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Pitigliano ist eine italienische Gemeinde mit 3608 Einwohnern Stand 31 Dezember 2022 im Sudosten der Provinz Grosseto in der Toskana zwischen steil eingeschnittenen Talern gelegen mit einem mittelalterlichen Stadtkern PitiglianoPitigliano Italien Staat ItalienRegion ToskanaProvinz Grosseto GR Koordinaten 42 38 N 11 40 O 42 635555555556 11 674444444444 313 Koordinaten 42 38 8 N 11 40 28 OHohe 313 m s l m Flache 102 9 km Einwohner 3 608 31 Dez 2022 1 Postleitzahl 58017Vorwahl 0564ISTAT Nummer 053019Bezeichnung der Bewohner PitiglianesiSchutzpatron Rochus von Montpellier 16 August Website PitiglianoPanorama von PitiglianoDie Gemeinde ist Mitglied der Vereinigung I borghi piu belli d Italia 2 Die schonsten Orte Italiens Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 2 Geschichte 3 Bevolkerungsentwicklung 4 Sehenswurdigkeiten 5 Personlichkeiten 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeografie BearbeitenDer Tuffstein dieser Gegend ist auf die vulkanische Vergangenheit dieses Teils der Toskana zuruckzufuhren Etwa 20 km von Pitigliano entfernt liegt der Bolsena See eine Caldera von etwa 14 km Durchmesser Sie ist das Ergebnis enormer vulkanischer Explosionen die sich vor etwa 300 000 Jahren ereignet haben Der Monte Amiata ein 1738 m hoher erloschener Vulkan ist von Pitigliano aus zu sehen im Winter ist er ein beliebtes Skigebiet Pitigliano selbst liegt an den Flussen Lente und Meleta Einziger Ortsteil Frazione ist Casone 524 m ca 130 Einwohner 3 Zu den Nachbargemeinden gehoren Farnese VT Ischia di Castro VT Latera VT Manciano Sorano und Valentano VT Geschichte BearbeitenDie Stadt liegt im ursprunglich etruskischen Stammland und ist auf einen ca 300 m hoch gelegenen Tuffsteinfelsen gebaut Der Tuff ist auch das hier ubliche Baumaterial das in Ziegelform aus dem Fels geschnitten wird Pitigliano ist von den tiefen Schluchten der Bache Lente und Meleta umflossen die sich im Lauf der Zeit in das Plateau geschnitten haben Zusatzlich zu den naturlichen Canyons finden sich rund um die Stadt viele sogenannte Vie Cave Wegsysteme der Etrusker die in den Tuffstein gegraben wurden Diese Etruskerstrassen sind zum Teil mit ausgeklugelten Entwasserungssystemen versehen Die erste schriftliche Erwahnung der Stadt stammt aus dem Jahr 1061 Im fruhen 13 Jahrhundert gehorte die Stadt zum Besitz der Aldobrandeschi und wurde zum Hauptort der Umgebung 1293 ging sie dann an die Orsini Anfang des 17 Jahrhunderts an die Medici welche sie 1604 in das Grossherzogtum Toskana eingliederten Im Zuge des Risorgimento im 19 Jahrhundert wurde sie Teil des Konigreichs Italien Die Geschichte der Stadt ist starker als an anderen Orten der Maremma von Juden mitgepragt die im 16 Jahrhundert in Pitigliano Zuflucht vor Verfolgung und Vertreibung fanden Ein Verein kummert sich um das judische Erbe der Stadt so dass die Synagoge und das judische Viertel einer seit 1500 bestehenden sephardischen Gemeinde Klein Jerusalem Piccola Gerusalemme 4 in der Altstadt heute restauriert und wieder zu besichtigen sind Siehe auch Judischer Friedhof Pitigliano Bevolkerungsentwicklung Bearbeiten nbsp Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Cattedrale dei Santi Pietro e PaoloDie Kathedrale Santi Pietro e Paolo geht auf das Mittelalter zuruck Im 16 Jahrhundert und danach wurde sie stark verandert und hat heute eine spatbarocke Fassade Enthalt zwei Werke von Pietro Aldi Der Campanile im Kern ein zum Kirchturm umgebauter mittelalterlicher Geschlechterturm uberragt weithin sichtbar die Stadt Die Kirche San Rocco ist die alteste Kirche der Stadt und wurde schon 1274 urkundlich erwahnt An der ausseren Nordwand befindet sich ein Steinrelief aus dem 12 Jahrhundert Der Palazzo Orsini wurde am einzigen naturlichen Zugang zur Stadt als Verteidigungsanlage errichtet und wurde uber mehrere Jahrhunderte immer wieder erweitert In der Burg befindet sich heute der Bischofssitz ein Museum religioser Kunst sowie das stadtische archaologische Museum Der beeindruckende Aquadukt wurde in der Mitte des 16 Jahrhunderts begonnen aber erst im 17 Jahrhundert unter den Medici vollendet Im Bereich des ehemaligen judischen Viertels sind die Synagoge sowie die Uberreste einer Mikwe einer koscheren Schlachterei und Backerei zu besichtigen Rund um Pitigliano finden sich eine grosse Anzahl von Grabstatten der Etrusker deren bekannteste die Tomba Ildebranda ist Sie ist falschlich benannt nach dem beruhmten Ildebrando von Sovana der im 11 Jahrhundert als Papst Gregor VII in die Kirchengeschichte einging Die Ausgrabungsstatte ist offentlich zuganglich Nahe Pititgliano befinden sich Via Cave Ein weiteres bedeutendes Zeugnis der etruskischen Kultur in der Umgebung der Stadt sind die Reste der Siedlung Poggio Buco zwischen Pitigliano und Manciano wo sich auch ein Museum befindet das sich mit der Geschichte der Gegend befasst nbsp Die Kirche San Rocco nbsp Relief an der Chiesa S Maria e S Rocco nbsp Palazzo Orsini nbsp Exponate im Museo civico archeologico nbsp Aquadukt links im Bild und Synthese von Tuff und Hausern nbsp Gasse in der Altstadt nbsp Klein Jerusalem bei NachtPersonlichkeiten BearbeitenFrancesco Zuccarelli 15 August 1702 in Pitigliano 30 Dezember 1788 in Florenz Maler des Rokoko Johann Karl Mullener 3 Marz 1768 in Lausanne Taufe 23 Mai 1832 in Pitigliano Landschaftsmaler tatig in Seravezza und Florenz 5 Literatur BearbeitenEmanuele Repetti Pitigliano Pitilianum nella Val di Fiora In Dizionario Geografico Fisico Storico della Toscana 1833 1846 Onlineausgabe der Universitat Siena pdf ital Touring Club Italiano Toscana Mailand 2003 ISBN 88 365 2767 1 S 890 ff Weblinks BearbeitenWeitere Inhalte in denSchwesterprojekten der Wikipedia nbsp Commons Medieninhalte Kategorie nbsp Wikivoyage ReisefuhrerComune di Pitigliano Bernd Geisen Klein Jerusalem in der Toskana Pitigliano und seine judische Gemeinde mp3 Audio 7 2 MB 7 49 Minuten In Deutschlandfunk Sendung Tag fur Tag 12 Juli 2021 abgerufen am 12 Juli 2021 Einzelnachweise Bearbeiten Bilancio demografico e popolazione residente per sesso al 31 dicembre 2022 ISTAT Abgerufen am 14 Mai 2023 Bevolkerungsstatistiken des Istituto Nazionale di Statistica Stand 31 Dezember 2022 I borghi piu belli d Italia Borghipiubelliditalia it abgerufen am 6 August 2017 italienisch Offizielle Webseite des ISTAT Istituto Nazionale di Statistica zu den Einwohnerzahlen 2001 in der Provinz Grosseto abgerufen am 30 Oktober 2014 italienisch Wolfgang Geier an Gundolf Keil In Medizinhistorische Mitteilungen Zeitschrift fur Wissenschaftsgeschichte und Fachprosaforschung Band 35 2016 2018 S 301 f Korrespondenz vom 9 November 2015 hier S 302 Johann Karl Mullener In Sikart abgerufen 23 Januar 2016 Gemeinden der Provinz Grosseto in der Region Toskana Arcidosso Campagnatico Capalbio Castel del Piano Castell Azzara Castiglione della Pescaia Cinigiano Civitella Paganico Follonica Gavorrano Grosseto Isola del Giglio Magliano in Toscana Manciano Massa Marittima Monte Argentario Monterotondo Marittimo Montieri Orbetello Pitigliano Roccalbegna Roccastrada Santa Fiora Scansano Scarlino Seggiano Semproniano Sorano Normdaten Geografikum GND 4461398 2 lobid OGND AKS VIAF 237432344 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pitigliano amp oldid 226923809