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Die Polnisch Orthodoxe Kirche offiziell Polski Autokefaliczny Kosciol Prawoslawny wortlich Polnische Autokephale Orthodoxe Kirche ist eine orthodoxe Kirche Sie hat heute etwa 600 000 bis 800 000 Angehorige die meisten Polen Ukrainer oder Weissrussen vor allem im Raum Bialystok Wappen der Polnisch Orthodoxen KircheSie ist in sieben Eparchien unterteilt Ihr Oberhaupt ist der Metropolit von Warschau und ganz Polen derzeit Sawa Die Polnisch Orthodoxe Kirche ist die zweitgrosste Kirche Polens Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Kirchenorganisation 3 Okumenische Verbindungen 4 Einzelnachweise 5 Literatur 6 Siehe auch 7 WeblinksGeschichte BearbeitenBis zu den drei Polnischen Teilungen im 18 Jahrhundert war Polen religios geteilt Der Suden und Westen des Landes war katholisch gepragt wahrend im Norden und Osten das orthodoxe Element starker war Nach den polnischen Teilungen kamen die katholischen Gebiete im Wesentlichen an Preussen und Osterreich wahrend der orthodoxe Landesteil an Russland fiel Damit kamen die polnischen Orthodoxen in die Jurisdiktion des Moskauer Patriarchen Nach dem Ersten Weltkrieg waren vier Millionen Orthodoxe im wieder unabhangigen polnischen Staat eine Minderheit Da die polnische Regierung ihnen nahelegte sich von Moskau zu trennen wurde 1922 eine Synode in Warschau einberufen die die Autokephalie erklarte Obwohl der Okumenische Patriarch Konstantin VI diese 1924 bestatigte betrachtete das Moskauer Patriarchat dies als Einmischung in seine Angelegenheiten und weigerte sich die Selbstandigkeit der polnischen Kirche anzuerkennen Innerkirchliche und interkonfessionelle Konflikte pragten das Leben der Polnisch Orthodoxen Kirche wahrend der Zwischenkriegszeit Innerhalb der Kirche gab es einen deutlichen Gegensatz zwischen den Bischofen die fast alle Russen waren und den Glaubigen die zu zwei Dritteln Ukrainer waren Die Bischofe weigerten sich ukrainische Bischofe zu ernennen und untersagten die Verwendung von Ukrainisch in der Liturgie Nach aussen gab es Konflikte mit der vom Staat unterstutzten katholischen Kirche der vorgeworfen wurde dass sie orthodoxe Priester zur Predigt in Polnisch zwingen wolle Kirchen gewaltsam schliesse und zerstore und orthodoxe Christen zur Konversion drange Als im Zweiten Weltkrieg der Osten Polens durch die Sowjetunion besetzt wurde kamen die meisten bisherigen Angehorigen der Polnisch Orthodoxen Kirche wieder zum Moskauer Patriarchat wahrend der kleine Teil der Kirche im von Deutschen besetzten Polen selbstandig blieb Die Bevolkerungsverschiebungen nach dem Zweiten Weltkrieg beeinflussten auch die Gemeindestruktur der polnisch orthodoxen Kirche Im Rahmen der sog Operation Weichsel wurde ein Teil der vormals im heutigen Ostpolen ansassigen haufig orthodoxen Ukrainer in die im Westen und Norden an Polen angegliederten Regionen sudliches Ostpreussen Hinterpommern Schlesien zwangsumgesiedelt wo sich neue Gemeinden bildeten Ein weiterer Teil der Ukrainer wurde in die Ukrainische SSR der auch ein Teil des vormaligen Ostpolen angegliedert wurde zwangsumgesiedelt wo die orthodoxen Gemeinden fortan zum Moskauer Patriarchat gehorten In der kommunistischen Volksrepublik Polen wurde 1948 der Metropolit von Warschau Dionizy wegen seiner antikommunistischen Einstellung abgesetzt Im gleichen Jahr erklarte das Moskauer Patriarchat auf Bitte der Warschauer Synode die vom Okumenischen Patriarchen 1924 erteilte Autokephalie fur null und nichtig und veroffentlichte ein eigenes Autokephalie Statut fur die polnische Kirche Trotzdem blieb das Amt des Metropoliten bis 1951 vakant als das Moskauer Patriarchat den Erzbischof von Lemberg in der Ukrainischen Sowjetrepublik auf diese Position berief Anfang des 21 Jahrhunderts wurde die Polnisch orthodoxe Kirche stark finanziell aus Moskau unterstutzt Im Konflikt zwischen den orthodoxen Kirchen Russlands und der Ukraine stellte sie sich auf die Seite des Moskauer Patriarchats 1 Kirchenorganisation BearbeitenDie Polnisch Orthodoxe Kirche gehort zum Patriarchat von Konstantinopel Sie ist in sieben Eparchien unterteilt eine weitere Eparchie ist fur die Militarseelsorge Neben den acht Bischofen unter dem Vorsitz des Metropoliten fur Warschau und ganz Polen versehen etwa 400 Priester ihren Dienst in 220 Gemeinden Ausserdem gehoren zu ihr mehrere Auslandseparchien und pfarreien in Portugal Spanien Brasilien und Italien Zur Kirche gehoren funf Mannerkloster Kloster Maria Verkundigung in Suprasl und drei Frauenkloster mit ungefahr hundert Monchen und Nonnen Zur Ausbildung des Priesternachwuchses finanziert sie je einen Lehrstuhl an der Universitat Bialystok und an der Christlichen Theologischen Akademie in Warschau Daruber hinaus unterhalt sie ein eigenes Priesterseminar in Warschau eine Schule fur Ikonenmalerei in Bielsk Podlaski und eine Kirchenmusikerschule in Hajnowka Die Warschauer Maria Magdalena Kathedrale ist die Metropolitankirche Polens Okumenische Verbindungen BearbeitenDie Polnisch Orthodoxe Kirche ist ein aktiver Teil der okumenischen Bewegung Sie ist unter anderem Mitglied im Okumenischen Rat der Kirchen in der Konferenz Europaischer Kirchen und im polnischen Kirchenrat In verschiedenen theologischen Kommissionen wird der Kontakt mit anderen Konfessionen gepflegt Seit vielen Jahren pflegt die Polnisch Orthodoxe Kirche eine erklarte Partnerschaft mit der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland fruher der Evangelischen Kirche der Kirchenprovinz Sachsen Im Rahmen dieser Partnerschaft kommt es jahrlich zu thematischen Treffen auf kirchenleitender Ebene Daruber hinaus gibt es eine Reihe von Partnerschaftsprojekten und eine intensive Zusammenarbeit auf diakonischem Gebiet Gemeindepartnerschaften sind bisher noch nicht entstanden werden aber gesucht Einzelnachweise Bearbeiten W objeciach Cyryla Dlaczego polska Cerkiew tak dlugo milczala w sprawie wojny w Ukrainie wzborcza pl 4 April 2022 Literatur BearbeitenMatthias E Cichon Unabhangigkeit von den Einflussen Moskaus Der Weg der orthodoxen Kirche in Polen zur Autokephalie In Marco Besl Simone Oelke Hrsg Politische Macht und orthodoxer Glaube Beziehungen zwischen Politik und Religion in Osteuropa Friedrich Pustet Regensburg 2023 ISBN 978 3 7917 3396 8 S 69 87 Bjorn Rohrer Ertl Die Polnische Orthodoxe Kirche In Thomas Bremer Hacik Rafi Gazer Christian Lange Hrsg Die orthodoxen Kirchen der byzantinischen Tradition Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 2013 ISBN 978 3 534 23816 3 S 85 88 Siehe auch BearbeitenListe der Metropoliten der Polnisch Orthodoxen KircheWeblinks BearbeitenOffizielle Homepage polnisch Historischer Uberblick Die polnische Orthodoxie und die Herausforderungen der Gegenwart Ein Interview mit Erzbischof Jakub von Bialystok und Danzig nbsp Orthodoxe Kirchen Altkirchliche Patriarchate Konstantinopel Alexandria Antiochien JerusalemAutokephale Patriarchate Russland Serbien Rumanien Bulgarien GeorgienAutokephale Kirchen Zypern Griechenland Polen Albanien Tschechien Slowakei Ukraine OKU NordmazedonienAutonome Kirchen 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