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Dragan Kiriakow Zankow bulgarisch Dragan Kiriakov Cankov 25 Oktober 1828 in Swischtow 11 Marz 1911 in Sofia Bulgarien war ein bulgarischer Politiker und zweimaliger Ministerprasident Er gilt als Vertreter des moderaten Liberalismus Dragan Zankow Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Studium und Lehrer 1 2 Unabhangigkeit 1 3 Ministerprasident 1880 1 4 Ministerprasident 1883 bis 1884 1 5 Parteigrunder und Parlamentsprasident 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenStudium und Lehrer Bearbeiten Nach der Schulausbildung in Swischtow Elena und Gabrowo absolvierte er ein Lehramtsstudium in Odessa und Kiew Anschliessend war er 1848 bis 1850 als Lehrer in Galați tatig Nach weiteren Studien und beruflichen Tatigkeiten in Wien veroffentlichte er 1852 auf Deutsch eine Grammatik der Bulgarischen Sprache Nach einem weiteren Studien und Forschungsaufenthalt gab er zwischen 1857 und 1859 zusammen mit Dimitar Mutew die Zeitschrift Monat der bulgarischen Literatur bulgarisch Mesecoslov na blgarskata knizhnina Mesezoslow na balgarskata knischnina in der osmanischen Hauptstadt Zarigrad heute Istanbul heraus 1 Von 1859 bis 1863 war er ebenfalls dort Redakteur bei der Zeitung Blgariya Bulgarien Wahrend dieser Zeit wurde er zum Anhanger der Unierten Kirche 1861 hielt er sich als Korrespondent in Rom auf als Papst Pius IX den damaligen Archimandrit Josif Sokolski zum Erzbischof ordinierte Nach seiner Ruckkehr nach Swischtow 1863 wurde er Beamter in der damaligen osmanischen Verwaltung 1863 nahm er daneben jedoch wieder seine Tatigkeit als Lehrer auf und war als solcher zunachst in Russe dann 1868 bis 1869 in Nis und schliesslich bis 1872 im damals osmanischen Bezirk Sandschak Widin tatig Von 1872 bis 1876 war er Verwaltungsbeamter und Lehrer in Istanbul Unabhangigkeit Bearbeiten Noch wahrend seiner Zeit als Lehrer beteiligte sich Zankow am Kampf fur eine vom griechisch gepragten okumenischen Patriarchat von Konstantinopel unabhangigen bulgarisch orthodoxen Kirche welche mit dem Ferman zur Errichtung des Bulgarischen Exarchats 1870 erreicht wurde In der Folgezeit kam er zunehmend in Kontakt mit der bulgarischen Unabhangigkeitsbewegung Als Anhanger der Unabhangigkeit wurde er schliesslich zu einem der Anfuhrer des Aprilaufstands 1876 Anschliessend war er wahrend des russisch osmanischen Krieges 1877 1878 Gouverneur von Swischtow 2 Nach der eingeschrankten Unabhangigkeit Bulgariens am 8 Juli 1879 wurde er zum Abgeordneten der Nationalversammlung gewahlt der er zunachst bis 1881 angehorte Er nahm an der Erarbeitung der ersten bulgarischen Verfassung der Verfassung von Tarnowo teil Ministerprasident 1880 Bearbeiten Nach mehreren gescheiterten Versuchen zur Bildung einer konservativen Regierung wurde Zankow am 5 April 1880 von Furst Alexander I zum Ministerprasidenten ernannt Zugleich war er auch Aussenminister und Religionsminister Zankows Reformideen u a die Umwandlung des stehenden Heeres in eine Miliz Erweiterung der Rechte fur Moslems und die Beschrankung der Macht der Bulgarisch Orthodoxen Kirche riefen das Misstrauen des Fursten hervor der die Moglichkeit einer liberalen Revolution befurchtete Als wegen seiner mangelnden Kommunikation mit dem Fursten schliesslich eine Reihe von aussenpolitischen Fehlern in den Beziehungen zu Osterreich Ungarn folgte wurde Zankow am 10 Dezember 1880 zum Rucktritt gezwungen Trotzdem ubernahm er noch vom 10 bis zum 29 Dezember 1880 im Kabinett seines Nachfolgers Petko Karawelow das Amt des Innenministers Als dieser durch einen von Kriegsminister Johann Casimir Ernrot angefuhrten prorussischen Militarputsch am 9 Mai 1881 gesturzt wurde stand er diesem Putsch zunachst wohlwollend gegenuber rief jedoch spater seine Anhanger auf der neuen Regierung unter Ernrot mit allen legalen Mitteln entgegenzustehen Dieses fuhrte schliesslich dazu dass gegen ihn ein Hausarrest verhangt wurde Ministerprasident 1883 bis 1884 Bearbeiten Nach dem Scheitern der Militarherrschaft war Furst Alexander I gezwungen die Zivilherrschaft wiederherzustellen und schliesslich am 19 September 1883 ihn wiederum zum Ministerprasidenten einer Koalitionsregierung zu ernennen Von 1884 bis 1886 war er ausserdem wieder Abgeordneter der Nationalversammlung Daruber hinaus war er zugleich wahrend seiner zweiten Amtszeit wieder Innenminister sowie zeitweise vom 19 September bis zum 2 Oktober 1883 auch Minister fur offentlichen Unterricht Diese bis zum 11 Juli 1884 amtierende Regierung wurde trotz ihrer fur damalige Verhaltnisse lange Amtszeit lediglich als Ubergangsregierung angesehen Zugleich kam es in dieser Zeit zu einer Spaltung der Liberalen Partei und einem Anwachsen der Unterstutzung fur seinen parteiinternen Konkurrenten Petko Karawelow Schliesslich trat er von seinem Amt als Ministerprasident zuruck und wurde von Karawelow als solcher abgelost Parteigrunder und Parlamentsprasident Bearbeiten Nach seinem Machtverlust grundete er die Progressiv Liberale Partei oder Fortschrittspartei Progresivnoliberalnata partiya deren Vorsitzender er bis 1897 blieb Seine Partei war jedoch bis auf seine dreitagige Amtszeit als Innenminister im Kabinett von Kliment Turnowski vom 21 bis zum 24 August 1886 bis 1901 ohne Regierungsbeteiligung Dennoch blieb er bis zu seinem Tod einer der einflussreichsten Politiker seiner Zeit und ein bestandiger Verfechter enger Beziehungen zum Russischen Kaiserreich 1897 folgte ihm Stojan Danew als Vorsitzender der Progressiv Liberalen Partei 1899 wurde er wieder zum Abgeordneten der Nationalversammlung gewahlt der er schliesslich bis 1903 angehorte Zugleich war er vom 22 April 1902 bis zum 21 August 1903 deren Prasident 3 Literatur BearbeitenZankow Dragan In Meyers Konversations Lexikon 4 Auflage Band 16 Verlag des Bibliographischen Instituts Leipzig Wien 1885 1892 S 830 Zankow Dragan In Brockhaus Konversations Lexikon 1894 1896 16 Band S 920 Dragan Zankow In Theodor Westrin Ruben Gustafsson Berg Eugen Fahlstedt Hrsg Nordisk familjebok konversationslexikon och realencyklopedi 2 Auflage Band 30 Tromsdalstind Urakami Nordisk familjeboks forlag Stockholm 1920 Sp 208 schwedisch runeberg org Hans Joachim Bottcher Prinz Alexander von Battenberg 1857 1893 Im Strudel europaischer Politik und des Herzens Gabriele Schafer Verlag Herne 2021 ISBN 978 3 944487 84 7 S 118 120 171 173 188 190 u v a Wolf Oschlies Cankov Dragan in Biographisches Lexikon zur Geschichte Sudosteuropas Bd 2 Munchen 1976 S 285ffWeblinks BearbeitenBulgarien 1870 1896Einzelnachweise Bearbeiten G Kamisheva 180 godini ot rozhdenieto na prviya uchen meteorolog blgarin D r Dimitr Stefanov Mutev 4 septemvri 1818 13 yanuari 1864 Svett na fizikata 2 S 145 148 1998 Chronik der Gemeinde Swischtow Memento vom 25 Dezember 2008 im Internet Archive Prasidenten der Nationalversammlung Memento des Originals vom 14 Dezember 2014 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www search comMinisterprasidenten des Furstentums Bulgarien 1879 1908 Todor Burmow Kliment Tarnowski Dragan Zankow Petko Karawelow Johann Ernrot Vakanz Amtswahrnehmung durch Prinz Alexander Leonid Sobolew Dragan Zankow Petko Karawelow Kliment Tarnowski Petko Karawelow Wassil Radoslawow Konstantin Stoilow Stefan Stambolow Konstantin Stoilow Dimitar Grekow Todor Iwantschow Ratscho Petrow Petko Karawelow Stojan Danew Ratscho Petrow Dimitar Petkow Dimitar Stantschow interim Petar GudewSiehe auch Amtsinhaber nach 1908 VorgangerAmtNachfolgerGrigor NatschowitschAussenminister des Konigreichs Bulgarien 7 April 1880 10 Dezember 1880Nikola StojtschewNormdaten Person GND 118638211 lobid OGND AKS LCCN n82101811 VIAF 54941653 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Zankow DraganALTERNATIVNAMEN Zankow Dragan KiriakowKURZBESCHREIBUNG bulgarischer Politiker und MinisterprasidentGEBURTSDATUM 25 Oktober 1828GEBURTSORT SwischtowSTERBEDATUM 11 Marz 1911STERBEORT Sofia Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dragan Zankow amp oldid 232881503