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Der Goldschatz von Panagjurischte ist ein antikes Trinkservice das am 8 Dezember 1949 zwei Kilometer sudlich von Panagjurischte in Zentralbulgarien entdeckt wurde Der Goldschatz von PanagjurischteDer Goldschatz besteht aus neun Gefassen aus purem Gold und hat ein Gesamtgewicht von 6 164 Kilogramm Die Goldgefasse gehorten einem unbekannten Herrscher vom thrakischen Volksstamm der Odrysen und wurden fur religiose Zeremonien verwendet Er wird auf das Ende des 4 Jahrhunderts bis Anfang des 3 Jahrhunderts v Chr datiert Die Goldgefasse beeindrucken durch die kunstvolle Verarbeitung Kunststil und Verzierungen zeigen eine Verschmelzung von thrakischen Einflussen Der Schatz gehort zum Bestand des Archaologischen Museums in Plowdiw Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung der Teile 1 1 Amphora Rhyton 1 2 Phiale 1 3 Rhyta 2 Bedeutung 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseBeschreibung der Teile BearbeitenSieben der neun Gefasse sind Rhyta Drei der Rhyta haben die Form eines Frauenkopfes zwei ahneln einem Hirschkopf einer einem Widderkopf und einer einem Vorderteil eines Ziegenbocks Die Rhyton Halse sind mit Szenen aus der griechischen und thrakischen Mythologie verziert Amphora Rhyton Bearbeiten Amphora aus dem Goldschatz von PanagjurischteDas grosste Gefass ist eine Amphora 1 Die Henkel werden von zwei aufgerichteten schiessenden Kentauren gebildet Ihre Hinterbeine gehen in den kanelierten Henkel uber wahrend die vorderen Beine auf dem oberen Rand der Amphora ruhen Der obere Rand des Korpers ist mit einem Eierstab verziert darunter befindet sich ein Fries aus verflochtenen Palmetten und Lotusbluten Der Korper des Gefasses wird von einem breiten mit Figuren verzierten Fries eingenommen in dessen Zentrum eine zweifluglige Tur dargestellt ist die von ionischen Saulen flankiert ist mit Lowenkopfen als Kapitell und geflugelten Sphingen an ihrer Basis Darum reihen sich sieben mannliche Figuren Rechts ist ein bartiger Mann zu sehen in langer Kleidung eingehullt und auf einen Stock gestutzt Er weissagt aus der Leber eines Opfertieres Die anderen Manner sind Soldaten ausser ihren ubergeworfenen Umhangen nackt und mit Schwertern bewaffnet Einer von ihnen hat einen kleinen Bart einen Stock in der Hand und hohe Schuhe und beobachtet das Orakel Ein anderer mit einem Horn gibt das Signal zum Angriff auf das Tor Zwischen den sich schliessenden Flugeln des Tores sieht man die Kopfe und Hande eines sich versteckenden Alten Der Fries ist vom eiformigen Gefassboden durch eine Palmetten Linie abgegrenzt Auf dem abgerundeten Gefassboden sind ein Silen mit einer Doppelflote und einem Kantharos sowie der jugendliche Herakles im Kampf mit den Schlangen dargestellt Beiderseits befindet sich je ein Kopf mit negroiden Zugen deren Munder durchbohrt sind um den Wein aus dem Gefass ausfliessen zu lassen Der Gefasskorper ist ohne Stander oder Fusse und konnte wenn er voll war nicht hingestellt werden Getrunken wurde aus den Offnungen in den Negerkopfen daher wird die Amphora auch als Amphora Rhyton bezeichnet Auf der Innenseite des Halses der Amphora wird das Gewicht in griechischen Buchstaben angegeben Phiale Bearbeiten Phiale aus dem Goldschatz von PanagjurischteDie Phiale ist aus Gold 2 Um den halbkugeligen Umbo lat Schildbuckel vorspringender Teil eines Gegenstandes im Zentrum ist eine Bordure mit kleinen Rosetten gearbeitet ein Kranz aus 24 Eicheln drei Friesen mit nach aussen hin immer grosseren afrikanischen Kopfen insgesamt 72 Kopfe Am Hals der Phiale ist ihr Wert eingraviert 200 und eine halbe Drachme und ein Obolus nach dem Munzsystem der Stadt Lampsakos Das Gold aus dem die Phiale gemacht ist unterscheidet sich in seiner Zusammensetzung von dem Gold aus dem die Rhyta gemacht sind Die schwerste bekannte thrakische Goldphiale ist mit vier konzentrische Streifen mit Kopfen von negroiden Zugen und Eicheln verziert Rhyta Bearbeiten 1 Rhyton mit Ziegenbockprotome 3 Die sich weitende Offnung hat eine nach aussen profilierte Kante die mit einem Eichel Fries verziert ist Weiter unten schliesst sich ein Figuren Fries an Hera sitzt auf einem Thron und halt in ihrer rechten Hand eine Phiale und mit der linken Hand den Rand eines Uberwurfs der um ihren Kopf gewickelt ist Links und rechts von ihr sind Artemis und Apollon mit einem Bogen in der Hand dargestellt hinter ihnen Nike mit ausgebreiteten Flugeln Die Namen der Gotter sind in der Nahe ihrer Kopfe eingraviert Der untere Teil des Rhytons geht in das Protomen vorderer Teil eines Tieres einer Ziege mit gebogenen Hornern uber Die Augen der Ziege sind plastisch modelliert Die vorderen Beine der Ziege sind nach vorne ausgestreckt Eine ahnliche Ziegenbockprotom als Rhytonteil aus dem 5 oder 4 Jahrhundert v Chr zeigt ein Ausstellungsstuck im Teheraner Reza Abbasi Museum 4 2 Rhyton mit Hirschkopf 5 Der Griff ist in der Form eines Lowen geformt dessen vorderen Tatzen auf der Offnung des Rhytons ruhen An der Basis des Griffs am Ubergang zum Gefass ist ein Frauenkopf modelliert Das Geweih des Hirsches ist verkleinert und verkurzt dargestellt und vollstandig von figuralen Reliefs bedeckt Der sitzende Paris in phrygischer Kleidung halt einen Schaferstock Hirtenstab in der linken Hand Er hat seine rechte Hand erhoben um anzuzeigen dass er seine Wahl getroffen hat welche von den drei Gottinnen die schonste ist Die drei sind um ihn herum platziert neben ihm sitzt Hera auf einem Thron links sitzt Athene mit Schwert und Helm Auf der anderen Seite ist Aphrodite mit strahlendem Antlitz dargestellt weil sie den Wettbewerb gewonnen hat Sie umschlingt mit ihrem Arm ihren Umhang Paris ist mit seinem ursprunglichen Namen Alexander kenntlich gemacht Die Namen der Gottinnen sind auch eingraviert 3 Rhyton mit Hirschkopf 6 Ein weiteres Rhyton mit Hirschkopf ahnlich dem vorherigen Rhyton Auf dem Fries sind mythologische Szenen symmetrisch angeordnet Theseus im Kampf mit dem Kretischen Stier in der Ebene von Marathon sowie Herakles mit der Kerynitischen Hirschkuh 4 Rhyton mit Widderkopf 7 Die Form ist die gleiche wie bei obigem Rhyton mit Ziegenbockprotome Sie lauft in den Kopf eines Widders aus Das Fell besteht aus dichten Reihen von eingravierten konzentrischen Kreisen Auf dem Fries der Horner ist der sitzende Dionysos dargestellt der in der Hand ein Zepter halt Neben ihm sitzt die Nymphe Eriope Beide Namen sind eingraviert Zu beiden Seiten sind tanzende Manaden mit Trommel und Thyrsos dargestellt 5 Rhyton in Form eines Frauenkopfes 8 Die Gefassoffnung weitet sich auf und ist nach aussen gebogen Um den Gefasshals ist das Relief eines eiformigen Frieses dargestellt Der Gefasskorper hat die Form eines Frauenkopfes Das Haar wird von einem Schal umfasst der an der Stirn von einer Schnalle gehalten wird 6 Rhyton in Form eines Frauenkopfes 9 7 Rhyton in Form eines Frauenkopfes 10 Der Korper des Rhytons hat die Form eines Frauenkopfes mit Helm Auf dem Helm befinden sich als Dekoration zwei sitzende Adlergreife in der Mitte ein vegetabiles Ornament Der Griff hat die Form einer kanelierten Saule auf der ein Sphinx mit ausgebreiteten Flugeln sitzt deren Vorderpfoten auf dem Rand der nach aussen gekrummten Gefassoffnung liegen Das lockiges Haar der Frau schaut unter dem Helm hervor und reicht bis an den Hals der beim Fund des Goldschatzes beschadigt wurde und an dessen unteren Ende sich ein Lowenkopf mit Ausguss befindet Wie auch bei den anderen anthropomorphen Rhyton Kannen ist die Inkrustation der Augen nicht erhalten geblieben Die Frauenbildnisse der drei Frauenkopfrhyta sind durch kleine Unterschiede individualisiert Der Helm verweist darauf dass es sich bei dem Frauenkopf um Athena oder eine Amazone handelt wahrend die anderen beiden Frauen mit Hera und Aphrodite verglichen werden konnen die auf dem Rython mit der Darstellung von Paris zu sehen sind Bedeutung BearbeitenAhnlich Gefasse aus Edelmetallen sind Symbole fur den sozialen Status und wurden bei rituellen Handlungen thrakischer Fursten verwendet Die Darstellung von Gottern und Heroen von Kopfen mit schwarzafrikanischen Gesichtszugen heiligen Tieren und mythologischen Wesen hatte in der Antike eine rituelle Funktion sie sollten die eingeschenkte Flussigkeit reinigen und die am Ritual Beteiligten schutzen Literatur BearbeitenDimiter Zontschew Der Goldschatz von Panagjurischte Akademie Verlag Berlin 1959 Ivan Venedikov Todor Gerassimov Thrakische Kunst Schroll Wien 1973 Gold der Thraker Archaologische Schatze aus Bulgarien Zabern Mainz 1979 ISBN 3 8053 0435 8 S 180 188 Gavrail Lazov Der Schatz von Panagjuriste In Die alten Zivilisationen Bulgariens Das Gold der Thraker Antikenmuseum Basel 2007 ISBN 978 3 905057 23 2 S 200 206 Weblinks Bearbeiten Commons Goldschatz von Panagjurischte Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Bild des gesamten GoldschatzesEinzelnachweise Bearbeiten Inventarnummer 3203 Hohe 39 cm Durchmesser 14 cm Gewicht 1635 Gramm Inventarnummer 3204 Hohe 3 5 cm Durchmesser 25 cm Gewicht 845 7 Gramm Inventarnummer 3196 Hohe 14 cm Durchmesser 9 cm Gewicht 439 05 Gramm Erika Bleibtreu Achaimenidische Kunst In Wilfried Seipel Hrsg 7000 Jahre persische Kunst Meisterwerke aus dem Iranischen Nationalmuseum in Teheran Eine Ausstellung des Kunsthistorischen Museums Wien und des Iranischen Nationalmuseums in Teheran Kunsthistorisches Museum Wien 2001 S 186 219 hier S 206 Ziegenbockprotome Inventarnummer 3197 Hohe 13 5 cm Durchmesser 8 8 cm Gewicht 674 6 Gramm Inventarnummer 3198 Hohe 12 5 cm Durchmesser 8 8 cm Gewicht 689 Gramm Inventarnummer 3199 Hohe 12 5 cm Durchmesser 8 5 cm Gewicht 505 05 Gramm Inventarnummer 3200 Hohe 21 5 cm Durchmesser 10 5 cm Breite 13 56 cm Gewicht 460 75 Gramm Inventarnummer 3201 Hohe 22 5 cm Durchmesser 10 3 cm Breite 13 56 cm Gewicht 466 75 Gramm Inventarnummer 3202 Hohe 20 5 cm Gewicht 387 3 Gramm Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Goldschatz von Panagjurischte amp oldid 233875637