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Die Mulheimer Schiffbrucke war eine aus Holz gefertigte auf etwa 40 im Rhein verankerten Pontons schwimmende Bruckenkonstruktion Sie loste eine zuvor zwischen Mulheim am Rhein und dem zu Longerich gehorenden Mulheimer Hauschen an gleicher Stelle verkehrende Fahrverbindung ab Der neue Rheinubergang wurde im Jahr 1888 fur den Verkehr freigegeben Mulheimer SchiffbruckeMulheimer Schiffbrucke Geoffnete Mulheimer Schiffbrucke am Ende des 19 JahrhundertsUberfuhrt StrassenverkehrUnterfuhrt RheinOrt Mulheim am Rhein KolnKonstruktion Schwimmbrucke mit ausschwimmbaren JochenBreite 12 mBaukosten 185 000 MarkEroffnung 29 Mai 1888Schliessung 20 Juni 1927 Abbruch Maut 4 PfennigeLageKoordinaten 50 57 45 N 6 59 41 O 50 962588 6 994766 Koordinaten 50 57 45 N 6 59 41 OMulheimer Schiffbrucke Nordrhein Westfalen f1 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Rheinuberquerungen 1 2 Kauf einer Brucke 1 3 Ende der Schiffbrucke 2 Literatur 3 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenEine leicht erhohte hochwassergeschutzte Uferlage Mulheims am Rheinstrom nordlich der Einmundung der Strunde Strunder Bach und etwa 200 Meter sudlich der heutigen Mulheimer Brucke bewirkte schon in mittelalterlicher Zeit dass alle Wege des Umlandes hier zusammenliefen So errichtete hier der Landesherr Graf Adolf 1265 eine erste Befestigung und die Zisterziensermonche des Klosters Altenberg erwarben im Jahr 1268 das Recht eine erste Fahrverbindung zur kurkolnischen Uferseite zu betreiben Neben den durch dieses Privileg aus dem Fahrbetrieb erzielten Einkunften konnten die Ordensbruder nun auch ihr dortiges in der Johannisstrasse der nordlichen Vorstadt Niederich gelegenes Hofgut besser erreichen Etwa um 1700 gaben sie ihre Rechte am Mulheimer Fahrbetrieb an das Haus Berg zuruck 1 Rheinuberquerungen Bearbeiten nbsp Gierponte Bonn Vilich 1676Es folgte um 1700 ein vom Haus Berg gegen eine jahrliche Pacht von 400 Reichstalern vergebener Fahrbetrieb der mit einer sogenannten die Stromung nutzenden fliegenden Rheinbrucke oder Gierponte durchgefuhrt wurde Es war eine schwimmende Plattform die mit Hilfe von Seilen schrag zur Stromung gestellt werden konnte so dass diese von der Stromung angetrieben zwischen den Ufern pendeln konnte Diese Art der Uberquerung endete 1844 und wurde bis 1872 durch Fahrboote ersetzt die nun den Transport von Personen und Waren in beide Richtungen ubernahmen 1868 hatte Mulheim selbst die Rheinfahre in Pacht ubernommen und ersetzte die bisherige Technik ab 1872 durch eine bis zum Jahr 1887 betriebene Drahtseilfahre Diese Boote sollen der Ursprung des spater gelaufigen Begriffs Mulheimer Bootche gewesen sein Kauf einer Brucke Bearbeiten Am 7 Mai 1885 erwarb die Stadt Mulheim von Mainz eine gebrauchte Schiffbrucke zu einem Preis von 45 000 Mark die Transportkosten an den vorgesehenen neuen Standort beliefen sich auf weitere 120 000 Mark Sie wurde in Mulheim an der Buchheimer Strasse angelegt die zum Wiener Platz fuhrte Umfangreiche Stromausbaumassnahmen Arbeiten zur Verankerung der Einzelelemente sowie das permanente Ausbaggern einer Fahrrinne im Rhein an der fur den passierenden Schiffsverkehr vorgesehenen Stelle des zu offnenden Bruckensegmentes kosteten nochmals 85 000 Mark so dass die Gesamtinvestition sich auf 185 000 Mark entspricht inflationsbereinigt etwa einem heutigen Gegenwert von 1 5 Millionen Euro belief Am 29 Mai 1888 wurde die Brucke in Betrieb genommen Dem Schiffsverkehr wurde die Brucke zu festgesetzten Zeiten zur Passage geoffnet Fur die Benutzung der 12 Meter breiten Brucke auf der das Rauchen wegen der Brandgefahr unter Strafandrohung untersagt war mussten 4 Pfennige entrichtet werden Schon am ersten Tag ihres Betriebes wird sie bei einer Schiffsdurchfahrt schwer beschadigt 2 Die bis 1912 durch die Stadt Mulheim betriebene Schiffbrucke ubernahm anschliessend der Pachter Richard Majewski der den Betrieb bis zur Fertigstellung der festen Rheinbrucke zwischen den Stadtteilen Mulheim und Riehl aufrechterhielt 3 4 Majewski erhob ab 1 Juli 1912 von den Nutzern ein Brucken und Fahrgeld geriet jedoch seinerseits mit seiner Pachtzahlung gegenuber der Stadt Mulheim in Ruckstand Als Majewski wahrend des Ersten Weltkriegs einberufen wurde liess er durch seinen Rechtsanwalt den Pachtvertrag zum 31 Marz 1915 kundigen Ende der Schiffbrucke Bearbeiten Die altersschwach gewordene Brucke konnte dem anwachsenden Verkehr im beginnenden 20 Jahrhundert nicht mehr gerecht werden und fiel haufig bei Eisgang oder Hochwasser aus Um eine zuverlassigere Verbindung zwischen den nordlichen und nordostlichen Stadtteilen Kolns und zugleich eine Erhohung der Bruckenkapazitat zu erreichen wurde uber eine Alternative nachgedacht Schon bei den Eingemeindungsverhandlungen mit Mulheim im Jahr 1913 hatte sich Koln zum Bau einer festen Brucke verpflichtet Am 20 Juni 1927 wurde die alte Schiffbrucke geschlossen und abgebaut 3 Im Oktober 1929 wurde die neue Mulheimer Hangebrucke als damals grosste Hangebrucke der Welt in Betrieb genommen Literatur BearbeitenJoachim Deeters in Quellen zur Geschichte der Stadt Koln Band II Spates Mittelalter und Fruhe Neuzeit Forderverein Geschichte in Koln e V J P Bachem Verlag Koln ISBN 3 7616 1285 0 Carl Dietmar Die Chronik Kolns Chronik Verlag Dortmund 1991 ISBN 3 611 00193 7Einzelnachweise Bearbeiten Joachim Deeters in Quellen zur Geschichte der Stadt Koln Peter Fuchs Hrsg Chronik zur Geschichte der Stadt Koln 1991 S 159 a b Carl Dietmar S 273 369 Online Archive NRW H Signon Brucken in Koln am Rhein Koln 1966 Bauten in Koln 1928 1988 Koln 1991 Archivierte Kopie Memento des Originals vom 7 November 2017 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www archive nrw de Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mulheimer Schiffbrucke amp oldid 236779880