender und Parlamentsprasident Bearbeiten 1901 wurde er erstmals fur kurze Zeit zum Abgeordneten der Nationalversammlung gewahlt wo er ein knappes Jahr Vertreter der 1896 gegrundeten Demokratischen Partei Demokraticeska Partija war 1903 wurde er als Nachfolger von Petko Karawelow zum Vorsitzenden der Demokratischen Partei Dieses Amt ubte er bis zu seinem Tode aus und wurde dann von seinem langjahrigen Parteifreund Nikola Muschanow abgelost 1908 wurde er erneut zum Abgeordneten der Nationalversammlung gewahlt der er nunmehr von der 14 bis zum Ende der 23 Wahlperiode im Jahr 1934 angehorte In seiner letzten Wahlperiode war er vom 15 Oktober 1931 bis zum 18 Mai 1934 auch Prasident der Nationalversammlung 1 Ministerprasident von 1908 bis 1911 und vollige Unabhangigkeit vom Osmanischen Reich Bearbeiten Am 29 Januar 1908 wurde er vom Fursten und spateren Zaren Ferdinand I als Nachfolger von Petar Gudew erstmals zum Ministerprasidenten des damals noch dem Osmanischen Reich tributpflichtigen Furstentums Bulgarien ernannt Wahrend seiner bis zum 29 Marz 1911 dauernden Amtszeit war er vom 5 September 1909 bis zum 16 Marz 1911 zugleich auch Aussenminister Der Aufstand der Jungturken unter der Fuhrung von Enver Pascha und Talaat Pascha gegen den absolutistisch regierenden Sultan des Osmanischen Reiches Abdulhamid II im Juli 1908 fuhrten dazu dass Furst Ferdinand und er am 5 Oktober 1908 die vollige Unabhangigkeit vom Osmanischen Reich erklarten und das Zarentum Bulgarien begrundeten In seiner Amtszeit setzte er einige wenige aber wichtige Reformen wie die teilweise Abschaffung der Pressezensur durch die durch die nach ihrem Grunder und Ministerprasidenten Wassil Radoslawow benannten Liberalen Partei Liberalna Partija Radoslavisti eingefuhrt wurde Daneben wurde durch die Einfuhrung der proportionalen Vertretung eine Parlamentsreform durchgesetzt sowie die Moglichkeit der Entlassung von Akademikern ermoglicht Ausserdem wurde kam es 1911 nach 1893 zur Zweiten Anderung der Verfassung von Tarnowo vom 10 April 1911 Am 29 Marz 1911 wurde er durch Iwan Geschow als Ministerprasident abgelost Ende des Ersten Weltkrieges und Ministerprasident 1918 Bearbeiten Wahrend des Ersten Weltkrieges stand Bulgarien auf der Seite der Mittelmachte Als sich die Niederlage der Mittelmachte abzeichnete entliess Zar Ferdinand I den pro deutschen Ministerprasidenten Radoslawow Am 21 Juni 1918 wurde Malinow als dessen Nachfolger zum zweiten Mal Ministerprasident und ubernahm erneut bis zum 17 Oktober auch das Amt des Aussenministers und danach das des Justizministers Als Ministerprasident regierte er mit der Unterstutzung der liberalen und der demokratischen Parteien Sein Versuch der Aushandlung eines Waffenstillstandsabkommens mit den Machten der Entente blieben jedoch erfolglos da diese Verhandlungen mit dem bisher pro deutschen Bulgarien ablehnte Aus diesem Grund ermutigte er die Armee zur Fortfuhrung der Kampfhandlungen musste jedoch nach der erfolgreichen Offensive der Entente die zum Zusammenbruch der Bulgarienfront fuhrte am 15 September 1918 eine Delegation zum Hauptquartier der Ententemachte Grossbritannien und Frankreich senden Diese Delegation schloss am 29 September tatsachlich den Waffenstillstand von Thessaloniki den Zar Ferdinand I als Staatsstreich gegen seine Regierung ansah Malinow erstattete dem Zaren am 3 Oktober 1918 Bericht uber die Bedingungen des Waffenstillstands und brachte ihn schliesslich am 4 Oktober zum Thronverzicht der aus seiner Sicht erfolgreicher fur die Zukunft Bulgariens war Nach der Besetzung von Dobrudscha durch rumanische Truppen im November trat er schliesslich am 28 November 1918 als Ministerprasident zuruck und wurde daraufhin von Teodor Teodorow abgelost Als seine Partei und andere burgerliche Parteien nach dem Staatsstreich vom 9 Juni 1923 das an die Macht gekommene Regime von Aleksandar Zankow unterstutzte lehnte er diese so genannte Demokratische Allianz ab und zog sich in die Opposition zuruck Ministerprasident 1931 Bearbeiten Malinow trat erst 1931 wieder ins Rampenlicht als es ihm am 29 Juni als Spitzenkandidat der Demokratischen Partei gelang eine zehnkopfige Regierung des so genannten Volksblocks zu bilden Wahrend seiner Regierungszeit ubernahm er erneut das Amt des Aussenministers Dieses Parteibundnis das neben der DP aus der Radikalen Partei der Nationalliberalen Partei und einem Flugel der Nationalen Bauerunion Blgarskiyat zemedelski naroden syuz des 1923 ermordeten Ministerprasidenten Aleksandar Stambolijski bestand besass eine Mehrheit von 150 der 283 Sitze in der Nationalversammlung Allerdings kam es bald zu einer Regierungskrise aufgrund der Weltwirtschaftskrise die mit Bauernprotesten gegen die Regierung begannen Aus dem Grund musste er bereits am 12 Oktober zugunsten seines Parteifreundes Nikola Muschanow zurucktreten Literatur BearbeitenHans Joachim Bottcher Ferdinand von Sachsen Coburg und Gotha 1861 1948 Ein Kosmopolit auf dem bulgarischen Thron Osteuropazentrum Berlin Verlag Anthea Verlagsgruppe Berlin 2019 ISBN 978 3 89998 296 1 Weblinks BearbeitenBiographische Angaben in rulers org Bulgarien 1896 1914 Bulgarien 1918 1926 Bulgarien 1926 1934 Kurzbiographie auf der Homepage der Demokratischen ParteiEinzelnachweise Bearbeiten Prasidenten der Nationalversammlung Memento des Originals vom 14 Dezember 2014 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www search comVorgangerAmtNachfolgerPetar Todorow GudewMinisterprasident von Bulgarien 1908 1911Iwan GeschowStefan PaprikowAussenminister von Konigreich Bulgarien 18 September 1910 29 Marz 1911Iwan GeschowWassil RadoslawowMinisterprasident von Bulgarien 1918Teodor TeodorowWassil RadoslawowAussenminister von Konigreich Bulgarien 21 Juni 1918 17 Oktober 1918Nikola MuschanowAndrei LjaptschewMinisterprasident von Bulgarien 1931Nikola MuschanowAtanas BurowAussenminister von Konigreich Bulgarien 29 Juni 1931 29 Oktober 1931Teodor TeodorowMinisterprasidenten des Zarentums Bulgarien 1908 1946 Aleksandar Malinow Iwan Geschow Stojan Danew Wassil Radoslawow Aleksandar Malinow Teodor Teodorow Aleksandar Stambolijski Aleksandar Zankow Andrei Ljaptschew Aleksandar Malinow Nikola Muschanow Kimon Georgiew Petar Slatew Andrei Toschew Georgi Kjosseiwanow Bogdan Filow Petar Gabrowski Dobri Boschilow Iwan Bagrjanow Konstantin Murawiew Kimon GeorgiewSiehe auch Amtsinhaber vor 1908 oder Amtsinhaber nach 1946Parteivorsitzende der Demokratischen Partei Petko Karawelow 1896 1903 Aleksandar Malinow 1903 1938 Nikola Muschanow 1938 1947 Boris Kjurtschiew 1989 1990 Stefan Sawow 1990 2000 Alexandar Pramatarski seit 2000 Normdaten Person GND 119428636 lobid OGND AKS LCCN no93024535 VIAF 45111552 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Malinow AleksandarALTERNATIVNAMEN Malinow Aleksandar Pawlow vollstandiger Name Malinow Alexandyr Pawlow Malinov Aleksandr Pavlov bulgarisch KURZBESCHREIBUNG bulgarischer Politiker und MinisterprasidentGEBURTSDATUM 3 Mai 1867GEBURTSORT Pandakli BessarabienSTERBEDATUM 20 Marz 1938STERBEORT Sofia Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Aleksandar Malinow amp oldid 234455063