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Das Vilayet Tuna osmanisch ولايت طونه IA Vilayet i Tuna turkisch Tuna vilayeti deutsch Donau Provinz selten auch Danubien entstand 1864 im Zuge der Tanzimat Reformen bzw durch das Verwaltungsgesetz 1864 aus dem Zusammenschluss der osmanischen Grossprovinzen Silistrien Nis und Widin und existierte bis 1878 1 Der breite noch osmanische Landstreifen sudlich der Donau reichte vom serbischen Nis Nisch und uber den flachen Norden Bulgariens bis zur Dobrudscha und zum Donaudelta Erster Verwalter Wali wurde Midhat Pascha der in den nachsten Jahren umfangreiche Reformen durchfuhrte Das Vilayet Tuna ungenau hier als Bulgarien bezeichnetBereits im Mittelalter gab es im Byzantinischen Reich einen administrativen Distrikt gleichen Namens Paristrion Land an der Donau Inhaltsverzeichnis 1 Grenzen und Besonderheiten 2 Verwaltungsgliederung 3 Einzelnachweise 4 LiteraturGrenzen und Besonderheiten BearbeitenDas Vilayet Tuna umfasste also das heutige Sudostserbien und Nord Bulgarien nordlich des Balkangebirges und sudlich der Donau sowie die ab 1878 rumanische Norddobrudscha 1 Das Vilayet Tuna wurde oft ungenau Vilayet Bulgarien genannt da die Bulgaren die Bevolkerungsmehrheit stellten Verwaltungszentrum des Vilayets war Russe osmanisch Ruscuk die wichtigste osmanische Festung an der Donau und damals bluhende Stadt im Nordosten Bulgariens Das Vilayet wurde nach franzosischem Vorbild aufgebaut und sollte nach der Vorstellung der Hohen Pforte als Musterprovinz fur eine Provinzial Neuordnung fungieren Das Vilayet war den Verwaltungsaufgaben eines Departements entsprechend in mehrere Sandschaks aufgeteilt die ihrerseits die Aufgabe der franzosischen Arrondissements ubernahmen An der Spitze des Vilayets stand der Wali anstelle des fruheren Beglerbegs Die Sandschaks wurden von einem Mutasarrif anstelle des bisherigen Sandschakbegs geleitet Der beratende Diwan wurde abgeschafft und an seiner Stelle sowohl auf Vilayets als auch auf Sandschakebene ein Verwaltungsrat eingesetzt dem neben muslimischen Wurdentragern auch drei nichtmuslimische Religionsgemeinschaften Armenier Griechisch Orthodoxe und Juden angehorten Damit sollte die nichtmuslimische Bevolkerung mit einbezogen werden In den nachsten drei Jahren fuhrte Midhat Pascha in grossem Umfang Reformen im Vilayet durch Sie schlossen Strassen und Bruckenbauten die Grundung von Kreditinstituten Gewerbeschulen und einer Donauschifffahrtsgesellschaft die Ordnung des Steuerwesen und des Polizeihaushalts die Errichtung eines Postdienstes und Kommunalverwaltungen ein Durch die Erhohung der Schlagfertigkeit der Militar und Polizeiverbande konnte man die offentliche Sicherheit erhohen und der im Untergrund agierenden bulgarischen Befreiungsbewegung fur langere Zeit den Boden entziehen 1 In seine Regierungszeit fallt auch der Bau und die Eroffnung 1866 der Bahnstrecke Warna Russe Daruber hinaus war die Zeit nach dem verlorenen Krimkrieg durch die Ansiedlung von Krimtataren Nogaier Tataren Tscherkessen aus den verlorenen Gebieten am ostlichen und nordlichen Schwarzmeer gepragt In diesem Zusammenhang wurden sieben offentliche Krankenhauser errichtet je eins in Russe Plewen Sofia Widin Tulcea und Dobritsch 2 Die Bildung des Vilayet Tuna und die durchgefuhrten Reformen konnten die unzufriedene bulgarische Bevolkerung welche die Mehrheit stellte aber nicht besanftigen da sie auch im neuen Verwaltungssystem nicht reprasentiert war Denn mit dem griechisch gepragten okumenischen Patriarchat von Konstantinopel das sie vertreten sollte kampfte sie um eine unabhangige bulgarische Kirche siehe Bulgarisch griechischer Kirchenkampf Dieses anderte sich auch nicht mit der Grundung des Bulgarischen Exarchats 1870 das nominell dem Patriarchen von Konstantinopel unterstellt war Auf lokaler Ebene gab es mancherorts bulgarische Gemeinderate Burgermeister und Kirchenvorstande Verwaltungsgliederung BearbeitenSandschak Sofia Kaza Gerichtsbezirk Kreis Sofia Kaza Kostendil Kaza Dupnice Dubenice Kaza Radomir Dadumira Kaza Izladi Kaza Orhaniye Kaza Samokow Sandschak Nis Kaza Nis Kaza Leskofca Kaza Sehirkoy Kaza Urgup Sandschak Widin Kaza Widin Kaza Berkofca Kaza Lom Kaza Belgratcik Kaza Rahova Kaza Ivraca Kaza Adliye Sandschak Tirnova Kaza Tirnova Kaza Trojan Kaza Lofca Kaza Osmanpazari Kaza Servi Kaza Gabrova Sandschak Ruscuk Kaza Ruscuk Kaza Sumnu Kaza Silistre Kaza Hezargrad Kaza Nigbolu Kaza Zistovi Kaza Plevne Kaza Eski Cuma Cuma i Atik Kaza Tutrakan Kaza Yenipazar Sandschak Warna Kaza Warna Kaza Pravadi Kaza Balcik Kaza Pazarcik Hacioglu Pazarcik Kaza Mankalya Kaza Kozluca Sandschak Tulca oder Tolcu Kaza Tulca Kaza Babadagi Kaza Mecidiye Kaza Sulne Sune Kaza Ishakci Ishakca Kaza Macin Kaza Hirsova Kaza KostenceEinzelnachweise Bearbeiten a b c Mathias Bernath Felix von Schroeder Gerda Bartl Hrsg Biographisches Lexikon zur Geschichte Sudosteuropas Band 3 L P Sudosteuropaische Arbeiten 75 3 Oldenbourg Wissenschaftsverlag Munchen 1979 ISBN 3 486 48991 7 S 193 Stojanka Kenderowa Armen und Migrantenkrankenhauser im Vilayet Tuna aus dem Bulg Bolnici za bedni i preselnici v Dunavskiya vilaet In Journal Sociale Medicine Band 4 2015 S 41ff Online VersionLiteratur BearbeitenJosef Matuz Das Osmanische Reich Grundlinien seiner Geschichte 2 unveranderte Auflage Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1990 ISBN 3 534 05845 3 S 234 235 Vilayets im Osmanischen Reich 1864 1922 Adana Ankara Aydin Bagdad Basra Beyrut Bitlis Bosna Cezayir Dersim Diyarbekir Edirne Erzurum Vilayet Girit Haleb Hersek Hicas Hudavendigar Istanbul Iskodra Karesi Kastamonu Konya Kosovo Mamuretu l Aziz Manastir Musul Prizren Selanik Sivas Suriye Trablusgarp Trabzon Tuna Van Yanya Yemen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Vilayet Tuna amp oldid 233483449