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Als Gruppe 47 werden die Teilnehmer an den deutschsprachigen Schriftstellertreffen bezeichnet zu denen Hans Werner Richter von 1947 bis 1967 einlud Die Treffen dienten der gegenseitigen Kritik der vorgelesenen Texte und der Forderung junger noch unbekannter Autoren Der in demokratischer Abstimmung ermittelte Preis der Gruppe 47 erwies sich fur viele Ausgezeichnete als Beginn ihrer literarischen Karriere Die Gruppe 47 besass keine Organisationsform keine feste Mitgliederliste und kein literarisches Programm wurde aber stark durch Richters Einladungspraxis gepragt In ihrer Anfangszeit bot die Gruppe 47 jungen Schriftstellern eine Plattform zur Erneuerung der deutschen Literatur nach dem Zweiten Weltkrieg Spater avancierte sie zu einer einflussreichen Institution im Kulturbetrieb der Bundesrepublik Deutschland an deren Tagungen bedeutende zeitgenossische Autoren und Literaturkritiker teilnahmen Der kulturelle und politische Einfluss der Gruppe 47 wurde Gegenstand zahlreicher Debatten Auch nach dem Ende ihrer Tagungen 1967 blieben ehemalige Teilnehmer der Gruppe richtungsweisend fur die Entwicklung der deutschsprachigen Literatur Eine Gedenktafel am Haus erinnert an das Treffen Im Haus der Fotografin und Schriftstellerin Ilse Schneider Lengyel am Bannwaldsee bei Fussen traf sich die Gruppe 47 zum ersten Mal Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Vorgeschichte Der Ruf 1 2 Historische Periodisierung 1 3 Entstehung und Organisation 1 4 Die ersten Jahre 1 5 Realismus und Moderne 1 6 Die Gruppe 47 als Institution 1 7 Gruppe Politik und Gesellschaft 1 8 Letzte Treffen 1 9 Nachfolger 2 Literaturpreis 3 Teilnehmer 3 1 Autoren Auswahl 3 2 Kritiker und Gaste Auswahl 4 Wirkung und Debatten 4 1 Erste Wahrnehmung und Kritik 4 2 Kritik an der Gruppenkritik 4 3 Debatten um den offentlichen Einfluss 4 4 Politische Angriffe 4 5 Nachtragliche Aufarbeitungen 5 Tagungen 6 Literatur 7 Filme 8 Weblinks 9 FussnotenGeschichte BearbeitenVorgeschichte Der Ruf Bearbeiten nbsp Hans Werner Richter war der Organisator der Gruppe 47 Im Fruhjahr 1945 entstand im Kriegsgefangenenlager Fort Kearny in Rhode Island als Teil des amerikanischen Reeducation Programms fur die deutschen Kriegsgefangenen die Zeitschrift Der Ruf Zeitung der deutschen Kriegsgefangenen Sie wurde von Curt Vinz herausgegeben zu ihren Mitarbeitern gehorten Alfred Andersch und Hans Werner Richter Nach ihrer Ruckkehr nach Deutschland planten sie in Vinz Verlag eine Nachfolgezeitschrift unter dem Titel Der Ruf unabhangige Blatter der jungen Generation die erstmals am 15 August 1946 erschien Die Zeitschrift druckte auch literarische Texte ab aber die Herausgeber Andersch und Richter verstanden sie vor allem als politisches Organ in dem sie fur ein freies Deutschland als Brucke zwischen Ost und West und eine sozialistische Gesellschaftsform eintraten Dabei ubten sie auch Kritik an der amerikanischen Besatzungsmacht was im April 1947 zum Verbot des Rufs durch die Information Control Division der amerikanischen Besatzungszone fuhrte Erst nach der Absetzung der beiden Herausgeber konnte die Zeitschrift unter Leitung von Erich Kuby und mit veranderter politischer Ausrichtung wieder erscheinen Sie verlor indessen an Bedeutung und wurde schliesslich eingestellt 1 Nach dem Ende der Tatigkeit beim Ruf plante Hans Werner Richter eine Nachfolgezeitschrift die er Der Skorpion betiteln wollte Als eine Art von Redaktionssitzung lud Richter Autoren aus dem Umfeld der geplanten Zeitung am 6 und 7 September 1947 zu einem Treffen am Bannwaldsee bei Fussen ins Haus Ilse Schneider Lengyels ein Dort sollten Manuskripte vorgelesen und gemeinsam diskutiert werden Daneben stand der private und unterhaltende Charakter der Zusammenkunft im Vordergrund Wahrend die Zeitschrift Der Skorpion nie uber ihre Nullnummer herauskam entwickelte sich aus dem Treffen am Bannwaldsee die erste Tagung der Gruppe 47 Im Hinblick auf die Vorgeschichte behauptete Richter spater Der Ursprung der Gruppe 47 ist politisch publizistischer Natur Nicht Literaten schufen sie sondern politisch engagierte Publizisten mit literarischen Ambitionen 2 Historische Periodisierung Bearbeiten Nach Friedhelm Kroll lasst sich die Geschichte der Gruppe 47 in vier Perioden einteilen Konstitutionsperiode 1947 49 Aufstiegsperiode 1950 57 Hochperiode 1958 63 Spat und Zerfallsperiode 1964 67 3 Entstehung und Organisation Bearbeiten nbsp Wolfdietrich Schnurre las den ersten Text auf dem Grundungstreffen der Gruppe 47 Am Treffen beim Bannwaldsee nahmen 16 Personen teil Zum Auftakt las Wolfdietrich Schnurre seine Kurzgeschichte Das Begrabnis Danach ergab sich ungeplant die Form von offener teilweise scharfer spontan geausserter Kritik der anderen Teilnehmer die zum spateren Ritual der Gruppenkritik werden sollte Auch die Form der Lesung bei der sich der vortragende Autor stets auf den freien Stuhl neben Richter setzte scherzhaft elektrischer Stuhl getauft blieb konstant Zur wichtigen Maxime wurde dass der Vortragende sich nicht verteidigen durfte sowie dass die Kritik der konkreten Texte im Mittelpunkt stand Grundsatzdiskussionen literarischer oder politischer Art die die Gruppe hatten spalten konnen unterband Richter konsequent Trotz seiner eigenen Praferenz fur die realistische Trummerliteratur gab es kein literarisches Programm der Gruppe keine gemeinsame Poetologie und nur wenige Grundsatze etwa keine faschistischen oder militaristischen Texte zuzulassen 4 Der Name Gruppe 47 entstand erst im Anschluss an das erste Treffen als Hans Werner Richter plante die Veranstaltung regelmassig zu wiederholen Der Schriftsteller und Kritiker Hans Georg Brenner schlug den Namen in Analogie zur spanischen Generacion del 98 vor Richter der jede Organisationsform der Treffen ablehnte ob Verein Club Verband Akademie stimmte dem Vorschlag zu Gruppe 47 das ist ja vollig unverbindlich und besagt eigentlich gar nichts 5 Erst 1962 zum 15 Jahrestag der Entstehung formulierte Richter ruckblickend die ideellen Ausgangspunkte der Gruppe 47 demokratische Elitenbildung auf dem Gebiet der Literatur und der Publizistik die praktisch angewandte Methode der Demokratie einem Kreis von Individualisten immer wieder zu demonstrieren mit der Hoffnung der Fernwirkung und der vielleicht sehr viel spateren Breiten und Massenwirkung beide Ziele zu erreichen ohne Programm ohne Verein ohne Organisation und ohne irgendeinem kollektiven Denken Vorschub zu leisten 6 Wen er zu den Treffen der Gruppe einlud entschied Richter personlich Es ist mein Freundeskreis jetzt gebe ich einmal im Jahr ein Fest das nennt man die Gruppe 47 Und ich lade alle Leute ein die mir passen die mit mir befreundet sind 7 Damit liess er Einflussnahme von aussen auf die spater kritisierte Einladungspraxis von vornherein gar nicht zu Nach Heinz Ludwig Arnold der mehrfach uber die Gruppe 47 publizierte war die Starke Richters der weder als Schriftsteller noch als Kritiker grossere Bedeutung erlangt habe und bei seinen beiden eigenen Lesungen in der Kritik der Gruppe durchfiel sein Organisationstalent Der Erfolg der Gruppe 47 wurde fur Richter zur Lebensaufgabe 8 Die ersten Jahre Bearbeiten Zwei Monate nach der Auftaktveranstaltung fand das zweite Treffen der Gruppe 47 in Herrlingen bei Ulm statt bei dem sich die Teilnehmerzahl bereits verdoppelt hatte Zu den erstmaligen Teilnehmern gehorte Richters Mitstreiter beim Ruf Alfred Andersch dessen Essay Deutsche Literatur in der Entscheidung fur die Gruppe eine programmatische Bedeutung erhielt Ausgehend von der These echte Kunstlerschaft sei stets identisch mit der Gegnerschaft zum Nationalsozialismus konstatierte Andersch dass die junge Generation vor einer tabula rasa stehe vor der Notwendigkeit in einem originalen Schopfungsakt eine Erneuerung des deutschen geistigen Lebens zu vollbringen 9 Anderschs Zukunftsentwurf blieb fur lange Zeit der einzige Essay der in der Gruppe gelesen wurde nbsp Gunter Eich war in den Anfangsjahren der profilierteste Autor der Gruppe Die Treffen fanden in den Folgejahren zumeist halbjahrlich im Fruhjahr und Herbst an wechselnden Orten statt Auf der siebten Tagung 1950 in Inzigkofen wurde erstmals der Preis der Gruppe 47 ins Leben gerufen der im Unterschied zu den etablierten Literaturpreisen als Forderpreis fur noch unbekannte Autoren gedacht war Franz Joseph Schneider der seit dem Vorjahr der Gruppe angehorte hatte eine Spende von 1000 DM beschafft Nach Abschluss der Lesungen kurten die anwesenden Mitglieder der Gruppe den Preistrager in einer demokratischen Wahl Als Erster wurde der Lyriker Gunter Eich ausgezeichnet Er war mit dem dritten Treffen in Jugenheim zur Gruppe gestossen und galt in den Anfangsjahren als ihr profiliertester Autor 10 In den folgenden Jahren organisierte Richter Preisgelder unterschiedlicher Hohe bei Verlagen und Rundfunkanstalten vergab sie aber nur unregelmassig Ob bei der jeweiligen Tagung ein Preis ausgelobt wurde gab er den Teilnehmern erst zum Abschluss bekannt Durch Empfehlungen Dritter jedoch stets erst mittels personlicher Einladung durch Hans Werner Richter kamen immer neue Autoren zu den Treffen der Gruppe 47 So debutierte im Jahr 1951 bei der Tagung in Bad Durkheim auf Vorschlag Alfred Anderschs Heinrich Boll der zu diesem Zeitpunkt zwar schon zwei Erzahlungen und einen Roman veroffentlicht hatte allerdings ohne dass diese auf breite Resonanz gestossen waren Boll erhielt gleich bei seiner ersten Lesung der Satire Die schwarzen Schafe den Preis der Gruppe 47 ein damals noch umstrittener Wahlerfolg des erstmaligen Teilnehmers 11 Nur acht Monate und 16 Ausgaben uberlebte 1952 die Literaturzeitschrift Die Literatur ein Versuch unter Richters Herausgeberschaft ein Sprachrohr der Gruppe 47 zu etablieren das einige Texte aus dem Kreis der Teilnehmer erstveroffentlichte Rolf Schroers urteilte nach der Einstellung Die Literatur war ein rohes oft wustes Blatt unausgeglichen marktschreierisch und enthalte blasses Zeug mehr als genug schlecht gezielte Angriffe aber man nahm die Zeit wutend ernst 12 Realismus und Moderne Bearbeiten nbsp Paul Celan links hier mit Petre Solomon in Bukarest Fruhjahr 1947 stiess 1952 bei seiner Lesung auf den Widerstand der Realisten Mit steigender Bekanntheit der Gruppe wurden vermehrt Gaste aus dem In und Ausland zu den Tagungen eingeladen Das 10 Treffen fand im Mai 1952 in Niendorf statt massgeblich unterstutzt von Ernst Schnabel dem Intendanten des Hamburger Funkhauses des Nordwestdeutschen Rundfunk NWDR 13 Dort trug Paul Celan neben anderen Gedichten seine noch unbekannte Todesfuge vor und wurde nach Bolls nachtraglicher Einschatzung auf die peinlichste Weise missverstanden 14 Walter Jens erinnerte sich an die Reaktionen Als Celan zum ersten Mal auftrat da sagte man Das kann doch kaum jemand horen er las sehr pathetisch Wir haben daruber gelacht Der liest ja wie Goebbels sagte einer Die Todesfuge war ja ein Reinfall in der Gruppe Das war eine vollig andere Welt da kamen die Neorealisten nicht mit 15 Milo Dor fugte den Ausspruch Richters hinzu Celan habe in einem Singsang vorgelesen wie in einer Synagoge 16 In einem Brief an seine Frau Gisele kommentierte Celan Richter sei ein Initiator eines Realismus der nicht einmal erste Wahl ist und schloss Jene also die die Poesie nicht mogen sie waren in der Mehrzahl lehnten sich auf 17 Trotz solcher Stimmen machte Celan mit dem Auftritt auf sich aufmerksam Noch auf der Tagung erhielt er das Angebot fur einen ersten Gedichtband in einem deutschen Verlag und bei der abschliessenden Wahl zum Preis der Gruppe erreichte er immerhin den dritten Rang An weiteren Treffen der Gruppe 47 nahm er aber trotz wiederholter Einladungen nicht mehr teil 18 Die Tagung in Niendorf fuhrte nach Einschatzung Arnolds zu einem literarischen Paradigmenwechsel in der Gruppe der schlichte Realismus der Trummerliteratur der in den Anfangsjahren bestimmend gewesen war wich allmahlich komplexeren Texten Die literarische Moderne die sich in der ersten Halfte des 20 Jahrhunderts entwickelt hatte ehe sie wahrend der Zeit des Nationalsozialismus verbannt und verbrannt worden war lebte in der Gruppe 47 neu auf Die Entwicklung war insbesondere mit den Namen Ilse Aichinger und Ingeborg Bachmann verknupft die 1952 und 1953 den Preis der Gruppe 47 erhielten 19 Fur den Germanisten Peter Demetz wurde in Niendorf der literarische Realismus vom Surrealismus als einem wirksamen stilistischen Grundprinzip verdrangt 20 Elisabeth Endres sah in ihrer Publikation zur Literatur der Adenauerzeit ab dem Jahr 1952 in den Werken der Gruppenmitglieder nicht mehr das Typische im Mittelpunkt sondern das Singulare Einzelne 21 Joachim Kaiser bestatigte uber das Jahr in dem er selbst zur Gruppe gestossen war Trummerliteratur und Kahlschlag Heftigkeiten kamen 1953 kaum mehr vor 22 Wahrend die jungen Schriftsteller einer moderaten Moderne in den 1950er Jahren das literarische Bild der Gruppe 47 pragten hatte es eine weitergehende experimentelle Literatur schwer sich in der Gruppe zu etablieren An Helmut Heissenbuttels Sprachdemonstrationen entzundete sich im Jubilaumsjahr 1957 auf der Tagung in Niederpocking am Starnberger See ein Konflikt der zu einem ersten Riss in der Gruppe fuhrte Richter beschrieb Das erste Mal zeigen sich zwei Fraktionen die sich in der Beurteilung zeitweise feindlich gegenuberstehen Die Artisten die Astheten die Formalisten auf der einen Seite und auf der anderen die Erzahler die Realisten 23 Die Gruppe drohte sich zu spalten Doch Richter gelang es ganz nach seiner Maxime eine poetologische Grundsatzdebatte und den moglichen Bruch zu verhindern Heissenbuttel wurde zukunftig ein Sonderstatus zuteil Seine Lesungen fanden ausserhalb des Wettbewerbs statt Der 1964 zur Gruppe gekommene Peter Bichsel erinnerte sich Am Schluss las Heissenbuttel zur Unterhaltung der Leute Er hatte eine Alibi Funktion 24 Die Gruppe 47 als Institution Bearbeiten Seit Beginn der 1950er Jahre war die Gruppe immer starker in den offentlichen Fokus geruckt Wahrend zu Beginn die Teilnehmer selbst in Reportagen uber die Treffen berichtet hatten wurden die seit 1956 nur noch jahrlich im Herbst veranstalteten Tagungen abgesehen von einer zusatzlichen Horspiel und Fernsehspieltagung im Fruhjahr 1960 und 1961 inzwischen als offentliche Ereignisse wahrgenommen und von den Medien verbreitet Zu den gruppenfremden Journalisten die von den Tagungen berichteten gehorte 1951 auch Martin Walser Er erhielt eine Einladung in die Gruppe auf seine selbstbewusste Einschatzung hin Aber die Lesungen sind sehr schlecht das taugt alles nichts das kann ich viel besser 25 Tatsachlich wurde 1955 in Berlin seine Erzahlung Templones Ende mit dem Preis der Gruppe pramiert nbsp Gunter Grass wurde durch seine Lesung 1958 offentlich bekannt Zu einem der grossten Erfolge der Gruppe 47 wurde der nachste Preistrager Gunter Grass der 1958 in Grossholzleute im Allgau das erste Kapitel seines noch unveroffentlichten Romans Die Blechtrommel las Die Lesung machte den bis dahin unbekannten Autor schlagartig beruhmt die Verlage wetteiferten um das unfertige Manuskript Richter lobte nach drei Jahren Pause wieder einen Preis der Gruppe aus der Grass zuerkannt wurde Nachdem Grass durch die Gruppe in die Wahrnehmung der Offentlichkeit gelangt war fiel im Gegenzug sein anschliessender literarischer Erfolg auf die Gruppe 47 zuruck deren Einfluss im Literaturbetrieb stieg 26 In der Folge drangten Autoren Kritiker und Verlage in die Gruppe um von ihrem Ruf zu profitieren Der Ablauf der Veranstaltungen wurde professioneller und verlor die kameradschaftliche Atmosphare der fruhen Treffen Die Teilnehmer sah Richter sich in drei Gruppierungen spalten einige wenige junge Autoren die noch lasen die reinen Kritiker die alles besser wissen und eine grosse Gruppe derjenigen die nur noch zuhorten 27 Die fruheren Mitglieder blieben immer ofter den Treffen fern So bekundete Heinrich Boll Tagungen an denen 150 Autoren Kritiker Verleger Filmleute Fernsehen und so weiter teilnehmen bereiten mir eine solche Qual dass ich nur sehr ungern dorthin gehe Die Gruppe 47 ist ein bisschen in Gefahr zur Institution zu werden 26 Auch Alfred Andersch kritisierte die Gruppe wurde zum literarischen Markt 28 Manuskripte wurden gehandelt die Autoren bereiteten sich speziell auf die Gruppenlesungen vor Erfolg oder Misserfolg der Lesung vor der Riege der anwesenden Verlagsvertreter konnte uber ihre literarische Karriere entscheiden Die Kritik an den Texten kam inzwischen nicht mehr von anderen Autoren sondern wurde fast ausschliesslich von der Riege der anwesenden Berufskritiker geubt die in den Vortragssalen zumeist die erste Reihe belegten Walter Hollerer Joachim Kaiser Walter Jens Walter Mannzen Marcel Reich Ranicki und Hans Mayer Letzterer urteilte die Kritik dementierte zur Marktexpertise empfand sich selbst als solche und verhielt sich von nun an marktgerecht 29 Im Jahr 1961 kam es zu internen Debatten um den Fortbestand der Gruppe 47 Die Kritik an der Kritik entzundete sich besonders an der Person Reich Ranickis dessen Scharfe im Urteil gefurchtet war Verschiedene vor allem altere Mitglieder der Gruppe forderten seine Ausladung gegen die sich Richter aber letztendlich aussprach 30 Gruppe Politik und Gesellschaft Bearbeiten Die zunehmende Politisierung der Gesellschaft in den 1960er Jahren strahlte auch auf die Gruppe 47 aus Obwohl Richters Motivation ursprunglich eine gesellschaftspolitische gewesen war blieb die Gruppe 47 uber den Zeitraum ihrer Existenz politisch inhomogen So kam es nie zu einer politischen Resolution im Namen der gesamten Gruppe Es wurden allerdings aus der Gruppe heraus insgesamt elf Resolutionen Einzelner angestossen die immer nur von einer Minderheit der Teilnehmer unterschrieben in der Offentlichkeit aber dennoch oft als Protestnoten der gesamten Gruppe wahrgenommen wurden Sie reichten von Protesten gegen die Niederschlagung des Ungarischen Volksaufstands 1956 Protesten gegen den Vietnamkrieg 1965 bis zu einer Resolution gegen die Springer Presse wahrend der letzten Tagung 1967 31 Mit der wachsenden Offentlichkeitswirkung der Gruppe 47 wurde sie im Inland wie im Ausland verstarkt als Reprasentant der deutschen Literatur wahrgenommen 1964 im schwedischen Sigtuna und 1966 im amerikanischen Princeton trat sie in Auslandstagungen in Erscheinung Diese waren als Veranstaltungen erfolgreich wie etwa der schwedische Schriftsteller Lars Gustafsson notierte Die Gruppe machte den ungeheuer imponierenden Eindruck einer riesigen manchmal nahezu perfekten Kritikmaschinerie 32 Sie fuhrten aber im Inland zu Diskussionen und in der Gruppe selbst zu immer starker aufbrandenden Reformdebatten Richter erkannte einen schleichenden Krebs der da plotzlich die Gruppe befallt 33 nbsp Peter Handke griff die Gruppe 1966 in Princeton an Martin Walsers ironische Entgegnung auf Kritik an der Gruppe wurde 1964 zu einer Bestandsaufnahme Die Gruppe ist in vielen Augen eine herrschsuchtige Clique geworden Und der literarische Jahrmarkt der da einmal im Jahr stattfindet wird beurteilt als eine monopolistische imperialistische Veranstaltung zur Einschuchterung der Kritik der Leser der Offentlichkeit Ich glaube es ist wirklich die hochste Zeit zur Sozialisierung Fangt die Gruppe namlich erst an im Ausland aufzutreten dann ist es ganz unvermeidlich dass etwas Offizielles passiert und noch schlimmere Missverstandnisse entstehen als im Inland 34 In Princeton griff der erstmals eingeladene Peter Handke der zuvor mit seiner Lesung durchgefallen war die Gruppe direkt an Handke verurteilte im Stile seiner Publikumsbeschimpfung Autoren fur die Beschreibungsimpotenz ihrer ganz dummen und lappischen Prosa und Kritiker fur ihr uberkommenes Instrumentarium gleichermassen 35 Als Handke von Hans Mayer Unterstutzung erfuhr kam es zum ersten Mal zu der von Richter stets vermiedenen Grundsatzdiskussion Gunter Grass nannte Handkes Kritik spater einen Blattschuss fur die Gruppe 47 36 In der Folge wandte sich Erich Fried in einem Brief mit Reformvorschlagen an Hans Werner Richter doch dieser nahm die Gruppe 47 noch immer als seine Gruppe wahr und blockte alle Reformbestrebungen ab Ich brauche nur nicht mehr einzuladen dann gibt es die Gruppe 47 nicht mehr 37 Auch die politischen Angriffe auf die Gruppe kamen inzwischen nicht mehr nur aus konservativer Richtung wie dies bereits seit ihren Anfangstagen insbesondere aber seit der Wahlwerbung einiger Autoren fur die SPD der Fall gewesen war Im Mai 1966 startete Klaus Rainer Rohl in der Zeitschrift konkret einen Feldzug von links gegen die Gruppe 47 der in den folgenden Ausgaben mit immer neuen Attacken gegen so Robert Neumann die Attrappe einer engagierten Literatur engagiert fur die Attrappe einer Oppositionspartei 38 fortgesetzt wurde In seiner ebenfalls in konkret abgedruckten Antwort konzedierte Joachim Kaiser im August des Jahres Ich finde die Gruppe sollte sich langsam auflosen weil sie durch viele unvernunftige Angriffe und infolge vieler unvernunftiger tadelnder oder lobender Berichte weil also die Gruppe durch diese halb verschuldeten halb unverschuldeten Neben Effekte ihre Unschuld verloren hat zu einem Politikum geworden ist 39 Letzte Treffen Bearbeiten Zum letzten regularen Treffen kam es 1967 im oberfrankischen Waischenfeld in der Pulvermuhle Die Tagung wurde von Protesten einiger Studenten des Erlanger SDS gestort Sie warfen der Gruppe eine unpolitische Haltung vor und skandierten Parolen wie Die Gruppe 47 ist ein Papiertiger und hohnische Rufe Dichter Dichter 40 Die Reaktionen der Gruppenmitglieder fielen unterschiedlich aus Wahrend manche verargert auf die Storung reagierten suchten andere den Dialog mit den Studenten Innerhalb der Gruppe brachen ideologische Differenzen auf insbesondere zwischen den beiden Protagonisten Gunter Grass und Reinhard Lettau 41 Der damalige Teilnehmer Yaak Karsunke erinnerte sich er sei sehr erschrocken gewesen mit welcher Aggressivitat ein grosser Teil der Gruppenmitglieder auf diesen harmlosen Studenten Ulk reagiert habe und er zog das Fazit In gewisser Weise ist diese Gruppe 47 oder der Traum den Hans Werner Richter davon hatte tatsachlich in der Pulvermuhle zerbrochen weil plotzlich die Aussenwelt eindrang Fur meine Begriffe ist sie aber nicht am Eindringen der Aussenwelt zerbrochen sondern an der Unfahigkeit der Gruppe darauf angemessen zu reagieren 42 nbsp Das geplante Auflosungstreffen auf Schloss Dobris konnte erst 1990 nachgeholt werden Hans Werner Richter plante noch ein abschliessendes Treffen 1968 auf Schloss Dobris bei Prag auf dem er die Gruppe auflosen und sich selbst wieder in den politischen Journalismus eines neu aufgelegten Rufs zuruckziehen wollte Doch zu beidem kam es nicht Die Niederschlagung des Prager Fruhlings durch den Einmarsch der Truppen des Warschauer Pakts verhinderte die Auflosungstagung Die Gruppe 47 die laut Richter nie wirklich gegrundet wurde loste sich somit auch nie offiziell auf Wie gegenuber Erich Fried angekundigt lud Richter einfach nicht mehr ein In der Folge kam es zu einigen kleineren Treffen ehemaliger Mitglieder so 1972 in Berlin zum 25 jahrigen und 1977 in Saulgau zum 30 jahrigen Jubilaum Auf Einladung Vaclav Havels holte Richter im Mai 1990 unter geanderten politischen Rahmenbedingungen auch noch das ausgefallene Treffen in Schloss Dobris nach das zu einer Begegnung der ehemaligen Gruppenmitglieder mit tschechischen Autoren wurde Joachim Kaiser zog das Fazit Zum Ende der Gruppe 47 fuhrte hauptsachlich der Umstand dass sie zu alt wurde So kam einiges zusammen Uberalterung der Gruppe heftige Politisierung ihrer Mitglieder und der Umstand dass die Gruppe nicht mehr das gewesen ist was sie am Anfang war namlich eine Art Avantgarde 37 Zur Erinnerung an das letzte regulare Treffen fand Mitte Oktober 2017 ein Literaturfestival in Waischenfeld statt 43 Nachfolger Bearbeiten Im Stil der Lesungen der Gruppe 47 und der Ad hoc Urteile durch Kritiker regten der Journalist und Buchautor Humbert Fink sowie der damalige Intendant des ORF Landesstudios in Karnten Ernst Willner den Literaturwettbewerb um den Ingeborg Bachmann Preis an der seit 1977 alljahrlich in Klagenfurt abgehalten wird und anfangs unter der Agide von Marcel Reich Ranicki stand 44 Mit dem Lubecker Literaturtreffen grundete Gunter Grass im Dezember 2005 einen neuen literarischen Zirkel Zum ersten Treffen im Gunter Grass Haus waren Thomas Brussig Michael Kumpfmuller Katja Lange Muller Benjamin Lebert Eva Menasse Matthias Politycki Tilman Spengler und Burkhard Spinnen eingeladen In Anlehnung an die Gruppe 47 wurde die Vereinigung auch Lubeck 05 tituliert Grass distanzierte sich allerdings von einer Wiederbelebung der Gruppe 47 im alten Stil Das lasst sich nicht fortsetzen Es gibt unter uns allen keinen Hans Werner Richter Es gibt heute auch keine vergleichbare Situation wie sie in den 40er und 50er Jahren in Deutschland herrschte 45 Literaturpreis BearbeitenDer Preis der Gruppe 47 wurde ab 1950 als Forderpreis an noch weitgehend unbekannte Autoren vergeben Das Preisgeld fur die ersten beiden Vergaben jeweils 1000 DM war eine Stiftung der amerikanischen Werbefirma Coward McCann Company die Franz Joseph Schneider zu dieser Schenkung uberzeugt hatte spater wurde der Preis organisiert durch Hans Werner Richter von verschiedenen Verlagen und Rundfunkanstalten gestiftet Je 2000 DM fur Aichinger und Bachmann je 1000 DM fur Morrien und Walser 5000 DM fur Grass 7000 DM fur Bobrowski fur Bichsel und Becker je 6000 DM wobei zu diesem letzten Preis jeweils 2500 DM von Grass und Boll beigesteuert wurden Alle Preistrager im Uberblick 1950 Gunter Eich fur Gedichte uberwiegend publiziert in Botschaften des Regens 1951 Heinrich Boll fur die Satire Die schwarzen Schafe 1952 Ilse Aichinger fur die Erzahlung Spiegelgeschichte 1953 Ingeborg Bachmann fur vier Gedichte aus Die gestundete Zeit 1954 Adriaan Morrien fur die Satire Zu grosse Gastlichkeit verjagt die Gaste 1955 Martin Walser fur die Erzahlung Templones Ende 1958 Gunter Grass fur das erste Kapitel aus Die Blechtrommel 1962 Johannes Bobrowski fur Gedichte aus Sarmatische Zeit 1965 Peter Bichsel fur eine Lesung aus dem Roman Die Jahreszeiten 1967 Jurgen Becker fur eine Lesung aus RanderTeilnehmer Bearbeiten Hauptartikel Liste der Teilnehmer der Gruppe 47 Auf den Treffen der Gruppe 47 haben mehr als 200 Autoren gelesen Daruber hinaus nahmen an den Tagungen zahlreiche Kritiker und Gaste teil Die beiden folgenden Listen bilden eine Auswahl der Teilnehmer In Klammern ist wo bekannt das erste Jahr der Teilnahme an einem Treffen der Gruppe angegeben 46 Fur die vollstandige Auflistung aller Autoren siehe die Liste der Teilnehmer der Gruppe 47 Autoren Auswahl Bearbeiten Ilse Aichinger 1951 Carl Amery 1955 Alfred Andersch 1947 Ernst Augustin 1966 Ingrid Bacher 1958 Ingeborg Bachmann 1952 Wolfgang Bachler 1947 Reinhard Baumgart 1962 Konrad Bayer 1963 Jurgen Becker 1960 Peter Bichsel 1964 Horst Bienek 1967 Johannes Bobrowski 1960 Heinrich Boll 1951 Nicolas Born 1964 Hans Georg Brenner 1949 Hans Christoph Buch 1963 Paul Celan 1952 Louis Clappier 1949 Heinz von Cramer 1961 Friedrich Christian Delius 1964 Milo Dor 1951 Tankred Dorst 1967 Gunter Eich 1948 Armin Eichholz 1948 Herbert Eisenreich 1953 Gisela Elsner 1958 Hans Magnus Enzensberger 1955 Peter Faecke 1965 Christian Ferber 1951 Hubert Fichte 1963 Erich Fried 1963 Heinz Friedrich 1947 Barbara Frischmuth 1967 Gerd Fuchs 1965 Gunter Grass 1955 Peter Handke 1966 Peter Hartling 1965 Rolf Haufs 1962 Helmut Heissenbuttel 1955 Georg Hensel 1948 Gunter Herburger 1964 Richard Hey 1955 Wolfgang Hildesheimer 1951 Walter Hilsbecher 1947 Walter Hollerer 1954 Jurgen von Hollander 1948 Walter Jens 1950 Bernd Jentzsch 1965 Uwe Johnson 1960 Alexander Kluge 1962 Walter Kolbenhoff 1947 Barbara Konig 1950 Michael Kruger 1967 Gunter Kunert 1965 Gregor Laschen 1967 Siegfried Lenz 1952 Reinhard Lettau 1962 Jakov Lind 1962 Karl Mickel 1965 Horst Monnich 1950 Adriaan Morrien 1950 Hans Josef Mundt 1948 Tadeusz Nowakowski 1959 Hermann Peter Piwitt 1962 Elisabeth Plessen 1967 Renate Rasp 1967 Ruth Rehmann 1958 Christa Reinig 1964 Hans Werner Richter 1947 Klaus Roehler 1955 Peter Ruhmkorf 1960 Paul Schalluck 1954 Ernst Schnabel 1951 Franz Joseph Schneider 1949 Rolf Schneider 1965 Ilse Schneider Lengyel 1947 Wolfdietrich Schnurre 1947 Rolf Schroers 1951 Hans Jurgen Soehring 1948 Nicolaus Sombart 1947 Vagelis Tsakiridis 1967 Guntram Vesper 1967 Martin Walser 1953 Peter Weiss 1962 Dieter Wellershoff 1963 Wolfgang Weyrauch 1951 Gabriele Wohmann 1960 Ror Wolf 1962 Kritiker und Gaste Auswahl Bearbeiten Walter Maria Guggenheimer 1947 Joachim Kaiser 1953 Hellmuth Karasek 1965 Walter Mannzen 1947 Hans Mayer 1959 Fritz J Raddatz 1955 Marcel Reich Ranicki 1958 Klaus Wagenbach 1959 Roland H Wiegenstein 1958 Andrzej Wirth 1960 Wirkung und Debatten Bearbeiten nbsp Martin Walser Gunter Grass und Joachim Kaiser im Gesprach mit Wolfgang Herles 60 Jahre nach Grundung der Gruppe 47Aus Sicht Heinz Ludwig Arnolds hat die Gruppe 47 in der deutschen Literatur der zweiten Halfte des 20 Jahrhunderts eine deutliche Spur markiert die Literaturkritiker der Gruppe bestimmten die literarischen Debatten der Republik entscheidend mit und um ihre Autoren wurden die spektakularsten Schlachten im deutschen Feuilleton und Literaturbetrieb geschlagen 47 Hans Magnus Enzensberger bezeichnete die Gruppe 47 als literarische Vereinigung die in der Literaturgeschichte unseres Landes ohne Vorbild war 48 Klaus Briegleb nannte sie eine politische Legende in der deutschsprachigen Gegenwartskultur 48 Alexander Kluge fuhrte aus In ihrer Glanzzeit fuhrte die Gruppe 47 die wesentlichen literarischen Begabungen der Republik zusammen und beeinflusste sie eine gemeinsame Haltung zu gesellschaftlichen Kernfragen einzunehmen 49 Die Gruppe 47 wurde oftmals mythifiziert und mit zahlreichen Stereotypen belegt Hans Werner Richter sah sie als Freundeskreis Heinrich Boll als mobile Akademie Gunter Grass als eine Art literarische Ersatzhauptstadt Hermann Kesten als autoritare n Autorenverband auf postalischer Grundlage und Enzensberger schlicht als Clique Je nach Standpunkt wurde sie als Literaturmafia literarische Probebuhne deutsches Wunder Stosstrupp ambulantes Romanisches Cafe oder Agentur der Autorenvermarktung wahrgenommen 50 Erste Wahrnehmung und Kritik Bearbeiten In den Grundungstagen der Gruppe 47 mokierte sich die Presse nach Nicolaus Sombarts Worten weidlich uber das Fahnlein der Unbekannten 51 Zwar prophezeite der Kritiker Gunter Groll 1948 die Gruppe werde aus den offentlichen und privaten Diskussionen um die junge Gegenwartsliteratur nicht mehr wegzudenken sein 52 Doch fiel im Folgejahr Konrad Stemmers Urteil uber die Autoren in der Neuen Zeitung noch negativ aus Wird sich einer zur tragenden Saule eines Verlags auswachsen Aus der Gruppe 47 wird er wohl kaum stammen Was dieser Kombination von Anfang an fehlte war die 11 dahinter Auf das in den Anfangstagen gangige Wortspiel mit dem Kolnisch Wasser 4711 entgegnete Armin Eichholz ein Autor der Gruppe dass das Fluidum der Gruppe 47 eher etwas herb in die Nase steigt und von den Liebhabern feinen Parfums verstandlicherweise nicht gern gerochen wird 53 Einer der ersten prominenten Kritiker der Gruppe 47 war Friedrich Sieburg Unter der Uberschrift Kriechende Literatur polemisierte er 1952 gegen die Absage an das Asthetentum der zeitgenossischen Literatur die er als Untertanenliteratur bezeichnete Sie sei aus den zeitgemassen Klischees gemacht mit denen der Dilettantismus jeden kunstlerischen Einwand niederschlagt Die Autoren seien alles ganz brave Leute die nur darauf bedacht sind auf der richtigen Seite zu stehen und zu etwas zu gehoren Die Schriftsteller unseres Landes organisieren sich fleissig und gaben sich Geschaftsfuhrer die daruber zu wachen haben dass niemand gegen das soziale Gewissen verstosst oder sich zeitfeindlich zeigt 54 Der Fall Sieburg wie er in Richters Zeitschrift Literatur betitelt wurde gab der Gruppe 47 Gelegenheit sich im Gegenzug offentlich zu positionieren So verteidigte Alfred Andersch in seiner Antwort die Gruppenbildung und polemisierte Lasst sie doch ruhig unter sich die alten Nazis und die sandkuchenmurben Esoteriker Lasst die bosen alten Herren ruhig europaische Geistigkeit spielen Ihr werdet sie darin niemals erreichen denn wo der europaische Geist wirklich steht das bestimmen nicht sie 55 Kritik an der Gruppenkritik Bearbeiten nbsp Fur Thomas Mann war die Gruppe 47 eine pobelhafte Rasselbande Obwohl der Einfluss der Gruppe 47 auch durch die gegen sie gerichtete Kritik in den 1950er Jahren wuchs hielten sich einige zeitgenossische Autoren ausdrucklich von ihr fern zumeist mit dem Verweis auf die Praxis der Gruppenkritik So bekundete Arno Schmidt 1953 auf eine Einladung Ich nahre mich lieber still und redlich vom Ubersetzen als von literarischer 175erei 56 Thomas Mann schimpfte ein Jahr spater Das Benehmen der 47er bei ihrer Vorlesung ist naturlich pobelhaft bis zur Unglaubwurdigkeit nur bei dieser Rasselbande moglich 57 Eine Anspielung auf die Hitlerjugend HJ formulierte 1964 Hans Habe Fur einen Teil der Gruppe 47 ist der Verein eine Art HJ eine literarische Halbstarken Jugend in deren Turnsaalgarderoben man die eigenen Minderwertigkeitsgefuhle abzulegen und die Uniform des Selbstbewusstseins anzulegen vermag 34 Elfriede Jelinek nannte die Gruppe 47 noch 1997 eine Sadistenvereinigung an der ich nicht mal unter Todesdrohung teilgenommen hatte 58 Der Literaturkritiker Gunter Blocker verglich 1962 die unmenschliche Atmosphare dieser Lesungen mit anschliessendem kritischen Gemetzel mit Mannbarkeitsriten gewisser primitiver Volkerstamme und richtete den Blick in eine literarische Vergangenheit Der Gedanke dass Musil Kafka Ricarda Huch Benn auf den beruchtigten elektrischen Stuhl der Gruppe 47 geklettert waren um sich einer buntgescheckten Schar von konkurrierenden Talenten zur Beurteilung zu stellen von Stegreif Rezensenten die ihrem Publikum eine Schau schuldig zu sein glauben oder schlicht von Leuten die hier eine Chance sehen ohne Risiko mitzureden dieser Gedanke kommt mir wie ein schlechter Scherz vor 59 Marcel Reich Ranicki verteidigte sich und seine Kritikerkollegen mit der Entgegnung warum sich so viele langst anerkannte Schriftsteller der Kritik eines so gelinde gesagt inkompetenten und unseriosen Gremiums aussetzen wurden wenn Blockers Anschuldigungen zutrafen Er verwies auf Enzensbergers Diktum nach dem die Gruppe 47 ihre vornehmste Aufgabe nicht in der Forderung sondern in der Verhinderung literarischen Unfugs sehe 60 Reich Ranicki stimmte zu die Kritik der Gruppe 47 habe dem Publikum viele schlechte Novellen Romane Gedichte Dramen erspart 61 Debatten um den offentlichen Einfluss Bearbeiten Spatere Kritik richtete sich oft gegen das Establishment der Gruppe und den von ihr ausgeubten Einfluss auf die Offentlichkeit Schon 1958 konstatierte Joachim Kaiser dass die Gruppe fur bedroht und sinnlos gehalten wird seit sie existiert also seit elf Jahren Seit elf Jahren gilt die Gruppe namlich vor allem bei denen die nicht zu ihr gehoren als ein Klungel 62 Sechs Jahre spater formulierte auch Hans Habe diesen Vorwurf Seit Jahr und Tag wird auf den Tagungen der Gruppe 47 bestimmt was in der deutschen Literatur gut und schlecht was lesenswert oder verwerflich ist Ich bin gegen die Gruppe 47 weil ich gegen den Meinungsterror bin Diktatur wird von der Gruppe 47 ausgeubt uber der Gruppe 47 schwebt nur wie mir scheinen will das nicht unbedingt literarische Symbol der DM Die Satelliteraten der Gruppe die uberall in der grossen deutschen Presse fuhrende Stellungen einnehmen gestatten es der Kritik kaum und dem Publikum uberhaupt nicht sich ein eigenes Urteil zu bilden 34 nbsp Heinrich Boll nannte die Gruppe 47 politisch hilflos und ungefahrlich Fur Rolf Schroers war die Gruppe im Jahr 1965 offentlich und nicht nur im literarischen Bereich hochst wirksam aber auf eine geisterhafte Weise die man nicht haftbar machen kann Sie sei eine offentliche Macht die sich nicht uber literarische Inhalte und Formen sondern politisch eingefarbte Arrangements definiere Hinter dem Plakat Gruppe 47 verschwanden alle literarischen Kontroversen und Unterschiede der deutschen Nachkriegsliteratur Eine Differenzierung und damit literarische Gruppenbildung werde verhindert gerade die Gruppe 47 als Gruppe lahmt diesen Prozess und lasst ihn nicht aus sich heraus 63 Heinrich Boll widersprach Schroers aus seiner Uberzeugung heraus die Gruppe 47 sei so vielfaltig dass ihr Pluralismus in Promiskuitat umschlage Nicht einmal zu einem Minimum an Gruppensolidaritat sei sie fahig und in ihrer Einflussnahme ganz und gar ungefahrlich Die Gruppe gehort zu diesem Staat sie passt zu ihm sie ist politisch so hilflos wie er Sie sei lediglich in der Gefahr eine Institution zu werden und eine Funktion zu ubernehmen also zu funktionieren in einer bundesrepublikanischen Gesellschaft die nicht die geringste Angst vor ihr zu haben brauche 64 Hermann Kesten ausserte sich unentschieden Die deutsche Literatur nach 1945 sahe nicht anders aus wenn es die Gruppe 47 nie gegeben hatte Der literarische Nutzen und der Schaden den sie gestiftet hat gleichen sich aus Die kulturpolitische Situation in der Bundesrepublik ware 1963 armer wenn es die Gruppe 47 nicht gabe 65 Dagegen hatte fur Peter O Chotjewitz die Gruppe 47 den Literaturbetrieb zusatzlich vergiftet Und er urteilte nach ihrem Ende Ich wurde sagen man atmet freier seit es sie nicht mehr gibt 66 Der Einfluss der Gruppe hielt allerdings auch nach ihrer letzten Tagung 1967 weiter an Ihre Literaturkritiker hatten in offentlichkeitswirksamen Feuilletons leitende Positionen inne und aus der Gruppe hervorgegangene Autoren pragten die Wahrnehmung der deutschen Literatur was sich auch in der Verleihung des Literaturnobelpreises an Heinrich Boll 1972 und Gunter Grass 1999 niederschlug Auch der Gruppenkritiker Peter Handke wurde 2019 mit dem Nobelpreis ausgezeichnet Am 2 Oktober 1990 dem Vortag der Deutschen Wiedervereinigung urteilte die Frankfurter Allgemeine Zeitung unter einem Foto der Gruppe 47 Bis zuletzt und ungeachtet aller Veranderungen wurzelte die Identitat des Landes in den Texten des Jahres 1960 67 Politische Angriffe Bearbeiten In ihren ersten Jahren erfolgten politisch motivierte Angriffe auf die Gruppe 47 zumeist durch konservative Kritiker spater auch durch Politiker aus den Unionsparteien So nannte der CDU Politiker Josef Hermann Dufhues im Januar 1963 die Gruppe eine geheime Reichsschrifttumskammer deren Einfluss nicht nur im kulturellen sondern auch im politischen Bereich ihm eine geheime Sorge verursache 68 Dreizehn Schriftsteller aus dem Umfeld der Gruppe 47 reichten Klage gegen diesen Ausspruch ein Die beiden Parteien schlossen einen Vergleich in dem sich Dufhues von seiner Ausserung distanzierte Trotzdem urteilte Dieter E Zimmer Auf solche Art wurde die Damonisierung der Gruppe betrieben Nicht sie spielte sich hoch das besorgten ihre Feinde 69 Im Zuge des Wahlkampfs zur Bundestagswahl 1965 eskalierte die Auseinandersetzung zwischen einigen SPD nahen Intellektuellen aus dem Umfeld der Gruppe 47 und Bundeskanzler Ludwig Erhard Wahrend Hans Werner Richter Gunter Grass und Klaus Wagenbach ein Wahlkontor deutscher Schriftsteller zur Unterstutzung Willy Brandts formten 70 wandte sich Erhard gegen Entartungserscheinungen die er in der modernen Literatur wahrnahm Er beklagte die Mode dass Dichter unter die Sozialpolitiker und Sozialkritiker gingen in deren Funktion sie fur ihn Banausen und Nichtskonner waren und griff namentlich Rolf Hochhuth an Da hort der Dichter auf da fangt der ganz kleine Pinscher an Richter und andere Schriftsteller reagierten mit Emporung Martin Walser ironisch Da hort der Kanzler auf da fangt der Erhard an 71 nbsp Ulrike Meinhof griff die Gruppe 47 aus einer linken Position an Mit dem Wandel des politischen Klimas in den 1960er Jahren und der zunehmenden Etablierung der Gruppe veranderte sich auch die Richtung der Kritik Ab Mai 1966 wandten sich in der Zeitschrift konkret politisch links orientierte Kritiker gegen die Gruppe 47 In folgenden Ausgaben warf Hans Erich Nossack der Gruppe literarische Prostitution vor und kritisierte e ine synthetische Literatur die ihre Produkte allein nach technischer Perfektion bewertet und jedes politische gesellschaftliche und menschliche Engagement als unkunstlerisch verwirft 72 Robert Neumann sprach von einer um ihre fruhere Potenz kastrierte Gruppe die einem Consensus des Klungels gehorche und griff namentlich Hans Werner Richter an bei dem es zu keinem kraftgenialischen Furz reiche Neumann schloss sich dem ein Jahr zuvor verstorbenen Walter Widmer an nach dem die Gruppe 47 sich selbst verraten hat als sie Literaturborse wurde und endete mit der Forderung diese Berliner Spezis gehoren abserviert 73 Wahrend Martin Walser die Gruppenschmahung ironisch als Mund zu Mund Beatmung fur eine bereits siechende Gruppe 47 begriff 74 verteidigte Walter Hollerer die Vereinigung ernsthaft und argumentativ gegen die Angriffe erkannte aber selbst Gruppenangriff Gruppenverteidigung ein im Grunde sinnloses Geschaft gegenuber zwei Autoren Nossack und Neumann die was die Politik anbetrifft in keinem die Angegriffenen entgegengesetzten Lager stehen diese Notwendigkeit ist nicht nur absurd sie ist traurig 75 In einem im Oktober 1967 verfassten Leitartikel trennte Ulrike Meinhof die politischen Lager allerdings deutlich Im Unterschied zu einer neuen Generation von Schriftstellern die sich als radikal links begriffen sei die Gruppe 47 nie linker als die SPD gewesen und stelle sich als Sozialdemokratie unter der Literatur und den deutschen Schriftstellern dar 76 Nachtragliche Aufarbeitungen Bearbeiten Mit der faktischen Auflosung der Gruppe 47 entfiel der Grund fur die offentlichen Debatten um Macht und Einfluss der Gruppe In der Nachbetrachtung ruckten die Entwicklung der Gruppe und ihre inhaltlichen Pramissen in den Vordergrund So wurde verstarkt die mangelnde literarische Aufarbeitung der Zeit des Nationalsozialismus und des Holocausts thematisiert Bereits in seinem Vorwort eines Almanachs zum 15 jahrigen Jubilaum der Gruppe 47 urteilte Fritz J Raddatz In dem ganzen Band kommen die Worte Hitler KZ Atombombe SS Nazi Sibirien nicht vor kommen die Themen nicht vor Ein erschreckendes Phanomen gelinde gesagt Die wichtigsten Autoren Nachkriegsdeutschlands haben sich allenfalls mit dem Alp der Knobelbecher und Spiesse beschaftigt die Sale voller Haar und Zahne in Auschwitz wurden nicht zu Gedicht und Prosa 77 Auch Zweifel an der personlichen Rolle einiger profilierter Vertreter der Gruppe 47 wahrend des Dritten Reichs wurden nach ihrem Ende laut Gunter Eich hatte ein Horspiel zur Unterstutzung der nationalsozialistischen Anti England Kampagne geschrieben Alfred Andersch die Trennung von seiner judischen Frau vor der Reichsschrifttumskammer hervorgehoben 78 Gunter Grass hatte seine Mitgliedschaft in der Waffen SS verschwiegen nbsp Marcel Reich Ranicki erlebte nach eigener Aussage keinen Antisemitismus in der Gruppe 47 In ihrer Entstehungszeit war es zu Spannungen zwischen der Gruppe 47 die sich als junge Generation zur Stunde Null verstand und den zuruckgekehrten deutschen Emigranten gekommen 79 So hatte Hans Werner Richter Albert Vigoleis Thelen fur sein Emigrantendeutsch kritisiert 80 Ebenso wie Andersch hatte Richter den aus Deutschland Geflohenen Versagen vor den Nationalsozialisten vorgeworfen 81 Aufgrund solcher Vorbehalte gegenuber den oft judischen Emigranten sah Klaus Briegleb eine Form von Antisemitismus in der Gruppe 47 vorherrschen der sich auch in den Reaktionen auf die Lesung Paul Celans oder dem Umgang mit judischen Gruppenmitgliedern gezeigt hatte 82 Marcel Reich Ranicki widersprach dieser Anschuldigung Ich habe wahrend der Tagungen nicht die geringsten antisemitischen Ausserungen wahrgenommen Es haben in diesen Jahren nicht wenige Autoren judischer Herkunft an der Gruppe 47 teilgenommen Ich kann mich nicht erinnern dass sich einer dieser Kollegen uber Antisemitisches auf den Tagungen der Gruppe 47 je beklagt hatte 83 50 Jahre nach ihrer Grundung stellten Joachim Leser und Georg Guntermann im Jahr 1997 die Frage Brauchen wir eine neue Gruppe 47 84 Die Antworten der befragten zeitgenossischen Schriftsteller waren uberwiegend ablehnend Neben der historischen Sonderstellung der Gruppe 47 nach dem Zweiten Weltkrieg wurden zwei grundsatzliche Unterschiede betont die zeitgenossische Literatur entstehe solitar und nicht kollektiv ihre Rezeption sei nicht mehr standardisierbar sondern erfolge vielfaltig und ohne einheitliche Orientierung Das ehemalige Gruppenmitglied Friedrich Christian Delius konstatierte dass inzwischen der literarische Betrieb wie die Gesellschaft egoistischer strukturiert ist als fruher 85 Ulrich Peltzer zog das Fazit Der nostalgische Glanz der die Gruppe 47 umstrahlt hangt sicher zusammen mit dem Verlust an literarischem Einfluss auf kulturellem Gebiet verbunden mit okonomischer Macht den ihre Protagonisten seit 68 erfahren haben 66 Tagungen BearbeitenJahr Datum Ort1947 6 7 September Haus von Ilse Schneider Lengyel am Bannwaldsee bei Fussen im Allgau Schwaben8 9 November Haus von Hanns und Odette Arens in Herrlingen bei Ulm Wurttemberg Baden1948 3 4 April Jugendherberge in Jugenheim an der Bergstrasse HessenSeptember Gut Hinterhor der Grafin Ottonie von Degenfeld Schonburg in Altenbeuern Oberbayern1949 28 April 1 Mai Rathaus von Marktbreit bei Wurzburg Unterfranken14 16 Oktober Cafe Bauer in Utting am Ammersee Oberbayern1950 Mai ehemaliges Augustinerkloster in Inzigkofen Wurttemberg Hohenzollern1951 4 7 Mai Haus fur internationale Begegnungen in Bad Durkheim Rheinland PfalzOktober Laufenmuhle im Welzheimer Wald Wurttemberg Baden1952 23 25 Mai Erholungsheim des NWDR in Niendorf Timmendorfer Strand Schleswig HolsteinOktober Schloss Berlepsch bei Witzenhausen Hessen1953 22 24 Mai Blauer Saal des Kurfurstlichen Schlosses in Mainz Rheinland PfalzOktober Schloss Bebenhausen bei Tubingen Baden Wurttemberg1954 29 April 2 Mai Hotel Maga Circe in Cap Circeo San Felice ItalienOktober Burg Rothenfels bei Rothenfels Unterfranken1955 13 15 Mai Haus Rupenhorn in Berlin14 16 Oktober Schloss Bebenhausen bei Tubingen Baden Wurttemberg1956 25 27 Oktober DGB Schule Niederpocking am Starnberger See Oberbayern1957 27 29 September1958 31 Oktober 2 November Gasthof Adler Grossholzleute im Allgau Baden Wurttemberg1959 23 25 Oktober Schloss Elmau bei Garmisch Partenkirchen Oberbayern1960 4 6 November Rathaus von Aschaffenburg Unterfranken1961 27 29 Oktober Jagdschloss Gohrde bei Luneburg Niedersachsen1962 26 28 Oktober Altes Casino am Wannsee Berlin1963 25 27 Oktober Hotel Kleber Post in Saulgau Baden Wurttemberg1964 10 13 September Volkshochschule Sigtuna Schweden1965 19 21 November Literarisches Colloquium fruher Altes Casino am Wannsee Berlin1966 22 24 April Whig Hall der Universitat Princeton USA1967 5 8 Oktober Gasthof Pulvermuhle bei Waischenfeld OberfrankenLiteratur BearbeitenHeinz Ludwig Arnold Die Gruppe 47 Rowohlt Reinbek 2004 ISBN 3 499 50667 X Heinz Ludwig Arnold Hrsg Die Gruppe 47 Ein kritischer Grundriss Sonderband der Edition text kritik 3 uberarbeitete Auflage text kritik Munchen 2004 ISBN 3 88377 762 5 Helmut Bottiger Die Gruppe 47 Als die deutsche Literatur Geschichte schrieb Deutsche Verlags Anstalt Munchen 2012 ISBN 978 3 421 04315 3 Preis der Leipziger Buchmesse 2013 Stephan Braese Hrsg Bestandsaufnahme Studien zur Gruppe 47 Erich Schmidt Berlin 1999 ISBN 3 503 04936 3 Klaus Briegleb Missachtung und Tabu Eine Streitschrift zur Frage Wie antisemitisch war die Gruppe 47 Philo Berlin 2003 ISBN 3 8257 0300 2 Hermann Kinder Der Mythos von der Gruppe 47 Edition Isele Eggingen 1991 ISBN 3 925016 77 5 Friedhelm Kroll Gruppe 47 Metzler Stuttgart 1979 Eberhard Lammert Justus Fetscher u Jurgen Schutte Hrsg Die Gruppe 47 in der Geschichte der Bundesrepublik Konigshausen amp Neumann Wurzburg 1991 Reinhard Lettau Hrsg Die Gruppe 47 Bericht Kritik Polemik Ein Handbuch Luchterhand Neuwied und Berlin 1967 Jorg Magenau Princeton 66 Die abenteuerliche Reise der Gruppe 47 Klett Cotta Stuttgart 2016 ISBN 978 3 608 94902 5 Hans A Neunzig Hrsg Lesebuch der Gruppe 47 dtv Munchen 1983 ISBN 3 423 12368 0 Hans A Neunzig Hrsg Hans Werner Richter und die Gruppe 47 Mit Beitragen von Walter Jens Marcel Reich Ranicki Peter Wapnewski u a Nymphenburger Munchen 1979 Hans Werner Richter Im Etablissement der Schmetterlinge Einundzwanzig Portraits aus der Gruppe 47 Hanser Munchen 1986 Neuausgabe mit Photos von Renate von Mangoldt Wagenbach Berlin 2004 ISBN 3 8031 2499 9 Hans Werner Richter Hrsg in Zusammenarbeit mit Walter Mannzen Almanach der Gruppe 47 1947 1962 Rowohlt Reinbek 1962 Toni Richter Die Gruppe 47 in Bildern und Texten Kiepenheuer amp Witsch Koln 1997 ISBN 3 462 02630 5 Literarisch wurden die Treffen in Gunter Grass Erzahlung Das Treffen in Telgte verarbeitet die er Hans Werner Richter zu dessen 70 Geburtstag widmete Filme BearbeitenDie Gruppe 47 in Waischenfeld Radau in der Provinz Fernseh Reportage Deutschland 2017 9 30 Min Buch Almut Gronauer Kamera Betty van Recum Produktion Bayerischer Rundfunk Reihe Zwischen Spessart und Karwendel Erstsendung 21 Oktober 2017 beim Bayerischen Fernsehen Inhaltsangabe Memento vom 31 Januar 2018 im Internet Archive von BR online Video vom BR mit vielen Archivaufnahmen Vom Glanz und Vergehen der Gruppe 47 Dokumentarfilm Deutschland 2007 45 Min Buch und Regie Andreas Ammer Produktion SWR Erstsendung 14 Oktober 2007 bei Das Erste Inhaltsangabe von 3sat Besprechung in Der Tagesspiegel Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gruppe 47 Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Gruppe 47 Aus Politik und Zeitgeschichte APuZ 25 2007 Uber den Ruf und die Gruppe 47 Memento vom 20 November 2008 im Internet Archive Die Gruppe 47 Tagungen der Gruppe 47 Tonbander der Tagung in Princeton auf der Peter Handke die Gruppe 47 angriff Audiomitschnitt einer Diskussionsrunde zum Thema 50 Jahre Gruppe 47 Die Tagungen als Lesewerkstatt mit Gunter Grass Peter Bichsel und Walter Hollerer Marz 1997Artikel Richters Richtfest In Der Spiegel Nr 43 1962 online Titelgeschichte Volker Hage Mancher Dichter fand es grausam In Der Spiegel Nr 36 1997 online Interview mit Marcel Reich Ranicki uber die Gruppe 47 ihre Autoren und ihren Grunder Hellmuth Karasek Als das Sterbeglocklein bimmelte In Die Welt 9 Juni 2007 Dieter E Zimmer Die Gruppe 47 in Saulgau PDF 91 kB In Die Zeit Nr 45 8 November 1963 S 17 18 Fussnoten Bearbeiten Helmut Bottiger Die Gruppe 47 Als die deutsche Literatur Geschichte schrieb Deutsche Verlags Anstalt Munchen 2012 S 48 Richter Hrsg Almanach der Gruppe 47 1947 1962 S 8 Friedhelm Kroll Gruppe 47 Metzler Stuttgart 1979 S 26ff Arnold Die Gruppe 47 S 58 Arnold Die Gruppe 47 S 42 Richter Hrsg Almanach der Gruppe 47 1947 1962 S 11 Arnold Die Gruppe 47 S 43 Arnold Die Gruppe 47 S 54 Arnold Die Gruppe 47 S 50 Arnold Die Gruppe 47 S 60 Rudolf Walter Leonhardt Ein Blick zuruck in Liebe In Die Zeit Nr 52 1997 Rolf Schroers Junge deutsche Schriftsteller In Reinhard Lettau Hrsg Die Gruppe 47 Bericht Kritik Polemik Ein Handbuch S 83 Hans Ulrich Wagner Ein unerhorter hymnischer Ton Wenn der Rundfunk seinen Auftrag ernst nimmt entstehen manchmal Schatze Wiederentdeckte Tonaufnahmen zeigen wie Paul Celan 1952 vor der Gruppe 47 klang In Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 3 April 2017 S 13 Heinrich Boll Ich denke an sie wie an ein Madchen In Der Spiegel Nr 43 1973 S 206 Memento vom 16 September 2011 im Internet Archive Arnold Die Gruppe 47 S 76 Arnold Die Gruppe 47 S 75 Arnold Die Gruppe 47 S 77 Helmut Bottiger Die Wahrheit uber Paul Celans Auftritt bei der Gruppe 47 In Deutschlandfunk Kultur vom 21 Mai 2017 Vgl insbesondere auch das vollstandige Sendemanuskript Memento des Originals vom 22 September 2017 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www deutschlandfunkkultur de PDF 487 kB Arnold Die Gruppe 47 S 72 73 Artur Nickel Hans Werner Richter Ziehvater der Gruppe 47 Eine Analyse im Spiegel ausgewahlter Zeitungs und Zeitschriftenartikel Heinz Stuttgart 1994 ISBN 3 88099 294 0 S 138 Elisabeth Endres Die Literatur der Adenauerzeit Steinhausen Munchen 1980 ISBN 3 8205 5064 X S 172 Arnold Die Gruppe 47 S 81 Arnold Die Gruppe 47 S 87 Arnold Die Gruppe 47 S 86 Jorg Magenau Martin Walser Rowohlt Reinbek 2008 ISBN 978 3 499 24772 9 S 88 a b Arnold Die Gruppe 47 S 96 Arnold Die Gruppe 47 S 95 Arnold Die Gruppe 47 S 97 Arnold Die Gruppe 47 S 94 Arnold Die Gruppe 47 S 106 Arnold Die Gruppe 47 S 109 Arnold Die Gruppe 47 S 113 Hans Werner Richter Briefe Hanser Munchen 1997 ISBN 3 446 19161 5 S 521 a b c Martin Walser Sozialisieren wir die Gruppe 47 In Die Zeit Nr 27 1964 Arnold Die Gruppe 47 S 124 Ingrid Gilcher Holtey Die APO und der Zerfall der Gruppe 47 In Aus Politik und Zeitgeschichte 25 2007 a b Arnold Die Gruppe 47 S 118 Zitiert nach Arnold Die Gruppe 47 S 127 Zitiert nach Richter Briefe S 628 Marcel Reich Ranicki Revolte im Wohlstand In Der Spiegel Nr 33 1999 S 198 online Volker Kaukoreit Vom Heimkehrer zum Palastrebellen Ein Protokoll zu Erich Fried und die Gruppe 47 In Braese Hrsg Bestandsaufnahmen Studien zur Gruppe 47 S 148 Arnold Die Gruppe 47 S 129 130 Website zum Jubilaumswochenende Die Lust am Erzahlen 25 Jahre Ingeborg Bachmann Preis In ORF 24 Juni 2001 Literatur Lubecker Literatur Gruppe um Gunter Grass stellt sich vor In Hamburger Morgenpost 7 Dezember 2005 Bis 1966 gemass der Auswahl von Kurzbiografien in Lettau Hrsg Die Gruppe 47 Bericht Kritik Polemik Ein Handbuch S 532 547 Fur das Jahr 1967 gemass Arnold Die Gruppe 47 S 103 Arnold Die Gruppe 47 S 8 a b Braese Hrsg Bestandsaufnahmen Studien zur Gruppe 47 S 7 Alexander Kluge Die Gruppe 47 Glucksfall einer nicht offentlichen Offentlichkeit In Richter Die Gruppe 47 in Bildern und Texten S 13 Vgl Georg Guntermann Einige Stereotype zur Gruppe 47 In Braese Hrsg Bestandsaufnahmen Studien zur Gruppe 47 S 11 Nicolaus Sombart Endlich in Paris In Die Zeit Nr 23 1953 Gunter Groll Die Gruppe die keine Gruppe ist In Lettau Hrsg Die Gruppe 47 Bericht Kritik Polemik Ein Handbuch S 35 Armin Eichholz Der Kolnisch Wasser Effekt der Gruppe 47 In Lettau Hrsg Die Gruppe 47 Bericht Kritik Polemik Ein Handbuch S 274 275 Friedrich Sieburg Kriechende Literatur In Die Zeit Nr 33 1952 Alfred Andersch Die Spaliere der Banalitat In Lettau Hrsg Die Gruppe 47 Bericht Kritik Polemik Ein Handbuch S 347 Arnold Die Gruppe 47 S 80 81 Arnold Die Gruppe 47 S 149 Arnold Die Gruppe 47 S 10 Gunter Blocker Die Gruppe 47 und ich In Die Zeit Nr 43 1962 Hans Magnus Enzensberger Die Clique In Richter Hrsg Almanach der Gruppe 47 1947 1962 S 25 Marcel Reich Ranicki Die Gruppe 47 und Er In Die Zeit Nr 43 1962 Joachim Kaiser Die Gruppe 47 lebt auf In Lettau Hrsg Die Gruppe 47 Bericht Kritik Polemik Ein Handbuch S 137 Rolf Schroers Gruppe 47 und die deutsche Nachkriegsliteratur In Lettau Hrsg Die Gruppe 47 Bericht Kritik Polemik Ein Handbuch S 378 388 Heinrich Boll Angst vor der Gruppe 47 1965 In Lettau Hrsg Die Gruppe 47 Bericht Kritik Polemik Ein Handbuch S 389 400 Hermann Kesten Der Richter der Gruppe 47 In Lettau Hrsg Die Gruppe 47 Bericht Kritik Polemik Ein Handbuch S 328 a b Arnold Die Gruppe 47 S 151 Arnold Die Gruppe 47 S 9 Bruno Friedrich Wie die Atmosphare vergiftet werden kann In Lettau Hrsg Die Gruppe 47 Bericht Kritik Polemik Ein Handbuch S 504 Dieter E Zimmer Die Gruppe 47 in Saulgau In Die Zeit Nr 45 1963 S 17 18 PDF Christoph Muller Das dichtende Wahlkontor In Lettau Hrsg Die Gruppe 47 Bericht Kritik Polemik Ein Handbuch S 521 Lutz Krusche Schriftsteller uber Erhards Kritik besturzt In Lettau Hrsg Die Gruppe 47 Bericht Kritik Polemik Ein Handbuch S 515 Zitiert nach Walter Hollerer Fakten Fakten oder Uber die Kunst daneben zu treffen In Lettau Hrsg Die Gruppe 47 Bericht Kritik Polemik Ein Handbuch S 424 Zitiert nach Fussnoten zu Fritz J Raddatz Polemik ist gut Kenntnisse sind besser In Lettau Hrsg Die Gruppe 47 Bericht Kritik Polemik Ein Handbuch S 412 422 Minus wieviel In Der Spiegel Nr 34 1967 S 105 online Hollerer Fakten Fakten oder Uber die Kunst daneben zu treffen In Lettau Hrsg Die Gruppe 47 Bericht Kritik Polemik Ein Handbuch S 439 440 Zitiert nach Arnold Die Gruppe 47 S 127 128 Richter Hrsg Almanach der Gruppe 47 1947 1962 S 55 Vgl Arnold Die Gruppe 47 S 11 Vgl Arnold Die Gruppe 47 S 81 82 Albert Vigoleis Thelen Das hat mich sehr besturzt In Spiegel Special Nr 3 1992 S 140 Vgl Helmut Peitsch Die Gruppe 47 und die Exilliteratur ein Missverstandnis In Justus Fetscher u a Hrsg Die Gruppe 47 in der Geschichte der Bundesrepublik Konigshausen amp Neumann Wurzburg 1991 ISBN 3 88479 611 9 S 108 134 Vgl Briegleb Missachtung und Tabu Eine Streitschrift uber die Frage Wie antisemitisch war die Gruppe 47 Marcel Reich Ranicki War die Gruppe 47 antisemitisch In Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung 13 April 2003 Joachim Leser Georg Guntermann Hrsg Brauchen wir eine neue Gruppe 47 Nenzel Bonn 1995 ISBN 3 929035 03 0 Guntermann Einige Stereotype zur Gruppe 47 In Braese Hrsg Bestandsaufnahmen Studien zur Gruppe 47 S 32 34 nbsp Dieser Artikel wurde am 23 Juli 2009 in dieser Version in die Liste der exzellenten Artikel aufgenommen Normdaten Korperschaft GND 2164070 1 lobid OGND AKS LCCN n81003027 VIAF 154376847 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gruppe 47 amp oldid 238300609