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Die Aldobrandeschi waren ein Geschlecht von Feudalherren in der Toskana im fruhen Mittelalter und gehorten zu den altesten urkundlich verfolgbaren italienischen Adelsgeschlechtern Im Konflikt zwischen den Ghibellinen und Guelfen standen sie auf papstlicher Seite Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft und Entwicklung 2 Aldobrandeschi Relikte in der Toskana 2 1 Provinz Grosseto 2 2 Weitere Orte 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseHerkunft und Entwicklung Bearbeiten nbsp Stammsitz der Aldobrandeschi in SovanaNachgewiesen sind die Aldobrandeschi erstmals im 8 Jahrhundert 1 Der Erste Ilprando Sohn von Alperto 2 3 verstorben vor dem 24 Januar 800 stammte aus Lucca Den Vorfahren wird eine langobardische Herkunft zugeschrieben 4 Die fruhen Aldobrandeschi sind Kleriker Bischofe Abte und kaiserliche Vasallen an verschiedenen Orten der Toskana Als machtiger Graf mit umfassendem Feudalbesitz in der Maremma ist erstmals Ildebrando II um 862 in der alten Etrusker Stadt Roselle heute Ortsteil frazione von Grosseto dokumentiert 4 Nachdem die Stammburg 935 von Piraten angegriffen wurde verlegten die Aldobrandeschi ihren Sitz nach Sovana wo sie 940 mit Ildebrando III dokumentiert sind Im Laufe der Jahrhunderte weitete die Familie ihren Einflussbereich weit uber die sudliche Toskana aus und grundete befestigte Landsitze deren Ruinen heute in einigen Gemeinden der Provinzen Grosseto und Siena erhalten sind Mit den Geistlichen der Abtei Sant Antimo und des Klosters San Salvatore di Monte Amiata unterhielten sie enge Beziehungen 1 Unter Ildebrando VII auch Ildebrandino Novello genannt Sohn des Uguccione kam es in den 1160er Jahren zu Bundnissen mit Pisa 5 Per 1221 hatte das Geschlecht der Aldobrandeschi 22 Vasallen unter sich Erstmals geteilt wurde das Einflussgebiet der Familie im Jahr 1216 als die vier mannlichen Kinder des Ildebrandino VIII Sohn des Ildebrando Novello Teile erhielten 6 Dieser war 1208 in Sovana verstorben Die Aufteilung in zwei Familienzweige entstand im Dezember 1274 in Montecucco 3 als der rote Graf Ildebrandino il Rosso die Gebiete um Sovana Linie Soana Pitigliano mit Hauptsitz in Pitigliano und Ildebrandino X die Gebiete um Santa Fiora ubernahmen 7 Zunehmend geriet die nun geteilte Familie im 13 Jahrhundert unter Druck als die Freien Stadtrepubliken Orvieto Pisa und Siena ihre Territorien ausweiteten Nach und nach verloren die Aldobrandeschi nach hartnackigen Kampfen die Kontrolle uber ihre Besitzungen Die erste grosse militarische Niederlage erlebten die Aldobrandeschi 1224 als Siena gewaltsam Grosseto einnahm Grossere Konflikte hatten die Aldobrandeschi unter Guglielmo den Dante in seiner Divina Commedia Purgatorio XI 58 Il Gran Tosco nennt und der bis 1241 unter dem Schutz von Gregor IX stand verstorben im Herbst 1254 8 ab 1241 8 mit Friedrich II bis zu seinem Tod 1250 als die Aldobrandeschi mehrere Gebiete wie Sorano und Semproniano an ihn verloren und erst 1251 durch die Intervention von Orvieto zuruckerhielten 4 Auch Guglielmos Sohn Umberto 1259 in Campagnatico 4 bei Kampfhandlungen gefallen oder nach anderer Version ermordet wird bei Dante erwahnt In dieser Personlichkeit prangert Dante Arroganz und Menschenverachtung aus falsch verstandenem Familienstolz an Purgatorio XI 61 64 Durch die Heirat von Guglielmos Enkelin und Tochter des Rosso Margherita um 1255 um 1313 9 mit dem Grafen Orso Orsini 1293 es handelt sich um ihre dritte von insgesamt funf Ehen erklart es sich dass einige der sudlichen Besitzungen der Aldobrandeschi in das Erbe dieser romischen Grafenfamilie ubergingen beispielsweise Porto Ercole Margaritas zweite ungultige Ehe mit Nello Pannochieschi oder Paganello 10 spielt ubrigens ebenfalls bei Dante eine Rolle und fuhrt in die Geschichte von Gavorrano Mit Margarita ist diese zu literarischer Bekanntheit gelangte Linie Soana Pitigliano der Aldobrandeschi ausgestorben 9 Aldobrandeschi Relikte in der Toskana Bearbeiten nbsp Palazzo der Aldobrandeschi in Grosseto heute Sitz der Provinzverwaltung nbsp Kastell der Aldobrandeschi in Arcidosso nbsp Rocca Silvana Selvena nbsp Kastell der Aldobrandeschi in Scarlino nbsp Kastell der Aldobrandeschi in TalamoneDie Kastelle liegen hoch auf den Hugeln uber den mittelalterlichen borghi Erhalten sind mehr oder weniger Relikte von Wehrmauern Palas und Turmen Provinz Grosseto Bearbeiten Arcidosso Rocca aldobrandesca Kastell im Ortskern Campagnatico Rocca aldobrandesca im Ortskern Castello di Stertignano sudwestlich vom Hauptort gelegen Capalbio Rocca aldobrandesca Kastell im Ortskern Castello di Tricosto heutige Ruine liegt ca 6 km sudostlich vom Hauptort Castell Azzara Rocca aldobrandesca Kastell im Ortskern Rocca Silvana Kastell nahe Selvena Castello di Penna heutige Ruine Castiglione della Pescaia Rocca aldobrandesca im Ortsteil Buriano Grosseto Palazzo Aldobrandeschi Palast im historischen Ortskern heute Sitz der Provinzverwaltung Rocca aldobrandesca heute nicht mehr existentes Kastell nahe dem Cassero del Sale Castel Marino Castello di Montepescali heute Cassero Senese genannt im 9 Jahrhundert entstanden Kastell von Istia d Ombrone im Ortsteil Istia d Ombrone Isola del Giglio Castello di Giglio auch Rocca aldobrandesca und Rocca pisana genannt im Ortsteil Giglio Castello Magliano in Toscana Castello di Magliano Kastell im Ortskern Castello di Montiano Manciano Rocca di Manciano Kastell im Ortskern Castello di Montemerano im Ortsteil Montemerano Rocca aldobrandesca auch Castello Ciacci genannt im Ortsteil Saturnia Roccaccia di Montauto auch Rocca genannt liegt ca 6 km sudostlich vom Hauptort Massa Marittima Castello di Tatti im 13 Jahrhundert im Besitz der Aldobrandeschi Monte Argentario Rocca aldobrandesca Monterotondo Marittimo Castello di Cugnano im Besitz der Aldobrandeschi bis zum Anfang des 13 Jahrhunderts Orbetello Rocca aldobrandesca im Ortsteil Talamone Pitigliano Palazzo Orsini ehemaliger Konvent der im 13 Jahrhundert von den Aldobrandeschi zum Palast umgebaut wurde War Hauptsitz der Familienlinie der Soana unter Ildebrandino il Rosso Roccalbegna Rocca aldobrandesca auch Il Sasso genannt Rocca aldobrandesca auch Rocca al Cane genannt im Ortsteil Cana Roccastrada Kastell im Ortskern Borgo di Sticciano im Ortsteil Sticciano Castello di Lattaia bereits 973 als Besitz der Aldobrandeschi erwahnt Castello di Montemassi im Ortsteil Montemassi Castello di Sassoforte nahe Sassofortino Castello di Torniella im Ortsteil Torniella Santa Fiora Rocca im Ortskern heute Palazzo Sforza Cesarini 1575 entstanden Scarlino Rocca di Scarlino Kastell im Ortskern Semproniano Rocca aldobrandesca Kastell im Ortskern Castello aldobrandesco Kastell im Ortsteil Rocchette di Fazio Sorano Castello di Montebuono heutige Ruine Castello di Montorio im Ortsteil Montorio Castello di Vitozza heutige Ruine Rocca di Castell Ottieri im Ortsteil Castell Ottieri Rocca aldobrandesca di Sovana ehemaliger Hauptsitz der Dinastie im Ort Sovana Weitere Orte Bearbeiten nbsp Rocca Tintinnano Rocca d Orcia Castiglione d Orcia Rocca aldobrandesca im Hauptort und Rocca di Tentennano im gegenuberliegenden Ortsteil Rocca d Orcia Provinz Siena Piancastagnaio Rocca aldobrandesca auch Castello degli Aldobrandeschi genanntes Kastell im Ortskern Provinz Siena Radicofani Rocca Radicofani Kastell oberhalb des Borgo Suvereto Rocca aldobrandesca Kastell im Ortskern Provinz Livorno Literatur BearbeitenSimone M Collavini I conti Aldobrandeschi e la Valdinievole Una nota sulla situazione politica in Tuscia nei primi anni del secolo XI In Signori e feudatari nella Valdinievole dal X al XII secolo Comune di Buggiano Buggiano 1992 S 101 127 PDF 215 7 kB italienisch Reti Medievali Universitat Neapel Federico II Simone M Collavini Honorabilis domus et spetiosissimus comitatus gli Aldobrandeschi da conti a principi territoriali secoli IX XIII Edizioni ETS Pisa 1998 Giuseppe Guerrini Amministrazione Provinciale di Grosseto Torri e Castelli della provincia di Grosseto Nuova Immagine Edizioni Siena 1999 ISBN 88 7145 154 6 Bruno Santi a cura di Guida Storico Artistica alla Maremma Nuova Immagine Edizioni Siena 1995 ISBN 88 7145 093 0 Giorgio Varanini Aldobrandeschi in Enciclopedia Dantesca 1970 Onlineversion Memento vom 27 Februar 2014 im Internet Archive bei TreccaniWeblinks Bearbeiten nbsp Commons House of Aldobrandeschi Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten a b Collavini 1992 Collavini 1998 S 27 29 38 40 a b Giorgio Varanini Aldobrandeschi a b c d Nicoletta Maioli in Bruno Santi Guida Storico Artistica alla Maremma S 313 319 Luciana Marchetti Aldobrandeschi Ildebrandino Ildebrandino Novello In Alberto M Ghisalberti Hrsg Dizionario Biografico degli Italiani DBI Band 2 Albicante Ammannati Istituto della Enciclopedia Italiana Rom 1960 Luciana Marchetti Aldobrandeschi Ildebrandino VIII In Alberto M Ghisalberti Hrsg Dizionario Biografico degli Italiani DBI Band 2 Albicante Ammannati Istituto della Enciclopedia Italiana Rom 1960 Luciana Marchetti Aldobrandeschi Ildebrandino X In Alberto M Ghisalberti Hrsg Dizionario Biografico degli Italiani DBI Band 2 Albicante Ammannati Istituto della Enciclopedia Italiana Rom 1960 a b Luciana Marchetti Aldobrandeschi Guglielmo In Alberto M Ghisalberti Hrsg Dizionario Biografico degli Italiani DBI Band 2 Albicante Ammannati Istituto della Enciclopedia Italiana Rom 1960 a b Luciana Marchetti Aldobrandeschi Margherita In Alberto M Ghisalberti Hrsg Dizionario Biografico degli Italiani DBI Band 2 Albicante Ammannati Istituto della Enciclopedia Italiana Rom 1960 Maria Luisa Ceccarelli Lemut Pannocchieschi Paganello In Raffaele Romanelli Hrsg Dizionario Biografico degli Italiani DBI Band 80 Ottone I Pansa Istituto della Enciclopedia Italiana Rom 2014 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Aldobrandeschi amp oldid 231074492