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Noa Elisabeth Kiepenheuer 24 Februar 1893 in Furth 7 November 1971 in Weimar war eine deutsche Verlegerin Ubersetzerin und Autorin als Matthias Holnstein Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literarisches Werk 3 Noa Kiepenheuer als Verlegerin 4 Person des offentlichen Lebens 5 Schriften 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLeben BearbeitenNoa Kiepenheuer wurde als Elisabeth Emma Josephine Holnstein am 24 Februar 1893 in Furth Bayern geboren Der Namenszusatz Noa entstand erst spater und leitet sich von den Aufzeichnungen Paul Gauguins aus der Sudsee ab die dieser mit Noa Noa betitelte Noa Kiepenheuer besuchte die Lehrerinnen Bildungsanstalt sowie die Handelsschule in Munchen und machte eine Ausbildung als Buchhandlerin Danach arbeitete sie als Sekretarin bei Wilhelm Herzog dem Herausgeber der Zeitschrift Das Forum 1917 heiratete die 24 jahrige Elisabeth Holnstein Alfred Karl Mayer der zu dieser Zeit als Theaterkritiker bei der Vossischen Zeitung tatig war Aus der Ehe ging eine Tochter hervor die spatere Schauspielerin Eva Mayer 31 Dezember 1917 in Munchen 2008 in Leipzig Die Ehe ging nach nur wenigen Jahren zu Bruch Am 25 Januar 1925 heiratete Elisabeth Holnstein den Verleger Gustav Kiepenheuer Sie war bereits seine dritte Ehefrau Mit der Heirat stieg die gelernte Buchhandlerin auch in den Gustav Kiepenheuer Verlag ein der sich zu dieser Zeit in Potsdam befand Literarisches Werk BearbeitenVon 1925 bis 1933 war Noa Kiepenheuer neben ihrer Arbeit im Verlag ihres Mannes auch als Ubersetzerin tatig ausserdem verfasst sie Kurzgeschichten die in der Frankfurter Zeitung und im Berliner Tageblatt erschienen sind und Radiosendungen 1934 erschien im Gustav Kiepenheuer Verlag in einer Auflage von 6000 Exemplaren eines der schonsten Bucher des Verlags Die Sommerburg Ein Malerbuch von Schaefer Ast mit einer Erzahlung von Matthias Holnstein Matthias Holnstein war das Pseudonym Noa Kiepenheuers Die Sommerburg ist die einzige Prosaarbeit von ihr die im Kiepenheuer Verlag erschien Sie ubersetzte Werke von Charles Dickens Nathaniel Hawthorne Marjorie Bowen Frederic Mistral Marcel Ayme Colette und anderen ins Deutsche unter einem ihrer beiden Namen Noa Kiepenheuer als Verlegerin BearbeitenGustav Kiepenheuer starb am 6 April 1949 in Weimar Eigentlich hatte das Ehepaar Kiepenheuer beabsichtigt in den Westen zu fluchten wo wenige Monate zuvor Joseph Caspar Witsch die Gustav Kiepenheuer Verlag GmbH in Hagen mit Vollmacht Gustav Kiepenheuers gegrundet hatte Kiepenheuer und Witsch hatten geplant den Verlag im Westen gemeinsam zu fuhren Die Mehrheit mit 51 am neu gegrundeten Verlag hielt jedoch Gustav Kiepenheuer Nach dem Tod ihres Mannes entschied Noa Kiepenheuer jedoch nicht in den westlichen Verlag einzutreten sondern den Gustav Kiepenheuer Verlag in Weimar im Sinne ihres Mannes weiterzufuhren Schon zwei Wochen nach dem Tod Kiepenheuers wurden am 29 April 1949 tiefgreifende Veranderungen im Gesellschaftervertrag der Dependance in Hagen festgelegt Vier neue Gesellschafter traten in die Firma ein Dr Gerling mit 20 Prozent Col Alexander Dr Borgers Dr Breuer mit je 10 Prozent Das Stammkapitel wurde auf 150 000 DM erhoht Diese Veranderungen bedeuteten fur Noa Kiepenheuer dass sie nur noch 24 am westdeutschen Verlag hielt Ein jahrelanger Rechtsstreit zwischen Noa Kiepenheuer und Joseph Caspar Witsch war die Folge Aufgrund der Teilung Deutschlands wurde eine Rechtsabwicklung zwischen Ost und West von Tag zu Tag komplizierter was die Chancen Noa Kiepenheuers zunehmend verminderte Der Rechtsstreit endete nach zwei Jahren am 21 Mai 1951 in Koln mit einem Vergleich der Gesellschaftervertrag zwischen Gustav Kiepenheuer und Joseph Caspar Witsch wurde aufgehoben Noa Kiepenheuer erhielt eine ausserst geringe einmalige Abfindung von 3750 DM 1 Der Kolner Verlag firmierte ab diesem Zeitpunkt als Kiepenheuer amp Witsch Verlag Noa Kiepenheuer fuhrte den Gustav Kiepenheuer Verlag noch bis zu ihrem Tod am 7 November 1971 mit einer kleinen Belegschaft bestehend aus drei Mitarbeitern fort Die Verlagsfuhrung war ausserst familiar gepragt das gemeinsame Mittagessen mit den Angestellten und das gegenseitige Vorlesen gehorten dazu Da das Wohnhaus Noa Kiepenheuers auch gleichzeitig als Verlagssitz diente lasst sich eine Abgrenzung zwischen privatem und beruflichem Leben nur schwer ziehen So wohnte der Lektor Jurgen Israel bei freier Kost und Logis im Haus als Gegenleistung schrieb er Lektorengutachten Der gemeinsamen Arbeit mit ihrem Mann gedachte Noa Kiepenheuer 1950 mit der Herausgabe eines Almanachs zum vierzigjahrigen Verlagsjubilaum Zusammen mit Friedrich Minckwitz gab sie 1958 59 zwei Bande mit Betrachtungen deutscher Dichter des 18 19 Jahrhunderts zu Kindheit und Alter heraus Person des offentlichen Lebens BearbeitenEnde der 1920er Jahre bis zur Machtergreifung der NSDAP 1933 nahmen Noa Kiepenheuer und ihr Mann intensiv am kulturellen Leben der bluhenden Metropole Berlin teil Sie verlegten aufstrebende Autoren des literarischen Expressionismus Bertolt Brecht und Anna Seghers zu den Autoren zahlten auch Gottfried Benn Heinrich Mann Arnold Zweig Carl Zuckmayer Georg Bernhard Shaw und Upton Sinclair Der intensive Kontakt zu literarischen Personlichkeiten machte sie zu einer Person des offentlichen Lebens Im Verlag gaben sie auch haufig eigene Partys Wahrscheinlich stammt aus dieser Zeit ihr Namenszusatz Noa Spatestens ab 1951 nach Ende des Rechtsstreits mit Witsch zog sich Noa Kiepenheuer zunehmend aus der Offentlichkeit zuruck Schriften BearbeitenDie Sommerburg Ein Malerbuch Mit 16 Bildtafeln und zahlreichen Textillustrationen von Albert Schaefer Ast Kiepenheuer Berlin 1934 Vierzig Jahre Kiepenheuer 1910 1950 Ein Almanach Herausgegeben von Noa Kiepenheuer Kiepenheuer Weimar 1951 Das Reich der Kindheit Aus deutschen Lebenserinnerungen und Dichtungen des XVIII und XIX Jahrhunderts Ausgewahlt und zusammengestellt von Noa Kiepenheuer und Friedrich Minckwitz Kiepenheuer Weimar 1958 Die Welt des Alters Briefe Reden Betrachtungen deutscher Dichter und Denker des XVIII und XIX Jahrhunderts Ausgewahlt und zusammengestellt von Noa Kiepenheuer und Friedrich Minckwitz Kiepenheuer Weimar 1959 Literatur BearbeitenWolfgang Tripmaker Frauen um Gustav Kiepenheuer Irmgard und Noa Kiepenheuer Bettina Hurlimann Kiepenheuer Oda Weitbrecht Charlotte Ehlers In Mark Lehmstedt Lothar Poethe Hrsg Leipziger Jahrbuch zur Buchgeschichte Band 7 1997 ISBN 3 447 03938 8 S 169 188 Rudiger Thomas Literatur Geschichten Rezension zu 100 Jahre Kiepenheuer Verlage online abgerufen am 4 November 2011 Siegfried Lokatis Der Zauberstab des Verlegers Einleitung In Siegfried Lokatis Ingrid Sonntag Hrsg 100 Jahre Kiepenheuer Verlage Ch Links Verlag Berlin 2011 ISBN 978 3 86153 635 2 S 12 25 Jurgen Israel Noa Kiepenheuer Eine Annaherung In Lokatis Siegfried Sonntag Ingrid Hrsg 100 Jahre Kiepenheuer Verlage Ch Links Verlag Berlin 2011 ISBN 978 3 86153 635 2 S 182 188 Jurgen Israel In Noas Nische Jurgen Israel im Gesprach mit Anna Hofmann In Lokatis Siegfried Sonntag Ingrid Hrsg 100 Jahre Kiepenheuer Verlage Ch Links Verlag Berlin 2011 ISBN 978 3 86153 635 2 S 189 193 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Noa Kiepenheuer im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Kurzbiographie und Angaben zum Werk von Noa Kiepenheuer bei LiteraturportEinzelnachweise Bearbeiten Birgit Boge Die Anfange von Kiepenheuer amp Witsch Joseph Caspar Witsch und die Etablierung des Verlags 1948 1959 Buchwissenschaftliche Beitrage Band 78 Harrassowitz Wiesbaden 2009 ISBN 978 3 447 06001 1 S 19 33 Herr Witsch aus Weimar In Focus Magazin Nr 13 1993 S 74 75 online abgerufen am 4 Mai 2017 Normdaten Person GND 116168838 lobid OGND AKS LCCN n86027908 VIAF 49969785 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Kiepenheuer NoaALTERNATIVNAMEN Holnstein Elisabeth Emma Josephine Geburtsname Holnstein Matthias Pseudonym Kiepenheuer ElisabethKURZBESCHREIBUNG deutsche Verlegerin und AutorinGEBURTSDATUM 24 Februar 1893GEBURTSORT FurthSTERBEDATUM 7 November 1971STERBEORT Weimar Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Noa Kiepenheuer amp oldid 229879663