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Der Gustav Kiepenheuer Verlag war ein bedeutender belletristischer Verlag in Weimar Potsdam Berlin und Leipzig von 1910 bis 2010 Das Krokodil von Fjodor Dostojewski 1921 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Weimar 1910 1919 1 2 Potsdam 1919 1929 1 3 Berlin 1929 1944 1 4 Leipzig 1946 1977 1 5 Leipzig 1977 2010 1 6 Archiv 2 Literatur 3 Weblinks 4 AnmerkungenGeschichte BearbeitenWeimar 1910 1919 Bearbeiten Der Buchhandler Gustav Kiepenheuer ubernahm 1909 in Weimar die Hof Buch Kunst und Musikhandlung von Ludwig Thelemann 1910 grundete er dort den Gustav Kiepenheuer Verlag 1 Die ersten Verlagstitel knupften an die Weimarer Geschichte an so Damals in Weimar 1910 und Das Leben in Alt Weimar von Wilhelm Bode 1912 oder das zweibandige Werk Das nachklassische Weimar von Adelheid von Schorn 1911 12 Durch die bibliophile Buchreihe Liebhaber Bibliothek erlangte der Verleger Ansehen unter Buchfreunden In den folgenden Jahren wurden Werke und Zeitschriften zur Bildenden Kunst herausgegeben und die Reihe Deutsche Orient Bucherei 1915 ins Leben gerufen 1917 erschien erstmals die Zeitschrift Das Kunstblatt 1918 begann die Herausgabe der Reihe der Graphischen Bucher mit der Illustrationen junger Kunstler zu Texten des literarischen Erbes als Originalgraphik einem grosseren Leserkreis zuganglich gemacht werden sollten Potsdam 1919 1929 Bearbeiten nbsp Geheimes Kinderspielbuch von Joachim Ringelnatz 19241919 zog der Verlag nach Potsdam um Als Autoren stiessen Andre Gide Bert Brecht George Bernard Shaw Lion Feuchtwanger Hans Henny Jahnn Arnold Zweig und Anna Seghers hinzu die fur ein linksburgerliches Programm standen Zweigs Streit um den Sergeanten Grisha 1927 war das erfolgreichste Buch in der fruhen Verlagsgeschichte Hermann Kesten wurde 1928 Verlagslektor und Hausautor Berlin 1929 1944 Bearbeiten nbsp Radetzkymarsch von Joseph Roth 1932Nach dem Umzug nach Berlin 1929 konnten auch Gottfried Benn Marieluise Fleisser und Joseph Roth gewonnen werden damit veroffentlichte ein Grossteil der belletristischen Schriftsteller Elite zwischen den Weltkriegen seine Werke bei Kiepenheuer Als die Nationalsozialisten 1933 die Macht ubernahmen wurden 75 der Verlagsproduktion in Deutschland verboten Gustav Kiepenheuer musste mit einem verminderten Verlagsprogramm weitermachen Der Mitinhaber und Geschaftsfuhrer Fritz Helmut Landshoff und der Lektor Hermann Kesten emigrierten nach Amsterdam und grundeten dort die Exilverlage Allert de Lange und Querido Seit 1936 wurde in Berlin die Reihe Kiepenheuer Bucherei herausgegeben die Reiseschilderungen philosophische Texte sowie Briefe und Ausserungen von alten und modernen Dichtern enthielt Das Berliner Stammhaus wurde 1944 auf Anordnung der Reichsschrifttumskammer vollstandig geschlossen Leipzig 1946 1977 Bearbeiten 1946 wurde der Gustav Kiepenheuer Verlag in Leipzig durch Gustav Kiepenheuer neu gegrundet Joseph Caspar Witsch wurde 1948 Mitgesellschafter und Geschaftsfuhrer Nach dem Tod von Gustav Kiepenheuer 1949 fuhrte seine Witwe Noa Kiepenheuer den Verlag fort 1951 ging Joseph Caspar Witsch in den Westen und grundete den Kiepenheuer amp Witsch Verlag in Hagen spater in Koln Seit 1956 erschien in Leipzig die Reihe Gustav Kiepenheuer Bucherei mit anspruchsvoller historischer und zeitgenossischer Belletristik 2 1971 fuhrte Friedemann Berger den Verlag nach dem Tod der Verlegerwitwe Noa Kiepenheuer in Weimar weiter Leipzig 1977 2010 Bearbeiten 1977 wurde der Gustav Kiepenheuer Verlag an den Kinderbuchverlag Berlin verkauft Es folgte ein Zusammenschluss mit dem Insel Verlag Leipzig der Dieterich schen Verlagsbuchhandlung und dem Paul List Verlag zur Verlagsgruppe Kiepenheuer mit Sitz in Leipzig Die editorische Tatigkeit bewegte sich fast ausschliesslich im Bereich der klassischen Weltliteratur der Kulturgeschichte der europaischen Avantgarde des Jahrhundertbeginns sowie der orientalischen Philosophie und Literatur Die Wende von 1989 fuhrte dazu dass der Verlag 1994 in die Berliner Aufbau Verlagsgruppe des Verlegers Bernd F Lunkewitz eingegliedert wurde Der Verlagssitz blieb vorerst noch in Leipzig wurde aber bis Ende 2003 sukzessive nach Berlin uberfuhrt Programmschwerpunkt war zunachst wieder die Gegenwartsliteratur danach war der Verlag vorwiegend in den Sparten Unterhaltungsliteratur populares Sachbuch und Geschenkbuch positioniert Im Jahre 2010 wurde der Betrieb des Kiepenheuer Verlags von der Aufbau Gruppe eingestellt Archiv Bearbeiten Das Archiv des Gustav Kiepenheuer Verlags in Leipzig befindet sich als Depositum im Sachsischen Staatsarchiv Leipzig seit 1996 Es besteht aus Geschaftsberichte n Sitzungsprotokolle n Autorenkorrespondenz unter anderem mit Lion Feuchtwanger Hermann Hesse Victor Klemperer Oskar Kokoschka Joachim Ringelnatz Carl Zuckmayer Stefan Heym Lektoratsgutachten Verlagsvertrage n Verlagsgeschichte Familienunterlagen Kiepenheuer und Fotos Zusammen mit dem Leipziger Teil der Dieterich schen Verlagsbuchhandlung wurde es als national wertvolles Archiv unter Kulturgutschutz gestellt im Sinne der Haager Konvention zum Schutz von Kulturgut bei bewaffneten Konflikten 3 Literatur BearbeitenUbersichtsdarstellungenSiegfried Lokatis Ingrid Sonntag Hrsg 100 Jahre Kiepenheuer Verlage Ch Links Verlag Berlin 2011 ISBN 978 3 86153 635 2 grundlegende aktuelle Darstellung Das Publikum will mehr als trockne Schwarten 90 Jahre Gustav Kiepenheuer Verlag Mit Festvortrag von Bernd F Lunkewitz Bibliothek des Borsenvereins des Deutschen Buchhandels Gustav Kiepenheuer Verlag Leipzig 2000 ISBN 3 378 01046 0 Cornelia C Funke Im Verleger verkorpert sich das Gesicht seiner Zeit Unternehmensfuhrung und Programmgestaltung im Gustav Kiepenheuer Verlag 1909 bis 1944 Veroffentlichungen des Leipziger Arbeitskreises zur Geschichte des Buchwesens 11 Harrassowitz Wiesbaden 1999 ISBN 978 3 447 04167 6 Thema Stil Gestalt 1917 1932 15 Jahre Literatur und Kunst im Spiegel eines Verlages Katalog zur Ausstellung anlasslich des 75jahrigen Bestehens des Gustav Kiepenheuer Verlages Gustav Kiepenheuer Verlag Leipzig und Weimar 1984 Noa Kiepenheuer Hrsg Vierzig Jahre Kiepenheuer 1910 1950 Ein Almanach Gustav Kiepenheuer Verlag Weimar 1951Weitere ErwahnungenErnst Fischer Verlegen a fonds perdu Gustav Kiepenheuer als Unternehmerpersonlichkeit In Gunther Schulz Hrsg Geschaft mit Wort und Meinung Medienunternehmer seit dem 18 Jahrhundert Budinger Forschungen zur Sozialgeschichte Boldt Oldenbourg Munchen 1999 S 129 145 Reinhard Wurffel Lexikon deutscher Verlage von A Z Verlag Grotesk Berlin 2000 ISBN 3 9803147 1 5 S 425 427 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gustav Kiepenheuer Verlag Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur vom und uber den Gustav Kiepenheuer Verlag WorldCat Literatur aus dem Gustav Kiepenheuer Verlag Booklooker Publikationen vom Gustav Kiepenheuer Verlag in der Deutschen Digitalen BibliothekZum 125 Geburtstag von Gustav Kiepenheuer mit kurzer VerlagsgeschichteAnmerkungen Bearbeiten Volker Wahl Die Anfange des Verlages von Gustav Kiepenheuer in Weimar 1910 zugleich eine Berichtigung in Jena Weimar Die grosse Stadt 3 2 2010 S 137 145 PDF detailliert zu den ersten Veroffentlichungen mit Fotos von Anzeigen aus dem Borsenblatt Gustav Kiepenheuer Bucherei SLUB Dresden mit einzelnen Banden National wertvolle Archive in Sachsen Memento vom 11 Februar 2014 im Internet Archive Staatsarchiv Leipzig Bestand 21097 Gustav Kiepenheuer Verlag und Dieterich sche Verlagsbuchhandlung Leipzig Normdaten Korperschaft GND 16105018 9 lobid OGND AKS LCCN n94124291 VIAF 143168243 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gustav Kiepenheuer Verlag amp oldid 236962181