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Das Mulheimer Hauschen war ein seit dem 18 Jahrhundert bekanntes Anwesen im linksrheinischen Norden von Koln im heutigen Stadtteil Riehl Bis zu seinem Abbruch 1929 war es direkt an der Mulheimer Schiffbrucke gelegen ein bekanntes Ausflugslokal Inhaltsverzeichnis 1 Gebaude 2 Geschichte 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGebaude BearbeitenDas Mulheimer Hauschen befand sich in Koln Riehl direkt am Rhein neben der alten Mulheimer Schiffbrucke im Kreuzungsbereich der damaligen Riehler Strasse mit dem Hollander Ufer unweit des Garnisons Exerzierplatz Mulheimer Heide und der Franzosen Schanze Heute Westportal der Mulheimer Brucke An der Schanz Kuhweg Ausweislich der Flurkarten bestand das Anwesen um 1900 aus zwei Gebauden Bis zu seinem Abbruch 1929 wurde es als Restaurant und Ausflugslokal mit Biergarten betrieben und war dabei Teil der sogenannten Goldene Ecke von Koln 1 2 3 4 Geschichte BearbeitenBereits um das Jahr 1200 besass der Graf von Berg das Fahrrecht bei Mulheim Ab 1268 ubernahm das Kloster Altenberg dieses Recht von Graf Adolf V von Berg und liess den Fahrbetrieb mit einem Nachen ausuben Ab 1700 folgte ein vom Haus Berg gegen eine jahrliche Pacht von 400 Reichstalern vergebener Fahrbetrieb der mit einer die Stromung nutzenden Gierponte zwischen Mulheim und dem Mulheimer Hauschen durchgefuhrt wurde 5 6 An diesem Verkehrsknotenpunkt ausserhalb der Stadtmauer auf dem Gebiet des Kurfurstlichen Erzstifts Koln bestand das Mulheimer Hauschen als Hof bereits vor dem Ersten Koalitionskrieg Seit wann in welcher Funktion und wer der Besitzer war ist nicht bekannt Vermutlich bestand hier ein Saumpfad und es handelte sich um eine Treidelstation Nach dem Einmarsch des franzosischen Revolutionsheeres 1794 wurde das Erzstift Koln neu organisiert In Folge wurde ab 1800 die Mairie Longerich neugebildet und umfasste neben verschiedenen Orten Dorfern und einzelnen Hofen ausweislich auch das direkt an der Chemin de Mulheim gelegene und auf einer Karte von 1806 als Hausgen bezeichnete Mulheimer Hauschen 7 8 Am 14 November 1813 kam es bei dem Versuch der preussischen Armee die Franzosen aus Riehl zu vertreiben zu einer Auseinandersetzung bei der anlandende preussische Truppen am Mulheimer Hauschen auf franzosische Soldaten trafen die dort stationiert waren und ohne Kampfhandlungen flohen Ein weiteres Aufeinandertreffen an gleicher Stelle wird vom 1 Januar 1814 berichtet 9 10 Mit der Ubernahme des Rheinlandes durch Preussen 1815 wurde die Burgermeisterei Longerich mit ihren sechs Ortsteilen Nippes Merheim Mauenheimscher Hof Weidenpesch Riehl und Mulheimer Hauschen Teil des neugebildeten Landkreises Koln 11 12 Am 9 November 1817 kam es am Mulheimer Hauschen zur Ermordung des Wilhelm Coenen aus Krefeld Die Ermittlungen gegen den Kolner Kaufmann Peter Anton Fonk der dort einen Keller zur Lagerung von Branntwein gemietet hatte 13 und dessen Freispruch 1822 erregten in Folge einiges Aufsehen 14 15 16 Im Topographisch statistisch historischen Lexikon von Deutschland wird fur 1846 fur Mulheimer Hauschen ein Haus mit 15 Bewohnern genannt 17 1886 wurde Riehl mit dem Mulheimer Hauschen von der Gemeinde Longerich abgetrennt und am 1 April 1888 nach Koln eingemeindet 18 Aufgrund seiner exponierten Lage zwischen Fahranleger und Exerzierplatz entwickelte sich das Mulheimer Hauschen mit dem Deutsch Franzosischen Krieg ab 1870 auch aufgrund der zunehmenden Militarbegeisterung der Bevolkerung zu einem beliebten Ausflugslokal 1 4 Der Bau der Schiffsbrucke 1885 sowie des gleichnamigen Bahnhofs 19 nebst Pferdedepot der Kolnischen Strassenbahn Gesellschaft 1889 Elektrifiziert 1902 und heute H Slabystrasse der Linien 13 u 18 forderten diese Entwicklung in den Folgejahren Zudem wurde 1902 nebenan das erste Kolner Freibad Rheinlust geschlossen 1986 eroffnet 20 21 22 Riehl wurde bei Hochwasser regelmassig uberschwemmt und seine Entwicklung war dadurch gehemmt Nach dem Rekordhochwasser vom 1 Januar 1926 mit einem Pegelstand von 10 26 m beschloss der Rat der Stadt Koln eine Uberflutungsflache zu schaffen um Riehl und Mulheim bei Hochwasser zu entlasten Zu diesem Zweck wurde im Zusammenhang mit dem Bau der Mulheimer Brucke entlang des Niederlander Ufers ein Damm errichtet Im Zuge dieser Baumassnahmen wurden zwischen 1927 und 1929 das Freibad verlegt und das Mulheimer Hauschen abgebrochen 23 5 Der letzte bekannte Inhaber war Clemens Glasmacher nbsp Postkarte vom Mulheimer Hauschen nbsp Exerzierplatz Mulheimer Heide mit Mulheimer Hauschen 1899Weblinks BearbeitenGaststatte Restaurant Mulheimer Hauschen Rheinufer Koln Mulheim auf Kulturelles Erbe Koln Karte um 1900Einzelnachweise Bearbeiten a b Riehler Geschichten In Riehler Schaufenster Nr 11 2001 S 6 7 rig koeln PDF Restaurant Mulheimer Hauschen In Bilderbuch Koln Werkladen Conzen Kunst Service archiviert vom Original abgerufen am 27 Oktober 2017 Joachim Brokmeier Die Goldene Ecke von Koln Das Amusierviertel in Riehl Sutton Verlag Erfurt 2009 ISBN 978 3 86680 571 2 S 7ff Stadtplan von J L Algermissen von 1895 zit nach Joachim Brokmeier Die goldene Ecke von Koln das Amusierviertel in Riehl Erfurt 2009 S 8 a b Jurgen Weisser Zwischen Lustgarten und Lunapark der Volksgarten in Nymphenburg 1890 1916 und die Entwicklung der kommerziellen Belustigungsgarten Herbert Utz Verlag 1998 ISBN 978 3 89675 449 3 S 87 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche a b Joachim Brokmeier Koln Riehl Ein Blick in die Geschichte Sutton Verlag 2013 ISBN 978 3 95400 311 2 S 16 ff eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Zur Kolner Stadtgeschichte Teil 2 Nicht mehr online verfugbar In Historisches Archiv der Stadt Koln Archiviert vom Original am 7 November 2017 abgerufen am 4 November 2017 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www archive nrw de Thomas Deres Der Kolner Rat Biographisches Lexikon Band 1 1794 1919 Mitteilungen aus dem Stadtarchiv von Koln Stadt Koln Historisches Archiv 2002 ISBN 978 3 928907 09 5 S 17 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Tranchot Karte von Koln 1807 08 In Archiv fur Stadgeschichte Koln Nippes e V Abgerufen am 29 Oktober 2017 Klaus Malettke Sven Externbrink Jorg Ulbert Formen internationaler Beziehungen in der Fruhen Neuzeit 1 Auflage Duncker amp Humblot 2001 ISBN 978 3 428 10277 8 S 517 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Erlanger Real Zeitung vom 26 November 1813 1814 S 446 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Burgermeisterei Longerich In Historisches Archiv der Stadt Koln Abgerufen am 27 Oktober 2017 Amtsblatt fur den Regierungsbezirk Koln Regierungsbezirk 1840 S Beilage 3 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche A Strauss Oesterreichischer Beobachter 1822 S 625 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche G C E Meyer Peter Anton Fonck Eine getreue und vollstandige Darstellung seines Prozesses G C E Meyer Braunschweig 1823 S 233 eingeschrankte Vorschau 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