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Die Triglyphe auch der Triglyph altgriechisch triglyfos Drei Rillen Kerben ist eine Platte am Fries der dorischen Ordnung mit zwei vollen inneren und zwei halben ausseren Rillen ohne diese auch Diglyphe genannt zwischen den Metopen mit denen zusammen sie den Triglyphenfries bilden Triglyphe rot umrahmt uber einer Dorischen SauleDorischer Fries mit Triglyphen am Tempel von SegestaTriglyphen und Metopen vom Tempel C in SelinuntIn der Wissenschaft wurde fruher allgemein die Ansicht vertreten die Triglyphe leite sich von einer geschnitzten Verzierung oder einer speziellen Holzverbindung der quer laufenden Architrave die die Saulen uberspannen mit den langs laufenden Pfetten des Dachstuhls im ursprunglich holzernen Gebalk griechischer Tempel ab 1 Mittlerweile wird auch die Vermutung geaussert dass der Triglyphenfries rein ornamentalen Charakter besessen habe und nicht aus der Holzkonstruktion archaischer Tempel abzuleiten sei 2 Dass der konstruktive Zusammenhang bereits im Spathellenismus nicht mehr unterstellt oder verstanden wurde zeigen Beispiele von Triglyphen die als vortretende Reliefs mit Dreifussen Opferschalen oder Ahnlichem anstelle der Schlitze gearbeitet wurden etwa an den Kleinen Propylaen von Eleusis oder an einem Werkstuck auf Samos 3 Mit dem Aufkommen der steinernen Tempelarchitektur ergab sich ein Problem in den Proportionsregeln der dorischen Ordnung das man dorischer Eckkonflikt nennt Die Triglyphe spielt hierbei eine entscheidende Rolle Da die gleichmassige Rhythmisierung der Gestaltungselemente verlangte dass eine Triglyphe immer uber der Saulenachse der korrespondierenden Saule angebracht werden musste ergab sich an der Ecktriglyphe ein Konflikt Denn die Triglyphen des Steinbaues sind wesentlich schmaler als der ebenfalls mittig uber der Saulenachse liegende Architrav tief ist Um mit der Architravkante an der Ecke bundig abzuschliessen musste die Trigylphe aus der Saulenachse zur Gebaudeecke hinausgeschoben werden was den gleichmassigen Gesamteindruck storte Dieser Konflikt musste im Ubrigen schon in den spaten Holzbauten aufgetreten sein da er sich auch am Heraion in Olympia nachweisen lasst Dessen Holzsaulen wurden erst nach und nach durch Steinsaulen ersetzt sein holzernes Gebalk wies aber bereits den Eckkonflikt auf 4 Der Triglyphenfries ist als Ornament auch im Klassizismus und im Historismus zu finden Seine Vorlaufer konnten im Bereich der vorderasiatischen Architektur zu suchen sein In den Ruinen von Khirbet Qeiyafa wurden zwei tragbare Tempelmodelle gefunden die mit Triglyphen verziert sind Eines ist 20 Zentimeter das andere 35 Zentimeter hoch Sie werden als Modelle des biblischen Jerusalemer Tempels aus der Zeit Davids um 1000 v Chr interpretiert 5 Triglyphenfries Triglyphenfries Detail Triglyphen der Stoa der Akropolis von LindosLiteratur BearbeitenNorbert Weickenmeier Theorienbildung zur Genese des Triglyphon Versuch einer kritischen Bestandsaufnahme Darmstadt 1985 Darmstadt Technische Hochschule Dissertation 1985 Ernst Ludwig Schwandner Der altere Porostempel der Aphaia auf Aegina Denkmaler antiker Architektur Bd 16 de Gruyter Berlin 1985 ISBN 3 11 010279 X S 117 ff Dieter Mertens Der alte Heratempel in Paestum und die archaische Baukunst in Unteritalien Deutsches Archaologisches Institut Abteilung Rom Sonderschriften Bd 9 von Zabern Mainz 1993 ISBN 3 8053 1331 4 S 103 ff Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Triglyphe Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Vitruv Zehn Bucher uber Architektur IV Buch Kap 2 Abs 2 u Kap 3 Abs 1 f So Hermann Kienast Zum dorischen Triglyphenfries In Athenische Mitteilungen Bd 117 ISSN 0342 1325 2002 S 53 68 Hans Lauter Die Architektur des Hellenismus Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1986 ISBN 3 534 09401 8 S 263 Abb 71b Taf 40b Wolfgang Muller Wiener Griechisches Bauwesen in der Antike Beck Munchen 1988 ISBN 3 406 32993 4 S 113 Norbert Jessen Und es hat doch ein Grossreich Davids gegeben Kein Bild kein Schwein WeltN24 GmbH 9 Mai 2012 Abgerufen am 8 November 2015 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Triglyphe amp oldid 227435903