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In der Schlacht bei Tschernomen bulgarisch Bitkata pri Chernomen auch Schlacht an der Mariza serbisch Maricka bitka Marichka bitka genannt unterlag 1371 ein serbisches Heer einem osmanischen Die Schlacht fand unweit des heutigen Ortes Tschernomen in der Marizaebene statt und war Teil der Versuche der christlichen Staaten Sudosteuropas sich der Expansion des Osmanischen Reiches zu widersetzen Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Schlacht bei Tschernomen 3 Folgen 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Einzelnachweise 7 WeblinkVorgeschichte BearbeitenDen sich in Sudosteuropa ausbreitenden osmanischen Turken die 1369 Edirne zu ihrer Hauptstadt erhoben hatten stellten sich die serbischen Bruder Jovan Ugljesa und Vukasin Mrnjavcevic entgegen Ugljesa und Vukasin wurden um 1365 in den heutigen makedonischen Gebieten Serres und Skopje bzw Prilep zu Despoten erhoben und hatten eine Koalition gegen die expandierenden Turken begrundet An dieser beteiligte sich auch das bulgarische Reich wahrend das geschwachte Byzantinische Reich sich neutral verhielt Schlacht bei Tschernomen BearbeitenManche Historiker datieren diese Schlacht auch auf das Jahr 1363 oder 1367 Alle aber stimmen darin uberein dass sie unweit des Ortes Tschernomen Crnomen und in der Nahe von Adrianopel heute Edirne stattfand Das Ergebnis der Schlacht war dennoch eindeutig und entscheidend Trotz zahlenmassiger Uberlegenheit unterlag das christliche Heer nachdem ihre beiden Fuhrer im Kampf gefallen waren Sieger der Schlacht war der turkische Feldherr Lala Sahin Pasa bzw sein Sultan Murat I Nach den Aufzeichnungen des Sa d ud din wurde das christliche Heer volltrunken in der Nacht von dem osmanischen Heer uberrascht und ohne grossen Widerstand vernichtend geschlagen Die Bezeichnung der Schlacht wird in osmanischen Quellen auch als Sirf Sindughi bzw in den turkischen Quellen als Sirp Sindigi zu deutsch etwa Serben Niederlage bezeichnet 1 2 Es gibt aber auch andere Historiker welche eine vorangegangene Schlacht in diesen besagten Jahren 1363 oder 1367 beschreiben und mit Sirpsindigi bezeichnen Es gibt eine Ortschaft in der Nahe von Edirne die heute Sarayakpinar heisst der historische Name war jedoch Sirpsindigi Demnach wurde diese erste Schlacht eben in der Nahe dieses Ortes ausgetragen wahrend die spatere Schlacht 1371 an der Mariza stattfand Folgen BearbeitenFur die Turken hatte der Sieg uber die christlichen Verbundeten eine weit grossere Bedeutung als der spatere in der Schlacht auf dem Amselfeld 1389 oder jener uber die Kreuzritter in der Schlacht von Nikopolis 1396 Vukasins legendarer Sohn Marko Mrnjavcevic wurde ebenso turkischer Vasall wie der bulgarische Zar Iwan Schischman und der Despot von Welbaschd Konstantin Dragasch Beide mussten auf turkischer Seite gegen die Walachen in den Kampf ziehen den Turken stand die Eroberung Sudosteuropas offen Auch wenn die Serben die Turken 1381 bei Dubravnica und 1386 bei Plocnik noch einmal abwehren konnten die turkische Expansion liess sich nicht mehr entscheidend aufhalten Byzanz unterwarf sich 1379 als Vasall Thessaloniki wurde 1387 erobert 1402 1430 vorubergehend wieder christlich Obwohl die christlichen Herrscher Vasallen wurden uberrannten die Turken Sudmakedonien und die bulgarischen Festungen entlang der Via Militaris in Thrakien und bis Ichtiman 1378 und Kostenez im Westen 1386 fiel Sofia Im Osten nahmen sie bereits 1373 Diambol Jambol und Markeli ein und stiessen auf die byzantinischen Kustenstadte Debelt Sosopolis und Agathopol vor In der europaischen bzw serbischen Geschichtsschreibung sowie im kollektiven Bewusstsein der sudosteuropaischen Volker steht die Schlacht an der Mariza allerdings bis heute im Schatten der Niederlage auf dem Amselfeld Siehe auch BearbeitenGeschichte Bulgariens Geschichte Serbiens Geschichte der Turkei Geschichte NordmazedoniensLiteratur BearbeitenGunter Kettermann Atlas zur Geschichte des Islam Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 2001 ISBN 3 534 14118 0 Franz Georg Maier Hrsg Byzanz Weltbild Weltgeschichte 13 Lizenzausgabe Weltbild Verlag Augsburg 1998 ISBN 3 89350 989 5 Leften S Stavrianos The Balkans since 1453 With a new introduction by Traian Stoianovich C Hurst amp Co Publishers London 2000 ISBN 1 85065 550 2 Nachdruck der Ausgabe New York 1958 Stephen Turnbull The Ottoman Empire 1326 1699 Routledge New York NY u a 2003 ISBN 0 415 96913 1 Einzelnachweise Bearbeiten Von Sirf Die Osmanen arabisch dokumentierend kannten kein b und nutzten anstelle dessen ein f weshalb historisch einige Namen fur die Serben mit Sirf bzw Serf etc festgehalten sind und Sindughi Niederlage Textabschnitt zur Schlacht an der Maritza aus dem Taschenbuch Turkey von Stanley Lane Poole S 39Weblink BearbeitenSchlacht von Tschernomen bulgarisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schlacht an der Mariza amp oldid 236566751