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Iwan Ewstratiew Geschow bulgarisch Ivan Evstratiev Geshov 20 Februar 1849 in Plowdiw 11 Marz 1924 in Sofia war ein bulgarischer Politiker und Ministerprasident Iwan Ewstratiew Geschow Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Studium und erste politische Aktivitaten 1 2 Unabhangigkeit Bulgariens und Minister 1 3 Abgeordneter Parlamentsprasident und Parteivorsitzender 1 4 Ministerprasident von 1911 bis 1913 1 5 Ehrenamter und Veroffentlichungen 2 Weblinks 3 EinzelnachweiseLeben BearbeitenStudium und erste politische Aktivitaten Bearbeiten Iwan Geschow wurden 1849 in der osmanischen Stadt Plowdiw geboren Sein Vater Ewstati Geschow gehorte der Handelsfamilie Geschowi aus Karlowo an und war Teilhaber des Handelsunternehmens Bruder Geschewi bulgarisch Bratya Geshovi Seine Mutter Charitina entstammte der Kaufmannsfamilie Tschalakowi aus Kopriwschtiza 1 Iwan Geschow besuchte zunachst in Plowdiw die griechische Schule wechselte jedoch zum bulgarischen Gymnasium Kyrill und Method 1 Auf dem Gymnasium lernte er bei Joakim Gruew Als 1864 seine Schwester den in Manchester lebende Handler Michael Milkow heiratete beschloss die Familie dass die Bruder Geschowi eine Niederlassung ebendort eroffnen sollten Zu diesem Zweck und um Englisch zu lernen wechselte Iwan nach Sofia in das Amerikanische College Anschliessend absolvierte er von 1869 bis 1872 ein Studium der Finanzwissenschaften und Politikwissenschaften am Owen s College in Manchester 1 Noch wahrend seines Studiums wurde er politisch aktiv in dem er sich in Briefen an den Sultan des Osmanischen Reiches fur die Unabhangigkeit Bulgariens vom Osmanischen Reich aussprach Nach seiner Ruckkehr nach Plowdiw nahm er als Korrespondent der Times sowie als Herausgeber der Tageszeitung Maritsa auch am Aprilaufstand 1876 teil Aus diesem Grund wurde er zunachst zum Tode verurteilt spater jedoch aufgrund von Protesten des englischen und amerikanischen Konsuls zur Verbannung nach Aleppo in Syrien begnadigt Unabhangigkeit Bulgariens und Minister Bearbeiten Nach der eingeschrankten Unabhangigkeit Bulgariens am 8 Juli 1879 wurde er endgultig begnadigt was ihm die Ruckkehr nach Bulgarien ermoglichte Zu jener Zeit begann er seine politische Laufbahn 1879 bis 1880 als Prasident des Parlaments der Oblast Ostrumelien deren Finanzminister er von 1882 bis 1883 war Im Anschluss daran wurde er Direktor der Bulgarischen Nationalbank Im Rahmen der Ostrumelien Krise gehorte er einer Delegation an welche den in Danemark weilenden Zar Alexander III aufsuchte und um Unterstutzung der Vereinigung Bulgariens mit Ostrumelien bat worauf ihn Furst Alexander I zu Gesprachen nach London schickte Auch an den Verhandlungen am Zustandekommen des Friedens von Bukarest am 3 Marz 1886 der zum Ende des Serbisch Bulgarischen Krieges fuhrte war er beteiligt 2 Am 28 August 1886 wurde er als Finanzminister in das Kabinett von Ministerprasident Wassil Radoslawow berufen In diesem Amt das er auch unter Radoslawows Nachfolger Konstantin Stoilow bis zum 1 September 1887 bekleidete wurde er bald zum fuhrenden wirtschaftspolitischen Denker des Landes sowie zum Vorkampfer einer Schutzzollpolitik zur Sicherung der Wirtschaft Bulgariens Allerdings hatte er in Stefan Stambolow einen starken Gegner seiner politischen Ideen so dass letztlich sowohl Stoilow als auch er selbst die Macht an Stambolow abtreten mussten Erst nach dem Ende von Stambolows Amtszeit am 31 Mai 1894 wurde er von Ministerprasident Stoilow wiederum zum Finanzminister ernannt In seiner bis zum 7 September 1897 dauernden Amtszeit war er zugleich auch Handels und Landwirtschaftsminister und Grunder und Vorsitzender der ersten Landwirtschafts und Industriemesse in Plowdiw Abgeordneter Parlamentsprasident und Parteivorsitzender Bearbeiten Im Jahr 1894 wurde er auch erstmals zum Abgeordneten der Nationalversammlung gewahlt der er bis 1899 angehorte 1901 erfolgte seine erneute Wahl zum Abgeordneten der Nationalversammlung der er nunmehr bis 1923 angehorte Am 22 Februar 1901 wurde er zum Prasidenten der Nationalversammlung gewahlt Dieses Amt hatte er bis zum 25 Oktober 1901 inne 3 Nach dem Tode von Stoilow wurde er im April 1901 ausserdem dessen Nachfolger als Vorsitzender der Volkspartei Ministerprasident von 1911 bis 1913 Bearbeiten Am 29 Marz 1911 wurde er von Zar Ferdinand I als Nachfolger von Aleksandar Malinow schliesslich selbst Ministerprasident Wahrend seiner Amtszeit war er zugleich Aussen und Religionsminister In dieser Funktion war er ein Unterstutzer der politischen Ansichten des Balkanbundes durch den 1912 der Erste Balkankrieg gegen das Osmanische Reich begonnen wurde Nachdem am 30 Mai 1913 der Londoner Vertrag der den Balkankrieg beendete geschlossen wurde trat er von seinem Amt als Ministerprasident zuruck da er die Kriegsabsichten des Zaren gegen die anderen Mitgliedstaaten des Balkanbundes ablehnte Nachfolger als Ministerprasident wurde daraufhin Stojan Danew dem er wiederum am 26 Juni 1913 als Prasident der Nationalversammlung folgte Allerdings ubte er das Amt des Parlamentsprasidenten diesmal fur weniger als einen Monat bis zum 23 Juli 1913 aus 3 Anschliessend zog er sich bis auf sein Abgeordnetenmandat aus der Politik zuruck Nach dem Sturz der Regierung von Aleksandar Stambolijski trat er 1923 der von Malinow gefuhrten Demokratischen Partei Demokraticeska Partija bei Ehrenamter und Veroffentlichungen Bearbeiten Neben seiner politischen Laufbahn war er zum einen auch Grunder der Studentischen Gesellschaft sowie der Wissenschaftlichen und Literarischen Gesellschaft Von 1899 bis zu seinem Tode war er Prasident des Bulgarischen Roten Kreuzes 4 sowie von 1898 bis zu 1911 zunachst Vorsitzender der Literarischen Gesellschaft aus der dann die Akademie der Wissenschaften hervorging deren Prasident er ebenfalls bis zu seinem Tode war 5 Des Weiteren war Geschow Autor und Mitherausgeber mehrerer Werke zu politischen Themen wie zum Beispiel 6 L Alliance balkanique Paris 1915 La genese de la guerre mondiale la debacle de l Alliance balkanique Bern 1919 Memoire addresse a la conference de la paix Paris 1919 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Iwan Geschow Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Biographische Angaben in rulers org Biografie auf der Homepage der Nationalbank PDF Datei 120 kB Bulgarien 1896 1914Einzelnachweise Bearbeiten a b c Iwan Geschow Erinnerungen an Kampfe und Siege bulgarisch Spomeni iz godini na borbi i pobedi Verlag Sineva Sofia 2008 ISBN 978 954 9983 74 6 S 15 30 Hans Joachim Bottcher Prinz Alexander von Battenberg In Studien zur Geschichte Ost und Ostmitteleuropas Band 15 Gabriele Schafer Verlag Herne 2021 ISBN 978 3 944487 84 7 S 119 221 241 243 278 a b Prasidenten der Nationalversammlung Nicht mehr online verfugbar In www search com Ehemals im Original abgerufen am 25 Marz 2023 1 2 Vorlage Toter Link www search com Seite nicht mehr abrufbar Suche in Webarchiven Geschichte des Bulgarischen Roten Kreuzes Memento vom 28 September 2007 im Internet Archive bulgarisch Geschichte der Bulgarischen Akademie der Wissenschaften Ubersicht der Veroffentlichungen von Iwan GeschowVorgangerAmtNachfolgerAleksandar MalinowMinisterprasident von Bulgarien 1911 1913Stojan DanewAleksandar MalinowAussenminister des Konigreichs Bulgarien 29 Marz 1911 14 Juni 1913Stojan DanewWasil DrumewVorsitzender der Bulgarischen Akademie der Wissenschaften 1898 1924Ljubomir MiletitschMinisterprasidenten des Zarentums Bulgarien 1908 1946 Aleksandar Malinow Iwan Geschow Stojan Danew Wassil Radoslawow Aleksandar Malinow Teodor Teodorow Aleksandar Stambolijski Aleksandar Zankow Andrei Ljaptschew Aleksandar Malinow Nikola Muschanow Kimon Georgiew Petar Slatew Andrei Toschew Georgi Kjosseiwanow Bogdan Filow Petar Gabrowski Dobri Boschilow Iwan Bagrjanow Konstantin Murawiew Kimon GeorgiewSiehe auch Amtsinhaber vor 1908 oder Amtsinhaber nach 1946Finanzminister des Furstentums Bulgarien 1879 1908 Grigor Natschowitsch Petko Karawelow Georgi Scheljaskowitsch Grigor Natschowitsch Leonid Sobolew Todor Burmow Grigor Natschowitsch Michail Sarafow Petko Karawelow Todor Burmow Iwan Geschow Grigor Natschowitsch Iwan Geschow Wassil Radoslawow Konstantin Stoilow Grigor Natschowitsch Iwan Salabaschew Georgi Schiwkow Christo Beltschew Grigor Natschowitsch Iwan Salabaschew Iwan Geschow Teodor Teodorow Michail Tenew Todor Iwantschow Christo Bontschew Petko Karawelow Michail Sarafow Anton Manouschew Lasar Pajakow Iwan SalabaschewSiehe auch Amtsinhaber nach 1908 Normdaten Person GND 119460769 lobid OGND AKS LCCN n85293301 VIAF 90630680 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Geschow IwanALTERNATIVNAMEN Geshov Ivan Evstratiev bulgarisch Geschow Iwan EwstratiewKURZBESCHREIBUNG bulgarischer Politiker und MinisterprasidentGEBURTSDATUM 20 Februar 1849GEBURTSORT PlowdiwSTERBEDATUM 11 Marz 1924STERBEORT Sofia Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Iwan Geschow amp oldid 232172966