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Die Abchasisch Orthodoxe Kirche russisch Abhazskaya Pravoslavnaya cerkov ist eine nicht kanonische Orthodoxe Kirche auf dem Gebiet der international nicht anerkannten Republik Abchasien Die Kathedrale von Pizunda aus dem 10 Jahrhundert vormals Sitz abchasischer Patriarchen Von Russen gegrundetes Kloster in Achali Atoni 19 20 Jh Inhaltsverzeichnis 1 Katholikat von Abchasien 2 Gegenwartige Situation 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseKatholikat von Abchasien BearbeitenDie heutige Abchasisch Orthodoxe Kirche beruft sich auf die Geschichte der zeitweise eigenstandigen Kirche Abchasiens die sich im Konigreich Abchasien des 8 Jahrhunderts entwickelte Vorausgegangen war die von Byzanz ausgehende Christianisierung der Kolchis Lasike Westgeorgien vom 4 bis zum 6 Jahrhundert Reste einer griechischsprachigen Kirchenorganisation endeten vor Anfang des 10 Jahrhunderts Der georgische Ersthierarch von Abchasien residierte zunachst in Pizunda und Poti Mingrelien in spaterer Zeit jedoch im Kloster Gelati bei Kutaissi Imeretien Vermutlich ab dem 9 Jahrhundert nachweisbar erst deutlich spater fuhrte der oberste Bischof Westgeorgiens den Titel Katholikos ohne dass jedoch die Unterordnung unter den Katholikos Patriarchen von Mzcheta aufgegeben wurde Erst im 15 Jahrhundert erfolgte die volle Eigenstandigkeit und ab dem 16 Jahrhundert ubernahm der Katholikos von Abchasien zusatzlich den Titel eines Patriarchen Bedeutendster Patriarch war Eudaimon I Chkhetidze 1543 1578 der eine gemeinsame Synode der abchasischen und georgischen Kirche zur Restauration der Liturgie initiierte Letzter Katholikos war Maxime II Abachidze 1795 1814 nach volliger Eingliederung Georgiens in das Russische Zarenreich erlosch das eigenstandige Patriarchat in Abchasien 1 nbsp Eudaimon I Chkhetidze Fresko in GelatiIn der Folgezeit war Abchasien als Eparchie Sochumi Abchasien Teil des Exarchats Tiflis der Russischen Orthodoxen Kirche anschliessend nach Wiedererlangung ihrer Autokephalie der Georgisch Orthodoxen Kirche Gegenwartige Situation BearbeitenAm 15 September 2009 wurde in einer Versammlung von Geistlichen einseitig die Trennung Abchasiens von der Georgischen Orthodoxen Kirche beschlossen 2 und am folgenden Tag durch den Verwalter der Eparchie Sochumi den verheirateten Priester Wissarion Apliaa bekanntgegeben Die georgische Kirche distanzierte sich umgehend von dieser Erklarung 3 Auch die Russische Orthodoxe Kirche rechnet Abchasien weiterhin zum kanonischen Territorium der Kirche Georgiens Im Rahmen der kanonischen Georgisch Orthodoxen Kirche amtiert Katholikos Patriarch Ilia II zugleich als Metropolit von Sochumi und Abchasien Innerhalb der Abchasisch Orthodoxen Kirche stehen seit langerer Zeit zwei ungleich grosse Flugel einander gegenuber Die Mehrheit unter Wissarion Apliaa propagiert eine Anlehnung an das Moskauer Patriarchat die Minderheit sucht die Unterstutzung des Okumenischen Patriarchats Konstantinopel fur die Bildung einer abchasischen Nationalkirche mit Verwendung des Abchasischen auch im kirchlichen Gottesdienst Die Minderheit grundete im Jahr 2011 die Heilige Abchasische Diozese Die abchasische Regierung verhalt sich in dem Schisma neutral 4 Literatur BearbeitenMichel van Esbroeck Abchasien In Walter Kasper Hrsg Lexikon fur Theologie und Kirche 3 Auflage Band 1 Herder Freiburg im Breisgau 1993 Sp 16 Michel van Esbroeck Eudaimon I Chkhetidze In Walter Kasper Hrsg Lexikon fur Theologie und Kirche 3 Auflage Band 3 Herder Freiburg im Breisgau 1995 Sp 976 Marie Brosset Essai chronologique sur la serie des catholicos d Aphkhazeth In Bulletin de la classe des sciences historiques philologiques et politiques de l Academie Imperiale des Sciences de Saint Petersbourg Bd 1 1843 Nr 20 21 S 305 324 Kristina M Conroy Semi Recognized States and Ambiguous Churches The Orthodox Church in South Ossetia and Abkhazia In Journal of Church and State Jg 57 Nr 4 2015 S 621 639 doi 10 1093 jcs csu029 Zurab Papaskiri Le catholicosat d Abkhazie et son statut historico juridique In Fondements historiques et ancrages culturels des langues Sous la direction de Ali Reguigui Julie Boissonneault amp Mzago Dokhtourichvili SMSH 20 Sudbury Ontario 2017 S 39 68 ISBN 978 0 88667 094 8Weblinks Bearbeitenaiasha ru Offizielle Webseite der Abchasisch Orthodoxen Kirche russisch Meldung auf der Seite des abchasischen PrasidentenEinzelnachweise Bearbeiten Assfalg Georgien II Kirchengeschichte In Lexikon des Mittelalters LexMA Band 4 Artemis amp Winkler Munchen Zurich 1989 ISBN 3 7608 8904 2 Sp 1284 Protokol zasedaniya eparhialnogo sobraniya Suhumo Abhazskoj eparhii ot 15 sentyabrya 2009 g Georgisches Patriarchat lehnt Unabhangigkeitsstatus der Abchasischen Kirche ab in RIA Novosti Meldung vom 16 September 2009 Russia and Georgia Agree to Unite Against Church Separatism in Abkhazia in Jamestown Foundation Meldung vom 7 November 2017 nbsp Orthodoxe Kirchen Altkirchliche Patriarchate Konstantinopel Alexandria Antiochien JerusalemAutokephale Patriarchate Russland Serbien Rumanien Bulgarien GeorgienAutokephale Kirchen Zypern Griechenland Polen Albanien Tschechien Slowakei Ukraine OKU NordmazedonienAutonome Kirchen Finnland Estland EAOK Sinai China Japan Moldau BukarestSelbstverwaltete Kirchen Belarus Estland MPEOK Lettland Moldau Moskau ROKAKirchen mit umstrittenem nichtkanonischem Status Ukraine UOK Amerika Montenegro Turkei Abchasien Frankreich Altorthodoxe Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Abchasisch Orthodoxe Kirche amp oldid 228631903