www.wikidata.de-de.nina.az
Massa Marittima ist eine Stadt mit 8124 Einwohnern Stand 31 Dezember 2022 in der Toskana in Italien Massa MarittimaMassa Marittima Italien Staat ItalienRegion ToskanaProvinz Grosseto GR Koordinaten 43 3 N 10 54 O 43 05 10 893611111111 380 Koordinaten 43 3 0 N 10 53 37 OHohe 380 m s l m Flache 283 73 km Einwohner 8 124 31 Dez 2022 1 Fraktionen Prata Tatti Niccioleta ValpianaPostleitzahl 58024Vorwahl 0566ISTAT Nummer 053015Bezeichnung der Bewohner MassetaniSchutzpatron Hl Cerbonius 10 Oktober Website Massa MarittimaMassa Marittima Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 2 Geschichte 3 Demografische Entwicklung 4 Sehenswurdigkeiten 4 1 Citta Vecchia 4 2 Citta Nuova 4 3 Borgo 5 Armbrust Wettschiessen 6 Sohne und Tochter der Stadt 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeografie Bearbeiten nbsp Lage von Massa Marittima in der Provinz GrossetoDas mittelalterliche Stadtchen liegt in 380 m Hohe auf einem Hugel uber der Ebene der Maremma in den Colline Metallifere und in der klimatischen Einordnung italienischer Gemeinden in der Zone E 2 129 GG 2 Die Gemeinde liegt etwa 85 km sudwestlich der Regionalhauptstadt Florenz 37 km nordwestlich der Provinzhauptstadt Grosseto und 46 km sudwestlich von Siena Im sudlichen Gemeindegebiet entspringt der Fluss Bruna im westlichen der Fluss Pecora Weitere wichtige Gewasser im Gemeindegebiet sind die Torrenti Carsia 10 von 17 km im Gemeindegebiet Ritorto 16 von 19 km im Gemeindegebiet und Zanca 12 von 15 km im Gemeindegebiet 3 Neben dem Kernort capoluogo gehoren zum Gemeindegebiet die Ortsteile frazioni Ghirlanda 274 m uber dem Meeresspiegel ca 170 Einwohner Niccioleta 460 m ca 250 Einwohner Prata 620 m ca 560 Einwohner Tatti 412 m ca 230 Einwohner und Valpiana 145 m ca 450 Einwohner 4 Nachbargemeinden sind Follonica Gavorrano Monterotondo Marittimo Montieri Roccastrada und Scarlino sowie das zur Provinz Livorno gehorige Suvereto Geschichte BearbeitenDie Gegend um Massa Marittima allerdings nicht nachweislich der Hugel selbst war schon in etruskischer und romischer Zeit besiedelt Bereits in der Antike wurden die Bodenschatze der sich nordlich erstreckenden Hugelkette Colline Metallifere Kupfer Silber Eisenerz abgebaut Der Name geht moglicherweise auf das antike Landgut Massa Veternensis zuruck dessen genaue Lage nicht mehr nachvollziehbar ist Der Beiname Marittima den Massa erst im Mittelalter erhielt bedeutet nicht dass die Stadt an der Kuste gelegen ware sondern kennzeichnet den Ort als zur Maremma gehorig der fruher mit dem Tyrrhenischen Meer verbundenen Sumpflandschaft die in romischer Zeit Maritima Regio hiess Ihre Grundung und ihren Aufstieg verdankt die Stadt der Verlegung des Bischofssitzes von Populonia im 9 Jahrhundert Griechische Piraten hatten Populonia zerstort und der Bischof floh mit den Gebeinen des Heiligen Cerbonius auf diesen Hugel Gegen den Widerstand der Feudalherren vom Geschlecht der Aldobrandeschi und der Bischofe von Roselle Toskana erklarte sich Massa 1225 zur autonomen Republik Ihre Selbstandigkeit konnte die Stadt uber mehr als ein Jahrhundert bewahren Sie lebte hauptsachlich vom Silberbergbau und vom Kupferbergbau und erliess das erste Berggesetzbuch der Welt Wegweisend war auch die Verwendung des Kompasses dessen Einsatz als Orientierungshilfe in den Bergwerken von Massa bereits im 13 und 14 Jahrhundert belegt ist 5 1335 wurde die Stadt durch Siena erobert und teilte fortan das Schicksal dieser Republik 1555 Eroberung durch Florenz 1569 Eingliederung in das Grossherzogtum Toskana das ab 1737 zum Herrschaftsbereich der Habsburger gehorte und 1860 im italienischen Nationalstaat aufging Mit ca 10 000 Einwohnern war Massa Marittima als selbststandiger Stadtstaat ein bedeutendes Wirtschaftszentrum Die von den umliegenden Sumpfen her um sich greifende Malaria dezimierte aber die Bevolkerung bis zum 16 Jahrhundert auf etwa 500 Einwohner Erst das von den habsburgischen Grossherzogen der Toskana im 18 und 19 Jahrhundert initiierte Rekultivierungs und Entwasserungsprogramm der Maremma la bonifica brachte eine Wende Die stillgelegten Bergwerke wurden um 1830 revitalisiert und die Bevolkerungszahlen stiegen wieder Im Jahr 2000 hat Massa Marittima wieder ungefahr die gleiche Einwohnerzahl wie in den Zeiten um 1300 erreicht Bis in die 1970er Jahre war der Bergbau die Haupteinnahmequelle der Stadt Heute sind die unrentabel gewordenen Bergwerke geschlossen ein Stollen wurde 1980 zum Museum umfunktioniert und der Tourismus ist heute der vorrangige Wirtschaftsfaktor Die Stadt ist Mitglied der Cittaslow einer 1999 in Italien gegrundeten Bewegung zur Entschleunigung und Erhohung der Lebensqualitat in Stadten Demografische Entwicklung Bearbeiten nbsp Die Kathedrale San CerboneSehenswurdigkeiten BearbeitenDie Stadt Massa Marittima gliedert sich in drei Stadtteile Die Citta Vecchia historische Altstadt das Borgo ursprunglich das Quartier der Handwerker und die Citta Nuova Neustadt die im Wesentlichen aus den Wohnvierteln der ehemaligen Bergarbeiter besteht Citta Vecchia Bearbeiten nbsp Piazza Garibaldi mit Palazzo Comunale und Palazzo dei Conti di BisernoKernstuck der Unterstadt ist die Piazza Garibaldi mit Dom San Cerbone Palazzo del Podesta 13 Jahrhundert heute Archaologisches Museum Palazzo Comunale um 1250 begonnen mehrfach verandert altester Teil ist der Gefangnisturm Torre del Bargello benachbarte Gebaude wurden spater errichtet und eingebunden Palazzo dei Conti di Biserno bis 17 Jahrhundert Bischofspalast ehe die Bischofe in ein neues Gebaude neben dem Dom einzogen Loggia del Comune aus dem 14 Jahrhundert erneuert und durch ein Obergeschoss erweitert im 19 Jahrhundert Palazzo Bandini Palazzo Pannocchieschi L Albero della Fecondita Baum der Fruchtbarkeit ein Fresko einer alten Brunnenmauer das 1265 entstand 6 Es zeigt 25 Phalli als Baumfruchte uber sich teilweise streitenden teilweise die Geschlechtsteile erntenden Frauen Von diesem zentralen dreiecksformigen Platz geht die Flaniermeile Corso della Liberta mit zahlreichen teilweise stark veranderten mittelalterlichen Adelspalasten heute Geschafte Cafes und Restaurants beherbergend aus In dieser Strasse befindet sich auch das Geburtshaus des Franziskaners Bernhardin von Siena Citta Nuova Bearbeiten nbsp Festung mit Torre del Candeliere und Arco Senese nbsp Blick in die Colline Metallifere hinter San FrancescoNach der Eroberung des Stadtstaates 1335 befestigten die Sienesen Massa Marittima Der schon unter den Massetanern vorhandene massive quadratische Wehrturm Torre del Candeliere wurde dabei mit den neuen Bastionen durch einen 22 m grossen gotischen Bogen den so genannten Arco Senese verbunden Die Festung soweit nicht unter den Habsburgern im 18 19 Jahrhundert abgerissen ist begehbar der Turm kann bestiegen werden und eroffnet eine weite Aussicht uber die Stadt Von der sienesischen Stadtbefestigung stehen im Ubrigen noch drei Tore Im Norden die Porta San Rocco im Suden die Porta al Salnitro sowie im Osten die Porta alle Sicili Weitere Sehenswurdigkeiten der Oberstadt Piazza Matteotti mit ehemaligem Waffenarsenal Palazzetto degli Armi 14 Jh heute ein Museum fur die Geschichte des Bergbaus Olmuhlen Museum Antico Frantoio mit Olivenpresse aus dem 18 Jh Bergwerkmuseum in einem 700 m langen Stollen mit Arbeitsgeraten und Mineraliensammlung Augustinerkirche eine 1273 begonnene Hallenkirche mit polygonaler Apsis nach den Planen von Domenico di Agostino einem Kreuzgang aus dem 15 Jh und Campanile von 1627 angrenzend das nur noch teilweise erhaltene romanische Bethaus San Pietro all Orto mit sienesischen Freskenresten aus dem Leben des Hl Nikolaus von Tolentino Franziskanerkirche ausserhalb der Stadtmauern 13 Jh datierend stark verandertBorgo Bearbeiten nbsp Turmhaus Casa FediBorgo war ursprunglich das Quartier der Handwerker Casa Fedi Turmhaus 14 Jh datierend Casa Billi Turmhaus 13 Jh datierend Palazzina della Zecca Gelande der alten MunzprageanstaltArmbrust Wettschiessen Bearbeiten nbsp Die Pfeile im Ziel werden zum Abschluss des Wettschiessens gezahltZweimal jahrlich am vierten Sonntag im Mai zu Ehren des Hl Bernhardin von Siena sowie am zweiten Sonntag im August an oder nach Maria Himmelfahrt findet das historische Armbrustschiessen Balestro del Girifalco statt Es ist ein Wettstreit der drei historischen Stadtteile Terzieri eine Idee die auch dem Palio di Siena zugrunde liegt in der Ausfuhrung aber nicht vergleichbar ist Eroffnet wird das Fest durch einen Umzug von 150 Personen in historischen Kostumen und einer Demonstration der Fahnenschwinger Sbandonieri Die Kernzeremonie besteht darin dass 24 Armbrustschutzen je 8 aus den Stadtteilen Cittavecchia Cittanuova und Borgo aus einer Distanz von 36 m auf das Herz eines kunstlichen Falken ein Stuck Holz von 12 cm Durchmesser zielen mussen der Falke symbolisiert den Feind Es gewinnt der Stadtteil dessen Schutzen die meisten Treffer bzw besten Annaherungen erzielen Sohne und Tochter der Stadt BearbeitenConstantius Gallus 325 326 354 romischer Kaiser Bernhardin von Siena 1380 1444 Heiliger Umberto Lenzi 1931 2017 Filmregisseur und Autor Luciano Tovoli 1936 KameramannLiteratur BearbeitenEmanuele Repetti MASSA MARITTIMA MASSA DI MAREMMA e talvolta anche MASSA VETERNENSE MASSA METALLIFERA nella Maremma toscana In Dizionario Geografico Fisico Storico della Toscana 1833 1846 Onlineausgabe der Universitat Siena PDF italienisch Pietro Torriti Massa Marittima Firenze 2003 Touring Club Italiano Toscana Mailand 2003 ISBN 88 365 2767 1 S 834 840 Klaus Zimmermanns Toscana Dumont Kunstreisefuhrer 5 Aufl Koln 2004Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Massa Marittima Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Offizielle Website der Stadt Parco nazionale delle Colline Metallifere grossetane Francesco Galgani Geschichte Bergbau Territorium Fotografien Lithografien und Zeichnungen auf massamarittima toscana net abgerufen 19 Juni 2020 Der Phallus Baum von Massa MarittimaEinzelnachweise Bearbeiten Bilancio demografico e popolazione residente per sesso al 31 dicembre 2022 ISTAT Abgerufen am 14 Mai 2023 Bevolkerungsstatistiken des Istituto Nazionale di Statistica Stand 31 Dezember 2022 Webseite der Agenzia nazionale per le nuove tecnologie l energia e lo sviluppo economico sostenibile ENEA abgerufen am 5 Dezember 2013 ital PDF 330 kB Offizielle Webseite des Sistema Informativo Ambientale della Regione Toscana SIRA zu den Flussen in Massa Marittima abgerufen am 5 Dezember 2013 italienisch Offizielle Webseite des ISTAT Istituto Nazionale di Statistica zu den Einwohnerzahlen 2001 in der Provinz Grosseto abgerufen am 5 Dezember 2013 italienisch Karl Heinz Ludwig Volker Schmidtchen Propylaen Technikgeschichte Metalle und Macht 1000 1600 Berlin 1997 S 62 64 ISBN 3 549 05633 8 L Albero della Fecondita torna visibile dopo il restauro Offizielle Webseite der Gemeinde Massa Marittima vom 16 Marz 2012 abgerufen am 23 Mai 2021 italienisch Gemeinden der Provinz Grosseto in der Region Toskana Arcidosso Campagnatico Capalbio Castel del Piano Castell Azzara Castiglione della Pescaia Cinigiano Civitella Paganico Follonica Gavorrano Grosseto Isola del Giglio Magliano in Toscana Manciano Massa Marittima Monte Argentario Monterotondo Marittimo Montieri Orbetello Pitigliano Roccalbegna Roccastrada Santa Fiora Scansano Scarlino Seggiano Semproniano Sorano Normdaten Geografikum GND 4264257 7 lobid OGND AKS LCCN n86067905 VIAF 137289394 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Massa Marittima amp oldid 234559974