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Information Control Division ICD war eine Zensurabteilung der amerikanischen Besatzungszone in Deutschland mit dem Ziel der Redemokratisierung nach dem Zweiten Weltkrieg Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Lizenzierte Medien und Produktionen Auswahl 3 Publikationen und Dokumente der ICD 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Information Control Division clearanceDie ICD wurde durch Umbenennung der Psychological Warfare Division des SHAEF unter Robert A McClure gegrundet McClure beschrieb es als Ubergang von der Propaganda zur Kontrollphase Sie arbeitete zunachst selbststandig mit dem OMGUS zusammen wurde im Februar 1946 jedoch eingegliedert Ziel der ICD war anfangs die Konsolidierung der Propaganda um die deutsche Bevolkerung zur Mitarbeit beim Wiederaufbau notwendiger Infrastruktur zu bewegen Kommunikation und eine offentliche Meinung zu erzeugen die den Nachkriegszielen der Alliierten entsprachen Kontrolle und Wiederherstellung Gemass Potsdamer Abkommen bestanden diese Ziele aus Demilitarisierung Re Demokratisierung Entnazifizierung und Dezentralisierung Die Umerziehung wurde dreiphasig geplant Nach kompletter Schliessung aller Medien begann der Betrieb einzelner Informationsinstrumente durch die U S Army die zuletzt durch Lizenzvergabe an sorgfaltig ausgewahlte Deutsche zu ubergeben waren Die ICD war integraler Bestandteil der US Militarregierung USFET und bestand aus funf Kontrolleinheiten die jeweils fur Radio Presse Film Theater und Musik sowie Publikationen zustandig waren Eine sechste Einheit die Intelligence Branch beobachtete die offentliche Meinung mit den Schwerpunkten Kirche Jugend und deutsche Verwaltung Unterhalten wurden zwei Hauptfeldagenturen das Theater Information Services Control Command TISCC und die Information Control Section im amerikanischen Sektor Berlins Anfangs publizierte man acht deutsche Tageszeitungen mit einer Million Exemplaren Auflage taglich sowie fremdsprachige Tageszeitungen fur Displaced Persons und Kriegsgefangene in doppelter Hohe Im Juli 1946 schrieb McClure an seinen Freund und Berufskollegen Charles Douglas Jackson dass die ICD nun 37 Tageszeitungen 6 Radiostationen 314 Theater 642 Kinos 101 Journale 7384 Buchhandler und Druckereien sowie 237 Buchverlage kontrolliere Selbst fuhrte sie 15 Meinungsumfragen monatlich durch publizierte eine Zeitung mit 1 5 Mio Exemplaren taglich sowie 3 Magazine Sie betrieb die DANA den Vorlaufer der dpa und 20 Bibliothekszentren Presselizenzen waren zu der Zeit an 73 Deutsche uberwiegend Sozialdemokraten vergeben worden Ab August 1945 wechselte die ICD von der Vor zur Nachzensur der Medien 1 Um die gewunschten Ziele zu erreichen produzierte die ICD auch Kurzfilme etwa uber deutsche Konzentrationslager und die Nurnberger Prozesse die meist uber Newsreel verbreitet wurden und die politische Bildung beeinflussen sollten Wirklichen Erfolg brachten jedoch erst Unterhaltungsfilme die die amerikanische Lebensart vermittelten Auf einer schwarzen Liste der ICD befanden sich unter anderen Norbert Schultze und Wilhelm Furtwangler Siegfrieds Trauermarsch aus Wagners Gotterdammerung Strauss Ein Heldenleben Spielverbot an Hitlers Geburtstag Sibelius Finlandia oder Chopins Revolutionsetude 2 Mit dem Kalten Krieg begann eine interne Auseinandersetzung uber Mitarbeiter wie Saul K Padover und Cedric Belfrage die selbst Kommunisten waren und Lizenzen oder Funktionen an solche vergeben hatten Begunstigt worden waren etwa Wilhelm Gerst Editor Frankfurter Rundschau Emil Carlebach Hans Mayer politischer Chef bei Radio Frankfurt Rudolf Agricola DENA und Heinz Norden Einige flohen daraufhin in die Sowjetische Besatzungszone andere mussten sich vor dem Komitee fur unamerikanische Umtriebe verantworten 3 Lizenzierte Medien und Produktionen Auswahl BearbeitenAachener Nachrichten Frankfurter Rundschau Die Mitteilung Rhein Neckar Zeitung Suddeutsche Zeitung Der Tagesspiegel Stuttgarter Zeitung Badische Neueste Nachrichten Die Neue Zeitung Heilbronner Stimme Main Post Mittelbayerische Zeitung Radio Stuttgart Radio Munchen Radio Frankfurt alle drei mit Programmen von Radio Luxemburg Die Todesmuhlen Death Mills Kurz Dokumentarfilm Drehbuch Hanus Burger Kommentar Oskar Seidlin Schnitt Uberwachung Billy Wilder Deutsche Nachrichtenagentur DENA Publikationen und Dokumente der ICD BearbeitenFair Practice Guide for German Journalists Wegweiser zu gutem Journalismus An Informal Document Hrsg vom Office of Military Government for Bavaria Information Control Division Press Control Branch Munchen 1947 22 S in Englisch und Deutsch Fair Practice Guide for Bavarian Newspapers An Informal Document Hrsg vom Office of Military Government for Bavaria Information Control Division Press Control Branch Munchen 1947 31 S Coburger Presse Tagung 1947 Ansprachen und Diskussionsreden Treffen deutscher Zeitungsverleger der amerikanischen Zone mit Vertretern der auslandischen Presse Coburg Press Convention Office of Military Government for Bavaria 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