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Die Bulgarisch Orthodoxe Kirche bulgarisch Blgarska pravoslavna crkva ist eine autokephale Kirche der christlichen byzantinischen Orthodoxie Im Jahr 927 wurde die Unabhangigkeit der Bulgarisch Orthodoxen Kirche als orthodoxe Ortskirche auf dem europaischen Festland durch das Okumenische Patriarchat von Konstantinopel anerkannt Patriarch Neofit von Bulgarien 2013 Kloster Trojan Ikone der GottesmutterKloster Trojan Die Hl Kyrill und Method von Zachari ZografFreskodarstellung aus der Kirche von BojanaAllerheiligen Freskodarstellung aus dem Kloster Roschen Im Jahr 2011 wurden 75 der knapp 8 Millionen Bewohner Bulgariens der Bulgarisch Orthodoxen Kirche zugerechnet ausserdem hatte sie 2006 etwa 1 5 bis 2 Millionen uber die Balkanhalbinsel das ubrige Europa und den Rest der Welt verteilte Mitglieder Die Kirche wird von der Heiligen Synode 1 geleitet an deren Spitze der Patriarch steht Vorsitzender der Heiligen Synode Metropolit von Sofia und Patriarch von Bulgarien ist seit 24 Februar 2013 seine Heiligkeit Patriarch Neofit Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte der Bulgarisch Orthodoxen Kirche 1 1 Mittelalter bis 1018 1 2 Die Gemeinschaft der Bogomilen 1 3 Die Kirche zwischen 1185 und 1393 1 4 Die Kirche wahrend der osmanischen Herrschaft 1396 bis 1878 1 4 1 Abschaffung des Patriarchats und Eingliederung innerhalb des okumenischen Patriarchats von Konstantinopel 1 4 2 Kirchenbewegung und Wiederherstellung der Unabhangigkeit 1 5 Die Kirche zwischen 1878 und 1945 1 6 Die Kirche unter kommunistischer Herrschaft 1945 bis 1990 1 7 Nach 1990 2 Strukturen 2 1 Kirchen Kloster und Glaubige 2 2 Patriarchenwahl 2013 2 3 Heiliger Synod 2 4 Eparchien der Bulgarisch orthodoxen Kirche 3 Siehe auch 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte der Bulgarisch Orthodoxen Kirche BearbeitenMittelalter bis 1018 Bearbeiten Die Bulgarisch Orthodoxe Kirche fuhrt den Beginn ihres Entstehens auf die Missionsreisen des Apostels Paulus in die romischen Provinzen Thrakien und Mosien um das Jahr 50 zuruck Ab diesem Zeitpunkt begann die Christianisierung besonders in den Stadten des Landes welche durch das byzantinische Staatskirchentum besonders gefordert wurde Als erster bulgarischer Herrscher der das Christentum annahm wird Khan Kubrat angefuhrt Bis das Christentum Staatsreligion wurde dauerte es bis zum achten Jahrhundert Nach dem Eindringen der Protobulgaren auf den Balkan im 7 Jahrhundert erlangte Bulgarien die Unabhangigkeit und es dauerte rund 200 Jahre bis das Christentum die bulgarische Oberschicht durchdrungen hatte Unter Zar Boris I der bei seiner Taufe den Namen Knjaz Mihail annahm wurde das Christentum zur Staatsreligion Boris verstand es geschickt die Differenzen zwischen Rom und Byzanz Konstantinopel zu nutzen und erreichte einen unabhangigen Status fur seine am orthodoxen Ritus ausgerichtete Kirche Fur sein Reich das nicht nur den protobulgarischen sondern auch slawischen und thrakischen Riten und Gotterverehrungen nachging suchte Boris ein bindendes Glied Das sollte das Christentum werden Fur die Herausbildung eines homogenen Staatsgefuges sollte auch die Entwicklung der Bulgarisch Orthodoxen Kirche eine tragende Rolle spielen Diese Aufgabe fiel in Bulgarien besonders den Klostern zu Die Christianisierung des bulgarischen Volkes begann im Jahr 864 durch Vertreter des Konstantinopeler Patriarchats 2 Ein Schiedsspruch der Vertreter der ostlichen Patriarchate auf dem Konzil von Konstantinopel am 3 Marz 870 unterstellte die bulgarische Kirche dem okumenischen Patriarchen 3 Nach der Christianisierung des Landes wurden von 864 bis 870 die ersten christlichen sakralen Bauwerke in grosserem Massstab ausgefuhrt Die bevorzugte Bauform war die Basilika wie die Erzbischofskirche in Pliska Preslaw und die Sophienkirchen in Sofia und Ohrid auch Kreuzkuppelkirchen wie die Bischofskirche zu Glawnica wurden errichtet 886 gelang es den Schulern der Slawenapostel Kyrill und Methodius namlich Naum und Kliment in Bulgarien die slawische Liturgie einzufuhren 893 wurde in einem Konzil der bulgarischen Kirche Altbulgarisch als Liturgiesprache eingefuhrt Im bulgarischen Reich kam es zum Bau neuerer Kirchen und der Grundung von zwei literarischen und geistigen Zentren eines in Ohrid und eines in Preslaw 2 Beide Zentren dienten auch als schriftliche und geistliche Schulen Auf der Grundlage des Altbulgarischen wurden eine eigenstandige bulgarische Literatur und eine christliche Zivilisation entwickelt Unter dem erstgeborenen Sohn und Thronfolger Knjaz Wladimir Rassate von Knjaz Boris kam es zu einer Rebellion von 50 Bojaren die gemeinsam mit Rassate das Christentum ablehnten Sie versuchten das Heidentum der Vorfahren den Glauben an den protobulgarischen Gott Tangra wieder einzufuhren Die Revolte wurde durch Zar Boris I niedergeschlagen der sich zwischenzeitlich in ein Kloster zuruckgezogen hatte Er liess seinen Sohn Knjaz Rassate hangen und alle beteiligten Bojaren und deren Familien toten Sein dritter Sohn Simeon wurde 893 daraufhin Zar und blieb dem Christentum treu Zar Simeon I stiftete 919 das Kloster Zografou der bulgarischen Kirche 4 Im selben Jahr ernannte Simeon I der Grosse auch die Bulgarisch Orthodoxe Kirche zur Patriarchats Kirche 927 wurde ihre Unabhangigkeit als orthodoxe Ortskirche auf dem europaischen Festland durch das Okumenische Patriarchat von Konstantinopel anerkannt Der bulgarische Erzbischof Damjan wurde auf Befehl des Kaisers Romanos I Lakapenos vom byzantinischen Senat mit dem Patriarchen Titel ausgezeichnet 3 In den folgenden Jahrhunderten kam es immer wieder zu Differenzen mit Byzanz Konstantinopel Im Jahr 971 eroberte Byzanz Ost Bulgarien und die Hauptstadt wurde nacheinander nach Sofia Skopje Prespa Bitola und Ohrid verlegt Der bulgarische Patriarch Damjan fluchtete von der von den Byzantinern besetzten alten Hauptstadt Preslaw uber Sredec und Bitola schliesslich nach Ohrid Dadurch verlagerte sich auch der Sitz der Bulgarisch orthodoxen Kirche Wahrscheinlich im Jahr 976 erhob Zar Samuil das Erzbistum von Ohrid zum Bulgarischen Patriarchat Erster Patriarch wurde Germanus I 976 1000 Kloster BatschkowoIm Jahr 1018 eroberte der byzantinische Kaiser Basileios II den Rest des bulgarischen Reiches Nach der Eroberung wurde Ohrid 5 nach anderen Angaben Skopje 6 Hauptstadt der byzantinischen Thema Bulgaria 7 5 Basileios II reorganisierte die bulgarische Kirche ohne die bestehende Autokephalie anzutasten Das Patriarchat wurde wieder zu einem Bistum und in Erzbistum von Ohrid und ganz Bulgarien 7 8 9 umbenannt Basileios II schrieb den Jurisdiktionsbereich des Erzbistums um und versah die 54 Eparchien mit einer festgelegten Anzahl von halbfreien Bauern und Klerikern 7 Das Erzbistum blieb von der byzantinischen Reichskirche unabhangig jedoch wurden die Bischofe vom byzantinischen Kaiser ernannt Der erste von Kaiser Basileios II ernannte Erzbischof Johannes I Debranin 1018 1037 war noch ein Slawe Danach ernannten die byzantinischen Kaiser aber stets griechische Priester aus dem Klerus der hauptstadtischen Hagia Sophia zu Erzbischofen 3 Damit begann eine Hellenisierung des alten Zentrums slawischer Kultur Liturgie und Amtssprache wurde das Griechische Nur noch die einfachen Priester in den Landregionen waren Bulgaren Vor allem aber erwiesen sich schon in dieser Epoche die Kloster wie das Kloster Batschkowo als Zufluchtsstatten und Horte des Bulgarentums Erzbischof Leo von Ohrid war 1054 einer der Mitunterzeichner der Urkunde des Patriarchen von Konstantinopel das die Trennung von der lateinischen Kirche besiegelte Er hatte vorher in seinen Schriften auch theologische Rechtfertigungen fur diesen Schritt erarbeitet Theophylact von Ohrid verteidigte 1078 die Autokephalie seines Erzbistums erfolgreich gegen die Anspruche des Patriarchats 1157 verwendete der Erzbischof Johannes Adrian IV Komnenos den Ehrentitel Erzbischof von Justiniana Prima und Bulgarien 10 11 Er berief sich damit zum einen auf die antike zum anderen auf die bulgarische Tradition um die Bedeutung seines Erzbischofssitzes gegenuber Konstantinopel zu betonen Das Erzbistum von Ohrid und ganz Bulgarien bestand immerhin fast 750 Jahre bis es 1767 68 aufgehoben wurde 7 Nach einem Niedergang wahrend des 11 und 12 Jahrhunderts erlangte die bulgarische Kirche erst unter Zar Iwan Assen II 1235 von Patriarch Germanos II von Konstantinopel und den Patriarchen von Antiochien und Jerusalem die Erhebung zum Patriarchat 3 Die Gemeinschaft der Bogomilen Bearbeiten Siehe Hauptartikel zu diesem Thema Bogomilen Die Kirche zwischen 1185 und 1393 Bearbeiten In diesem Artikel oder Abschnitt fehlen noch wichtige Informationen Hilf der Wikipedia indem du sie recherchierst und einfugst Die Kirche wahrend der osmanischen Herrschaft 1396 bis 1878 Bearbeiten Abschaffung des Patriarchats und Eingliederung innerhalb des okumenischen Patriarchats von Konstantinopel Bearbeiten Durch den Einmarsch der osmanischen Eroberer verlor auch die Bulgarische orthodoxe Kirche ihre Eigenstandigkeit und wurde dem Okumenischen Patriarchat von Konstantinopel unterstellt Nach der Verbannung des letzten bulgarischen Patriarchen Euthymios von Tarnowo im Jahr 1393 beauftragte Patriarch Antonios IV von Konstantinopel den Metropoliten Jeremias von Mauroblachia im August 1394 mit der Verwaltung der Diozese von Weliko Tarnowo 3 So wurde das bulgarische Patriarchat von Tarnowo in eine Diozese des Okumenischen Patriarchats heruntergestuft Bereits zuvor hatten die Herrscher des Konigreichs Widin des Despotats Welbaschd und des Despotats Dobrudscha ihre Kirchen dem Patriarchen von Konstantinopel unterstellt Die Rolle der bulgarischen Kirche 2 wahrend der osmanischen Herrschaft war anfangs auf ein Minimum reduziert die Ausubung der christlichen Religion wurde der Bevolkerung erschwert Neubauten von Kirchen wurden kaum erlaubt im Gegenteil einige Kloster und Kirchen wurden zerstort oder als Moscheen genutzt Nur wenige bulgarische Kloster durften mit Erlaubnis des Sultans ihre Tatigkeit fortfuhren z B das Kloster Rila welches 1402 durch einen Erlass von Sultan Bajazid I bestimmte Privilegien verliehen bekam Gleichzeitig wurde sukzessive das Altbulgarische als liturgische Sprache durch das Griechische vom griechisch gepragten Okumenischen Patriarchat von Konstantinopel ersetzt Wahrend der Herrschaft 1520 1566 von Suleyman I existierte ein Bauverbot fur christliche Kirchen 2 Das Osmanische Imperium erstarkte im 15 Jahrhundert und erst nach der ersten turkischen Niederlage 1529 verbesserte sich die Lage der Bulgarisch Orthodoxen Kirche wieder Ihr wurde die Kirchenbautatigkeit in besonderem Ausmass gestattet so die Errichtung und Ausmalung einschiffiger gewolbter Klosterkirchen in den Klostern Dragalewzi Kremikowzi Ilienci und dem Demetrios Kloster Als im Verlauf des 17 Jahrhunderts die Osmanen in Mitteleuropa militarische Ruckschlage erlitten und der bulgarische Widerstand erstarkte reagierten sie gewaltsam Das Rhodopengebirge wurde mit Gewalt islamisiert 218 Kirchen und 33 Kloster wurden zwischen Stanimaka und Kostenez vernichtet Ende des 17 Jahrhunderts wurden nach einem Aufstand im Raum Tarnowo 250 Kirchen zerstort 12 Im 18 Jahrhundert kam es durch weitere Niederlagen der Turken zu einem Zerfall der Feudalgesellschaft im Osmanischen Reich Die bulgarische Bevolkerung in den Stadten nahm zu und damit ihre Forderungen nach Rechten Kirchen und Bildung 2 Die Nationale Wiedergeburt begann in der zweiten Halfte des 18 Jahrhunderts in dieser Zeit kam es zu einem verstarkten Einfluss der griechischen Kirche in den bulgarischen und makedonischen Gebieten Einen weiteren grossen Ruckschlag fur die Bulgarisch orthodoxe Kirche bedeutete 1767 die Aufhebung des Erzbistums von Ohrid das bis zu diesem Zeitpunkt allein die autokephale Tradition Bulgariens verkorperte 3 Alle Suffraganbistumer des Erzbistums von Ohrid wurden dem Okumenischen Patriarchat von Konstantinopel unterstellt Als Reaktion auf diese Geschehnisse formierte sich eine bulgarische Nationalbewegung die nach kirchlicher Unabhangigkeit von der Oberhoheit des griechisch gepragten Okumenischen Patriarchats von Konstantinopel strebte Kirchenbewegung und Wiederherstellung der Unabhangigkeit Bearbeiten Hauptartikel Bulgarisches Exarchat Ferman zur Errichtung des Bulgarischen Exarchats und Bulgarisch griechischer Kirchenkampf Rila Kloster Das Jungste Gericht Fresko im Rila KlosterAnfang des 19 Jahrhunderts kam es erneut zum Widerstand gegenuber dem griechischen Metropoliten und den von ihm eingesetzten griechischen Priestern Der sogenannte bulgarische Kirchenkampf entbrannte Fur die bulgarischen Christen in Makedonien und Thrakien im Osmanischen Reich entstand 1860 die katholische Unierte Kirche die auf die Union von Kilkis aus dem Jahr 1859 zuruckging Franzosische Lazaristen hatten sich die Unzufriedenheit der ortlichen Bevolkerung mit den orthodoxen phanariotischen Bischofen zunutze gemacht und der Bevolkerung eine nationale Hierarchie versprochen 1861 war mit Josif Sokolski der erste katholische Metropolit eingesetzt worden Die so entstandene Kirche verstand sich als Teil der bulgarischen Nationalbewegung und kam auf bis zu 30 000 Glaubige 13 Im Osmanischen Reich entstand 1870 nach einem Ferman Dekret des Sultans eine eigene Bulgarisch Orthodoxe Kirche das sogenannte Bulgarische Exarchat welches nicht mehr unter dem Patronat des Griechisch Orthodoxen Patriarchats in Konstantinopel stehen wollte 14 Fur alle Orte die im Firman nicht namentlich erwahnt worden waren gestattete man ein Plebiszit Wenn sich dabei zwei Drittel der orthodoxen Einwohner zum bulgarischen Exarchat bekannten wurde die Ortschaft der Jurisdiktion der erneuerten bulgarischen Kirche unterstellt 15 Dieses betraf auf Druck des Patriarchen von Konstantinopel vor allem Eparchien in Makedonien und Thrakien die im Ferman nicht erwahnt worden waren In den nachsten Jahren traten einige der makedonischen Diozesen nach einer Volksabstimmung dem Exarchat bei 14 Dieser Prozess dauerte bis in die 1880er Jahre an So wurde 1874 nach einem Plebiszit der erste bulgarische Bischof der Eparchie Skopje eingesetzt Mit der Bildung der Bulgarisch orthodoxen Kirche endete die zweite vorletzte Periode der Bulgarischen Wiedergeburt Nun entbrannte auf der Balkanhalbinsel am starksten in den gemischten Regionen Makedoniens und Thrakiens ein bulgarisch griechischer Kirchenkampf um das Bekenntnis zum Bulgarischen Exarchat Dem gegenuber standen die Verfechter des griechisch dominierten Patriarchats in Konstantinopel sowie die katholischen Uniaten Die Bulgarisch orthodoxe Kirche errang erst am 12 Marz 1870 durch einen Ferman Dekret von Sultan Abdulhamid II in Konstantinopel mit der Errichtung des Bulgarischen Exarchats ihre Unabhangigkeit zuruck 16 Doch schon 1872 musste sich die Bulgarisch orthodoxe Kirche weiteren Herausforderungen stellen denn in diesem Jahr hatte der Patriarch von Konstantinopel sie fur schismatisch erklart Bis zu den Balkankriegen 1912 1913 umfasste das Bulgarische Exarchat 23 Eparchien Diozesen in Bulgarien Thrakien und Makedonien Weitere Gebiete konnten nach Artikel 10 des Fermans von 1870 hinzugefugt werden wenn dort die bulgarische Bevolkerung eine Zweidrittelmehrheit der Gesamtbevolkerung stellte In acht Eparchien konnte auf Grund des Drucks der griechischen und serbischen Bevolkerungsteile die dem Patriarchat von Konstantinopel angehorten nur jeweils ein bulgarischer Geistlicher die kirchlichen Interessen vertreten Die Kirche zwischen 1878 und 1945 Bearbeiten Die Jahre nach der Befreiung Bulgariens 1878 zeichneten sich durch eine grosse Bautatigkeit von Ausbildungsstatten Klostern und Kirchen aus unter anderem die Alexander Newski Kathedrale in Sofia Die Bulgarisch orthodoxe Kirche erhielt durch die Ausbildung von Priestern neue Entwicklungsmoglichkeiten und konnte sich ihren Platz in der bulgarischen Gesellschaft zuruckerobern Die Rumanisch Orthodoxe Kirche trat 1922 in die volle sakramentale Gemeinschaft mit der Bulgarisch orthodoxen Kirche ein Erst im Jahr 1953 wurde das selbststandige Bulgarische Patriarchat offiziell wiederhergestellt 11 Im Jahr 1943 setzten sich die zwei Metropoliten Stefan I von Sofia und Kiril von Plowdiw gehorten zu den Initiatoren und aktiven Teilnehmern an der Kampagne fur die Rettung der bulgarischen Juden vor der Deportation 17 ein Am 8 September 1944 wahrend des Zweiten Weltkriegs besetzte die Rote Armee Bulgarien und am 9 September 1944 wurde die legitime bulgarische Regierung von einigen Offizieren und Kommunisten weggeputscht 18 Der Stab der sowjetischen Besatzungsarmee residierte 1944 bis 1946 in der Geistlichen Akademie Sofia Die Kirche unter kommunistischer Herrschaft 1945 bis 1990 Bearbeiten Dieser Artikel oder Abschnitt bedarf einer grundsatzlichen Uberarbeitung Naheres sollte auf der Diskussionsseite angegeben sein Bitte hilf mit ihn zu verbessern und entferne anschliessend diese Markierung Wahrend der kommunistischen Herrschaft 2 war die Bulgarisch orthodoxe Kirche besonderes Ziel der Verfolgung In der ersten Zeit wurden viele orthodoxe Bischofe und Geistliche niedrigen Ranges Opfer von Erschiessungen und Vernichtung in Todeslagern Bis zuletzt wurde der Bulgarisch Orthodoxen Kirche die Jugendarbeit verboten Am 20 September 1950 entschied die Bulgarische Kommunistische Partei BKP die Zusammenlegung der Geistlichen Akademien von Sofia und Plowdiw Als Sitz wurde der zusammengelegten Akademie der Bahnhof Tscherepisch nahe dem Kloster Tscherepisch zugewiesen Zwischen 1951 und 1990 diente das Areal der Akademie in Sofia als Palast der Pioniere Die BKP versuchte zusatzlich Patriarch und Diozesanbischofe abzusetzen und zu manipulieren um die Hierarchie auszuwechseln Dennoch arrangierte sich die Kirchenleitung mit der Regierung und den Massenorganisationen der bulgarischen Bevolkerung um eine gewisse Autonomie gegenuber dem Staat zu bewahren Die kommunistische Partei ihrerseits schatzte die historischen Verdienste der Bulgarisch Orthodoxen Kirche im Ringen um die nationale Souveranitat wahrend der osmanischen Herrschaft Die Kirche fuhrte 1968 den Neujulianischen Kalender an Stelle des bisherigen Julianischen Kalenders ein und folgte damit den orthodoxen Kirchen Griechenlands Rumaniens und anderer Lander Nach 1990 Bearbeiten Erst nach der Demokratisierung Bulgariens 1990 wurden die alten Gebaude der Akademie in Sofia und Plowdiw der Kirche ubertragen auch wurde die Zusammenlegung der Sofioter und Plowdiwer Akademie ruckgangig gemacht Ein Austausch der unter kommunistischer Herrschaft gewahlten Kirchenleitung fand nicht statt Nach der Demokratisierung und dem Fall des Eisernen Vorhangs 1990 konnte sich die Bulgarisch Orthodoxe Kirche ihren eigentlichen organisatorischen und seelsorgerischen Aufgaben widmen In 1990 entstand ein Alternativer Synod von Geistlichen aus dem sich eine eigene Kirche entwickelte Ebenso trennten sich in diesem Jahr Priester und Glaubige die dem alten Julianischen Kalender folgten und bildeten die Bulgarische Orthodoxe Altkalendarische Kirche Strukturen BearbeitenKirchen Kloster und Glaubige Bearbeiten In kirchlichen Belangen vertritt sie heute nahezu 85 Prozent der bulgarischen Bevolkerung betreut 1 985 Priester und verfugt uber 3 720 Kirchengebaude und 211 Klosteranlagen in Bulgarien sowie uber eine Vielzahl an Gemeinden und Klostern im Ausland z B das Kloster Zografou in der griechischen Monchsrepublik Athos und das Dreifaltigkeitskloster 19 im deutschen Bodenwerder Buchhagen Das grosste bulgarische Kloster ist das Kloster Rila Die Kirche ist Trager mehrerer theologischer Schulen Es gibt zwei theologische Hochschulen die Geistliche Akademie in Sofia und in Plowdiw Gegenwartig unterstehen drei Kloster direkt dem Patriarchen Stauropegia das Kloster Rila das Kloster Trojan und das Kloster Batschkowo Patriarchenwahl 2013 Bearbeiten Nach dem Tode des Patriarchen Maxim am 6 November 2012 wahlte die Kirche zwischen 10 und 13 Januar die Delegierten fur ein Konzil fur die Wahl des neuen Patriarchen 20 Am 16 Februar bestimmte die Heilige Synode aus den 13 Metropoliten die drei Kandidaten die Metropoliten Galaktion von Stara Sagora Neofit von Russe sowie Gawrail von Lowetsch fur das Amt des Oberhauptes der Kirche Das Konzil trat am 24 Februar in Sofia zusammen und in der ersten Runde schied Metropolit Galaktion aus In der zweiten Runde erhielt Neofit 94 Stimmen der 138 Delegierten und gewann damit die Wahl Die erforderliche Mindesstimmzahl fur die Wahl des Patriarchen lag bei 92 Stimmen 21 Heiliger Synod Bearbeiten Der Heilige Synod ist ein standiges Gremium Organ das an der Spitze der orthodoxen Kirchen steht Der Heilige Synod ist das Regierungsorgan das die Entscheidungen zwischen den Bischofssynoden trifft Vorsitzender des Heiligen Synods ist der Metropolit von Sofia und Patriarch von Bulgarien seine Heiligkeit Patriarch Neofit Weitere Mitglieder des Synods sind die jeweilige Metropoliten Erzbischofe der Diozesen der Kirche Ein Priester der Bulgarisch Orthodoxen Kircheder Metropolit von Wraza Hochstgeweihter Grigorij der Metropolit von Sliwen Hochstgeweihter Joanikij der Metropolit von Plowdiw Hochstgeweihter Nikolai der Metropolit von Widin Hochstgeweihter Danijl der Metropolit von Warna und Weliki Preslaw Joan der Metropolit von Amerika Kanada und Australien Hochstgeweihter Joseph der Metropolit von West und Mitteleuropa Hochstgeweihter Antonij der Metropolit von Weliko Tarnowo Hochstgeweihter Grigorij der Metropolit von Russe Hochstgeweihter Naum von Stobi der Metropolit von Newrokop Hochstgeweihter Seraphim der Metropolit von Plewen Hochstgeweihter Ignatij der Metropolit von Stara Sagora Hochstgeweihter Kiprijan der Metropolit von Lowetsch Hochstgeweihter Gawrail der Metropolit von Dorostol Hochstgeweihter Jakov Generalsekretar der Heiligen Synode ist der Hochgeweihte Bischof Gerasim Eparchien der Bulgarisch orthodoxen Kirche Bearbeiten Eparchien der Bulgarisch orthodoxen Kirche innerhalb BulgariensDie Bulgarisch orthodoxe Kirche ist in 13 Eparchien Bistumer innerhalb Bulgariens 22 sowie zwei Auslandsdiozesen gegliedert Widin Vidinska eparhiya Wraza Vrachanska eparhiya Lowetsch Lovchanska eparhiya Weliko Tarnowo Trnovska eparhiya Dorostol und Tscherwen Dorostolo chervenska eparhiya Sitz in Silistra Warna und Preslaw Varnensko preslavska eparhiya Sitz in Warna Sliwen Slivenska eparhiya Stara Sagora Starozagorska eparhiya Plowdiw Plovdivska eparhiya Sofia Sofijska eparhiya Newrokop Nevrokopska eparhiya Plewen Plevenska eparhiya Russe Rusenska eparhiya Mittel und Westeuropa Auslandsdiozese Sitz in Berlin gefuhrt vom Erzbischof Antonij Metropolit von West und Mitteleuropa 23 Belgien Brussel Deutschland Berlin Hamburg Bonn Koln Kevelaer Dusseldorf Frankfurt am Main Mannheim Munchen Passau Regensburg Stuttgart sowie das deutsche orthodoxe Dreifaltigkeitskloster in Buchhagen Frankreich Lyon Paris Strassburg Grossbritannien London Italien Mailand Rom Kroatien Zagreb Malta Valleta Niederlande Den Haag Norwegen Oslo Osterreich Graz Wien Gemeinde zum Hl Iwan Rilski Schweden Stockholm Schweiz Zurich Slowakei Bratislava Spanien Barcelona Denia Madrid Palma de Mallorca Segovia Portugal Lissabon Ungarn Budapest Tschechien Prag Turkei Edirne Istanbul s die Kirche Sweti Stefan Bulgarisch orthodoxe Diozese von US Amerika Kanada und Australien Auslandsdiozese Sitz in New York gefuhrt vom Erzbischof Joseph 24 Australien Macquarie Fields Adelaide Melbourne Kanada Toronto und Brampton Ontario Montreal QC USA Florence KY Nashville IN Steelton PA Santa Rosa CA Sterling Heights MI Allston MA East Syracuse NY Madison IL Indianapolis IN Harper Woods MI Dearborn MI Los Angeles CA Hudson OH Kodiak AK Salem VA Boscobel WI Brookline MA Phoenix AZ Des Plaines IL Fairlawn OH und New York NY Siehe auch BearbeitenListe von Kirchen in BulgarienLiteratur BearbeitenHans Dieter Dopmann Kirche in Bulgarien von den Anfangen bis zur Gegenwart Biblion Verlag Munchen 2006 ISBN 3 932331 90 7 Hans Joachim Hartel Roland Schonfeld Bulgarien Friedrich Pustet Verlag Regensburg 1998 ISBN 3 7917 1540 2 S 45 Sigrun Comati Bulgarische Landeskunde Helmut Buske Verlag Hamburg 2003 ISBN 3 87548 327 8 Edgar Hosch Karl Nehring Holm Sundhaussen Hrsg Lexikon zur Geschichte Sudosteuropas Bohlau Wien Koln Weimar 2004 ISBN 3 205 77193 1 Bjorn Opfer Das bulgarisch orthodoxe Exarchat und die Okkupationsverwaltung in Vardar Makedonien 1915 1918 Zeitschrift fur Religions und Geistesgeschichte 54 Jg Heft 2 2002 S 154 170 Julia Lis Die Bulgarische Orthodoxe Kirche In Thomas Bremer Hacik Rafi Gazer Christian Lange Hrsg Die orthodoxen Kirchen der byzantinischen Tradition Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 2013 ISBN 978 3 534 23816 3 S 61 70 Gunter Prinzing Ohrid In Lexikon des Mittelalters LexMA Band 6 Artemis amp Winkler Munchen Zurich 1993 ISBN 3 7608 8906 9 Sp 1376 1380 Gerhard Podskalsky Theologische Literatur des Mittelalters in Bulgarien und Serbien 815 1459 Beck Munchen 2000 ISBN 3 406 45024 5 Mihailo Popovic Johannes Preiser Kapeller Das Patriarchat von Konstantinopel und die Kirchen Bulgariens und Serbiens vom 13 bis zum 15 Jahrhundert Historicum Zeitschrift fur Geschichte 96 2008 S 62 70 mit umfangreicher weiterer Bibliographie PDF 3 3 MB Weblinks Bearbeiten Commons Bulgarisch orthodoxe Kirche Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Offizielle Webseite der Bulgarisch orthodoxen Kirche BOK Bulgarisch orthodoxe Diozese in West und Mitteleuropa englisch Kurze Geschichte der bulgarischen orthodoxen Kirche von Prof Dr Totjo Koev deutsch Zur Geschichte der Bulgarisch orthodoxen Kirche englisch Satzung der Kirche von 1950 Beschreibung der Bulgarisch orthodoxen Kirche bei Damian HungsEinzelnachweise Bearbeiten Die offizielle Webseite der Bulgarischen Orthodoxen Kirche a b c d e f Comati 2003 S 88 S 90 S 93 S 95 a b c d e f Hosch Nehring Sundhaussen 2004 S 496 Hartel Schonfeld Bulgarien 1998 S 41 a b Lexikon zur Geschichte Sudosteuropas S 421 Hartel Schonfeld Bulgarien 1998 a b c d Hartel Schonfeld Bulgarien 1998 S 44 Gunter Prinzing Ohrid In Lexikon des Mittelalters 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Serbien Rumanien Bulgarien GeorgienAutokephale Kirchen Zypern Griechenland Polen Albanien Tschechien Slowakei Ukraine OKU NordmazedonienAutonome Kirchen Finnland Estland EAOK Sinai China Japan Moldau BukarestSelbstverwaltete Kirchen Belarus Estland MPEOK Lettland Moldau Moskau ROKAKirchen mit umstrittenem nichtkanonischem Status Ukraine UOK Amerika Montenegro Turkei Abchasien Frankreich Altorthodoxe Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bulgarisch Orthodoxe Kirche amp oldid 232670610