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Olynth griechisch Olyn8os Olynthos lateinisch Olynthus war eine antike Stadt die auf der griechischen Halbinsel Chalkidiki an der Spitze des Toronaischen Golfes lag Der Platz war seit dem 8 Jahrhundert v Chr durchgehend bewohnt Olynth wurde im Zusammenhang mit den Perserkriegen 480 479 v Chr erstmals erwahnt und 432 v Chr durch einen Zusammenschluss Synoikismos mit den Kustenstadten Mekyberna Singos und Gale stark erweitert Daraufhin entwickelte sich die Stadt zur Vormacht des Chalkidischen Stadtebundes Im Verlauf der makedonischen Expansion wurde Olynth 348 v Chr auf Veranlassung des Makedonenkonigs Philipp II zerstort Stadterweiterung von Olynth auf dem NordhugelKieselmosaik in einem Haus vom NordhugelEin weiteres Kieselmosaik Inhaltsverzeichnis 1 Geografische Lage 2 Geschichtlicher Hintergrund 2 1 Anfange und Perserkriege 2 2 Pentekontaetie 2 3 Peloponnesischer Krieg 2 4 Spartas Hegemonie 2 5 Aufstieg Makedoniens und Zerstorung Olynths 3 Die Stadt 3 1 Altstadt auf dem Sudhugel 3 2 Stadterweiterung auf dem Nordhugel 3 2 1 Anlage der Nordstadt 3 2 2 Privathauser in der Nordstadt 3 3 Stadterweiterung im Osten 3 4 Offentliche Einrichtungen und Platze 3 5 Wasserversorgung 3 6 Stadtbefestigung 3 7 Nekropolen 4 Olynthische Muhlen 5 Personen aus Olynth 6 Literatur 7 Anmerkungen 8 WeblinksGeografische Lage BearbeitenOlynth lag etwa 4 km landeinwarts nordwestlich vom Ende des Toronaischen Golfes auf der griechischen Halbinsel Chalkidike Die Stadt wurde auf Hugeln ostlich des Flusses Vatunia antik Sardanos gegrundet die sich 30 bis 40 m uber das Umland erheben Das Polisgebiet umfasste die fruchtbare Flussebene die im Norden und Osten an die Auslaufer der Berge um Polygyros und im Westen an eine zum Vatunia parallel verlaufende Steilstufe grenzt Im Sudwesten und osten stiess das Gebiet von Olynth an das Umland der antiken Stadte Potidaia und Mekyberna Geschichtlicher Hintergrund BearbeitenAnfange und Perserkriege Bearbeiten Die erste Besiedlung in historischer Zeit reicht in das 7 Jahrhundert v Chr zuruck Damals wurde der thrakische Stamm der Bottiaier von den Makedoniern aus dem Gebiet beim Thermaischen Golf vertrieben und grundete danach auf der weiter ostlich gelegenen Halbinsel Chalkidike Olynth 480 v Chr musste sich Olynth den Persern unter Xerxes unterwerfen Ein Jahr spater nach der persischen Niederlage bei Salamis im September 480 v Chr liess der persische General Artabazos das inzwischen aufstandische Olynth angreifen und die dort lebenden Bottiaier umbringen Die Stadt wurde anschliessend einer griechisch chalkidischen Bevolkerung ubergeben Pentekontaetie Bearbeiten Nach den Perserkriegen trat Olynth dem Attischen Seebund unter der Hegemonie Athens bei und zahlte einen seiner wohl geringen Bedeutung entsprechenden niedrigen Tribut von ungefahr zwei Talenten in die Bundeskasse ein Peloponnesischer Krieg Bearbeiten nbsp Blick auf das Raster der Stadterweiterung von 432 v Chr auf dem NordhugelDas Jahr 432 v Chr bedeutete fur Olynth einen grossen Umbruch sowohl in seiner politischen als auch in seiner stadtebaulichen Entwicklung Die stetig zunehmenden Spannungen zwischen Athen und dem Peloponnesischen Bund erreichten in dieser Zeit auch den Nordrand der Agais die letztendlich zu einem Abfall Olynths von Athen fuhren sollten Mehrere Faktoren spielten hierbei sicherlich eine Rolle Zum einen mehrte sich der Unmut unter den Mitgliedern des Attischen Seebundes uber die beherrschende Stellung Athens im Bund Zum anderen kam es am Vorabend des Peloponnesischen Krieges durch den Bruch zwischen Olynths Nachbarstadt Potidaia und Athen zu einer Destabilisierung der Macht Athens in dieser Region Der makedonische Konig Perdikkas II forcierte in eigenem Interesse diese angespannte Situation und brachte mehrere chalkidische Stadte Mitglieder des Attischen Seebundes dazu sich von Athen abzuwenden Die Chalkidier gaben daraufhin die Kustenstadte Mekyberna Singos und Gale die unmittelbar von der athenischen Seestreitmacht bedroht werden konnten auf und siedelten die Bevolkerung in das landeinwarts gelegene und leichter zu verteidigende Olynth um Die auf zwei Hugeln gelegene Stadt musste dazu erheblich erweitert werden wobei die neuen Stadtteile nach einem regelmassigen Muster angelegt wurden Bis zum Nikiasfrieden von 421 v Chr kampfte Olynth auf Seiten des Peloponnesischen Bundes gegen Athen Auch nach dem Friedensschluss setzte die zur Vormacht der Chalkidike herangewachsene Stadt den Krieg gegen Athen fort da die Friedensbestimmungen eine Zerschlagung des Chalkidischen Stadtebundes bedeutet hatte Spartas Hegemonie Bearbeiten In der Zeit nach dem Ende des Peloponnesischen Krieges 404 bis 382 v Chr nahm die Bedeutung des Chalkidischen Stadtebundes mit seiner wichtigsten Stadt Olynth merklich zu und wurde zu einem einflussreichen Machtfaktor im Norden Griechenlands Die standige Erweiterung des Bundes stellte jedoch auf Dauer fur Sparta eine Storung seiner hegemonialen Bestrebungen dar Sparta war nach Abschluss des Konigsfriedens 386 v Chr zwischen den Persern und den griechischen Stadtstaaten Poleis im Interesse seiner in diesem Vertrag gefestigten Stellung in Griechenland darauf bedacht keine grosseren Bundnissysteme Symmachien neben dem eigenen also dem Peloponnesischen Bund zu dulden und drangte daher auf die im Konigsfrieden festgesetzte Autonomie der Poleis Diese zu Gunsten Spartas ausgelegte Autonomie wurde durch den Chalkidischen Bund in Frage gestellt als dieser die Stadte Akanthos und Apollonia zum Anschluss an ihren Bund aufforderte Sparta schloss daraufhin mit Makedonien unter Amyntas III ein Bundnis und entsandte 10 000 Mann zur Chalkidike Im sogenannten Ersten Olynthischen Krieg 382 bis 379 v Chr musste Olynth kapitulieren und die einstweilige Auflosung des Chalkidischen Stadtebundes hinnehmen Aufstieg Makedoniens und Zerstorung Olynths Bearbeiten nbsp Makedonenkonig Philipp II Nach einer kurzen Mitgliedschaft im zweiten Attischen Seebund 378 v Chr bis 377 v Chr gelang es den Stadten auf der Chalkidike ihr altes Bundnis zu erneuern Der Chalkidische Bund gewann in den folgenden zwei Jahrzehnten wieder an Macht und Bedeutung und besass zeitweise uber 30 Mitglieder Allerdings wurde er in den Kampf um die Vorherrschaft in der Agais zwischen Athen und dem aufsteigenden Makedonien unter Philipp II hineingezogen Mit der Eroberung von Pydna Mitglied des Attischen Seebundes durch Philipp II 357 v Chr sah sich Athen gezwungen Makedonien den Krieg zu erklaren Der Chalkidische Bund willigte daraufhin in ein Bundnis mit Makedonien ein Philipp II gelang es in den Folgejahren nicht nur die Herrschaft seiner gemachten Eroberungen zu behaupten sondern diese erheblich auszuweiten Nach der Schlacht auf dem Krokusfeld 352 v Chr in Thessalien war er der unbestrittene Herrscher uber den Norden Griechenlands Der Chalkidische Bund lag nun inmitten seines Herrschaftsbereiches und es war eine Frage des Zeit dass dieser Bund in sein Konigreich eingegliedert wurde Der Vorwand fur die Eroberung der chalkidischen Stadte wurde 349 v Chr mit der Aufnahme der auf der Flucht befindlichen Halbbruder Philipps II Arrhidaios und Menelaos durch Olynth gegeben Nachdem Olynth der Aufforderung Philipps II die Thronpratendenten auszuliefern nicht entsprochen hatte befahl er den Angriff auf die Stadt Der Abschluss eines Verteidigungsbundnisses mit Athen und die Entsendung athenischer Hilfskorps unter Chares kam jedoch zu spat da den Makedonen die Einnahme von Olynth 348 v Chr zuvor gelang Die Stadt wurde zerstort und ihre Einwohner in die Sklaverei verkauft Die restlichen Stadte des Chalkidischen Bundes ergaben sich anschliessend ohne nennenswerte Gegenwehr und wurden dem makedonischen Konigreich hinzugefugt Viele ehemalige Bewohner Olynths wurden 316 v Chr zur Grundung von Kassandreia auf dem Gebiet des ebenfalls von Philipp II zerstorten Potidaias unter dem spateren makedonischen Konig Kassander herangezogen Die Stadt Bearbeiten nbsp Ubersichtsplan von Olynth mit den drei StadtviertelnIn zeitlicher Folge entstanden in Olynth drei separate Stadtteile Der alteste Stadtteil der durch die Perser 480 479 v Chr zerstort wurde befand sich auf dem Sudhugel Daran schlossen sich auf dem Nordhugel und den ostlichen Hugelflanken der Nordstadt die beiden klassischen Stadtviertel an Altstadt auf dem Sudhugel Bearbeiten nbsp Teilansicht des SudhugelsDie Altstadt Olynths lag auf dem Plateau eines langgestreckten Hugels im Suden der spateren Stadt der eine Siedlungsflache von ca 6 Hektar einnahm Die Besiedlung des Sudhugels setzte im 8 bis 7 Jahrhundert v Chr ein und kann hauptsachlich bis in das 4 Jahrhundert v Chr verfolgt werden Die von Herodot erwahnte Eroberung der Stadt durch die Perser 479 v Chr lasst sich mit grosser Sicherheit durch eine Brandschicht aus dem 5 Jahrhundert v Chr archaologisch fassen Das Areal war dicht bebaut und ist durch eine unregelmassige Stadtanlage gekennzeichnet Soweit rekonstruierbar besassen die Hauser und Raumlichkeiten aufgrund des Platzmangels relativ kleine Abmessungen Das Stadtgebiet erschloss sich durch zwei Strassen die jeweils am Rande des Plateaus verliefen Stadterweiterung auf dem Nordhugel Bearbeiten Mit Ausbruch des Peloponnesischen Krieges 432 v Chr schlossen sich mehrere chalkidische Poleis zu einer Stadt zusammen um gegen etwaige Angriffe Athens besser gewappnet zu sein Als Ort fur diesen Synoikismos wurde Olynth bestimmt Um die grosse Zahl der Umsiedler aufzunehmen musste die Stadt erheblich erweitert werden Da der Sudhugel mit der Altstadt bereits dicht besiedelt war wahlte man das Plateau des Nordhugels und die Flachen ostlich des Sudhugels fur die Erweiterung aus Anlage der Nordstadt Bearbeiten nbsp Rekonstruktionsvorschlag der Hauser auf dem Nordhugel Die Planung sah nicht nur eine Vervielfachung der bisherigen Bevolkerung Olynths vor sondern gab der Stadt ein vollstandig neuen Charakter Im Gegensatz zur gewachsenen unregelmassigen Bebauung der Altstadt stattete man die Neustadt mit breiten Strassen und grosszugigen Grundstucken aus die nach einem rechtwinkligen Muster ausgerichtet waren Die Grundeinheit dieser klassischen Rasterstadt war das immer gleich gross zugeschnittene Grundstuck mit einer Breite von 58 Fuss und einer Tiefe von 57 5 Fuss Je nach Lage im Stadtplan bildeten bis zu zehn in zwei Zeilen aneinandergereihte Grundstucke einen Hauserblock die Insula Haupt und Nebenstrassen trennten die ost westlich ausgerichteten Insulae Die 5 80 m bis 9 20 m breiten Hauptstrassen verliefen von Nord nach Sud verbanden Neu und Altstadt und dienten als Ausfallstrassen zum Umland Die ost westlich verlaufenden Nebenstrassen ermoglichten dagegen den Zugang zu den einzelnen Grundstucken und waren mit etwa 5 m Breite derart angelegt dass zwei Fuhrwerke unbehindert passieren konnten Privathauser in der Nordstadt Bearbeiten nbsp Kieselmosaik Bellerophon auf Pegasos im Kampf gegen die ChimaraDie aufgrund der Zerstorung von Olynth 348 v Chr recht kurze Existenz der erweiterten Stadt hinterliess den Archaologen nur geringfugig von Umbaumassnahmen betroffene und von Uberbauungen verschonte Hausgrundrisse Die Grundstucke bebaute man abgesehen von einzelnen Details relativ einheitlich Das so fur Olynth typische Haus wird auch als Pastashaus bezeichnet Im nordlichen Teil eines Grundstuckes befand sich ein zweistockiges Gebaude bestehend aus Oikostrakt und Pastas einem sich hin zum Hof offnenden kleinen Saulenganges Der Hof reichte bis zur sudlichen Grundstucksgrenze und war seitlich von zwei einstockigen Nebengebauden begrenzt Typischerweise diente ein Nebengebaude mit Andron und Vorraum den Mannern zum Trinkgelage dem Symposion Je nachdem ob sich das Grundstuck in der nordlichen oder sudlichen Zeile eines Hauserblocks befand betrat man das Haus entweder uber den Oikostrakt oder uber den Hof Stadterweiterung im Osten Bearbeiten Die Nordstadt scheint in der Folgezeit des Peloponnesischen Krieges nicht mehr genugend Platz fur zusatzliche Einwohner geboten zu haben So entschloss man sich wohl ostlich der Stadt in ihrer unmittelbarer Nachbarschaft ein weiteres Stadtviertel anzulegen dass ebenso wie die Nordstadt den planmassigen Grundriss einer Rasterstadt aufweist Diese Erweiterung benannten die Ausgraber nach den dort gefundenen grosszugig angelegten Hausern The Villa Section Fur die Anlage dieses neuen Stadtviertels nutzten die Olynthier die Erfahrungen die sie wahrend der Planung der Nordstadt sammelten Die Insulae waren erneut west ostlich ausgerichtet und wurden in zehn Grundstucke zwei Reihen a funf Hausern aufgeteilt Obwohl die Ausdehnung der Villa Section nicht naher untersucht worden ist lassen sich jedoch zumindest zwei von Sud nach Nord verlaufende Hauptstrassen mit einer Breite von 6 30 m und 16 von Ost nach West verlaufende Nebenstrassen mit einer Breite von 5 m ausmachen Die Strassen der Nordstadt waren allerdings von denen der Villa Section durch eine mit Toren versehene Stadtmauer getrennt und brauchten sich deswegen nicht aufeinander zu beziehen was sich unter anderem in einer Abweichung des Strassenrasters um zwei bis drei Grad bemerkbar macht Auch wurden im Gegensatz zur Stadterweiterung auf dem Nordhugel nicht alle Grundstucke bebaut Die unbebauten Flachen boten neu hinzukommenden Einwohnern Platz mogen aber teilweise auch als Garten der angrenzenden Hauser gedient haben Auffallig ist dass im Unterschied zur Nordstadt die Grundstucke teilweise grosser als die Standardparzellen ausfallen Auch sind die Hauser der Villa Section deutlich uneinheitlicher ausgefuhrt Statt des Pastashauses finden sich uberwiegend Peristylhauser in variierenden Grundrissen All dies legt nahe dass die ostliche Stadterweiterung weniger planvoll und uber einen langeren Zeitraum bebaut wurde Offentliche Einrichtungen und Platze Bearbeiten nbsp Gasse fur Entwasserung zwischen zwei Hauserzeilen in der NordstadtIm Norden der Altstadt fanden die Ausgraber die Fundamente eines mit 32 16 m verhaltnismassig grossen rechteckigen Gebaudes das wahrscheinlich offentlich genutzt wurde Ein weiteres grosseres Gebaude befand sich im Suden der Altstadt und wurde wohl nach dem Persersturm von 479 v Chr errichtet und als offentliches Gebaude genutzt Durch den Ausbau der Stadt 432 v Chr und dem Zuzug neuer Einwohner kamen zusatzliche Bauten fur das wirtschaftliche und gesellschaftliche Leben hinzu So lag im sudlichen Bereich der Neustadt auf dem Nordhugel eine 135 85 m unbebaute Flache die an der Nordseite und Nordostecke von offentlichen Einrichtungen begrenzt wurde Eine Haufung von Munzfunden im Umkreis dieses Platzes liess vermuten dass es sich hierbei um den zentralen Platz der Polis der Agora handelte Ein weiterer Deutungsansatz sah hier einen heiligen Bezirk mit Tempel der allerdings durch Grabungen bisher nicht nachgewiesen werden konnte Auf der Nordseite des Platzes stand eine Saulenhalle Daran schloss sich ostlich ein Gebaude an dass mit einer zentralen Saulenreihe ausgestattet war und so eventuell Versammlungen dienen konnte Ein Brunnenhaus bildete die Nordostabgrenzung des Platzes Der Nachweis von Uberresten die auf ein Theater schliessen lassen konnten bislang nicht erbracht werden Jedoch bot eine Einbuchtung am Sudosthang des Sudhugels ausreichend Raum fur mogliche Zuschauerrange weswegen an diesem Ort zumindest Theaterstucke sehr wahrscheinlich aufgefuhrt wurden Wasserversorgung Bearbeiten nbsp Rekonstruierte Wanne im Oikostrakt eines Hauses in der NordstadtDie Versorgung mit Wasser war in Olynth auf verschiedene Weise sichergestellt Neben dem Fluss Sardanos der ganzjahrig Wasser fuhrte und vereinzelten Zisternen waren es vor allem tonerne Leitungen die Olynth mit Wasser versorgten Ausgangspunkt dieses teilweise unter Druck stehenden Leitungssystems lag in den Bergen 8 km nordlich von Olynth wo bei Polygyros eine Quellfassung gefunden wurde Am Ende der Wasserleitung befanden sich im Stadtgebiet wohl mehrere Schopfbrunnen von denen sich zwei nachweisen liessen Das Rohrensystem scheint bereits im 7 Jahrhundert v Chr existiert zu haben Dies legen zumindest Scherben von schwarzfigurigen Vasen nahe die auf dem Boden eines Hauses in der Altstadt mit Wasseranschluss gefunden wurden Olynth besasse damit eines der altesten Druckleitungssysteme im antiken Griechenland Stadtbefestigung Bearbeiten Ist fur die Altstadt keine Verteidigungsanlage nachweisbar kann man die beim griechischen Historiker Xenophon fur das Jahr 381 v Chr erwahnte Stadtmauer auch archaologisch fassen Anhand der Funde im Norden der Nordstadt Olynths lasst sich eine 3 25 m starke Lehmziegelmauer rekonstruieren die etwa alle 42 m mit einem Verteidigungsturm versehen war und nach Xenophon wahrend des Olynthischen Krieges einer Auseinandersetzung in den Jahren 382 bis 379 v Chr zwischen Sparta und Olynth mit Schutzen besetzt werden konnte Fur die spater erbaute Oststadt konnten bisher keine Stadtmauerreste nachgewiesen werden Nekropolen Bearbeiten nbsp Grabstein aus Olynth mit altgriechischer InschriftDrei Graberfelder sind bekannt die von den Einwohnern Olynths genutzt wurden 1 Die grosste Nekropole befindet sich am Fluss Sardanos im Westen der Stadt Hier konnten unter Leitung des Archaologen Robinson 560 Graber untersucht werden Ein weiteres wesentlich kleineres Graberfeld liegt im Norden der Stadt Etwa 700 m ostlich des Sudhugels befindet sich zudem die dritte Nekropole Olynthische Muhlen BearbeitenOlynth ist der Hauptfundort der sogenannten olynthischen Muhlen Diese Muhlen wiesen gegenuber den alten agyptischen Getreidemuhlen einige Vorteile auf und markieren in der antiken Technikgeschichte einen bedeutenden Fortschritt Die alteren Muhlen bestanden aus einem grossen flachen Stein auf dem das Getreide lag und einem kleineren der hin und herbewegt wurde um das Getreide zu mahlen Bei der olynthischen Muhle dagegen wurde das Getreide in einen Trichter gegeben aus dem es in einen Spalt zwischen den Muhlsteinen fiel Die Arbeit musste daher nicht mehr so oft unterbrochen werden um das Getreide nachzufullen Ausserdem war ein langer Hebel angebracht sodass man sie einfacher bewegen konnte Ausserdem wurden in Olyth Olmuhlen gefunden die zum Auspressen der Oliven dienten 2 Personen aus Olynth BearbeitenEphippos von Olynth Historiograph 2 Halfte 4 Jahrhundert v Chr Herodotos Bildhauer Kallisthenes Historiograph um 370 v Chr um 327 v Chr Andronikos nach 312 v Chr Feldherr der Diadochenkriege Sthennis ErzgiesserLiteratur BearbeitenDavid Moore Robinson Excavations at Olynthus Baltimore 1929 52 14 Bde Michael Zahrnt Olynth und die Chalkidier Untersuchungen zur Staatenbildung auf der Chalkidischen Halbinsel im 5 und 4 Jahrhundert v Chr Beck Munchen 1971 ISBN 3 406 03097 1 Vestigia Bd 14 Ernst Ludwig Schwandner Wolfram Hoepfner Olynth Eine hochklassische Streifenstadt und ihr Wandel im 4 Jh v Chr In Wohnen in der klassischen Polis Band 1 Haus und Stadt im klassischen Griechenland Deutscher Kunstverlag Munchen 1994 ISBN 3 422 06024 3 S 68 113 Ernst Ludwig Schwandner Wolfram Hoepfner Olynth Eine Streifenstadt mit Wohnkomfort In Geschichte des Wohnens Band 1 5000 v Chr 500 n Chr Vorgeschichte Fruhgeschichte Antike Deutsche Verlags Anstalt Stuttgart 1999 ISBN 3 421 03111 8 S 261 279 Selene Psoma Olynthe et les Chalcidiens de Thrace Etudes de numismatique et d histoire Steiner Stuttgart 2001 ISBN 3 515 07538 0 Nicholas Cahill Household and city organization at Olynthus Yale University Press New Haven 2002 ISBN 0 300 08495 1 Text im Internet Anmerkungen Bearbeiten Cahill 2002 Kapitel 2 2 8 Helmuth Schneider Die Gaben des Prometheus In Wolfgang Konig Hrsg Propylaen Technikgeschichte Band 1 Propylaen Berlin 1997 S 88 90 94f Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Olynth Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien 40 291797222222 23 353786111111 Koordinaten 40 18 N 23 21 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Olynth amp oldid 233482278